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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Sinn-Gedichte.
Fast desgleichen.
Owen. Epigr. p. 14.
Die Liebe nimmt so zu/ und fällt auch wie das Meer/
Kein Wunder/ denn sie schreibt da ihren Ursprung her.
Jhr Sinn ist wandelbahr/ man stellt sie zum Jrr-Sternen/
Nicht unters Fix-Gestirn/ was machts? ihr offt Entfernen.


Die Kuß-scheue Phyllis.
Owen. Epigr. p. 8.
Phyllis hält vom Küssen nichts/ doch nimmt sie die Gege-
bnen an/
Da ihr doch nicht unbewust/ daß da Annehm en heist gethan.


Das kalte Feur.
Owen. Epigr. p. 8.
SO die Lieb ein Feuer ist/ wie das Sprichwort pflegt zu
sagen/
Weh mir! welche kalte Brunst muß dein Feur o Liebe tragen.


Der nächtliche Thier-Kreyß der Liebe.
Wenn meine Lesbia mein Thier-Kreyß denckt zu seyn/
So setz' ich mich zur Sonn mit dem Bedinge ein;
Die Sonne braucht ein Jahr den Thier-Kreyß durchzugehen/
Jch will sie aber Nacht für Nacht zum Thier-Kreyß sehen.


Die Gold- und Mannsüchtige.
Madrig all.
Corisca glaub' es mir nur zu/
Dein Schmertz ist mir bewust/
Jch weis/ was deine Ruh
Verstöhrt; was fehlet deiner Brust?
Du hast;
Soll es heraus?
Nicht wenig Uberlast
Von Gold- und Männer-Sucht.
Lie-
Z
Sinn-Gedichte.
Faſt desgleichen.
Owen. Epigr. p. 14.
Die Liebe nimmt ſo zu/ und faͤllt auch wie das Meer/
Kein Wunder/ denn ſie ſchreibt da ihren Urſprung her.
Jhr Sinn iſt wandelbahr/ man ſtellt ſie zum Jrr-Sternen/
Nicht unters Fix-Geſtirn/ was machts? ihr offt Entfernen.


Die Kuß-ſcheue Phyllis.
Owen. Epigr. p. 8.
Phyllis haͤlt vom Kuͤſſen nichts/ doch nimmt ſie die Gege-
bnen an/
Da ihr doch nicht unbewuſt/ daß da Annehm en heiſt gethan.


Das kalte Feur.
Owen. Epigr. p. 8.
SO die Lieb ein Feuer iſt/ wie das Sprichwort pflegt zu
ſagen/
Weh mir! welche kalte Brunſt muß dein Feur o Liebe tragen.


Der naͤchtliche Thier-Kreyß der Liebe.
Wenn meine Lesbia mein Thier-Kreyß denckt zu ſeyn/
So ſetz’ ich mich zur Sonn mit dem Bedinge ein;
Die Sonne braucht ein Jahr den Thier-Kreyß durchzugehen/
Jch will ſie aber Nacht fuͤr Nacht zum Thier-Kreyß ſehen.


Die Gold- und Mannſuͤchtige.
Madrig all.
Corisca glaub’ es mir nur zu/
Dein Schmertz iſt mir bewuſt/
Jch weis/ was deine Ruh
Verſtoͤhrt; was fehlet deiner Bruſt?
Du haſt;
Soll es heraus?
Nicht wenig Uberlaſt
Von Gold- und Maͤnner-Sucht.
Lie-
Z
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[353/0371] Sinn-Gedichte. Faſt desgleichen. Owen. Epigr. p. 14. Die Liebe nimmt ſo zu/ und faͤllt auch wie das Meer/ Kein Wunder/ denn ſie ſchreibt da ihren Urſprung her. Jhr Sinn iſt wandelbahr/ man ſtellt ſie zum Jrr-Sternen/ Nicht unters Fix-Geſtirn/ was machts? ihr offt Entfernen. Die Kuß-ſcheue Phyllis. Owen. Epigr. p. 8. Phyllis haͤlt vom Kuͤſſen nichts/ doch nimmt ſie die Gege- bnen an/ Da ihr doch nicht unbewuſt/ daß da Annehm en heiſt gethan. Das kalte Feur. Owen. Epigr. p. 8. SO die Lieb ein Feuer iſt/ wie das Sprichwort pflegt zu ſagen/ Weh mir! welche kalte Brunſt muß dein Feur o Liebe tragen. Der naͤchtliche Thier-Kreyß der Liebe. Wenn meine Lesbia mein Thier-Kreyß denckt zu ſeyn/ So ſetz’ ich mich zur Sonn mit dem Bedinge ein; Die Sonne braucht ein Jahr den Thier-Kreyß durchzugehen/ Jch will ſie aber Nacht fuͤr Nacht zum Thier-Kreyß ſehen. Die Gold-und Mannſuͤchtige. Madrig all. Corisca glaub’ es mir nur zu/ Dein Schmertz iſt mir bewuſt/ Jch weis/ was deine Ruh Verſtoͤhrt; was fehlet deiner Bruſt? Du haſt; Soll es heraus? Nicht wenig Uberlaſt Von Gold-und Maͤnner-Sucht. Lie- Z

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/371>, abgerufen am 21.11.2024.