den superlativen (ästemest), nidemest, nordmest, saud- mest etc.) *).
mhd. ist einzige spur das zwar seltene, aber nicht ganz verwerfliche zes-eme, zes-em (dexter) statt des gewöhn- lichen zes-ewe. Belege hat Oberlin 55. und 2101., ich will zwar weder En. 3555. noch Karl 90a 115b das m für w vertheidigen, nur ist es kein sinnloser fehler, son- dern dialect des schreibers, wie das vorhin angeführte subst. zeseme, auf beseme gereimt, darthut.
Vom nhd. mundartischen nächner, schwed. närmare, dän. närmere u. a. ähnlichen unten cap. VII. Stalder führt neben dem schweizerischen schlaß (flaccidus) auch ein, vielleicht hierher bezügliches schlaßem an. --
3) verba
a) erster schwacher conj. ahd. chrad-um-jan? (tumultuari, vociferari) chradumen mons. 404. chradamen doc. 206a chrademen N. 9, 8. schwer- lich chradumen; met-um-jan? (dimidiare) metemen N. 54, 24; vermuthlich auch vad-um-jan (filare) wid-um- jan (dedicare)? --
b) zweiter, dritter conj. ahd. ad-um-on (spirare, flare) J. 361. mhd. at-em-en MS. 2, 128a. nhd. ath-m-en; mhd. er-bid-em-en (per- tremiscere) MS. 2, 219a schmiede 1237. [ahd. ar-pid-um- en oder ar-pid-um-on?].
Anmerkungen zu den M-ableitungen
a) sie verleugnen sich viel mehr, als die mit l und r, namentlich gewinnen die verbindungen lm, rm wurzel- haftes ansehen. Daher sind nicht bloß diese, sondern auch die fälle, wo dem m langer vocal vorausgeht und spiranten unterdrückt scheinen, so fern es jetzt schon thunlich ist, aufgelöst worden. Zu weit durfte ich aber die auflösung nicht treiben. Denn wenn auch das m in
*) nicht -maest, welches erst die spätere engl, mundart aus dem em-est gemacht und es darum in -most verkehrt hat; weiteres hier- über cap. VII.
III. conſonantiſche ableitungen. M.
den ſuperlativen (äſtemeſt), niðemeſt, norðmeſt, ſûð- meſt etc.) *).
mhd. iſt einzige ſpur das zwar ſeltene, aber nicht ganz verwerfliche zëſ-eme, zëſ-em (dexter) ſtatt des gewöhn- lichen zëſ-ewe. Belege hat Oberlin 55. und 2101., ich will zwar weder En. 3555. noch Karl 90a 115b das m für w vertheidigen, nur iſt es kein ſinnloſer fehler, ſon- dern dialect des ſchreibers, wie das vorhin angeführte ſubſt. zëſeme, auf bëſeme gereimt, darthut.
Vom nhd. mundartiſchen nächner, ſchwed. närmare, dän. närmere u. a. ähnlichen unten cap. VII. Stalder führt neben dem ſchweizeriſchen ſchlaß (flaccidus) auch ein, vielleicht hierher bezügliches ſchlaßem an. —
3) verba
α) erſter ſchwacher conj. ahd. chrad-um-jan? (tumultuari, vociferari) chradumen monſ. 404. chradamen doc. 206a chrademen N. 9, 8. ſchwer- lich chradumên; mët-um-jan? (dimidiare) mëtemen N. 54, 24; vermuthlich auch vad-um-jan (filare) wid-um- jan (dedicare)? —
a) ſie verleugnen ſich viel mehr, als die mit l und r, namentlich gewinnen die verbindungen lm, rm wurzel- haftes anſehen. Daher ſind nicht bloß dieſe, ſondern auch die fälle, wo dem m langer vocal vorausgeht und ſpiranten unterdrückt ſcheinen, ſo fern es jetzt ſchon thunlich iſt, aufgelöſt worden. Zu weit durfte ich aber die auflöſung nicht treiben. Denn wenn auch das m in
*) nicht -mæſt, welches erſt die ſpätere engl, mundart aus dem em-eſt gemacht und es darum in -môſt verkehrt hat; weiteres hier- über cap. VII.
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III. conſonantiſche ableitungen. M.
den ſuperlativen (äſtemeſt), niðemeſt, norðmeſt, ſûð-
meſt etc.) *).
mhd. iſt einzige ſpur das zwar ſeltene, aber nicht ganz
verwerfliche zëſ-eme, zëſ-em (dexter) ſtatt des gewöhn-
lichen zëſ-ewe. Belege hat Oberlin 55. und 2101., ich
will zwar weder En. 3555. noch Karl 90a 115b das m
für w vertheidigen, nur iſt es kein ſinnloſer fehler, ſon-
dern dialect des ſchreibers, wie das vorhin angeführte
ſubſt. zëſeme, auf bëſeme gereimt, darthut.
Vom nhd. mundartiſchen nächner, ſchwed. närmare,
dän. närmere u. a. ähnlichen unten cap. VII. Stalder
führt neben dem ſchweizeriſchen ſchlaß (flaccidus) auch
ein, vielleicht hierher bezügliches ſchlaßem an. —
3) verba
α) erſter ſchwacher conj.
ahd. chrad-um-jan? (tumultuari, vociferari) chradumen
monſ. 404. chradamen doc. 206a chrademen N. 9, 8. ſchwer-
lich chradumên; mët-um-jan? (dimidiare) mëtemen N.
54, 24; vermuthlich auch vad-um-jan (filare) wid-um-
jan (dedicare)? —
mhd. be-ged-em-en (hoſpitari, recipere) ſchmiede 427;
ved-em-en (filare); bred-em-en (olfacere)? vgl. liederſ.
376. frademet f. fredemet?; wid-em-en ſchmiede 1237.
Loh. 89.
nhd. fæd-m-en, ein-fæd-m-en; wid-m-en.
β) zweiter, dritter conj.
ahd. âd-um-ôn (ſpirare, flare) J. 361. mhd. ât-em-en
MS. 2, 128a. nhd. âth-m-en; mhd. er-bid-em-en (per-
tremiſcere) MS. 2, 219a ſchmiede 1237. [ahd. ar-pid-um-
ên oder ar-pid-um-ôn?].
Anmerkungen zu den M-ableitungen
a) ſie verleugnen ſich viel mehr, als die mit l und r,
namentlich gewinnen die verbindungen lm, rm wurzel-
haftes anſehen. Daher ſind nicht bloß dieſe, ſondern
auch die fälle, wo dem m langer vocal vorausgeht und
ſpiranten unterdrückt ſcheinen, ſo fern es jetzt ſchon
thunlich iſt, aufgelöſt worden. Zu weit durfte ich aber
die auflöſung nicht treiben. Denn wenn auch das m in
*) nicht -mæſt, welches erſt die ſpätere engl, mundart aus dem
em-eſt gemacht und es darum in -môſt verkehrt hat; weiteres hier-
über cap. VII.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/171>, abgerufen am 21.12.2024.
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