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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr.

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Vehikel, um den Politischen Geist unseres
erfolgreichen Gegners verständlich zu machen.

A. Hnuck, Kirchengeschichte Deutschlands (im
Mittslalter). 5 Bände. Leipzig, Hinrichs,
1920. M. 245,60, geb. M, 298,40.

Bald nach dem Tode des großen Leip¬
ziger Kirchenhistorikers ist durch die Heraus¬
gabe des Schlußbandes die monumentale
Geschichte des mittelalterlichen deutschen
Kirchenlebens zum vorläufigen Abschluß ge¬
kommen. Es wird lange Zeit dauern, bis
durch einen einzelnen wieder ein solches
Werk geschaffen wird. Hauck hat in die
Geschichtsschreibung des Mittelalters einen
neuen Stil hineingetragen, der längst auch
breitere Leserkreise anzog. Sein Werk faßt
auch die Kulturgeschichte und politische Ge¬
schichte auf und ist selbst sür diese Gebiete
eine führende, stets selbständige Darstellung.
Der Herausgeber dieses Bandes ist Haucks
Nachfolger in Leipzig, Heinrich Böhmer, der
eine Fortsetzung des Werkes bis über die
Reformation hinaus ankündigt. Böhmer ist
als Schriftsteller wie als Gelehrter der Be¬
rufenste dazu und wir wünschen ihm die
Kraft des Gelingens.

Prof. Dr. G. v. Below, Deutsche Städte¬
gründung im Mittelalter mit besonderem
Hinblick auf Freiburg i. Breisgau. Ver¬
lag von Julius Boltze, Freiburg i. Br.
Preis M. 6, SO.

Nicht nur aus äußerem Anlaß hat der
bedeutendste Erforscher der deutschen Städte¬
geschichte gerade Freiburg i. Br. als Beispiel
gewählt, um die Gründung einer deutschen
Stadt im Mittelalter zu veranschaulichen.
Auch die Lage der Quellen selbst macht die
Entstehungsgeschichte Freiburgs zu einem
bevorzugten Gegenstand einer Musterschilde¬
rung.

Prof. Dr. H. Hampe, Der Zug nach dem
Osten. "Aus Natur und Geisteswelt",
Band 731. Verlag und Druck von B. G.
Teubner, Leipzig und Berlin. 1921.

Eine gediegene Übersicht der größten Po¬
litischen und kulturellen Leistung des mittel¬
alterlichen Deutschlands, der Kolonisation
des Ostens.

E. Stutzer, Deutsche Sozialgeschichte vor¬ [Spaltenumbruch]
nehmlich der neuesten Zeit, gemeinver-
verständlich dargestellt. Zweite, völlig um¬
gearbeitete Auflage. Halle a.S., Waisen¬
haus. 1920.

Es stünde gut mit dem deutschen Volk,
wenn es fein Wissen um die sozialen Fragen
in breiten Massen aus so kerngesunden
Büchern schöpfte. Stutzers in edler, all¬
gemeinverständlicher Sprache gehaltene Dar¬
stellung gehtauf das Verständnis der neuesten
Zeit und Gegenwart aus und ist stark in
der Unterbauung des praktischen Gegenwarts¬
sinnes durch geschichtliche Anschauung. Ge¬
schichtliche wie soziale Ausbildung findet na¬
mentlich die Jugend hier vereint.

Karl Brandt, Acht Vorträge. Die Renaissance
in Florenz und Rom. 6. Auflage. Verlag
von B. G. Teubner, Leipzig. 1921. Geb.
M. 14.-- und 120 Proz. Teuerungszuschlag.

Die neueste Auflage des beliebten Werk¬
chens enthält nur wenige Änderungen, die
insbesondere durch K. Burdachs Forschungen
angeregt find.

Hermann Sommer, Berichte über die Ent¬
deckung Perus. Schilderungen von Augen¬
zeugen und Mitkämpfern. Insel-Bücherei
Ur. 301. Insel-Verlag. Leipzig.

Diese lebendigen Schilderungen aus dem
Anfang des 16. Jahrhunderts geben ani
wenigen Seiten einen starken Eindruck von
der Kühnheit, mit der einst spanischer Wage¬
mut von Peru Besitz ergriff. Der Bewunde¬
rung für die durchgreifenden Taten folgt
allerdings Mitleid mit dem unterjochten
Volke, das mit allen Mitteln, mit List und
falschen Beteuerungen, Folter, Justizmord
am Könige und gebrochenen Verträgen zur
Aufgabe seiner Freiheit und Überlieferung
aller seiner Schätze gezwungen wird. Daß
man für das eingesessene, betriebsame Volk
starkes Mitgefühl gewinnt, ist ein Neben¬
erfolg dieser guten Erzähler der Eroberer-
Nation.

H. Boehmer, Die Jesuiten. Eine historische
Skizze. "Aus Natur und Geisteswelt" 49.
Band. Verlag und Druck von B. G.
Teubner, Leipzig und Berlin. 1921. M. 6.80.

Die berühmte, in mehrere fremde
Sprachen übersetzte Abhandlung ist in der
neuen (vierten) Auflage völlig neu bearbeitet,

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Vehikel, um den Politischen Geist unseres
erfolgreichen Gegners verständlich zu machen.

A. Hnuck, Kirchengeschichte Deutschlands (im
Mittslalter). 5 Bände. Leipzig, Hinrichs,
1920. M. 245,60, geb. M, 298,40.

Bald nach dem Tode des großen Leip¬
ziger Kirchenhistorikers ist durch die Heraus¬
gabe des Schlußbandes die monumentale
Geschichte des mittelalterlichen deutschen
Kirchenlebens zum vorläufigen Abschluß ge¬
kommen. Es wird lange Zeit dauern, bis
durch einen einzelnen wieder ein solches
Werk geschaffen wird. Hauck hat in die
Geschichtsschreibung des Mittelalters einen
neuen Stil hineingetragen, der längst auch
breitere Leserkreise anzog. Sein Werk faßt
auch die Kulturgeschichte und politische Ge¬
schichte auf und ist selbst sür diese Gebiete
eine führende, stets selbständige Darstellung.
Der Herausgeber dieses Bandes ist Haucks
Nachfolger in Leipzig, Heinrich Böhmer, der
eine Fortsetzung des Werkes bis über die
Reformation hinaus ankündigt. Böhmer ist
als Schriftsteller wie als Gelehrter der Be¬
rufenste dazu und wir wünschen ihm die
Kraft des Gelingens.

Prof. Dr. G. v. Below, Deutsche Städte¬
gründung im Mittelalter mit besonderem
Hinblick auf Freiburg i. Breisgau. Ver¬
lag von Julius Boltze, Freiburg i. Br.
Preis M. 6, SO.

Nicht nur aus äußerem Anlaß hat der
bedeutendste Erforscher der deutschen Städte¬
geschichte gerade Freiburg i. Br. als Beispiel
gewählt, um die Gründung einer deutschen
Stadt im Mittelalter zu veranschaulichen.
Auch die Lage der Quellen selbst macht die
Entstehungsgeschichte Freiburgs zu einem
bevorzugten Gegenstand einer Musterschilde¬
rung.

Prof. Dr. H. Hampe, Der Zug nach dem
Osten. „Aus Natur und Geisteswelt",
Band 731. Verlag und Druck von B. G.
Teubner, Leipzig und Berlin. 1921.

Eine gediegene Übersicht der größten Po¬
litischen und kulturellen Leistung des mittel¬
alterlichen Deutschlands, der Kolonisation
des Ostens.

E. Stutzer, Deutsche Sozialgeschichte vor¬ [Spaltenumbruch]
nehmlich der neuesten Zeit, gemeinver-
verständlich dargestellt. Zweite, völlig um¬
gearbeitete Auflage. Halle a.S., Waisen¬
haus. 1920.

Es stünde gut mit dem deutschen Volk,
wenn es fein Wissen um die sozialen Fragen
in breiten Massen aus so kerngesunden
Büchern schöpfte. Stutzers in edler, all¬
gemeinverständlicher Sprache gehaltene Dar¬
stellung gehtauf das Verständnis der neuesten
Zeit und Gegenwart aus und ist stark in
der Unterbauung des praktischen Gegenwarts¬
sinnes durch geschichtliche Anschauung. Ge¬
schichtliche wie soziale Ausbildung findet na¬
mentlich die Jugend hier vereint.

Karl Brandt, Acht Vorträge. Die Renaissance
in Florenz und Rom. 6. Auflage. Verlag
von B. G. Teubner, Leipzig. 1921. Geb.
M. 14.— und 120 Proz. Teuerungszuschlag.

Die neueste Auflage des beliebten Werk¬
chens enthält nur wenige Änderungen, die
insbesondere durch K. Burdachs Forschungen
angeregt find.

Hermann Sommer, Berichte über die Ent¬
deckung Perus. Schilderungen von Augen¬
zeugen und Mitkämpfern. Insel-Bücherei
Ur. 301. Insel-Verlag. Leipzig.

Diese lebendigen Schilderungen aus dem
Anfang des 16. Jahrhunderts geben ani
wenigen Seiten einen starken Eindruck von
der Kühnheit, mit der einst spanischer Wage¬
mut von Peru Besitz ergriff. Der Bewunde¬
rung für die durchgreifenden Taten folgt
allerdings Mitleid mit dem unterjochten
Volke, das mit allen Mitteln, mit List und
falschen Beteuerungen, Folter, Justizmord
am Könige und gebrochenen Verträgen zur
Aufgabe seiner Freiheit und Überlieferung
aller seiner Schätze gezwungen wird. Daß
man für das eingesessene, betriebsame Volk
starkes Mitgefühl gewinnt, ist ein Neben¬
erfolg dieser guten Erzähler der Eroberer-
Nation.

H. Boehmer, Die Jesuiten. Eine historische
Skizze. „Aus Natur und Geisteswelt" 49.
Band. Verlag und Druck von B. G.
Teubner, Leipzig und Berlin. 1921. M. 6.80.

Die berühmte, in mehrere fremde
Sprachen übersetzte Abhandlung ist in der
neuen (vierten) Auflage völlig neu bearbeitet,

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[0362] Bücherschau Vehikel, um den Politischen Geist unseres erfolgreichen Gegners verständlich zu machen. A. Hnuck, Kirchengeschichte Deutschlands (im Mittslalter). 5 Bände. Leipzig, Hinrichs, 1920. M. 245,60, geb. M, 298,40. Bald nach dem Tode des großen Leip¬ ziger Kirchenhistorikers ist durch die Heraus¬ gabe des Schlußbandes die monumentale Geschichte des mittelalterlichen deutschen Kirchenlebens zum vorläufigen Abschluß ge¬ kommen. Es wird lange Zeit dauern, bis durch einen einzelnen wieder ein solches Werk geschaffen wird. Hauck hat in die Geschichtsschreibung des Mittelalters einen neuen Stil hineingetragen, der längst auch breitere Leserkreise anzog. Sein Werk faßt auch die Kulturgeschichte und politische Ge¬ schichte auf und ist selbst sür diese Gebiete eine führende, stets selbständige Darstellung. Der Herausgeber dieses Bandes ist Haucks Nachfolger in Leipzig, Heinrich Böhmer, der eine Fortsetzung des Werkes bis über die Reformation hinaus ankündigt. Böhmer ist als Schriftsteller wie als Gelehrter der Be¬ rufenste dazu und wir wünschen ihm die Kraft des Gelingens. Prof. Dr. G. v. Below, Deutsche Städte¬ gründung im Mittelalter mit besonderem Hinblick auf Freiburg i. Breisgau. Ver¬ lag von Julius Boltze, Freiburg i. Br. Preis M. 6, SO. Nicht nur aus äußerem Anlaß hat der bedeutendste Erforscher der deutschen Städte¬ geschichte gerade Freiburg i. Br. als Beispiel gewählt, um die Gründung einer deutschen Stadt im Mittelalter zu veranschaulichen. Auch die Lage der Quellen selbst macht die Entstehungsgeschichte Freiburgs zu einem bevorzugten Gegenstand einer Musterschilde¬ rung. Prof. Dr. H. Hampe, Der Zug nach dem Osten. „Aus Natur und Geisteswelt", Band 731. Verlag und Druck von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin. 1921. Eine gediegene Übersicht der größten Po¬ litischen und kulturellen Leistung des mittel¬ alterlichen Deutschlands, der Kolonisation des Ostens. E. Stutzer, Deutsche Sozialgeschichte vor¬ nehmlich der neuesten Zeit, gemeinver- verständlich dargestellt. Zweite, völlig um¬ gearbeitete Auflage. Halle a.S., Waisen¬ haus. 1920. Es stünde gut mit dem deutschen Volk, wenn es fein Wissen um die sozialen Fragen in breiten Massen aus so kerngesunden Büchern schöpfte. Stutzers in edler, all¬ gemeinverständlicher Sprache gehaltene Dar¬ stellung gehtauf das Verständnis der neuesten Zeit und Gegenwart aus und ist stark in der Unterbauung des praktischen Gegenwarts¬ sinnes durch geschichtliche Anschauung. Ge¬ schichtliche wie soziale Ausbildung findet na¬ mentlich die Jugend hier vereint. Karl Brandt, Acht Vorträge. Die Renaissance in Florenz und Rom. 6. Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. 1921. Geb. M. 14.— und 120 Proz. Teuerungszuschlag. Die neueste Auflage des beliebten Werk¬ chens enthält nur wenige Änderungen, die insbesondere durch K. Burdachs Forschungen angeregt find. Hermann Sommer, Berichte über die Ent¬ deckung Perus. Schilderungen von Augen¬ zeugen und Mitkämpfern. Insel-Bücherei Ur. 301. Insel-Verlag. Leipzig. Diese lebendigen Schilderungen aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts geben ani wenigen Seiten einen starken Eindruck von der Kühnheit, mit der einst spanischer Wage¬ mut von Peru Besitz ergriff. Der Bewunde¬ rung für die durchgreifenden Taten folgt allerdings Mitleid mit dem unterjochten Volke, das mit allen Mitteln, mit List und falschen Beteuerungen, Folter, Justizmord am Könige und gebrochenen Verträgen zur Aufgabe seiner Freiheit und Überlieferung aller seiner Schätze gezwungen wird. Daß man für das eingesessene, betriebsame Volk starkes Mitgefühl gewinnt, ist ein Neben¬ erfolg dieser guten Erzähler der Eroberer- Nation. H. Boehmer, Die Jesuiten. Eine historische Skizze. „Aus Natur und Geisteswelt" 49. Band. Verlag und Druck von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin. 1921. M. 6.80. Die berühmte, in mehrere fremde Sprachen übersetzte Abhandlung ist in der neuen (vierten) Auflage völlig neu bearbeitet,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339148/362>, abgerufen am 04.07.2024.