Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.ziehen sich auch die Worte im Vers *) "zum Lilien- 11. Das Wasser des Lebens. Nach einer hessischen und paderbörn. Recension. *) Dieser Vers geht auch in andere Volkslieder der dor- tigen Gegend über. B 2
ziehen ſich auch die Worte im Vers *) „zum Lilien- 11. Das Waſſer des Lebens. Nach einer heſſiſchen und paderboͤrn. Recenſion. *) Dieſer Vers geht auch in andere Volkslieder der dor- tigen Gegend über. B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0338" n="XIX"/> ziehen ſich auch die Worte im Vers <note place="foot" n="*)">Dieſer Vers geht auch in andere Volkslieder der dor-<lb/> tigen Gegend über.</note> „zum Lilien-<lb/> ſtraus“ ſie wollen ſagen, das Kind war zum Tode<lb/> bereit (d. i. todt) bis auf weitern Beſcheid (Gottes)<lb/> aber iſt es gerettet; die Lilie lebt noch, denn die Li-<lb/> lie iſt auch der unſterbliche Geiſt (ſ. das Maͤrchen<lb/> von den drei Bruͤdern <hi rendition="#aq">I.</hi> 9. S. 28. wo ſtatt der Lilie<lb/> die ihr gleichſtehende weiße Studentenblume: Nar-<lb/> ciſſe, verwandelter Juͤngling, vorkommt; und das<lb/> Volkslied im Wunderhorn, wo aus dem Grab, dar-<lb/> in Vater, Mutter und Kind liegen, drei Lilien auf-<lb/> ſprieſſen). Das Goldwaſſer <choice><sic>nnd</sic><corr>und</corr></choice> tanzende Waſſer iſt<lb/> hier richtiger <hi rendition="#g">Waſſer des Lebens</hi>, dieſes wird<lb/> oͤfter in den Mythen geſucht (auch in rabbiniſchen<lb/> findet es ſich) und daß es in der 1001 Nacht nicht an-<lb/> ders ſeyn ſoll, iſt daraus klar, daß die Princeſſin<lb/> durch Waſſer, das ſie gleichfalls oben bei dem Vogel<lb/> gewinnt, die <hi rendition="#g">ſchwarzen</hi> Steine zu Prinzen wie-<lb/> der <hi rendition="#g">belebt</hi>, wie hier den <hi rendition="#g">ſchwarzen</hi> Hund; viel<lb/> natuͤrlicher iſt es auch, daß es angewendet wird, um<lb/> die unſchuldige Mutter, die im Kerker ſaß, wieder<lb/> geſund zu machen. — Zum Ganzen vgl. das folgen-<lb/> de Maͤrchen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>11.<lb/><hi rendition="#g">Das Waſſer des Lebens</hi>.</head><lb/> <p>Nach einer heſſiſchen und paderboͤrn. Recenſion.<lb/> Nach der heſſiſchen kommt die erloͤſte Prinzeſſin gar<lb/> nicht vor und ſie ſchließt damit, daß der Koͤnig, um<lb/> den Schuldigen aus ſeinen drey Soͤhnen zu erfor-<lb/> ſchen, drei Decken machen laͤßt, eine goldene, eine<lb/> ſilberne und eine gewoͤhnliche: wer uͤber die goldene<lb/> reiten werde, ſey der unſchuldige und das iſt dann<lb/> der juͤngſte. In der paderboͤrn. abweichend, und<lb/> uͤberhaupt viel <choice><sic>unvollkommeuer</sic><corr>unvollkommener</corr></choice>, gibt den drei Prin-<lb/> zen, die zuſammen reiſen, ſtatt des Zwergs ein<lb/><hi rendition="#g">Fiſcher</hi> Auskunft. Sie koͤnnen in das verzauberte<lb/> Schloß nicht eher gelangen, bis jeder drei Federn<lb/> von einem Falken hat, der alle drei Tage dreimal<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [XIX/0338]
ziehen ſich auch die Worte im Vers *) „zum Lilien-
ſtraus“ ſie wollen ſagen, das Kind war zum Tode
bereit (d. i. todt) bis auf weitern Beſcheid (Gottes)
aber iſt es gerettet; die Lilie lebt noch, denn die Li-
lie iſt auch der unſterbliche Geiſt (ſ. das Maͤrchen
von den drei Bruͤdern I. 9. S. 28. wo ſtatt der Lilie
die ihr gleichſtehende weiße Studentenblume: Nar-
ciſſe, verwandelter Juͤngling, vorkommt; und das
Volkslied im Wunderhorn, wo aus dem Grab, dar-
in Vater, Mutter und Kind liegen, drei Lilien auf-
ſprieſſen). Das Goldwaſſer und tanzende Waſſer iſt
hier richtiger Waſſer des Lebens, dieſes wird
oͤfter in den Mythen geſucht (auch in rabbiniſchen
findet es ſich) und daß es in der 1001 Nacht nicht an-
ders ſeyn ſoll, iſt daraus klar, daß die Princeſſin
durch Waſſer, das ſie gleichfalls oben bei dem Vogel
gewinnt, die ſchwarzen Steine zu Prinzen wie-
der belebt, wie hier den ſchwarzen Hund; viel
natuͤrlicher iſt es auch, daß es angewendet wird, um
die unſchuldige Mutter, die im Kerker ſaß, wieder
geſund zu machen. — Zum Ganzen vgl. das folgen-
de Maͤrchen.
11.
Das Waſſer des Lebens.
Nach einer heſſiſchen und paderboͤrn. Recenſion.
Nach der heſſiſchen kommt die erloͤſte Prinzeſſin gar
nicht vor und ſie ſchließt damit, daß der Koͤnig, um
den Schuldigen aus ſeinen drey Soͤhnen zu erfor-
ſchen, drei Decken machen laͤßt, eine goldene, eine
ſilberne und eine gewoͤhnliche: wer uͤber die goldene
reiten werde, ſey der unſchuldige und das iſt dann
der juͤngſte. In der paderboͤrn. abweichend, und
uͤberhaupt viel unvollkommener, gibt den drei Prin-
zen, die zuſammen reiſen, ſtatt des Zwergs ein
Fiſcher Auskunft. Sie koͤnnen in das verzauberte
Schloß nicht eher gelangen, bis jeder drei Federn
von einem Falken hat, der alle drei Tage dreimal
*) Dieſer Vers geht auch in andere Volkslieder der dor-
tigen Gegend über.
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |