konnte und er bückte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er ihm den Kuß gegeben, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und sah ihn freundlich an. Da gingen sie zusammen herab und der König erwachte und die Königin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben auf dem Dach zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den Wänden krochen weiter; das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und kochte das Essen und der Braten brutzelte fort; der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.
51.
Vom Fundevogel.
Es war einmal ein Förster, der ging in den Wald auf die Jagd, und wie er in den Wald kam, hörte er schreien, als obs ein kleines Kind wäre und ging dem Schreien nach, da sah er endlich einen hohen Baum und oben darauf saß ein kleines Kind. Es war aber die Mutter mit dem Kinde unter dem Baum eingeschlafen, da hatte ein Raubvogel das Kind in ihrem Schooß gesehen, flog hinzu, nahm es mit seinem Schnabel weg, und setzte es auf den hohen Baum.
konnte und er buͤckte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er ihm den Kuß gegeben, schlug Dornroͤschen die Augen auf, erwachte und sah ihn freundlich an. Da gingen sie zusammen herab und der Koͤnig erwachte und die Koͤnigin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und ruͤttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben auf dem Dach zogen das Koͤpfchen unterm Fluͤgel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den Waͤnden krochen weiter; das Feuer in der Kuͤche erhob sich, flackerte und kochte das Essen und der Braten brutzelte fort; der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da wurde die Hochzeit des Koͤnigssohns mit dem Dornroͤschen in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnuͤgt bis an ihr Ende.
51.
Vom Fundevogel.
Es war einmal ein Foͤrster, der ging in den Wald auf die Jagd, und wie er in den Wald kam, hoͤrte er schreien, als obs ein kleines Kind waͤre und ging dem Schreien nach, da sah er endlich einen hohen Baum und oben darauf saß ein kleines Kind. Es war aber die Mutter mit dem Kinde unter dem Baum eingeschlafen, da hatte ein Raubvogel das Kind in ihrem Schooß gesehen, flog hinzu, nahm es mit seinem Schnabel weg, und setzte es auf den hohen Baum.
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konnte und er buͤckte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er ihm den Kuß gegeben, schlug Dornroͤschen die Augen auf, erwachte und sah ihn freundlich an. Da gingen sie zusammen herab und der Koͤnig erwachte und die Koͤnigin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und ruͤttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben auf dem Dach zogen das Koͤpfchen unterm Fluͤgel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den Waͤnden krochen weiter; das Feuer in der Kuͤche erhob sich, flackerte und kochte das Essen und der Braten brutzelte fort; der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da wurde die Hochzeit des Koͤnigssohns mit dem Dornroͤschen in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnuͤgt bis an ihr Ende.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">51.<lb/>
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konnte und er buͤckte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er ihm den Kuß gegeben, schlug Dornroͤschen die Augen auf, erwachte und sah ihn freundlich an. Da gingen sie zusammen herab und der Koͤnig erwachte und die Koͤnigin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und ruͤttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben auf dem Dach zogen das Koͤpfchen unterm Fluͤgel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den Waͤnden krochen weiter; das Feuer in der Kuͤche erhob sich, flackerte und kochte das Essen und der Braten brutzelte fort; der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie und die Magd rupfte das Huhn fertig. Und da wurde die Hochzeit des Koͤnigssohns mit dem Dornroͤschen in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnuͤgt bis an ihr Ende.
51.
Vom Fundevogel.
Es war einmal ein Foͤrster, der ging in den Wald auf die Jagd, und wie er in den Wald kam, hoͤrte er schreien, als obs ein kleines Kind waͤre und ging dem Schreien nach, da sah er endlich einen hohen Baum und oben darauf saß ein kleines Kind. Es war aber die Mutter mit dem Kinde unter dem Baum eingeschlafen, da hatte ein Raubvogel das Kind in ihrem Schooß gesehen, flog hinzu, nahm es mit seinem Schnabel weg, und setzte es auf den hohen Baum.
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im
Olms-Verlag erschienenen Ausgabe
(ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/317>, abgerufen am 22.07.2024.
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