Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr.Arbeit an der Jugend Deutschen stets bewährt hat, sondern auch daheim, als Zivilknrage, die uns so Der Glaube an Deutschlands Zukunft, Deutschlands Unsterblichkeit, war Arbeit an der Jugend Lrich Rarwiese von ein Ringen um ihre Seele kann man die Arbeit an der Jugend Heute gehört Jugendpflege und Jugendfürsorge zum Ressort des Wohlfahrts¬ Überall da, wo in den Jugendpflegeausschüssen eine rote Mehrheit herrscht, Arbeit an der Jugend Deutschen stets bewährt hat, sondern auch daheim, als Zivilknrage, die uns so Der Glaube an Deutschlands Zukunft, Deutschlands Unsterblichkeit, war Arbeit an der Jugend Lrich Rarwiese von ein Ringen um ihre Seele kann man die Arbeit an der Jugend Heute gehört Jugendpflege und Jugendfürsorge zum Ressort des Wohlfahrts¬ Überall da, wo in den Jugendpflegeausschüssen eine rote Mehrheit herrscht, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0038" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/338839"/> <fw type="header" place="top"> Arbeit an der Jugend</fw><lb/> <p xml:id="ID_132" prev="#ID_131"> Deutschen stets bewährt hat, sondern auch daheim, als Zivilknrage, die uns so<lb/> weithin gefehlt hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_133"> Der Glaube an Deutschlands Zukunft, Deutschlands Unsterblichkeit, war<lb/> Ausgangspunkt meiner Gedanken. Ihr letzter Zweck aber ist, diesen Glauben<lb/> Nicht nur zu stärken, sondern ihn zu verbreiten, ihn als eine zukunftsfrohe,<lb/> unzerstörbare Saat in die Gemüter zu pflanzen, die trostlos oder verzagt den<lb/> Untergang Deutschlands befürchten. Mochte es mir gelingen, dem heißersehnten<lb/> Ziel ein wenig näher zu kommen, damit meine Zuversicht Gemeingut des ganzen<lb/> Volkes, der obersten Führer so gut wie des einfachen Mannes wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Arbeit an der Jugend<lb/><note type="byline"> Lrich Rarwiese</note> von</head><lb/> <p xml:id="ID_134"> ein Ringen um ihre Seele kann man die Arbeit an der Jugend<lb/> ansehen. Die Zahl der Ingmdpslege treibenden Bereine ist, so kann<lb/> M^U, M-W um, getrost sagen, Legion. Wie der Zahl nach, so ist auch die<lb/> M M Art der BetStimmq, sei es mittelbar oder unmittelbar, überaus<lb/> UW^MM^M vielgestaltig, deutscher Eigenart entsprechend. Sieben denen der<lb/> Sozialdemokratie bereichern die Jugendgruppcn der bürgerlichen Parteien in<lb/> neuester Zeit das bunte Bild. Aber glücklich kann man diese Errungenschaft des<lb/> Parlamentarismus für die Jugend selbst nicht bezeichnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_135"> Heute gehört Jugendpflege und Jugendfürsorge zum Ressort des Wohlfahrts¬<lb/> ministers. Die beabsichtigte gesetzliche Einrichtung von Jugendämtern wird durch<lb/> die Verquickung der Jugendpflege mit sozialen Maßnahmen für Jugendliche, die<lb/> zweifellos einen erheblichen Politischen Beigeschmack haben, die erstere noch<lb/> mehr als bisher zum Zankapfel der politischen Parteien machen. Letzten Endes<lb/> gehen die Bemühungen der Linksparteien doch darauf hinaus, durch Gesetz eine<lb/> Handhabe zu erhalten, die freiwillige Jugendpflege lahmzulegen und an ihre<lb/> Stelle eine verstaatlichte in ihrem Sinne zu setzen. Mit aller Kraft muß gegen<lb/> dieses Ziel des Sozialismus angekämpft werden. Instinktiv tut das auch die<lb/> freie Jugendbewegung, die sich selbst führt, aber vielfach recht unschöne Auswüchse<lb/> gezeitigt hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_136" next="#ID_137"> Überall da, wo in den Jugendpflegeausschüssen eine rote Mehrheit herrscht,<lb/> da kommen natürlich die vaterländischen Vereinigungen in pekuniärer Hinsicht zu<lb/> kurz. „Vaterländisch" und „deutsch", das sind zwei Begriffe, die den Linksparteien<lb/> am schwersten auf der Seele liegen, denn, haben sie erst Fuß gefaßt im Herzen<lb/> ihrer Jugend, dann ist's mit Internationalismus und Pazifismus vorüber. Im<lb/> Verein mit der in Preußen demokratisch geleiteten Schule muß daher überall da, wo<lb/> die Jugendpflegeausschüsse unter sozialdemokratischen Einfluß stehen, alles nieder¬<lb/> gehalten werden, was dazu führen könnte, in der Jugend die Sehnsucht nach des alten</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
Arbeit an der Jugend
Deutschen stets bewährt hat, sondern auch daheim, als Zivilknrage, die uns so
weithin gefehlt hat.
Der Glaube an Deutschlands Zukunft, Deutschlands Unsterblichkeit, war
Ausgangspunkt meiner Gedanken. Ihr letzter Zweck aber ist, diesen Glauben
Nicht nur zu stärken, sondern ihn zu verbreiten, ihn als eine zukunftsfrohe,
unzerstörbare Saat in die Gemüter zu pflanzen, die trostlos oder verzagt den
Untergang Deutschlands befürchten. Mochte es mir gelingen, dem heißersehnten
Ziel ein wenig näher zu kommen, damit meine Zuversicht Gemeingut des ganzen
Volkes, der obersten Führer so gut wie des einfachen Mannes wird.
Arbeit an der Jugend
Lrich Rarwiese von
ein Ringen um ihre Seele kann man die Arbeit an der Jugend
ansehen. Die Zahl der Ingmdpslege treibenden Bereine ist, so kann
M^U, M-W um, getrost sagen, Legion. Wie der Zahl nach, so ist auch die
M M Art der BetStimmq, sei es mittelbar oder unmittelbar, überaus
UW^MM^M vielgestaltig, deutscher Eigenart entsprechend. Sieben denen der
Sozialdemokratie bereichern die Jugendgruppcn der bürgerlichen Parteien in
neuester Zeit das bunte Bild. Aber glücklich kann man diese Errungenschaft des
Parlamentarismus für die Jugend selbst nicht bezeichnen.
Heute gehört Jugendpflege und Jugendfürsorge zum Ressort des Wohlfahrts¬
ministers. Die beabsichtigte gesetzliche Einrichtung von Jugendämtern wird durch
die Verquickung der Jugendpflege mit sozialen Maßnahmen für Jugendliche, die
zweifellos einen erheblichen Politischen Beigeschmack haben, die erstere noch
mehr als bisher zum Zankapfel der politischen Parteien machen. Letzten Endes
gehen die Bemühungen der Linksparteien doch darauf hinaus, durch Gesetz eine
Handhabe zu erhalten, die freiwillige Jugendpflege lahmzulegen und an ihre
Stelle eine verstaatlichte in ihrem Sinne zu setzen. Mit aller Kraft muß gegen
dieses Ziel des Sozialismus angekämpft werden. Instinktiv tut das auch die
freie Jugendbewegung, die sich selbst führt, aber vielfach recht unschöne Auswüchse
gezeitigt hat.
Überall da, wo in den Jugendpflegeausschüssen eine rote Mehrheit herrscht,
da kommen natürlich die vaterländischen Vereinigungen in pekuniärer Hinsicht zu
kurz. „Vaterländisch" und „deutsch", das sind zwei Begriffe, die den Linksparteien
am schwersten auf der Seele liegen, denn, haben sie erst Fuß gefaßt im Herzen
ihrer Jugend, dann ist's mit Internationalismus und Pazifismus vorüber. Im
Verein mit der in Preußen demokratisch geleiteten Schule muß daher überall da, wo
die Jugendpflegeausschüsse unter sozialdemokratischen Einfluß stehen, alles nieder¬
gehalten werden, was dazu führen könnte, in der Jugend die Sehnsucht nach des alten
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