Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.der Nazionen. 8] Io. Fr. de Beulwitz comment. de excommunica-tionis in Electorem S. R. I. ecclesiasticum a Pontif. Rom. decretae effectibus civilibus. Halae 1743. 4. In neuern Zeiten hat das berühmte Werk: Iustini Febro- nii de statu ecclesiae et legitima potestate Romani Pontificis etc. viel Aufsehn und Streitigkeiten erregt, hauptsächlich aber in Rücksicht der geistlichen Gewalt. Die verschiedenen Ausgaben, Uebersetzungen etc. findet man in A. Fr. Schott Suppl. Bibl. Jurid. Lipp. p. 385. §. 12. Noch ein weltliches. Noch älter ist das Vorgeben von einer Oberherschaft Nach der Theilung des römischen Reichs in das mor- und
der Nazionen. 8] Io. Fr. de Beulwitz comment. de excommunica-tionis in Electorem S. R. I. eccleſiaſticum a Pontif. Rom. decretae effectibus civilibus. Halae 1743. 4. In neuern Zeiten hat das beruͤhmte Werk: Iuſtini Febro- nii de ſtatu eccleſiae et legitima poteſtate Romani Pontificis etc. viel Aufſehn und Streitigkeiten erregt, hauptſaͤchlich aber in Ruͤckſicht der geiſtlichen Gewalt. Die verſchiedenen Ausgaben, Ueberſetzungen ꝛc. findet man in A. Fr. Schott Suppl. Bibl. Jurid. Lipp. p. 385. §. 12. Noch ein weltliches. Noch aͤlter iſt das Vorgeben von einer Oberherſchaft Nach der Theilung des roͤmiſchen Reichs in das mor- und
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der Nazionen.
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8] Io. Fr. de Beulwitz comment. de excommunica-
tionis in Electorem S. R. I. eccleſiaſticum a Pontif.
Rom. decretae effectibus civilibus. Halae 1743. 4.
In neuern Zeiten hat das beruͤhmte Werk: Iuſtini Febro-
nii de ſtatu eccleſiae et legitima poteſtate Romani
Pontificis etc. viel Aufſehn und Streitigkeiten erregt,
hauptſaͤchlich aber in Ruͤckſicht der geiſtlichen Gewalt.
Die verſchiedenen Ausgaben, Ueberſetzungen ꝛc. findet
man in A. Fr. Schott Suppl. Bibl. Jurid. Lipp. p. 385.
§. 12.
Noch ein weltliches.
Noch aͤlter iſt das Vorgeben von einer Oberherſchaft
der roͤmiſchen Kaiſer uͤber die ganze Welt. Der bluͤhen-
de Zuſtand der Roͤmer, die ihre ſiegreichen Waffen faſt
uͤber alle damals bekante Welttheile verbreiteten, ſezte
beſonders die Dichter in ſolchen Enthuſiasmus, daß ſie
Rom nur das caput mundi und dominam orbis terrarum
nanten a]. Die nachherigen Kaiſer waren eitel genug,
den von Schmeichlern ihnen beygelegten Titel: mundi
et totius orbis dominus nicht nur anzunehmen, ſondern
ſich deſſen auch ſelbſt zu bedienen b]. Es iſt aber nicht
wahrſcheinlich, daß ſie im Ernſt geglaubt haben, oder
ſich uͤberreden laſſen, daß ihnen dieſer Titel wuͤrklich ge-
buͤhre, da ſie auch nicht einmal Herrn der damals bekan-
ten Welt waren c].
Nach der Theilung des roͤmiſchen Reichs in das mor-
gen- und abendlaͤndiſche, und des letztern Zertruͤmmerung
durch die Gothen, Vandalen, Longobarden und andere
fremde Nazionen, lieſſen die Kaiſer dergleichen hochmuͤthi-
ge Gedanken ſich vergehn. Auch bey der Erneuerung des
roͤmiſchen Kaiſerthums unter Karl dem Großen, war
deſſen Umfang noch in zu enge Grenzen eingeſchloſſen,
als daß man daran haͤtte denken ſollen. Almaͤhlig aber
und
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