folgen, wenigstens Störung des irdischen Glücks, (wie es erfolgt, nachdem Psyche den Amor beleuchtet hat, bei der Melusine, dem Schwanenritter u. a.); bei dem Hans mein Igel ist die Spur in dem Umstand, daß er schwarz wird und erst muß geheilt werden, hier darin, daß der Jüngling ängstlich entfliehen will, im Lateinischen:
ergo gener mane surgit somno satiatus, pelle volens asini sicut et ante tegi; quam non inveniens, multo stimulante dolors, de sola cepit anxius esse fuga.
Und indem er dem Alten antwortet:
-- -- ita faciam tecumque manebo et precor ut finem deut bona cepta bonum.
Ein indisches Märchen, das diesem ganz nah kommt, ist in den Altd. Wäldern I. 165 -- 67. mit- getheilt; auch scheint sich es auf ein gänges Sprich- wort: "welcher Esel nicht kann Pauken (oder Lauten) schlagen, muß die Säck zur Mühle tragen," zu be- ziehen.
59. Der undankbare Sohn.
Aus Schimpf und Ernst Kap. 413. Ganz in der Art wie Großvater und Enkel (I. 78.) der zar- ten Kindheit vor allen nahliegend und eindringlich. Aelter und mehr legendenmäßig bei dem Dominika- ner Thomas von Cantimpre aus dem 12 Jahrhund. der das Märchen als mündliche Ueberliefrung mit- theilt; Vergl. Büsching in Schlegels Museum IV. 32. 33. der noch ein anderes Buch citirt, wo es vor- kommt.
60. Die Rübe.
Der äußern Form nach eins der ältesten Mär- chen, nämlich aus einem lateinischen Gedicht des Mittelalters übersetzt und zwar nach der in Stras- burg vorhandenen Papierhandschrift (MS. Johann.
folgen, wenigſtens Stoͤrung des irdiſchen Gluͤcks, (wie es erfolgt, nachdem Pſyche den Amor beleuchtet hat, bei der Meluſine, dem Schwanenritter u. a.); bei dem Hans mein Igel iſt die Spur in dem Umſtand, daß er ſchwarz wird und erſt muß geheilt werden, hier darin, daß der Juͤngling aͤngſtlich entfliehen will, im Lateiniſchen:
ergo gener mane ſurgit ſomno ſatiatus, pelle volens aſini ſicut et ante tegi; quam non inveniens, multo ſtimulante dolors, de ſola cepit anxius eſſe fuga.
Und indem er dem Alten antwortet:
— — ita faciam tecumque manebo et precor ut finem deut bona cepta bonum.
Ein indiſches Maͤrchen, das dieſem ganz nah kommt, iſt in den Altd. Waͤldern I. 165 — 67. mit- getheilt; auch ſcheint ſich es auf ein gaͤnges Sprich- wort: „welcher Eſel nicht kann Pauken (oder Lauten) ſchlagen, muß die Saͤck zur Muͤhle tragen,“ zu be- ziehen.
59. Der undankbare Sohn.
Aus Schimpf und Ernſt Kap. 413. Ganz in der Art wie Großvater und Enkel (I. 78.) der zar- ten Kindheit vor allen nahliegend und eindringlich. Aelter und mehr legendenmaͤßig bei dem Dominika- ner Thomas von Cantimpre aus dem 12 Jahrhund. der das Maͤrchen als muͤndliche Ueberliefrung mit- theilt; Vergl. Buͤſching in Schlegels Muſeum IV. 32. 33. der noch ein anderes Buch citirt, wo es vor- kommt.
60. Die Ruͤbe.
Der aͤußern Form nach eins der aͤlteſten Maͤr- chen, naͤmlich aus einem lateiniſchen Gedicht des Mittelalters uͤberſetzt und zwar nach der in Stras- burg vorhandenen Papierhandſchrift (MS. Johann.
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[XXXXIV[XLIV]/0363]
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bei der Meluſine, dem Schwanenritter u. a.); bei
dem Hans mein Igel iſt die Spur in dem Umſtand,
daß er ſchwarz wird und erſt muß geheilt werden,
hier darin, daß der Juͤngling aͤngſtlich entfliehen will,
im Lateiniſchen:
ergo gener mane ſurgit ſomno ſatiatus,
pelle volens aſini ſicut et ante tegi;
quam non inveniens, multo ſtimulante dolors,
de ſola cepit anxius eſſe fuga.
Und indem er dem Alten antwortet:
— — ita faciam tecumque manebo
et precor ut finem deut bona cepta bonum.
Ein indiſches Maͤrchen, das dieſem ganz nah
kommt, iſt in den Altd. Waͤldern I. 165 — 67. mit-
getheilt; auch ſcheint ſich es auf ein gaͤnges Sprich-
wort: „welcher Eſel nicht kann Pauken (oder Lauten)
ſchlagen, muß die Saͤck zur Muͤhle tragen,“ zu be-
ziehen.
59.
Der undankbare Sohn.
Aus Schimpf und Ernſt Kap. 413. Ganz in
der Art wie Großvater und Enkel (I. 78.) der zar-
ten Kindheit vor allen nahliegend und eindringlich.
Aelter und mehr legendenmaͤßig bei dem Dominika-
ner Thomas von Cantimpre aus dem 12 Jahrhund.
der das Maͤrchen als muͤndliche Ueberliefrung mit-
theilt; Vergl. Buͤſching in Schlegels Muſeum IV.
32. 33. der noch ein anderes Buch citirt, wo es vor-
kommt.
60.
Die Ruͤbe.
Der aͤußern Form nach eins der aͤlteſten Maͤr-
chen, naͤmlich aus einem lateiniſchen Gedicht des
Mittelalters uͤberſetzt und zwar nach der in Stras-
burg vorhandenen Papierhandſchrift (MS. Johann.
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. XXXXIV[XLIV]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/363>, abgerufen am 22.02.2025.
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