pers erst erfunden, und zwar sogleich auf der Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls nur auf einen Augenblick dieselbe bleibt. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet ist diess Spiel sehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs- geistes; aber es setzt auch den Körper auf eine heilsame Art in Bewegung und macht ihn durch unzählbare Biegungen und Wendungen ge- schickter. Im Freyen lässt es sich jedoch nur selten spielen, wegen des Luftzuges, aber desto besser in geräumigen und hohen Zimmern. Ich empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen Geschlechte.
b) Scheibenspiele.
14. Das Scheibenspiel. (Le palet).
Dieses Spiel empfehle ich der Jugend für die schläfrige Zeit nach Tische, besonders an heissen Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem solchen Spiele gehört, indem es weniger An- strengung als Geschicklichkeit erfordert, und unter kleinen Promenaden zu Scherz und La- chen Anlass giebt. Man kann es im Freyen und im Zimmer, selbst auf dem Tische, spielen.
pers erſt erfunden, und zwar ſogleich auf der Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls nur auf einen Augenblick dieſelbe bleibt. Aus dieſem Geſichtspunkte betrachtet iſt dieſs Spiel ſehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs- geiſtes; aber es ſetzt auch den Körper auf eine heilſame Art in Bewegung und macht ihn durch unzählbare Biegungen und Wendungen ge- ſchickter. Im Freyen läſst es ſich jedoch nur ſelten ſpielen, wegen des Luftzuges, aber deſto beſſer in geräumigen und hohen Zimmern. Ich empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen Geſchlechte.
b) Scheibenſpiele.
14. Das Scheibenſpiel. (Le palet).
Dieſes Spiel empfehle ich der Jugend für die ſchläfrige Zeit nach Tiſche, beſonders an heiſsen Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem ſolchen Spiele gehört, indem es weniger An- ſtrengung als Geſchicklichkeit erfordert, und unter kleinen Promenaden zu Scherz und La- chen Anlaſs giebt. Man kann es im Freyen und im Zimmer, ſelbſt auf dem Tiſche, ſpielen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0154"n="122"/>
pers erſt erfunden, und zwar ſogleich auf der<lb/>
Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls<lb/>
nur auf einen Augenblick dieſelbe bleibt. Aus<lb/>
dieſem Geſichtspunkte betrachtet iſt dieſs Spiel<lb/>ſehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs-<lb/>
geiſtes; aber es ſetzt auch den Körper auf eine<lb/>
heilſame Art in Bewegung und macht ihn durch<lb/>
unzählbare Biegungen und Wendungen ge-<lb/>ſchickter. Im Freyen läſst es ſich jedoch nur<lb/>ſelten ſpielen, wegen des Luftzuges, aber deſto<lb/>
beſſer in geräumigen und hohen Zimmern. Ich<lb/>
empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen<lb/>
Geſchlechte.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#i">b</hi>) <hirendition="#i"><hirendition="#g">Scheibenſpiele</hi></hi>.</head><lb/><divn="4"><head>14. Das Scheibenſpiel.<lb/>
(Le palet).</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ieſes Spiel empfehle ich der Jugend für die<lb/>ſchläfrige Zeit nach Tiſche, beſonders an heiſsen<lb/>
Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem<lb/>ſolchen Spiele gehört, indem es weniger An-<lb/>ſtrengung als Geſchicklichkeit erfordert, und<lb/>
unter kleinen Promenaden zu Scherz und La-<lb/>
chen Anlaſs giebt. Man kann es im Freyen<lb/>
und im Zimmer, ſelbſt auf dem Tiſche, ſpielen.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[122/0154]
pers erſt erfunden, und zwar ſogleich auf der
Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls
nur auf einen Augenblick dieſelbe bleibt. Aus
dieſem Geſichtspunkte betrachtet iſt dieſs Spiel
ſehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs-
geiſtes; aber es ſetzt auch den Körper auf eine
heilſame Art in Bewegung und macht ihn durch
unzählbare Biegungen und Wendungen ge-
ſchickter. Im Freyen läſst es ſich jedoch nur
ſelten ſpielen, wegen des Luftzuges, aber deſto
beſſer in geräumigen und hohen Zimmern. Ich
empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen
Geſchlechte.
b) Scheibenſpiele.
14. Das Scheibenſpiel.
(Le palet).
Dieſes Spiel empfehle ich der Jugend für die
ſchläfrige Zeit nach Tiſche, beſonders an heiſsen
Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem
ſolchen Spiele gehört, indem es weniger An-
ſtrengung als Geſchicklichkeit erfordert, und
unter kleinen Promenaden zu Scherz und La-
chen Anlaſs giebt. Man kann es im Freyen
und im Zimmer, ſelbſt auf dem Tiſche, ſpielen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/154>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.