Es war einmal eine Prinzessin, die war so reinlich, gewiß die reinlichste von der ganzen Welt, nie sah man den kleinsten Schmutz oder Flecken an ihr. Einmal aber fand man eine Laus auf ihrem Kopf sitzen, welches für ein wahres Wunder galt, und man wollte darum die Laus nicht umbringen, sondern beschloß sie mit Milch groß zu füttern. Dies geschah, die Laus wuchs immer mehr, so daß sie endlich so groß wie ein Kalb war. Wie nun diese Laus starb, ließ ihr die Prinzessin das Fell abziehen und sich ein Kleid daraus machen. Kam nun ein Freier und hielt um sie an, so gab sie ihm aufzurathen, von welchem Thier das Fell wäre, das sie zum Kleid trug. Da dies nun keiner rathen konnte, mußten sie alle abziehen. Endlich kam ein schöner Prinz auf folgende Art dahinter. -- --
c) Vom Prinz Johannes.
Von seinem Wandeln in Sehnen und Weh- muth, von seinem Flug mit der Erscheinung, von der rothen Burg, von den vielen herzbe- wegenden Prüfungen, bis ihm der einzigste Anblick der schönen Sonnenprinzessin gewährt wurde.
b) Prinzeſſin mit der Laus.
Es war einmal eine Prinzeſſin, die war ſo reinlich, gewiß die reinlichſte von der ganzen Welt, nie ſah man den kleinſten Schmutz oder Flecken an ihr. Einmal aber fand man eine Laus auf ihrem Kopf ſitzen, welches fuͤr ein wahres Wunder galt, und man wollte darum die Laus nicht umbringen, ſondern beſchloß ſie mit Milch groß zu fuͤttern. Dies geſchah, die Laus wuchs immer mehr, ſo daß ſie endlich ſo groß wie ein Kalb war. Wie nun dieſe Laus ſtarb, ließ ihr die Prinzeſſin das Fell abziehen und ſich ein Kleid daraus machen. Kam nun ein Freier und hielt um ſie an, ſo gab ſie ihm aufzurathen, von welchem Thier das Fell waͤre, das ſie zum Kleid trug. Da dies nun keiner rathen konnte, mußten ſie alle abziehen. Endlich kam ein ſchoͤner Prinz auf folgende Art dahinter. — —
c) Vom Prinz Johannes.
Von ſeinem Wandeln in Sehnen und Weh- muth, von ſeinem Flug mit der Erſcheinung, von der rothen Burg, von den vielen herzbe- wegenden Pruͤfungen, bis ihm der einzigſte Anblick der ſchoͤnen Sonnenprinzeſſin gewaͤhrt wurde.
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b) Prinzeſſin mit der Laus.
Es war einmal eine Prinzeſſin, die war
ſo reinlich, gewiß die reinlichſte von der ganzen
Welt, nie ſah man den kleinſten Schmutz oder
Flecken an ihr. Einmal aber fand man eine
Laus auf ihrem Kopf ſitzen, welches fuͤr ein
wahres Wunder galt, und man wollte darum
die Laus nicht umbringen, ſondern beſchloß ſie
mit Milch groß zu fuͤttern. Dies geſchah, die
Laus wuchs immer mehr, ſo daß ſie endlich
ſo groß wie ein Kalb war. Wie nun dieſe
Laus ſtarb, ließ ihr die Prinzeſſin das
Fell abziehen und ſich ein Kleid daraus
machen. Kam nun ein Freier und hielt um ſie
an, ſo gab ſie ihm aufzurathen, von welchem
Thier das Fell waͤre, das ſie zum Kleid trug.
Da dies nun keiner rathen konnte, mußten ſie
alle abziehen. Endlich kam ein ſchoͤner Prinz
auf folgende Art dahinter. — —
c) Vom Prinz Johannes.
Von ſeinem Wandeln in Sehnen und Weh-
muth, von ſeinem Flug mit der Erſcheinung,
von der rothen Burg, von den vielen herzbe-
wegenden Pruͤfungen, bis ihm der einzigſte
Anblick der ſchoͤnen Sonnenprinzeſſin gewaͤhrt
wurde.
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/420>, abgerufen am 18.11.2024.
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