nien 1718 heißt es: Les rois ne sont comptables de leurs demarches qu'a Dieu meme dont ils tiennent leur autorite. ---- Mais des qu'il importe a leur gloire et a la tranquillite de leurs peuples, qui n'en peut etre separee, que les motifs de leurs resolutions soient connus, ils doivent agir a la face de l'univers et faire eclater la justice qu'ils ont consultee dans le secret. F. C. v. Moser am a. O. §. 6. S. 289.
§. 15. Finden nur bey algemeinen bedenklichen Unternehmungen statt.
So lange die Handlungen eines Volks hauptsächlich nur das innere Wohl des Staats betreffen, haben die übrigen Nazionen, ausser den obbemerkten Fällen weder Recht noch Ursach sich darum zu bekümmern. Wenn aber dessen Veranstaltungen unmittelbar auf die große Staatsgeselschaft, deren Mitglied es ist, sich beziehen, und von der Art sind, daß die Besorgniß für die alge- meine Ruhe und Sicherheit erwecken; so müssen die andern Staaten nothwendig aufmerksam werden; zumal wenn die etwas dergleichen unternehmende Nazion schon durch ähnliche Fälle zu Mistrauen Anlas gegeben hat. Sie sind daher, besonders die zunächst interessirten, nach dem freiwilligen sowohl, als dem herkomlichen Völkerrechte, gar wohl befugt, eine Erklärung über die Absicht solcher Handlungen und die Hebung des Besorg- nisses hierunter zu fodern a].
a]Mosers Versuch 8. B. 3. K. §. 3. S. 399. [6. Th.]
§. 16.
T 4
Handlungen nach ihrem Gefallen einzurichten.
nien 1718 heißt es: Les rois ne ſont comptables de leurs demarches qu’à Dieu même dont ils tiennent leur autorité. —— Mais dès qu’il importe à leur gloire et à la tranquillité de leurs peuples, qui n’en peut être ſeparée, que les motifs de leurs reſolutions ſoient connus, ils doivent agir à la face de l’univers et faire éclater la juſtice qu’ils ont conſultée dans le ſecret. F. C. v. Moſer am a. O. §. 6. S. 289.
§. 15. Finden nur bey algemeinen bedenklichen Unternehmungen ſtatt.
So lange die Handlungen eines Volks hauptſaͤchlich nur das innere Wohl des Staats betreffen, haben die uͤbrigen Nazionen, auſſer den obbemerkten Faͤllen weder Recht noch Urſach ſich darum zu bekuͤmmern. Wenn aber deſſen Veranſtaltungen unmittelbar auf die große Staatsgeſelſchaft, deren Mitglied es iſt, ſich beziehen, und von der Art ſind, daß die Beſorgniß fuͤr die alge- meine Ruhe und Sicherheit erwecken; ſo muͤſſen die andern Staaten nothwendig aufmerkſam werden; zumal wenn die etwas dergleichen unternehmende Nazion ſchon durch aͤhnliche Faͤlle zu Mistrauen Anlas gegeben hat. Sie ſind daher, beſonders die zunaͤchſt intereſſirten, nach dem freiwilligen ſowohl, als dem herkomlichen Voͤlkerrechte, gar wohl befugt, eine Erklaͤrung uͤber die Abſicht ſolcher Handlungen und die Hebung des Beſorg- niſſes hierunter zu fodern a].
a]Moſers Verſuch 8. B. 3. K. §. 3. S. 399. [6. Th.]
§. 16.
T 4
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Handlungen nach ihrem Gefallen einzurichten.
*]
nien 1718 heißt es: Les rois ne ſont comptables de
leurs demarches qu’à Dieu même dont ils tiennent leur
autorité. —— Mais dès qu’il importe à leur gloire
et à la tranquillité de leurs peuples, qui n’en peut
être ſeparée, que les motifs de leurs reſolutions ſoient
connus, ils doivent agir à la face de l’univers et faire
éclater la juſtice qu’ils ont conſultée dans le ſecret.
F. C. v. Moſer am a. O. §. 6. S. 289.
§. 15.
Finden nur bey algemeinen bedenklichen
Unternehmungen ſtatt.
So lange die Handlungen eines Volks hauptſaͤchlich
nur das innere Wohl des Staats betreffen, haben die
uͤbrigen Nazionen, auſſer den obbemerkten Faͤllen weder
Recht noch Urſach ſich darum zu bekuͤmmern. Wenn
aber deſſen Veranſtaltungen unmittelbar auf die große
Staatsgeſelſchaft, deren Mitglied es iſt, ſich beziehen,
und von der Art ſind, daß die Beſorgniß fuͤr die alge-
meine Ruhe und Sicherheit erwecken; ſo muͤſſen die
andern Staaten nothwendig aufmerkſam werden; zumal
wenn die etwas dergleichen unternehmende Nazion ſchon
durch aͤhnliche Faͤlle zu Mistrauen Anlas gegeben hat.
Sie ſind daher, beſonders die zunaͤchſt intereſſirten,
nach dem freiwilligen ſowohl, als dem herkomlichen
Voͤlkerrechte, gar wohl befugt, eine Erklaͤrung uͤber die
Abſicht ſolcher Handlungen und die Hebung des Beſorg-
niſſes hierunter zu fodern a].
a] Moſers Verſuch 8. B. 3. K. §. 3. S. 399. [6. Th.]
§. 16.
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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/321>, abgerufen am 22.02.2025.
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