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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Von Beschaffenheit und Unterschied etc.
wenn man sie naß arbeitet/ da sie gemeiniglich/
wenn sie wieder dürre worden/ sich sehr setzet/ auf-
bürstet/ und nach Gelegenheit wohl gar wieder
von einander fället. Wenn man nun dergleichen
Wälle von aussen mit Steinen zu Erspahrung
der Unkosten nicht revetiren will/ muß man nur
solche von aussen/ wie auch die Brust von aussen
und innen mit Wasen wohl versetzen/ und ieden
Schuch hoch Erde wohl auf einander stampffen.

(6.) Frage.
Was hat man in acht zu nehmen
bey einer Festung/ wenn man gute
Erde dazu hat?

Wenn an einem Orte/ allwo man eine Fe-
stung erbauen will/ gute/ fette und leimigte Erde
ist/ so kan man mit wenigern Unkosten und gerin-
gerer Mühe das Dessein ausführen/ als wenn
man schlimme Erde hat; denn mankan aus der
guten Erde alles machen/ man darff sie nicht so
hart stossen und stampffen als die andere lockere/
man kan sie arbeiten/ wenn sie trocken und auch
etwas naß ist. Die Fundamenta darf man nicht
mit Pfählen beschlagen/ die Wälle auch nicht
eben revetiren oder mit Wasen versetzen/ wenn
man nicht will/ und der Sachen einen bessern
Bestand und Ansehen geben/ weil sie sich ohne
dem wohl binden lässet/ und für sich selbst bestän-
dig ist.

(7.) Fra-
R 3

Von Beſchaffenheit und Unterſchied ꝛc.
wenn man ſie naß arbeitet/ da ſie gemeiniglich/
wenn ſie wieder duͤrre worden/ ſich ſehr ſetzet/ auf-
buͤrſtet/ und nach Gelegenheit wohl gar wieder
von einander faͤllet. Wenn man nun dergleichen
Waͤlle von auſſen mit Steinen zu Erſpahrung
der Unkoſten nicht revetiren will/ muß man nur
ſolche von auſſen/ wie auch die Bruſt von auſſen
und innen mit Waſen wohl verſetzen/ und ieden
Schuch hoch Erde wohl auf einander ſtampffen.

(6.) Frage.
Was hat man in acht zu nehmen
bey einer Feſtung/ wenn man gute
Erde dazu hat?

Wenn an einem Orte/ allwo man eine Fe-
ſtung erbauen will/ gute/ fette und leimigte Erde
iſt/ ſo kan man mit wenigern Unkoſten und gerin-
gerer Muͤhe das Deſſein ausfuͤhren/ als wenn
man ſchlimme Erde hat; denn mankan aus der
guten Erde alles machen/ man darff ſie nicht ſo
hart ſtoſſen und ſtampffen als die andere lockere/
man kan ſie arbeiten/ wenn ſie trocken und auch
etwas naß iſt. Die Fundamenta darf man nicht
mit Pfaͤhlen beſchlagen/ die Waͤlle auch nicht
eben revetiren oder mit Waſen verſetzen/ wenn
man nicht will/ und der Sachen einen beſſern
Beſtand und Anſehen geben/ weil ſie ſich ohne
dem wohl binden laͤſſet/ und fuͤr ſich ſelbſt beſtaͤn-
dig iſt.

(7.) Fra-
R 3
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[261/0297] Von Beſchaffenheit und Unterſchied ꝛc. wenn man ſie naß arbeitet/ da ſie gemeiniglich/ wenn ſie wieder duͤrre worden/ ſich ſehr ſetzet/ auf- buͤrſtet/ und nach Gelegenheit wohl gar wieder von einander faͤllet. Wenn man nun dergleichen Waͤlle von auſſen mit Steinen zu Erſpahrung der Unkoſten nicht revetiren will/ muß man nur ſolche von auſſen/ wie auch die Bruſt von auſſen und innen mit Waſen wohl verſetzen/ und ieden Schuch hoch Erde wohl auf einander ſtampffen. (6.) Frage. Was hat man in acht zu nehmen bey einer Feſtung/ wenn man gute Erde dazu hat? Wenn an einem Orte/ allwo man eine Fe- ſtung erbauen will/ gute/ fette und leimigte Erde iſt/ ſo kan man mit wenigern Unkoſten und gerin- gerer Muͤhe das Deſſein ausfuͤhren/ als wenn man ſchlimme Erde hat; denn mankan aus der guten Erde alles machen/ man darff ſie nicht ſo hart ſtoſſen und ſtampffen als die andere lockere/ man kan ſie arbeiten/ wenn ſie trocken und auch etwas naß iſt. Die Fundamenta darf man nicht mit Pfaͤhlen beſchlagen/ die Waͤlle auch nicht eben revetiren oder mit Waſen verſetzen/ wenn man nicht will/ und der Sachen einen beſſern Beſtand und Anſehen geben/ weil ſie ſich ohne dem wohl binden laͤſſet/ und fuͤr ſich ſelbſt beſtaͤn- dig iſt. (7.) Fra- R 3

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/297>, abgerufen am 21.12.2024.