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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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Von den souverainen Staaten überhaupt,
go II. im Jahr 1298 dieienige aristokratische Verfassung
die es gröstentheils noch gegenwärtig hat.

*] Examen de la liberte originaire de Venise, traduit
d'Italien avec une harangue de Louis Helian Ambaßa-
deur de France contre les Venetiens traduite de Latin
et des remarques historiques, sur la copie de Ratis-
bonne,
1677. 12.
Theod. Graswinckel de libertate Veneta. Lugd. Bat.
1634. 4.
§. 16.
Genua.

Die Republick Genua machte in den ältesten Zeiten
einen Theil Liguriens aus, und stand mit demselben un-
ter römischer Hoheit. Alsdann kam sie nach und nach
unter die Bothmäßigkeit der Ostgothen, Longobarden
und des teutschen Reichs, von dem sie durch Statthalter
regiert ward. Nachdem die Stadt von den Sarazenen
gröstenteils war verwüstet worden, warfen einige angese-
hene Familien sich zu Herren über diesen kleinen Staat
auf. Seit der Zeit ward derselbe durch beständige inner-
liche Zwistigkeiten zerrüttet, und muste bald den Schutz,
bald die würkliche Herschaft auswärtiger Mächte, beson-
ders Frankreichs erkennen, bis Andreas Doria 1527
die Franzosen gänzlich vertrieb und seinem Vaterlande
die völlige Freiheit und Unabhängigkeit nebst der Regie-
rungsverfassung verschafte, die es noch gegenwärtig
genießt.

§. 17.

Von den ſouverainen Staaten uͤberhaupt,
go II. im Jahr 1298 dieienige ariſtokratiſche Verfaſſung
die es groͤſtentheils noch gegenwaͤrtig hat.

*] Examen de la liberté originaire de Veniſe, traduit
d’Italien avec une harangue de Louis Helian Ambaßa-
deur de France contre les Venetiens traduite de Latin
et des remarques hiſtoriques, ſur la copie de Ratis-
bonne,
1677. 12.
Theod. Graswinckel de libertate Veneta. Lugd. Bat.
1634. 4.
§. 16.
Genua.

Die Republick Genua machte in den aͤlteſten Zeiten
einen Theil Liguriens aus, und ſtand mit demſelben un-
ter roͤmiſcher Hoheit. Alsdann kam ſie nach und nach
unter die Bothmaͤßigkeit der Oſtgothen, Longobarden
und des teutſchen Reichs, von dem ſie durch Statthalter
regiert ward. Nachdem die Stadt von den Sarazenen
groͤſtenteils war verwuͤſtet worden, warfen einige angeſe-
hene Familien ſich zu Herren uͤber dieſen kleinen Staat
auf. Seit der Zeit ward derſelbe durch beſtaͤndige inner-
liche Zwiſtigkeiten zerruͤttet, und muſte bald den Schutz,
bald die wuͤrkliche Herſchaft auswaͤrtiger Maͤchte, beſon-
ders Frankreichs erkennen, bis Andreas Doria 1527
die Franzoſen gaͤnzlich vertrieb und ſeinem Vaterlande
die voͤllige Freiheit und Unabhaͤngigkeit nebſt der Regie-
rungsverfaſſung verſchafte, die es noch gegenwaͤrtig
genießt.

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[98/0124] Von den ſouverainen Staaten uͤberhaupt, go II. im Jahr 1298 dieienige ariſtokratiſche Verfaſſung die es groͤſtentheils noch gegenwaͤrtig hat. *] Examen de la liberté originaire de Veniſe, traduit d’Italien avec une harangue de Louis Helian Ambaßa- deur de France contre les Venetiens traduite de Latin et des remarques hiſtoriques, ſur la copie de Ratis- bonne, 1677. 12. Theod. Graswinckel de libertate Veneta. Lugd. Bat. 1634. 4. §. 16. Genua. Die Republick Genua machte in den aͤlteſten Zeiten einen Theil Liguriens aus, und ſtand mit demſelben un- ter roͤmiſcher Hoheit. Alsdann kam ſie nach und nach unter die Bothmaͤßigkeit der Oſtgothen, Longobarden und des teutſchen Reichs, von dem ſie durch Statthalter regiert ward. Nachdem die Stadt von den Sarazenen groͤſtenteils war verwuͤſtet worden, warfen einige angeſe- hene Familien ſich zu Herren uͤber dieſen kleinen Staat auf. Seit der Zeit ward derſelbe durch beſtaͤndige inner- liche Zwiſtigkeiten zerruͤttet, und muſte bald den Schutz, bald die wuͤrkliche Herſchaft auswaͤrtiger Maͤchte, beſon- ders Frankreichs erkennen, bis Andreas Doria 1527 die Franzoſen gaͤnzlich vertrieb und ſeinem Vaterlande die voͤllige Freiheit und Unabhaͤngigkeit nebſt der Regie- rungsverfaſſung verſchafte, die es noch gegenwaͤrtig genießt. §. 17.

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/124>, abgerufen am 03.12.2024.