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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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Vorerinnerung.

Nur ein Paar Worte über die Veranlassung und
Einrichtung der gegenwärtigen Schrift. Neigung
sowohl, als andere Rücksichten machten das Stu-
dium der Völkerrechtswissenschaft ehemals zu einer
meiner Hauptbeschäftigungen. Bey dem bisherigen
Mangel zweckmäsiger Vorlesungen über diesen wich-
tigen Theil der Rechtsgelahrheit auf Universitäten,
mußte ich meine Zuflucht hauptsächlich zu den dahin
einschlagenden Schriften nehmen. Allein mein Ver-
langen wurde auch hier nicht ganz befriediget. Wenn
gleich die, meines Lobes gar nicht bedürfenden,
Werke eines Grotius, Puffendorf, Ickstadt,
Wolf, Vattel etc.
in Ansehung des natürlichen
Völkerrechts fast nichts weiter zu wünschen übrig
liessen; so war doch der Mangel an einer hinlängli-
chen Anführung zum practischen oder sogenannten
europäischen Völkerrechte desto grösser. Ausser ver-
schiedenen kleinen Abhandlungen über einzelne Ma-
terien desselben, waren die Moserschen Grundsätze

des

Vorerinnerung.

Nur ein Paar Worte uͤber die Veranlaſſung und
Einrichtung der gegenwaͤrtigen Schrift. Neigung
ſowohl, als andere Ruͤckſichten machten das Stu-
dium der Voͤlkerrechtswiſſenſchaft ehemals zu einer
meiner Hauptbeſchaͤftigungen. Bey dem bisherigen
Mangel zweckmaͤſiger Vorleſungen uͤber dieſen wich-
tigen Theil der Rechtsgelahrheit auf Univerſitaͤten,
mußte ich meine Zuflucht hauptſaͤchlich zu den dahin
einſchlagenden Schriften nehmen. Allein mein Ver-
langen wurde auch hier nicht ganz befriediget. Wenn
gleich die, meines Lobes gar nicht beduͤrfenden,
Werke eines Grotius, Puffendorf, Ickſtadt,
Wolf, Vattel ꝛc.
in Anſehung des natuͤrlichen
Voͤlkerrechts faſt nichts weiter zu wuͤnſchen uͤbrig
lieſſen; ſo war doch der Mangel an einer hinlaͤngli-
chen Anfuͤhrung zum practiſchen oder ſogenannten
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ſchiedenen kleinen Abhandlungen uͤber einzelne Ma-
terien deſſelben, waren die Moſerſchen Grundſaͤtze

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[0017] Vorerinnerung. Nur ein Paar Worte uͤber die Veranlaſſung und Einrichtung der gegenwaͤrtigen Schrift. Neigung ſowohl, als andere Ruͤckſichten machten das Stu- dium der Voͤlkerrechtswiſſenſchaft ehemals zu einer meiner Hauptbeſchaͤftigungen. Bey dem bisherigen Mangel zweckmaͤſiger Vorleſungen uͤber dieſen wich- tigen Theil der Rechtsgelahrheit auf Univerſitaͤten, mußte ich meine Zuflucht hauptſaͤchlich zu den dahin einſchlagenden Schriften nehmen. Allein mein Ver- langen wurde auch hier nicht ganz befriediget. Wenn gleich die, meines Lobes gar nicht beduͤrfenden, Werke eines Grotius, Puffendorf, Ickſtadt, Wolf, Vattel ꝛc. in Anſehung des natuͤrlichen Voͤlkerrechts faſt nichts weiter zu wuͤnſchen uͤbrig lieſſen; ſo war doch der Mangel an einer hinlaͤngli- chen Anfuͤhrung zum practiſchen oder ſogenannten europaͤiſchen Voͤlkerrechte deſto groͤſſer. Auſſer ver- ſchiedenen kleinen Abhandlungen uͤber einzelne Ma- terien deſſelben, waren die Moſerſchen Grundſaͤtze des

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/17>, abgerufen am 21.12.2024.