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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Von Ceremonial-Ataquirung und Defend.
defendiren/ sondern auch sie zu einer baldigen Re-
tirade
zu zwingen. Es muß aber die Mannschafft/
so Posto fasset/ Anfangs mehr in Cavalerie, als In-
fanterie
bestehen/ weil die Belagerte in so weiter
Distanz von der Festung keine Ausfälle zu Fusse
leicht wagen werden/ wegen Gefährlichkeit und
Langsamkeit des Reterirens/ sondern mehren-
theils zu Pferdte/ und dahero nicht rathsam wäre
die ausgefallene Cavalerie mit Infanterie alleine
zu repoussiren und zu verfolgen. Die Infanterie, so
Posto fasset/ muß nebst dem Gewehr zugleich auch
Schantz-Zeug haben/ die Cavalerie aber auf den
Pferdten faschinen/ und andere Nothwendigkei-
ten herzu bringen/ damit die Verschantzungen
um so viel geschwinder in guten Stand können
gebracht/ und allen Falls mainteniret werden/
massen hieran sehr viel gelegen ist.

(5.) Frage.
Wie die Aprochen auf unterschied-
liche Manier zu machen/ zu führen/ zu
mainteniren/ und was sonst darbey
in acht zu nehmen?

Wenn nun zu den Ataquen in einer Nacht
Posto gefasset worden/ so werden die folgende
Nacht darauf die Trencheen eröffnet/ und die A-
prochen
zu machen angefangen. Es sind aber die
Aprochen gewisse Gräben/ Wege oder Bede-
ckungen/ in oder hinter welchen man sich den
feindlichen Wercken der Festung sicher nahen/

und
M m 3

Von Ceremonial-Ataquirung und Defend.
defendiren/ ſondern auch ſie zu einer baldigen Re-
tirade
zu zwingen. Es muß aber die Mannſchafft/
ſo Poſto faſſet/ Anfangs mehr in Cavalerie, als In-
fanterie
beſtehen/ weil die Belagerte in ſo weiter
Diſtanz von der Feſtung keine Ausfaͤlle zu Fuſſe
leicht wagen werden/ wegen Gefaͤhrlichkeit und
Langſamkeit des Reterirens/ ſondern mehren-
theils zu Pferdte/ und dahero nicht rathſam waͤre
die ausgefallene Cavalerie mit Infanterie alleine
zu repouſſiren und zu verfolgen. Die Infanterie, ſo
Poſto faſſet/ muß nebſt dem Gewehr zugleich auch
Schantz-Zeug haben/ die Cavalerie aber auf den
Pferdten faſchinen/ und andere Nothwendigkei-
ten herzu bringen/ damit die Verſchantzungen
um ſo viel geſchwinder in guten Stand koͤnnen
gebracht/ und allen Falls mainteniret werden/
maſſen hieran ſehr viel gelegen iſt.

(5.) Frage.
Wie die Aprochen auf unterſchied-
liche Manier zu machen/ zu fuͤhren/ zu
mainteniren/ und was ſonſt darbey
in acht zu nehmen?

Wenn nun zu den Ataquen in einer Nacht
Poſto gefaſſet worden/ ſo werden die folgende
Nacht darauf die Trenchéen eroͤffnet/ und die A-
prochen
zu machen angefangen. Es ſind aber die
Aprochen gewiſſe Graͤben/ Wege oder Bede-
ckungen/ in oder hinter welchen man ſich den
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und
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[547[549]/0585] Von Ceremonial-Ataquirung und Defend. defendiren/ ſondern auch ſie zu einer baldigen Re- tirade zu zwingen. Es muß aber die Mannſchafft/ ſo Poſto faſſet/ Anfangs mehr in Cavalerie, als In- fanterie beſtehen/ weil die Belagerte in ſo weiter Diſtanz von der Feſtung keine Ausfaͤlle zu Fuſſe leicht wagen werden/ wegen Gefaͤhrlichkeit und Langſamkeit des Reterirens/ ſondern mehren- theils zu Pferdte/ und dahero nicht rathſam waͤre die ausgefallene Cavalerie mit Infanterie alleine zu repouſſiren und zu verfolgen. Die Infanterie, ſo Poſto faſſet/ muß nebſt dem Gewehr zugleich auch Schantz-Zeug haben/ die Cavalerie aber auf den Pferdten faſchinen/ und andere Nothwendigkei- ten herzu bringen/ damit die Verſchantzungen um ſo viel geſchwinder in guten Stand koͤnnen gebracht/ und allen Falls mainteniret werden/ maſſen hieran ſehr viel gelegen iſt. (5.) Frage. Wie die Aprochen auf unterſchied- liche Manier zu machen/ zu fuͤhren/ zu mainteniren/ und was ſonſt darbey in acht zu nehmen? Wenn nun zu den Ataquen in einer Nacht Poſto gefaſſet worden/ ſo werden die folgende Nacht darauf die Trenchéen eroͤffnet/ und die A- prochen zu machen angefangen. Es ſind aber die Aprochen gewiſſe Graͤben/ Wege oder Bede- ckungen/ in oder hinter welchen man ſich den feindlichen Wercken der Feſtung ſicher nahen/ und M m 3

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 547[549]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/585>, abgerufen am 21.11.2024.