hörte in der Luft ein Geräusch, und es kamen zwölf Raben hergeflogen und ließen sich nieder. Wie sie die Erde berührten, waren es zwölf schöne Prinzen, die rissen das Feuer von ein- ander und führten ihre Schwester heraus. Da sprach sie ihr erstes Wort wieder und sagte dem König alles, wie es zugegangen und sie die zwölf Brüder habe erlösen müssen; und sie waren alle vergnügt, daß es so wohl gewor- den war.
Was sollten sie mit der bösen Stiefmutter anfangen; sie ward in ein Faß gesteckt von sie- dendem Oehl und von giftigen Schlangen an- gefüllt, und starb da eines bösen Todes.
10. Das Lumpengesindel.
Hähnchen sprach zum Hühnchen: "die Nüsse sind reif, da wollen wir mit einander auf den Berg gehen, und uns einmal recht satt daran essen, eh sie das Eichhorn alle wegholt." Ja, antwortete das Hühnchen, "komm da wol- len wir uns eine Lust miteinander machen." Sie gingen zusammen fort, und weil es ein hel- ler Tag war, blieben sie bis zum Abend; nun weiß ich nicht, ob sie sich so dick gegessen oder ob sie so übermüthig geworden waren, sie woll- ten nicht zu Fuß nach Haus gehen, und das
hoͤrte in der Luft ein Geraͤuſch, und es kamen zwoͤlf Raben hergeflogen und ließen ſich nieder. Wie ſie die Erde beruͤhrten, waren es zwoͤlf ſchoͤne Prinzen, die riſſen das Feuer von ein- ander und fuͤhrten ihre Schweſter heraus. Da ſprach ſie ihr erſtes Wort wieder und ſagte dem Koͤnig alles, wie es zugegangen und ſie die zwoͤlf Bruͤder habe erloͤſen muͤſſen; und ſie waren alle vergnuͤgt, daß es ſo wohl gewor- den war.
Was ſollten ſie mit der boͤſen Stiefmutter anfangen; ſie ward in ein Faß geſteckt von ſie- dendem Oehl und von giftigen Schlangen an- gefuͤllt, und ſtarb da eines boͤſen Todes.
10. Das Lumpengeſindel.
Haͤhnchen ſprach zum Huͤhnchen: „die Nuͤſſe ſind reif, da wollen wir mit einander auf den Berg gehen, und uns einmal recht ſatt daran eſſen, eh ſie das Eichhorn alle wegholt.“ Ja, antwortete das Huͤhnchen, „komm da wol- len wir uns eine Luſt miteinander machen.“ Sie gingen zuſammen fort, und weil es ein hel- ler Tag war, blieben ſie bis zum Abend; nun weiß ich nicht, ob ſie ſich ſo dick gegeſſen oder ob ſie ſo uͤbermuͤthig geworden waren, ſie woll- ten nicht zu Fuß nach Haus gehen, und das
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hoͤrte in der Luft ein Geraͤuſch, und es kamen
zwoͤlf Raben hergeflogen und ließen ſich nieder.
Wie ſie die Erde beruͤhrten, waren es zwoͤlf
ſchoͤne Prinzen, die riſſen das Feuer von ein-
ander und fuͤhrten ihre Schweſter heraus. Da
ſprach ſie ihr erſtes Wort wieder und ſagte
dem Koͤnig alles, wie es zugegangen und ſie
die zwoͤlf Bruͤder habe erloͤſen muͤſſen; und ſie
waren alle vergnuͤgt, daß es ſo wohl gewor-
den war.
Was ſollten ſie mit der boͤſen Stiefmutter
anfangen; ſie ward in ein Faß geſteckt von ſie-
dendem Oehl und von giftigen Schlangen an-
gefuͤllt, und ſtarb da eines boͤſen Todes.
10.
Das Lumpengeſindel.
Haͤhnchen ſprach zum Huͤhnchen: „die
Nuͤſſe ſind reif, da wollen wir mit einander
auf den Berg gehen, und uns einmal recht ſatt
daran eſſen, eh ſie das Eichhorn alle wegholt.“
Ja, antwortete das Huͤhnchen, „komm da wol-
len wir uns eine Luſt miteinander machen.“
Sie gingen zuſammen fort, und weil es ein hel-
ler Tag war, blieben ſie bis zum Abend; nun
weiß ich nicht, ob ſie ſich ſo dick gegeſſen oder
ob ſie ſo uͤbermuͤthig geworden waren, ſie woll-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/64>, abgerufen am 18.12.2024.
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