schöpfer-isch; ver-schwender-isch; träumer-isch; betrüger- isch, altväter-isch; zauber-isch (f. zaubererisch, wie zauberin s. 320.) etc. wiewohl sie nicht von allen solchen subst. bild- bar sind, z. b. man kann nicht sagen: verächterisch, büßerisch, jägerisch. meisterisch, ritterisch, siegerisch, fünderisch, thäterisch, wächterisch u. dgl. Keine solcher ableitungen kennt das mhd. g) die beliebtheit dieser -erisch hat einige unorganische bildungen erzeugt, wie: regner-isch (pluviosus); frei-, schön-geister-isch (wahrsch. von dem plur. geister); wiener-isch; schweizer-isch (st. wien-isch, schweiz-isch, wie es heißt, bern-isch, salz- burg-isch, memming-isch und nicht berner-isch, salzbur- ger-isch). d) man leitet auch aus mannsnamen, was die ältere sprache nie that, adj. auf -isch, z. b. schmidt-isch, wielaud-isch etc. e) fremde lat. oder roman. adj. auf -anus, -aticus etc. nehmen das deutsche -isch an: african- isch, asiat-isch, hanseat-isch (st. hans-isch), pedant-isch. romant-isch, philosoph-isch u. dgl. *). -- Engl. -ish: engl-ish, jew-ish etc. --
3) verba: goth. aiv-iskon (atiman) ein adj. aiv-isks (atimos) oder ein subst. (s. 374. ags. aevisc voraussetzend? Vgl. das plattd. aisk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit eislich (egislih) verwechselt wird. Ahd. ki-tul-iscon (infa- tuare) jun. 211. Altn. el-ska (amare); föl-skva (marcescere, pallescere); heim-skaz (obbrutescere). Mhd. höv-ischen, höf-schen (altfranz. cortoiser) Nib. 1415. 3664. hüb-eschen stehet MS. 2, 71b; toer-ischen Vreib. 2903; im 17. jahrh. jüd-schen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54. Nhd. ver-deut-schen (germanice vertere); wel-schen kau- derwel-schen; ent-menschen.
[USK] hier läßt sich nur der alte volksnamen der cher-usci bei J. Caesar und Tac. anführen. --
bemerkungen zu SK.
a) wie -st mit s-t, berührt sich -sk mit s-k (oben s. 276 -- 278.) vgl. loesche aus loh-ische und hor-isc f. horsc. Flusc (fluxus) fram-flusc (profluvium) jun. 206. 220. läßt sich wohl nur aus fluoh-isc erklären? (vgl. s. 236. fluot aus fluoh-ad).
*) bei später gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; so wielandisch, marburgisch und selbst gothisch (gothicus) neben sächsisch, frän- kisch, jüdisch.
III. conſonantiſche ableitungen. SK.
ſchöpfer-iſch; ver-ſchwender-iſch; träumer-iſch; betruͤger- iſch, altväter-iſch; zauber-iſch (f. zaubereriſch, wie zauberin ſ. 320.) etc. wiewohl ſie nicht von allen ſolchen ſubſt. bild- bar ſind, z. b. man kann nicht ſagen: verächteriſch, buͤßeriſch, jägeriſch. meiſteriſch, ritteriſch, ſiegeriſch, fünderiſch, thäteriſch, wächteriſch u. dgl. Keine ſolcher ableitungen kennt das mhd. γ) die beliebtheit dieſer -eriſch hat einige unorganiſche bildungen erzeugt, wie: regner-iſch (pluvioſus); frei-, ſchön-geiſter-iſch (wahrſch. von dem plur. geiſter); wiener-iſch; ſchweizer-iſch (ſt. wien-iſch, ſchweiz-iſch, wie es heißt, bern-iſch, ſalz- burg-iſch, memming-iſch und nicht berner-iſch, ſalzbur- ger-iſch). δ) man leitet auch aus mannsnamen, was die ältere ſprache nie that, adj. auf -iſch, z. b. ſchmidt-iſch, wielaud-iſch etc. ε) fremde lat. oder roman. adj. auf -anus, -aticus etc. nehmen das deutſche -iſch an: african- iſch, aſiat-iſch, hanſeat-iſch (ſt. hanſ-iſch), pedant-iſch. romant-iſch, philoſoph-iſch u. dgl. *). — Engl. -iſh: engl-iſh, jew-iſh etc. —
3) verba: goth. áiv-iſkôn (ἀτιμᾱν) ein adj. áiv-iſks (ἄτιμος) oder ein ſubſt. (ſ. 374. agſ. æviſc vorausſetzend? Vgl. das plattd. aiſk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit eislich (egislih) verwechſelt wird. Ahd. ki-tul-iſcôn (infa- tuare) jun. 211. Altn. el-ſka (amare); föl-ſkva (marceſcere, palleſcere); heim-ſkaz (obbruteſcere). Mhd. höv-iſchen, höf-ſchen (altfranz. cortoiſer) Nib. 1415. 3664. hüb-eſchen ſtehet MS. 2, 71b; tœr-iſchen Vrîb. 2903; im 17. jahrh. jüd-ſchen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54. Nhd. ver-deut-ſchen (germanice vertere); wel-ſchen kau- derwel-ſchen; ent-menſchen.
[USK] hier läßt ſich nur der alte volksnamen der chêr-uſci bei J. Caeſar und Tac. anführen. —
bemerkungen zu SK.
α) wie -ſt mit ſ-t, berührt ſich -ſk mit ſ-k (oben ſ. 276 — 278.) vgl. lœſche aus loh-iſche und hor-iſc f. horſc. Fluſc (fluxus) fram-fluſc (profluvium) jun. 206. 220. läßt ſich wohl nur aus fluoh-iſc erklären? (vgl. ſ. 236. fluot aus fluoh-ad).
*) bei ſpäter gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; ſo wielandiſch, marburgiſch und ſelbſt gothiſch (gothicus) neben ſächſiſch, frän- kiſch, jüdiſch.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0395"n="377"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">III. <hirendition="#i">conſonantiſche ableitungen. SK.</hi></hi></fw><lb/>ſchöpfer-iſch; ver-ſchwender-iſch; träumer-iſch; betruͤger-<lb/>
iſch, altväter-iſch; zauber-iſch (f. zaubereriſch, wie zauberin<lb/>ſ. 320.) etc. wiewohl ſie nicht von allen ſolchen ſubſt. bild-<lb/>
bar ſind, z. b. man kann nicht ſagen: verächteriſch,<lb/>
buͤßeriſch, jägeriſch. meiſteriſch, ritteriſch, ſiegeriſch,<lb/>
fünderiſch, thäteriſch, wächteriſch u. dgl. Keine ſolcher<lb/>
ableitungen kennt das mhd. <hirendition="#i">γ</hi>) die beliebtheit dieſer<lb/><hirendition="#i">-eriſch</hi> hat einige unorganiſche bildungen erzeugt, wie:<lb/>
regner-iſch (pluvioſus); frei-, ſchön-geiſter-iſch (wahrſch.<lb/>
von dem plur. geiſter); wiener-iſch; ſchweizer-iſch (ſt.<lb/>
wien-iſch, ſchweiz-iſch, wie es heißt, bern-iſch, ſalz-<lb/>
burg-iſch, memming-iſch und nicht berner-iſch, ſalzbur-<lb/>
ger-iſch). <hirendition="#i">δ</hi>) man leitet auch aus mannsnamen, was die<lb/>
ältere ſprache nie that, adj. auf -iſch, z. b. ſchmidt-iſch,<lb/>
wielaud-iſch etc. <hirendition="#i">ε</hi>) fremde lat. oder roman. adj. auf<lb/>
-anus, -aticus etc. nehmen das deutſche -iſch an: african-<lb/>
iſch, aſiat-iſch, hanſeat-iſch (ſt. hanſ-iſch), pedant-iſch.<lb/>
romant-iſch, philoſoph-iſch u. dgl. <noteplace="foot"n="*)">bei ſpäter gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der<lb/>
umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; ſo wielandiſch,<lb/>
marburgiſch und ſelbſt gothiſch (gothicus) neben ſächſiſch, frän-<lb/>
kiſch, jüdiſch.</note>. — Engl. <hirendition="#i">-iſh</hi>:<lb/>
engl-iſh, jew-iſh etc. —</p><lb/><p>3) <hirendition="#i">verba:</hi> goth. áiv-iſkôn (<hirendition="#i">ἀτιμᾱν</hi>) ein adj. áiv-iſks<lb/>
(<hirendition="#i">ἄτιμος</hi>) oder ein ſubſt. (ſ. 374. agſ. æviſc vorausſetzend?<lb/>
Vgl. das plattd. aiſk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit<lb/>
eislich (egislih) verwechſelt wird. Ahd. ki-tul-iſcôn (infa-<lb/>
tuare) jun. 211. Altn. el-ſka (amare); föl-ſkva (marceſcere,<lb/>
palleſcere); heim-ſkaz (obbruteſcere). Mhd. höv-iſchen,<lb/>
höf-ſchen (altfranz. cortoiſer) Nib. 1415. 3664. hüb-eſchen<lb/>ſtehet MS. 2, 71<hirendition="#sup">b</hi>; tœr-iſchen Vrîb. 2903; im 17. jahrh.<lb/>
jüd-ſchen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54.<lb/>
Nhd. ver-deut-ſchen (germanice vertere); wel-ſchen kau-<lb/>
derwel-ſchen; ent-menſchen.</p><lb/><p>[USK] hier läßt ſich nur der alte volksnamen der<lb/>
chêr-uſci bei J. Caeſar und Tac. anführen. —</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="5"><head><hirendition="#i">bemerkungen zu SK.</hi></head><lb/><p><hirendition="#i">α</hi>) wie -ſt mit ſ-t, berührt ſich -ſk mit ſ-k (oben<lb/>ſ. 276 — 278.) vgl. lœſche aus loh-iſche und hor-iſc f.<lb/>
horſc. Fluſc (fluxus) fram-fluſc (profluvium) jun. 206.<lb/>
220. läßt ſich wohl nur aus fluoh-iſc erklären? (vgl. ſ.<lb/>
236. fluot aus fluoh-ad).</p><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[377/0395]
III. conſonantiſche ableitungen. SK.
ſchöpfer-iſch; ver-ſchwender-iſch; träumer-iſch; betruͤger-
iſch, altväter-iſch; zauber-iſch (f. zaubereriſch, wie zauberin
ſ. 320.) etc. wiewohl ſie nicht von allen ſolchen ſubſt. bild-
bar ſind, z. b. man kann nicht ſagen: verächteriſch,
buͤßeriſch, jägeriſch. meiſteriſch, ritteriſch, ſiegeriſch,
fünderiſch, thäteriſch, wächteriſch u. dgl. Keine ſolcher
ableitungen kennt das mhd. γ) die beliebtheit dieſer
-eriſch hat einige unorganiſche bildungen erzeugt, wie:
regner-iſch (pluvioſus); frei-, ſchön-geiſter-iſch (wahrſch.
von dem plur. geiſter); wiener-iſch; ſchweizer-iſch (ſt.
wien-iſch, ſchweiz-iſch, wie es heißt, bern-iſch, ſalz-
burg-iſch, memming-iſch und nicht berner-iſch, ſalzbur-
ger-iſch). δ) man leitet auch aus mannsnamen, was die
ältere ſprache nie that, adj. auf -iſch, z. b. ſchmidt-iſch,
wielaud-iſch etc. ε) fremde lat. oder roman. adj. auf
-anus, -aticus etc. nehmen das deutſche -iſch an: african-
iſch, aſiat-iſch, hanſeat-iſch (ſt. hanſ-iſch), pedant-iſch.
romant-iſch, philoſoph-iſch u. dgl. *). — Engl. -iſh:
engl-iſh, jew-iſh etc. —
3) verba: goth. áiv-iſkôn (ἀτιμᾱν) ein adj. áiv-iſks
(ἄτιμος) oder ein ſubſt. (ſ. 374. agſ. æviſc vorausſetzend?
Vgl. das plattd. aiſk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit
eislich (egislih) verwechſelt wird. Ahd. ki-tul-iſcôn (infa-
tuare) jun. 211. Altn. el-ſka (amare); föl-ſkva (marceſcere,
palleſcere); heim-ſkaz (obbruteſcere). Mhd. höv-iſchen,
höf-ſchen (altfranz. cortoiſer) Nib. 1415. 3664. hüb-eſchen
ſtehet MS. 2, 71b; tœr-iſchen Vrîb. 2903; im 17. jahrh.
jüd-ſchen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54.
Nhd. ver-deut-ſchen (germanice vertere); wel-ſchen kau-
derwel-ſchen; ent-menſchen.
[USK] hier läßt ſich nur der alte volksnamen der
chêr-uſci bei J. Caeſar und Tac. anführen. —
bemerkungen zu SK.
α) wie -ſt mit ſ-t, berührt ſich -ſk mit ſ-k (oben
ſ. 276 — 278.) vgl. lœſche aus loh-iſche und hor-iſc f.
horſc. Fluſc (fluxus) fram-fluſc (profluvium) jun. 206.
220. läßt ſich wohl nur aus fluoh-iſc erklären? (vgl. ſ.
236. fluot aus fluoh-ad).
*) bei ſpäter gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der
umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; ſo wielandiſch,
marburgiſch und ſelbſt gothiſch (gothicus) neben ſächſiſch, frän-
kiſch, jüdiſch.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/395>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.