Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.dem Denken vor, dann ists nichts für sie; im b) Brettspiele. 106. Das Schachspiel Giuoco degli Scacchi; jeu des Echecs; Game of Chess; juego del Axe- Ueber die Erfindung dieses sehr berühmten Spie- dem Denken vor, dann iſts nichts für ſie; im b) Brettſpiele. 106. Das Schachſpiel Giuoco degli Scacchi; jeu des Echecs; Game of Chess; juego del Axe- Ueber die Erfindung dieſes ſehr berühmten Spie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb n="440" facs="#f0472"/> dem Denken vor, dann iſts nichts für ſie; im<lb/> entgegengeſezten Falle finden ſelbſt Erwachſe-<lb/> ne Vergnügen daran.</p> </div> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#i">b</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Brettſpiele</hi></hi>.</head><lb/> <div n="4"> <head>106. Das Schachſpiel</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Giuoco degli Scacchi; jeu des Echecs; Game of Chess; juego del Axe-<lb/> drez; Shaniludium; ludus latrunculorum.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi>eber die Erfindung dieſes ſehr berühmten Spie-<lb/> les iſt ungemein viel geſtritten worden. Ein ge-<lb/> wiſſer Mariniere, der in der Hälfte des vorigen<lb/> Jahrhunderts ein elendes Buch über Spiele her-<lb/> ausgab, wundert ſich, daſs es bey dem darüber<lb/> erregten Gezänke nicht bis zu Schlägen gekom-<lb/> men ſey. Man hat es dem Palamedes, der zu Tro-<lb/> jas Zeiten lebte, dann wieder dem Diomed un-<lb/> ter Alexander zugeſchrieben. Andern iſt das<lb/> nicht genug; es ſoll in den grauen Zeiten eines<lb/> Königs von Babylonien von ſeinem Miniſter Ser-<lb/> ſes erfunden ſeyn. Selbſt Saumaiſe eignet es<lb/> den Griechen zu, ſehr viele andre finden es bey<lb/> den alten Römern im Gange, obgleich das Spiel<lb/> ganz offenbar den Stempel des Morgenlandes an<lb/> ſich trägt. Der Irrthum entſtand daher, weil<lb/> man in dem ganz unähnlichen Spiele mit den<lb/> Πςσσαις die Freyer der Penelope und in dem ähn-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [440/0472]
dem Denken vor, dann iſts nichts für ſie; im
entgegengeſezten Falle finden ſelbſt Erwachſe-
ne Vergnügen daran.
b) Brettſpiele.
106. Das Schachſpiel
Giuoco degli Scacchi; jeu des Echecs; Game of Chess; juego del Axe-
drez; Shaniludium; ludus latrunculorum.
Ueber die Erfindung dieſes ſehr berühmten Spie-
les iſt ungemein viel geſtritten worden. Ein ge-
wiſſer Mariniere, der in der Hälfte des vorigen
Jahrhunderts ein elendes Buch über Spiele her-
ausgab, wundert ſich, daſs es bey dem darüber
erregten Gezänke nicht bis zu Schlägen gekom-
men ſey. Man hat es dem Palamedes, der zu Tro-
jas Zeiten lebte, dann wieder dem Diomed un-
ter Alexander zugeſchrieben. Andern iſt das
nicht genug; es ſoll in den grauen Zeiten eines
Königs von Babylonien von ſeinem Miniſter Ser-
ſes erfunden ſeyn. Selbſt Saumaiſe eignet es
den Griechen zu, ſehr viele andre finden es bey
den alten Römern im Gange, obgleich das Spiel
ganz offenbar den Stempel des Morgenlandes an
ſich trägt. Der Irrthum entſtand daher, weil
man in dem ganz unähnlichen Spiele mit den
Πςσσαις die Freyer der Penelope und in dem ähn-
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Zitationshilfe: | Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/472>, abgerufen am 03.03.2025. |