leiht der II. praet. sg. hin und wieder die flexion -st. als: fikst, togst, ledst, blevst, loeist, gavst, hialpst (Bloch §. 548.)
Dänische schwache conjugation.
praes. täll-er
pl. täll-e
praet. tal-te
pl. tal-te
bränd-er
brän-de
bränd-te
bränd-te
1) der vocal vor dem -de, -te praet. wird stets synco- piert, unorganisch das aus diesem voc. im praes. ent- sprungene g beibehalten in valgte, solgte, daulgte, spurgte st. valte, solte, daulte, spaurte, ähnlich dem schwed. mis- brauche: skeiljde, hoeljde, taeljde. -- 2) bei der syncope bleibt -de nur nach vocal und einfachem b, v, g der wurzel (straebde, kraevde, havde, lagde, sagde) wird aber in allen übrigen fällen zu -te, namentlich nach liq. ten., d und s; valgde, strakde, tänkde, veisde (Bloch 493. 497.) st. des allein richtigen valgte, strakte, tänkte, veiste ist unzuläßige neuerung; vielleicht darf auch nach b -te folgen: raabte, straebte st. raabde, straebde. Das harte ndte (sendte, brändte) wird nicht in nde oder nte ge- mildert; für ltte, stte aber, statt der milderung lte, ste, unorg. übertritt in die zweite conj. vorgezogen, z. b. välte, vältede, fäste, fästede (schwed. välta, välte; fästa, fäste) ähnlich dem neuh. kältete, dürstete (mittelh. kelte. durste). -- 3) ursprüngl. kurzsilbige wurzeln geben auch hier spur des ableit. vocals im praes. a) durch gemi- nation des cons. (wie im alt- und mittelh.) als: tälle skille, hylle, tämme, vänne, smörre, sätte, räkke, väkke; altn. telja, hylja, skilja, temja, venja, smyrja, setja, rekja, vekja; welche gem. im praet. vereinfacht wird: talte, skeilte, tamte etc. b) durch verhärtung in g (nur nach l und r) als: välge, sälge, dölge, värge, spörge; altn. velja, selja, dylja, verja, spyrja. g) manche ganz pa- rallele wörter zeigen keines von beiden, z. b. qvaele, altn. qvelja, woraus eben so gut hätte qvälle oder qvälge werden dürfen; glaede, altn. gledja etc. -- 4) rück- umlaut im praet. bewahren folgende urspr. kurzsilbige: talte, tamte (?), vante, satte, rakte, strakte, vakte, smaurte, lagde, sagde [oder mit kurzem a: talte, rakte, smurte?]; auffallend selbst jene mit in g verhärtetem j (d. h. dem ursprünglichen, rückuml. hindernden i): valgte, solgte (schwed. salde) dulgte, spurgte, doch nicht vargte, sondern värgte, welches (wie das schwed. taeljde, hoeljde, nicht taljde, holjde) allerdings richtiger scheint. --
II. däniſche ſchwache conjugation.
leiht der II. praet. ſg. hin und wieder die flexion -ſt. als: fikſt, tôgſt, lêdſt, blêvſt, lœiſt, gâvſt, hialpſt (Bloch §. 548.)
Däniſche ſchwache conjugation.
praeſ. täll-er
pl. täll-e
praet. tâl-te
pl. tâl-te
bränd-er
brän-de
bränd-te
bränd-te
1) der vocal vor dem -de, -te praet. wird ſtets ſynco- piert, unorganiſch das aus dieſem voc. im praeſ. ent- ſprungene g beibehalten in vâlgte, ſôlgte, dûlgte, ſpurgte ſt. vâlte, ſôlte, dûlte, ſpûrte, ähnlich dem ſchwed. mis- brauche: ſkîljde, hœljde, tæljde. — 2) bei der ſyncope bleibt -de nur nach vocal und einfachem b, v, g der wurzel (ſtræbde, krævde, hâvde, lâgde, ſâgde) wird aber in allen übrigen fällen zu -te, namentlich nach liq. ten., d und ſ; valgde, ſtrakde, tänkde, vîſde (Bloch 493. 497.) ſt. des allein richtigen valgte, ſtrakte, tänkte, vîſte iſt unzuläßige neuerung; vielleicht darf auch nach b -te folgen: raabte, ſtræbte ſt. raabde, ſtræbde. Das harte ndte (ſendte, brändte) wird nicht in nde oder nte ge- mildert; für ltte, ſtte aber, ſtatt der milderung lte, ſte, unorg. übertritt in die zweite conj. vorgezogen, z. b. välte, vältede, fäſte, fäſtede (ſchwed. välta, välte; fäſta, fäſte) ähnlich dem neuh. kältete, dürſtete (mittelh. kelte. durſte). — 3) urſprüngl. kurzſilbige wurzeln geben auch hier ſpur des ableit. vocals im praeſ. α) durch gemi- nation des conſ. (wie im alt- und mittelh.) als: tälle ſkille, hylle, tämme, vänne, ſmörre, ſätte, räkke, väkke; altn. telja, hylja, ſkilja, temja, venja, ſmyrja, ſetja, rekja, vekja; welche gem. im praet. vereinfacht wird: tâlte, ſkîlte, tâmte etc. β) durch verhärtung in g (nur nach l und r) als: välge, ſälge, dölge, värge, ſpörge; altn. velja, ſelja, dylja, verja, ſpyrja. γ) manche ganz pa- rallele wörter zeigen keines von beiden, z. b. qvæle, altn. qvelja, woraus eben ſo gut hätte qvälle oder qvälge werden dürfen; glæde, altn. gledja etc. — 4) rück- umlaut im praet. bewahren folgende urſpr. kurzſilbige: tâlte, tâmte (?), vânte, ſatte, râkte, ſtrâkte, vâkte, ſmûrte, lâgde, ſâgde [oder mit kurzem a: talte, rakte, ſmurte?]; auffallend ſelbſt jene mit in g verhärtetem j (d. h. dem urſprünglichen, rückuml. hindernden i): valgte, ſolgte (ſchwed. ſålde) dulgte, ſpurgte, doch nicht vargte, ſondern värgte, welches (wie das ſchwed. tæljde, hœljde, nicht tâljde, hôljde) allerdings richtiger ſcheint. —
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II. däniſche ſchwache conjugation.
leiht der II. praet. ſg. hin und wieder die flexion -ſt.
als: fikſt, tôgſt, lêdſt, blêvſt, lœiſt, gâvſt, hialpſt (Bloch
§. 548.)
Däniſche ſchwache conjugation.
praeſ. täll-er pl. täll-e praet. tâl-te pl. tâl-te
bränd-er brän-de bränd-te bränd-te
1) der vocal vor dem -de, -te praet. wird ſtets ſynco-
piert, unorganiſch das aus dieſem voc. im praeſ. ent-
ſprungene g beibehalten in vâlgte, ſôlgte, dûlgte, ſpurgte
ſt. vâlte, ſôlte, dûlte, ſpûrte, ähnlich dem ſchwed. mis-
brauche: ſkîljde, hœljde, tæljde. — 2) bei der ſyncope
bleibt -de nur nach vocal und einfachem b, v, g der
wurzel (ſtræbde, krævde, hâvde, lâgde, ſâgde) wird aber
in allen übrigen fällen zu -te, namentlich nach liq. ten.,
d und ſ; valgde, ſtrakde, tänkde, vîſde (Bloch 493. 497.)
ſt. des allein richtigen valgte, ſtrakte, tänkte, vîſte iſt
unzuläßige neuerung; vielleicht darf auch nach b -te
folgen: raabte, ſtræbte ſt. raabde, ſtræbde. Das harte
ndte (ſendte, brändte) wird nicht in nde oder nte ge-
mildert; für ltte, ſtte aber, ſtatt der milderung lte, ſte,
unorg. übertritt in die zweite conj. vorgezogen, z. b.
välte, vältede, fäſte, fäſtede (ſchwed. välta, välte; fäſta,
fäſte) ähnlich dem neuh. kältete, dürſtete (mittelh. kelte.
durſte). — 3) urſprüngl. kurzſilbige wurzeln geben auch
hier ſpur des ableit. vocals im praeſ. α) durch gemi-
nation des conſ. (wie im alt- und mittelh.) als: tälle
ſkille, hylle, tämme, vänne, ſmörre, ſätte, räkke, väkke;
altn. telja, hylja, ſkilja, temja, venja, ſmyrja, ſetja, rekja,
vekja; welche gem. im praet. vereinfacht wird: tâlte,
ſkîlte, tâmte etc. β) durch verhärtung in g (nur nach
l und r) als: välge, ſälge, dölge, värge, ſpörge; altn.
velja, ſelja, dylja, verja, ſpyrja. γ) manche ganz pa-
rallele wörter zeigen keines von beiden, z. b. qvæle,
altn. qvelja, woraus eben ſo gut hätte qvälle oder
qvälge werden dürfen; glæde, altn. gledja etc. — 4) rück-
umlaut im praet. bewahren folgende urſpr. kurzſilbige:
tâlte, tâmte (?), vânte, ſatte, râkte, ſtrâkte, vâkte,
ſmûrte, lâgde, ſâgde [oder mit kurzem a: talte, rakte,
ſmurte?]; auffallend ſelbſt jene mit in g verhärtetem j
(d. h. dem urſprünglichen, rückuml. hindernden i):
valgte, ſolgte (ſchwed. ſålde) dulgte, ſpurgte, doch nicht
vargte, ſondern värgte, welches (wie das ſchwed. tæljde,
hœljde, nicht tâljde, hôljde) allerdings richtiger ſcheint. —
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 1005. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/1031>, abgerufen am 03.12.2024.
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