Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.96. De drei Vügelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Lüen (Leuten) seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Da reip de jüngeste, un weis up den, de linker Hand gink, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde Hare ase Flass. 96. De drei Vuͤgelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Luͤen (Leuten) seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de juͤngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers, denn se woͤren alle drei scheun un schir (klar, schoͤn) von Angesicht, besunners de Kuͤnigin, de hadde Hare ase Flass. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0083" n="67"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">96.<lb/> De drei Vuͤgelkens.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>t is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Luͤen (Leuten) seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de juͤngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers, denn se woͤren alle drei scheun un schir (klar, schoͤn) von Angesicht, besunners de Kuͤnigin, de hadde Hare ase Flass.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [67/0083]
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De drei Vuͤgelkens.
Et is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Luͤen (Leuten) seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de juͤngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers, denn se woͤren alle drei scheun un schir (klar, schoͤn) von Angesicht, besunners de Kuͤnigin, de hadde Hare ase Flass.
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Zitationshilfe: | Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/83>, abgerufen am 22.12.2024. |