er in die Kammer und streifte die Igelshaut ab, und ließ sie vor dem Bett liegen, da kamen die Männer und holten sie geschwind und warfen sie ins Feuer, und als sie das Feuer verzehrt hatte, da war er erlöst und lag da im Bett ganz als ein Mensch gestaltet, aber er war kohlschwarz wie ge- brannt. Der König schickte zu seinem Arzt, der wusch ihn mit guten Salben und balsamirte ihn, da ward er weiß und war ein schöner junger Herr. Wie das die Prinzessin sah, war sie froh, und sie stiegen auf mit Freuden, aßen und tranken und ward die Vermählung gehalten, und Hans mein Igel bekam das Königreich von dem alten König.
Wie etliche Jahre herum waren, fuhr er mit seiner Gemahlin zu seinem Vater und sagte, er wäre sein Sohn, der Vater aber sprach, er hätte keinen, er hätte nur einen gehabt, der wär' aber wie ein Igel mit Stacheln geboren worden und in die Welt gegangen. Da gab er sich zu erken- nen, und der alte Vater freute sich und ging mit ihm in sein Königreich.
23. Das Todtenhemdchen.
Es hatte eine Mutter ein Büblein von sieben Jahren, das war schön und sie hatte es lieber, wie alles auf der Welt. Auf einmal starb es,
er in die Kammer und ſtreifte die Igelshaut ab, und ließ ſie vor dem Bett liegen, da kamen die Maͤnner und holten ſie geſchwind und warfen ſie ins Feuer, und als ſie das Feuer verzehrt hatte, da war er erloͤſt und lag da im Bett ganz als ein Menſch geſtaltet, aber er war kohlſchwarz wie ge- brannt. Der Koͤnig ſchickte zu ſeinem Arzt, der wuſch ihn mit guten Salben und balſamirte ihn, da ward er weiß und war ein ſchoͤner junger Herr. Wie das die Prinzeſſin ſah, war ſie froh, und ſie ſtiegen auf mit Freuden, aßen und tranken und ward die Vermaͤhlung gehalten, und Hans mein Igel bekam das Koͤnigreich von dem alten Koͤnig.
Wie etliche Jahre herum waren, fuhr er mit ſeiner Gemahlin zu ſeinem Vater und ſagte, er waͤre ſein Sohn, der Vater aber ſprach, er haͤtte keinen, er haͤtte nur einen gehabt, der waͤr’ aber wie ein Igel mit Stacheln geboren worden und in die Welt gegangen. Da gab er ſich zu erken- nen, und der alte Vater freute ſich und ging mit ihm in ſein Koͤnigreich.
23. Das Todtenhemdchen.
Es hatte eine Mutter ein Buͤblein von ſieben Jahren, das war ſchoͤn und ſie hatte es lieber, wie alles auf der Welt. Auf einmal ſtarb es,
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er in die Kammer und ſtreifte die Igelshaut ab,
und ließ ſie vor dem Bett liegen, da kamen die
Maͤnner und holten ſie geſchwind und warfen ſie
ins Feuer, und als ſie das Feuer verzehrt hatte,
da war er erloͤſt und lag da im Bett ganz als ein
Menſch geſtaltet, aber er war kohlſchwarz wie ge-
brannt. Der Koͤnig ſchickte zu ſeinem Arzt, der
wuſch ihn mit guten Salben und balſamirte ihn,
da ward er weiß und war ein ſchoͤner junger Herr.
Wie das die Prinzeſſin ſah, war ſie froh, und ſie
ſtiegen auf mit Freuden, aßen und tranken und
ward die Vermaͤhlung gehalten, und Hans mein
Igel bekam das Koͤnigreich von dem alten Koͤnig.
Wie etliche Jahre herum waren, fuhr er mit
ſeiner Gemahlin zu ſeinem Vater und ſagte, er
waͤre ſein Sohn, der Vater aber ſprach, er haͤtte
keinen, er haͤtte nur einen gehabt, der waͤr’ aber
wie ein Igel mit Stacheln geboren worden und
in die Welt gegangen. Da gab er ſich zu erken-
nen, und der alte Vater freute ſich und ging mit
ihm in ſein Koͤnigreich.
23.
Das Todtenhemdchen.
Es hatte eine Mutter ein Buͤblein von ſieben
Jahren, das war ſchoͤn und ſie hatte es lieber,
wie alles auf der Welt. Auf einmal ſtarb es,
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/153>, abgerufen am 22.12.2024.
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