Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

werden. Ein Kreis mit Kreide ist bald gemacht.
Jeder Mitspieler wirft eine Kugel nach demsel-
ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, so
gewinnt ihr Besitzer alle verlaufenen. Haben
zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht:
so müssen sie stechen, d. i. sie müssen jeder noch
eine abwerfen. Bringt dann nur Einer seine 2te
Kugel hinein, so gewinnt er alle übrigen; brin-
gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis,
so muss vom Neuen gestochen werden. -- Will
man aber diess öftere Stechen vermeiden: so
gebe man dem Kreise einen Mittelpunkt und
lasse jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm
am nächsten liegt. -- Ist gar keine Kugel im
Kreise liegen geblieben, so gewinnt diejenige,
die demselben nur am nächsten ist.


21. Das Billard.

Die Vortrefflichkeit dieses Spiels hätte mich
leicht verleiten können, hier eine Beschreibung
davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre,
Wasser in den Fluss zu tragen. Ueberall findet
man Billards, und Spieler, welche Anweisung
geben können. Zum Ueberfluss verweise ich
noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieses
Spiel, Namens: Anweisung und Regeln zum Billard-

L 3

werden. Ein Kreis mit Kreide iſt bald gemacht.
Jeder Mitſpieler wirft eine Kugel nach demſel-
ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, ſo
gewinnt ihr Beſitzer alle verlaufenen. Haben
zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht:
ſo müſſen ſie ſtechen, d. i. ſie müſſen jeder noch
eine abwerfen. Bringt dann nur Einer ſeine 2te
Kugel hinein, ſo gewinnt er alle übrigen; brin-
gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis,
ſo muſs vom Neuen geſtochen werden. — Will
man aber dieſs öftere Stechen vermeiden: ſo
gebe man dem Kreiſe einen Mittelpunkt und
laſſe jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm
am nächſten liegt. — Iſt gar keine Kugel im
Kreiſe liegen geblieben, ſo gewinnt diejenige,
die demſelben nur am nächſten iſt.


21. Das Billard.

Die Vortrefflichkeit dieſes Spiels hätte mich
leicht verleiten können, hier eine Beſchreibung
davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre,
Waſſer in den Fluſs zu tragen. Ueberall findet
man Billards, und Spieler, welche Anweiſung
geben können. Zum Ueberfluſs verweiſe ich
noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieſes
Spiel, Namens: Anweiſung und Regeln zum Billard-

L 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0197" n="165"/>
werden. Ein Kreis mit Kreide i&#x017F;t bald gemacht.<lb/>
Jeder Mit&#x017F;pieler wirft eine Kugel nach dem&#x017F;el-<lb/>
ben. Bleibt von allen nur <hi rendition="#i">eine</hi> darin liegen, &#x017F;o<lb/>
gewinnt ihr Be&#x017F;itzer alle verlaufenen. Haben<lb/>
zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht:<lb/>
&#x017F;o mü&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;techen, d. i. &#x017F;ie mü&#x017F;&#x017F;en jeder noch<lb/>
eine abwerfen. Bringt dann nur Einer &#x017F;eine 2te<lb/>
Kugel hinein, &#x017F;o gewinnt er alle übrigen; brin-<lb/>
gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis,<lb/>
&#x017F;o mu&#x017F;s vom Neuen ge&#x017F;tochen werden. &#x2014; Will<lb/>
man aber die&#x017F;s öftere Stechen vermeiden: &#x017F;o<lb/>
gebe man dem Krei&#x017F;e einen Mittelpunkt und<lb/>
la&#x017F;&#x017F;e jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm<lb/>
am näch&#x017F;ten liegt. &#x2014; I&#x017F;t gar keine Kugel im<lb/>
Krei&#x017F;e liegen geblieben, &#x017F;o gewinnt diejenige,<lb/>
die dem&#x017F;elben nur am näch&#x017F;ten i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head>21. Das Billard.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Vortrefflichkeit die&#x017F;es Spiels hätte mich<lb/>
leicht verleiten können, hier eine Be&#x017F;chreibung<lb/>
davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre,<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er in den Flu&#x017F;s zu tragen. Ueberall findet<lb/>
man Billards, und Spieler, welche Anwei&#x017F;ung<lb/>
geben können. Zum Ueberflu&#x017F;s verwei&#x017F;e ich<lb/>
noch auf ein ziemlich gutes Buch über die&#x017F;es<lb/>
Spiel, Namens: <hi rendition="#i">Anwei&#x017F;ung und Regeln zum Billard-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 3</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0197] werden. Ein Kreis mit Kreide iſt bald gemacht. Jeder Mitſpieler wirft eine Kugel nach demſel- ben. Bleibt von allen nur eine darin liegen, ſo gewinnt ihr Beſitzer alle verlaufenen. Haben zwey Spieler a und b jeder Eine hineingebracht: ſo müſſen ſie ſtechen, d. i. ſie müſſen jeder noch eine abwerfen. Bringt dann nur Einer ſeine 2te Kugel hinein, ſo gewinnt er alle übrigen; brin- gen aber Beyde die Kugeln wieder in den Kreis, ſo muſs vom Neuen geſtochen werden. — Will man aber dieſs öftere Stechen vermeiden: ſo gebe man dem Kreiſe einen Mittelpunkt und laſſe jedesmal die Kugel gewinnen, welche ihm am nächſten liegt. — Iſt gar keine Kugel im Kreiſe liegen geblieben, ſo gewinnt diejenige, die demſelben nur am nächſten iſt. 21. Das Billard. Die Vortrefflichkeit dieſes Spiels hätte mich leicht verleiten können, hier eine Beſchreibung davon zu liefern, wenn es meine Sache wäre, Waſſer in den Fluſs zu tragen. Ueberall findet man Billards, und Spieler, welche Anweiſung geben können. Zum Ueberfluſs verweiſe ich noch auf ein ziemlich gutes Buch über dieſes Spiel, Namens: Anweiſung und Regeln zum Billard- L 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/197
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/197>, abgerufen am 03.12.2024.