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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826.

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III. consonantische ableitungen. SK.
schöpfer-isch; ver-schwender-isch; träumer-isch; betrüger-
isch, altväter-isch; zauber-isch (f. zaubererisch, wie zauberin
s. 320.) etc. wiewohl sie nicht von allen solchen subst. bild-
bar sind, z. b. man kann nicht sagen: verächterisch,
büßerisch, jägerisch. meisterisch, ritterisch, siegerisch,
fünderisch, thäterisch, wächterisch u. dgl. Keine solcher
ableitungen kennt das mhd. g) die beliebtheit dieser
-erisch hat einige unorganische bildungen erzeugt, wie:
regner-isch (pluviosus); frei-, schön-geister-isch (wahrsch.
von dem plur. geister); wiener-isch; schweizer-isch (st.
wien-isch, schweiz-isch, wie es heißt, bern-isch, salz-
burg-isch, memming-isch und nicht berner-isch, salzbur-
ger-isch). d) man leitet auch aus mannsnamen, was die
ältere sprache nie that, adj. auf -isch, z. b. schmidt-isch,
wielaud-isch etc. e) fremde lat. oder roman. adj. auf
-anus, -aticus etc. nehmen das deutsche -isch an: african-
isch, asiat-isch, hanseat-isch (st. hans-isch), pedant-isch.
romant-isch, philosoph-isch u. dgl. *). -- Engl. -ish:
engl-ish, jew-ish etc. --

3) verba: goth. aiv-iskon (atiman) ein adj. aiv-isks
(atimos) oder ein subst. (s. 374. ags. aevisc voraussetzend?
Vgl. das plattd. aisk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit
eislich (egislih) verwechselt wird. Ahd. ki-tul-iscon (infa-
tuare) jun. 211. Altn. el-ska (amare); föl-skva (marcescere,
pallescere); heim-skaz (obbrutescere). Mhd. höv-ischen,
höf-schen (altfranz. cortoiser) Nib. 1415. 3664. hüb-eschen
stehet MS. 2, 71b; toer-ischen Vreib. 2903; im 17. jahrh.
jüd-schen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54.
Nhd. ver-deut-schen (germanice vertere); wel-schen kau-
derwel-schen; ent-menschen.

[USK] hier läßt sich nur der alte volksnamen der
cher-usci bei J. Caesar und Tac. anführen. --


bemerkungen zu SK.

a) wie -st mit s-t, berührt sich -sk mit s-k (oben
s. 276 -- 278.) vgl. loesche aus loh-ische und hor-isc f.
horsc. Flusc (fluxus) fram-flusc (profluvium) jun. 206.
220. läßt sich wohl nur aus fluoh-isc erklären? (vgl. s.
236. fluot aus fluoh-ad).

*) bei später gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der
umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; so wielandisch,
marburgisch und selbst gothisch (gothicus) neben sächsisch, frän-
kisch, jüdisch.

III. conſonantiſche ableitungen. SK.
ſchöpfer-iſch; ver-ſchwender-iſch; träumer-iſch; betruͤger-
iſch, altväter-iſch; zauber-iſch (f. zaubereriſch, wie zauberin
ſ. 320.) etc. wiewohl ſie nicht von allen ſolchen ſubſt. bild-
bar ſind, z. b. man kann nicht ſagen: verächteriſch,
buͤßeriſch, jägeriſch. meiſteriſch, ritteriſch, ſiegeriſch,
fünderiſch, thäteriſch, wächteriſch u. dgl. Keine ſolcher
ableitungen kennt das mhd. γ) die beliebtheit dieſer
-eriſch hat einige unorganiſche bildungen erzeugt, wie:
regner-iſch (pluvioſus); frei-, ſchön-geiſter-iſch (wahrſch.
von dem plur. geiſter); wiener-iſch; ſchweizer-iſch (ſt.
wien-iſch, ſchweiz-iſch, wie es heißt, bern-iſch, ſalz-
burg-iſch, memming-iſch und nicht berner-iſch, ſalzbur-
ger-iſch). δ) man leitet auch aus mannsnamen, was die
ältere ſprache nie that, adj. auf -iſch, z. b. ſchmidt-iſch,
wielaud-iſch etc. ε) fremde lat. oder roman. adj. auf
-anus, -aticus etc. nehmen das deutſche -iſch an: african-
iſch, aſiat-iſch, hanſeat-iſch (ſt. hanſ-iſch), pedant-iſch.
romant-iſch, philoſoph-iſch u. dgl. *). — Engl. -iſh:
engl-iſh, jew-iſh etc. —

3) verba: goth. áiv-iſkôn (ἀτιμᾱν) ein adj. áiv-iſks
(ἄτιμος) oder ein ſubſt. (ſ. 374. agſ. æviſc vorausſetzend?
Vgl. das plattd. aiſk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit
eislich (egislih) verwechſelt wird. Ahd. ki-tul-iſcôn (infa-
tuare) jun. 211. Altn. el-ſka (amare); föl-ſkva (marceſcere,
palleſcere); heim-ſkaz (obbruteſcere). Mhd. höv-iſchen,
höf-ſchen (altfranz. cortoiſer) Nib. 1415. 3664. hüb-eſchen
ſtehet MS. 2, 71b; tœr-iſchen Vrîb. 2903; im 17. jahrh.
jüd-ſchen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54.
Nhd. ver-deut-ſchen (germanice vertere); wel-ſchen kau-
derwel-ſchen; ent-menſchen.

[USK] hier läßt ſich nur der alte volksnamen der
chêr-uſci bei J. Caeſar und Tac. anführen. —


bemerkungen zu SK.

α) wie -ſt mit ſ-t, berührt ſich -ſk mit ſ-k (oben
ſ. 276 — 278.) vgl. lœſche aus loh-iſche und hor-iſc f.
horſc. Fluſc (fluxus) fram-fluſc (profluvium) jun. 206.
220. läßt ſich wohl nur aus fluoh-iſc erklären? (vgl. ſ.
236. fluot aus fluoh-ad).

*) bei ſpäter gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der
umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; ſo wielandiſch,
marburgiſch und ſelbſt gothiſch (gothicus) neben ſächſiſch, frän-
kiſch, jüdiſch.
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[377/0395] III. conſonantiſche ableitungen. SK. ſchöpfer-iſch; ver-ſchwender-iſch; träumer-iſch; betruͤger- iſch, altväter-iſch; zauber-iſch (f. zaubereriſch, wie zauberin ſ. 320.) etc. wiewohl ſie nicht von allen ſolchen ſubſt. bild- bar ſind, z. b. man kann nicht ſagen: verächteriſch, buͤßeriſch, jägeriſch. meiſteriſch, ritteriſch, ſiegeriſch, fünderiſch, thäteriſch, wächteriſch u. dgl. Keine ſolcher ableitungen kennt das mhd. γ) die beliebtheit dieſer -eriſch hat einige unorganiſche bildungen erzeugt, wie: regner-iſch (pluvioſus); frei-, ſchön-geiſter-iſch (wahrſch. von dem plur. geiſter); wiener-iſch; ſchweizer-iſch (ſt. wien-iſch, ſchweiz-iſch, wie es heißt, bern-iſch, ſalz- burg-iſch, memming-iſch und nicht berner-iſch, ſalzbur- ger-iſch). δ) man leitet auch aus mannsnamen, was die ältere ſprache nie that, adj. auf -iſch, z. b. ſchmidt-iſch, wielaud-iſch etc. ε) fremde lat. oder roman. adj. auf -anus, -aticus etc. nehmen das deutſche -iſch an: african- iſch, aſiat-iſch, hanſeat-iſch (ſt. hanſ-iſch), pedant-iſch. romant-iſch, philoſoph-iſch u. dgl. *). — Engl. -iſh: engl-iſh, jew-iſh etc. — 3) verba: goth. áiv-iſkôn (ἀτιμᾱν) ein adj. áiv-iſks (ἄτιμος) oder ein ſubſt. (ſ. 374. agſ. æviſc vorausſetzend? Vgl. das plattd. aiſk (turpis), das im brem. w. b. 1, 8. mit eislich (egislih) verwechſelt wird. Ahd. ki-tul-iſcôn (infa- tuare) jun. 211. Altn. el-ſka (amare); föl-ſkva (marceſcere, palleſcere); heim-ſkaz (obbruteſcere). Mhd. höv-iſchen, höf-ſchen (altfranz. cortoiſer) Nib. 1415. 3664. hüb-eſchen ſtehet MS. 2, 71b; tœr-iſchen Vrîb. 2903; im 17. jahrh. jüd-ſchen (zum juden machen) Helvicus 1, 149. 2, 54. Nhd. ver-deut-ſchen (germanice vertere); wel-ſchen kau- derwel-ſchen; ent-menſchen. [USK] hier läßt ſich nur der alte volksnamen der chêr-uſci bei J. Caeſar und Tac. anführen. — bemerkungen zu SK. α) wie -ſt mit ſ-t, berührt ſich -ſk mit ſ-k (oben ſ. 276 — 278.) vgl. lœſche aus loh-iſche und hor-iſc f. horſc. Fluſc (fluxus) fram-fluſc (profluvium) jun. 206. 220. läßt ſich wohl nur aus fluoh-iſc erklären? (vgl. ſ. 236. fluot aus fluoh-ad). *) bei ſpäter gebildeten aus eigennamen unterbleibt gern der umlaut, um keine zweideutigkeit zu veranlaßen; ſo wielandiſch, marburgiſch und ſelbſt gothiſch (gothicus) neben ſächſiſch, frän- kiſch, jüdiſch.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/395>, abgerufen am 30.12.2024.