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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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daß unsere Evangelische Lutherische Religion mit den heiligen Evangelien nicht übereinstimme / er solches dahero hätte beweisen müssen / daß unsere Religion von dem in der H. Schrifft vorgetragenen Evangelio abwiche / nicht aber daher / (wie er gethan /) weil sie von der Reformirten Religion / die wir als eine irrige / öffentlich verwerffen / abweichen.

Antwort auf die andere Betrachtung.

Diese ist hergenommen von dem Widerspruch der Lutheraner und Calvinisten / aus denen beyden er keine habe wehlen können / weil sich beyde einander widersprochen: allein 1.) hat er unrecht gethan / daß er in Glaubens-Sachen die Vernunfft zu seinem Richter und Entscheider angenommen / und was diese ihm eingegeben / so gleich vor Wahrheit angenommen / wider die klaren Worte der Schrifft / 1. Cor. 2. Und ob es gleich hier scheinet / daß er sie hier nur zum instrument gebraucht / welches noch könte gelten; so weiset doch das nachfolgende gar ein anders. Denn da gedencket er / daß Lutheraner und Calvinisten für ihre Meynung einige Texte anführen / erklären und behaupten aus ihrem

daß unsere Evangelische Lutherische Religion mit den heiligen Evangelien nicht übereinstimme / er solches dahero hätte beweisen müssen / daß unsere Religion von dem in der H. Schrifft vorgetragenen Evangelio abwiche / nicht aber daher / (wie er gethan /) weil sie von der Reformirten Religion / die wir als eine irrige / öffentlich verwerffen / abweichen.

Antwort auf die andere Betrachtung.

Diese ist hergenommen von dem Widerspruch der Lutheraner und Calvinisten / aus denen beyden er keine habe wehlen können / weil sich beyde einander widersprochen: allein 1.) hat er unrecht gethan / daß er in Glaubens-Sachen die Vernunfft zu seinem Richter und Entscheider angenommen / und was diese ihm eingegeben / so gleich vor Wahrheit angenommen / wider die klaren Worte der Schrifft / 1. Cor. 2. Und ob es gleich hier scheinet / daß er sie hier nur zum instrument gebraucht / welches noch könte gelten; so weiset doch das nachfolgende gar ein anders. Denn da gedencket er / daß Lutheraner und Calvinisten für ihre Meynung einige Texte anführen / erklären und behaupten aus ihrem

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[20/0020] daß unsere Evangelische Lutherische Religion mit den heiligen Evangelien nicht übereinstimme / er solches dahero hätte beweisen müssen / daß unsere Religion von dem in der H. Schrifft vorgetragenen Evangelio abwiche / nicht aber daher / (wie er gethan /) weil sie von der Reformirten Religion / die wir als eine irrige / öffentlich verwerffen / abweichen. Antwort auf die andere Betrachtung. Diese ist hergenommen von dem Widerspruch der Lutheraner und Calvinisten / aus denen beyden er keine habe wehlen können / weil sich beyde einander widersprochen: allein 1.) hat er unrecht gethan / daß er in Glaubens-Sachen die Vernunfft zu seinem Richter und Entscheider angenommen / und was diese ihm eingegeben / so gleich vor Wahrheit angenommen / wider die klaren Worte der Schrifft / 1. Cor. 2. Und ob es gleich hier scheinet / daß er sie hier nur zum instrument gebraucht / welches noch könte gelten; so weiset doch das nachfolgende gar ein anders. Denn da gedencket er / daß Lutheraner und Calvinisten für ihre Meynung einige Texte anführen / erklären und behaupten aus ihrem

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/20>, abgerufen am 03.12.2024.