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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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auch einmal versuchen?" -- "O ja," segd he.
Da hogget se en awerst den Kopp af un sett'n en
nig wier upp, se doet as ob se'n nig darup kriegen
künne un as ob he nig fest sitten wulle. Da ward
de Künig begrawen, se awerst frigget den Fere-
nand getrü.

He ridde awerst jümmer sinen Schümmel
un ase he mal darup sat, da segd de to em, he
sulle mal up 'ne annere Heide, de he em wist,
trecken, un da 3 mal mit em herummerjagen.
Wie he dat dahen hadde, da geit de Schümmel
up de Hinnerbeine stahn un verwannelt sik in 'n
Künigssuhn.

41.
Der Eisen-Ofen.

Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen
hat, ward ein Prinz von einer alten Hexe ver-
wünscht, daß er im Walde in einem großen Eisen-
Ofen sitzen sollte. Da brachte er nun viele Jahre
zu und konnte ihn niemand erlösen. Einmal
kam eine Prinzessin in den Wald, die hatte sich
irr gegangen und konnte ihres Vaters Königreich
nicht wieder finden; neun Tage war sie so herum
gegangen und stand zuletzt vor dem eisernen Ka-
sten. Da fragte er sie: "wo kommst du her und
wo willst du hin?" Sie antwortete: "ich habe

O 2

auch einmal verſuchen?“ — „O ja,“ ſegd he.
Da hogget ſe en awerſt den Kopp af un ſett’n en
nig wier upp, ſe doet as ob ſe’n nig darup kriegen
kuͤnne un as ob he nig feſt ſitten wulle. Da ward
de Kuͤnig begrawen, ſe awerſt frigget den Fere-
nand getruͤ.

He ridde awerſt juͤmmer ſinen Schuͤmmel
un aſe he mal darup ſat, da ſegd de to em, he
ſulle mal up ’ne annere Heide, de he em wiſt,
trecken, un da 3 mal mit em herummerjagen.
Wie he dat dahen hadde, da geit de Schuͤmmel
up de Hinnerbeine ſtahn un verwannelt ſik in ’n
Kuͤnigsſuhn.

41.
Der Eiſen-Ofen.

Zur Zeit, wo das Wuͤnſchen noch geholfen
hat, ward ein Prinz von einer alten Hexe ver-
wuͤnſcht, daß er im Walde in einem großen Eiſen-
Ofen ſitzen ſollte. Da brachte er nun viele Jahre
zu und konnte ihn niemand erloͤſen. Einmal
kam eine Prinzeſſin in den Wald, die hatte ſich
irr gegangen und konnte ihres Vaters Koͤnigreich
nicht wieder finden; neun Tage war ſie ſo herum
gegangen und ſtand zuletzt vor dem eiſernen Ka-
ſten. Da fragte er ſie: „wo kommſt du her und
wo willſt du hin?“ Sie antwortete: „ich habe

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[211/0232] auch einmal verſuchen?“ — „O ja,“ ſegd he. Da hogget ſe en awerſt den Kopp af un ſett’n en nig wier upp, ſe doet as ob ſe’n nig darup kriegen kuͤnne un as ob he nig feſt ſitten wulle. Da ward de Kuͤnig begrawen, ſe awerſt frigget den Fere- nand getruͤ. He ridde awerſt juͤmmer ſinen Schuͤmmel un aſe he mal darup ſat, da ſegd de to em, he ſulle mal up ’ne annere Heide, de he em wiſt, trecken, un da 3 mal mit em herummerjagen. Wie he dat dahen hadde, da geit de Schuͤmmel up de Hinnerbeine ſtahn un verwannelt ſik in ’n Kuͤnigsſuhn. 41. Der Eiſen-Ofen. Zur Zeit, wo das Wuͤnſchen noch geholfen hat, ward ein Prinz von einer alten Hexe ver- wuͤnſcht, daß er im Walde in einem großen Eiſen- Ofen ſitzen ſollte. Da brachte er nun viele Jahre zu und konnte ihn niemand erloͤſen. Einmal kam eine Prinzeſſin in den Wald, die hatte ſich irr gegangen und konnte ihres Vaters Koͤnigreich nicht wieder finden; neun Tage war ſie ſo herum gegangen und ſtand zuletzt vor dem eiſernen Ka- ſten. Da fragte er ſie: „wo kommſt du her und wo willſt du hin?“ Sie antwortete: „ich habe O 2

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/232>, abgerufen am 18.12.2024.