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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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hältnisse der Spieler selbst. So muss das Aufstei-
gen eines Balles genau beobachtet, der Bogen
desselben gemessen werden, wenn man ihn fan-
gen will; so muss die Richtung der Billardku-
geln zu diesem oder jenem Loche genau bemerkt,
die Kraft des Stosses nach den Entfernungen be-
urtheilt, d. i. abgemessen werden u. s. w. Be-
wegende Spiele sind daher kein blosses Durch-
schütteln des Körpers, sondern stets in einem ho-
hen Grade verbunden, mit Uebungen der un-
tern Erkenntnisskräfte. Man redet und denkt
daher von ihnen viel zu eingeschränkt, wenn
man sie bloss körperliche Spiele nennt und keinen
andern Nutzen von ihnen anerkennt, als Bewe-
gung des Körpers. Ich rechne zu dieser Ord-
nung die folgenden Gattungen und Arten.

a) Ballspiele.

Bey Griechen und Römern war das Ballspiel
eines der beliebtesten Spiele. Lacedaemon, Si-
cyon und Lydien stritten sich um seine Erfindung.
Die Griechen hatten in ihren Gymnasien einen
besondern Platz (Sphaireserion) zum Ballspiel und
besondere Ballmeister dafür. Ja der Carier Ari-
stonicus, Ballspieler des weyland grossen Alexan-
ders, erhielt von den Athenern nicht nur das
Bürgerrecht, sondern sogar eine Statüe. Bey
den Römern spielten es die angesehensten Per-
sonen. Jedermann hat wenigstens von den gro-

hältniſſe der Spieler ſelbſt. So muſs das Aufſtei-
gen eines Balles genau beobachtet, der Bogen
deſſelben gemeſſen werden, wenn man ihn fan-
gen will; ſo muſs die Richtung der Billardku-
geln zu dieſem oder jenem Loche genau bemerkt,
die Kraft des Stoſses nach den Entfernungen be-
urtheilt, d. i. abgemeſſen werden u. ſ. w. Be-
wegende Spiele ſind daher kein bloſses Durch-
ſchütteln des Körpers, ſondern ſtets in einem ho-
hen Grade verbunden, mit Uebungen der un-
tern Erkenntniſskräfte. Man redet und denkt
daher von ihnen viel zu eingeſchränkt, wenn
man ſie bloſs körperliche Spiele nennt und keinen
andern Nutzen von ihnen anerkennt, als Bewe-
gung des Körpers. Ich rechne zu dieſer Ord-
nung die folgenden Gattungen und Arten.

a) Ballſpiele.

Bey Griechen und Römern war das Ballſpiel
eines der beliebteſten Spiele. Lacedaemon, Si-
cyon und Lydien ſtritten ſich um ſeine Erfindung.
Die Griechen hatten in ihren Gymnaſien einen
beſondern Platz (Σϕαιρηςηριον) zum Ballſpiel und
beſondere Ballmeiſter dafür. Ja der Carier Ari-
ſtonicus, Ballſpieler des weyland groſsen Alexan-
ders, erhielt von den Athenern nicht nur das
Bürgerrecht, ſondern ſogar eine Statüe. Bey
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[50/0082] hältniſſe der Spieler ſelbſt. So muſs das Aufſtei- gen eines Balles genau beobachtet, der Bogen deſſelben gemeſſen werden, wenn man ihn fan- gen will; ſo muſs die Richtung der Billardku- geln zu dieſem oder jenem Loche genau bemerkt, die Kraft des Stoſses nach den Entfernungen be- urtheilt, d. i. abgemeſſen werden u. ſ. w. Be- wegende Spiele ſind daher kein bloſses Durch- ſchütteln des Körpers, ſondern ſtets in einem ho- hen Grade verbunden, mit Uebungen der un- tern Erkenntniſskräfte. Man redet und denkt daher von ihnen viel zu eingeſchränkt, wenn man ſie bloſs körperliche Spiele nennt und keinen andern Nutzen von ihnen anerkennt, als Bewe- gung des Körpers. Ich rechne zu dieſer Ord- nung die folgenden Gattungen und Arten. a) Ballſpiele. Bey Griechen und Römern war das Ballſpiel eines der beliebteſten Spiele. Lacedaemon, Si- cyon und Lydien ſtritten ſich um ſeine Erfindung. Die Griechen hatten in ihren Gymnaſien einen beſondern Platz (Σϕαιρηςηριον) zum Ballſpiel und beſondere Ballmeiſter dafür. Ja der Carier Ari- ſtonicus, Ballſpieler des weyland groſsen Alexan- ders, erhielt von den Athenern nicht nur das Bürgerrecht, ſondern ſogar eine Statüe. Bey den Römern ſpielten es die angeſehenſten Per- ſonen. Jedermann hat wenigſtens von den gro-

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/82>, abgerufen am 21.11.2024.