[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.denn irgend einen Gott beleidigt? Ich weiß nur, daß die Götter der Erde uns nicht gewogen sind. Die haben aber doch nur Macht über die Hölle, nicht über den Himmel auf Erden, dessen Thore wir suchen und nicht finden können. Aber wie gnädig hat sich doch die Cholera bei Ihnen bewiesen, und nicht so mit der Sterblichkeit der Menschen gewüthet! Es ist wahr, Berlin hat sich immer durch Unsterblichkeit ausgezeichnet. Ich grüße Sie mit treuester Freundesliebe. denn irgend einen Gott beleidigt? Ich weiß nur, daß die Götter der Erde uns nicht gewogen sind. Die haben aber doch nur Macht über die Hölle, nicht über den Himmel auf Erden, dessen Thore wir suchen und nicht finden können. Aber wie gnädig hat sich doch die Cholera bei Ihnen bewiesen, und nicht so mit der Sterblichkeit der Menschen gewüthet! Es ist wahr, Berlin hat sich immer durch Unsterblichkeit ausgezeichnet. Ich grüße Sie mit treuester Freundesliebe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0109" n="96"/> denn irgend einen Gott beleidigt? Ich weiß nur, daß die Götter der Erde uns nicht gewogen sind. Die haben aber doch nur Macht über die Hölle, nicht über den Himmel auf Erden, dessen Thore wir suchen und nicht finden können.</p> <p>Aber wie gnädig hat sich doch die Cholera bei Ihnen bewiesen, und nicht so mit der Sterblichkeit der Menschen gewüthet! Es ist wahr, Berlin hat sich immer durch Unsterblichkeit ausgezeichnet.</p> <p>Ich grüße Sie mit treuester Freundesliebe.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> </div> </body> </text> </TEI> [96/0109]
denn irgend einen Gott beleidigt? Ich weiß nur, daß die Götter der Erde uns nicht gewogen sind. Die haben aber doch nur Macht über die Hölle, nicht über den Himmel auf Erden, dessen Thore wir suchen und nicht finden können.
Aber wie gnädig hat sich doch die Cholera bei Ihnen bewiesen, und nicht so mit der Sterblichkeit der Menschen gewüthet! Es ist wahr, Berlin hat sich immer durch Unsterblichkeit ausgezeichnet.
Ich grüße Sie mit treuester Freundesliebe.
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Zitationshilfe: | [Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/109>, abgerufen am 03.03.2025. |