Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815."böcken Pastor" und der "hageböcken Köster" das 53. Dat Mäken von Brakel. (Aus dem Paderbörn.) St. Anna nämlich ist O hilge sünte Anne, help mie doch bald tom Manne! O hilge sünte Viet, et is ietz de hogeste Tied! St. Vitus ist der Schutzpatron des nahliegen- 54. Das Märchen vom Hausgesinde. (Aus dem Paderbörn.) Die vielerlei Abweichun- „boͤcken Paſtor“ und der „hageboͤcken Koͤſter“ das 53. Dat Maͤken von Brakel. (Aus dem Paderboͤrn.) St. Anna naͤmlich iſt O hilge ſuͤnte Anne, help mie doch bald tom Manne! O hilge ſuͤnte Viet, et is ietz de hogeſte Tied! St. Vitus iſt der Schutzpatron des nahliegen- 54. Das Maͤrchen vom Hausgeſinde. (Aus dem Paderboͤrn.) Die vielerlei Abweichun- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0359" n="XXXX[XL]"/> „boͤcken Paſtor“ und der „hageboͤcken Koͤſter“ das<lb/> Weihwaſſer austheilen: „darauf keimen ſe bie een<lb/> graut, graut Waater, dat was ſo breed, dat en<lb/> Haan daroͤver ſchret, do woͤren drei Schippe up,<lb/> dat eene was leck, dat annere was leck, dat derde<lb/> was kien Boaden in, in dat, wo kien Boaden was,<lb/> ſetten ſe ſick alle drei in, de eene verſop, de annere<lb/> verdrank, de derde kam der gar nig wier ut.“</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>53.<lb/><hi rendition="#g">Dat Maͤken von Brakel</hi>.</head><lb/> <p>(Aus dem Paderboͤrn.) St. Anna naͤmlich iſt<lb/> die Schutzpatronin von Brakel und ihre Capelle liegt<lb/> nicht weit von der Stadt. Mudder iſt aus dem Hoch-<lb/> deutſchen heruͤbergekommen, Moͤhme aber der ge-<lb/> meine Ausdruck. Man hat dort noch einen andern<lb/> Spottvers:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>O hilge ſuͤnte Anne,</l><lb/> <l>help mie doch bald tom Manne!</l><lb/> <l>O hilge ſuͤnte Viet,</l><lb/> <l>et is ietz de hogeſte Tied!</l> </lg><lb/> <p>St. Vitus iſt der Schutzpatron des nahliegen-<lb/> den Corvei.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>54.<lb/><hi rendition="#g">Das Maͤrchen vom Hausgeſinde</hi>.</head><lb/> <p>(Aus dem Paderboͤrn.) Die vielerlei Abweichun-<lb/> gen dieſes uralten Maͤrchens (gleichſam ein Geſpraͤch<lb/> mit dem Widerhall) anzufuͤhren, wuͤrde hier zu weit-<lb/> laͤuftig ſeyn und noch unpaſſender die meiſtentheils<lb/> in die alte Sprache und Fabel reichenden, immer ſehr<lb/> poetiſchen Namen zu erklaͤren. Der Hel (Hoͤlle)<lb/> Saal heißet <hi rendition="#g">Eliud</hi>, ihr Tiſch <hi rendition="#g">Hungur</hi>, ihr Meſ-<lb/> ſer <hi rendition="#g">Sultur</hi>, ihr Knecht <hi rendition="#g">Ganglaͤti</hi>, ihre Magd<lb/><hi rendition="#g">Gangloͤt</hi>, ihre Schwelle <hi rendition="#g">Fallandi-forrad</hi>, ihr<lb/> Bett <hi rendition="#g">Kaur</hi>, ihre Decke <hi rendition="#g">Blikandi-baul</hi>, ihr<lb/> Acker <hi rendition="#g">Hnipinn</hi>. In der Gothreks Saga ſind andere<lb/> bedeutſame Familiennamen, der Vater <hi rendition="#g">Skapnar-<lb/> tungur</hi>, die 3 Soͤhne: <hi rendition="#g">Fiolmodi, Ymſigull,<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [XXXX[XL]/0359]
„boͤcken Paſtor“ und der „hageboͤcken Koͤſter“ das
Weihwaſſer austheilen: „darauf keimen ſe bie een
graut, graut Waater, dat was ſo breed, dat en
Haan daroͤver ſchret, do woͤren drei Schippe up,
dat eene was leck, dat annere was leck, dat derde
was kien Boaden in, in dat, wo kien Boaden was,
ſetten ſe ſick alle drei in, de eene verſop, de annere
verdrank, de derde kam der gar nig wier ut.“
53.
Dat Maͤken von Brakel.
(Aus dem Paderboͤrn.) St. Anna naͤmlich iſt
die Schutzpatronin von Brakel und ihre Capelle liegt
nicht weit von der Stadt. Mudder iſt aus dem Hoch-
deutſchen heruͤbergekommen, Moͤhme aber der ge-
meine Ausdruck. Man hat dort noch einen andern
Spottvers:
O hilge ſuͤnte Anne,
help mie doch bald tom Manne!
O hilge ſuͤnte Viet,
et is ietz de hogeſte Tied!
St. Vitus iſt der Schutzpatron des nahliegen-
den Corvei.
54.
Das Maͤrchen vom Hausgeſinde.
(Aus dem Paderboͤrn.) Die vielerlei Abweichun-
gen dieſes uralten Maͤrchens (gleichſam ein Geſpraͤch
mit dem Widerhall) anzufuͤhren, wuͤrde hier zu weit-
laͤuftig ſeyn und noch unpaſſender die meiſtentheils
in die alte Sprache und Fabel reichenden, immer ſehr
poetiſchen Namen zu erklaͤren. Der Hel (Hoͤlle)
Saal heißet Eliud, ihr Tiſch Hungur, ihr Meſ-
ſer Sultur, ihr Knecht Ganglaͤti, ihre Magd
Gangloͤt, ihre Schwelle Fallandi-forrad, ihr
Bett Kaur, ihre Decke Blikandi-baul, ihr
Acker Hnipinn. In der Gothreks Saga ſind andere
bedeutſame Familiennamen, der Vater Skapnar-
tungur, die 3 Soͤhne: Fiolmodi, Ymſigull,
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