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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr.

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' Reichsspiegel
Der Stein der Weisen des Jahres 1.92t.
Walther Rathen"" und Bernhard Guttmann
1.

In einem Poesievollen Neujahrsartikel der "Vossischen Zeitung" entdeckt
nun auch Walther Rathenau endlich den "Kern des Übels". Nachdem er ihn auf
seine Weise zuerst mit allerhand geistreichen Kinkerlitzchen behängt hat, schält er
als diesen Kern zuletzt die Erkenntnis heraus, daß nicht die Inflation, sondern
die passive Handelsbilanz unser Unglück ausmache. Er kommt zu dem Schluß:
"Was allein uns retten kann, ist Produktionspolitik: mehr produzieren, weniger
verbrauchen..." Mit dieser Erkenntnis hinkt Rathenau wieder einmal hinter
der Wahrheit her. Das Erzeugen allein macht es nicht, man muß auch das
Erzeugte absetzen können. In der Absatzkrisis, nicht in der Produktionskrisis
liegt die ungeheure Bedrohung des Jahres 1921! Es nimmt Wunder, daß ein
Schriftsteller, der sich so viel auf sein volkswirtschaftliches Ahnungsvermögen
zugute tut wie Rathenau, beim Stichwort von gestern stehen bleibt, nachdem doch
heute Erzeuger wie Verbraucher, Industrielle wie Warenhändler in gleichem
Maße von dem herannahenden Gespenst der erzwungenen Beschäftigungslosigkeit
bedroht find.

England und Amerika zeigen sich bemüht, ihren Überfluß von Rohstoffen
bei uns loszuwerden. Zu diesem Zweck sollen wir auch Kredite erhalten, welche
uns sehr verhängnisvoll werden könnten, denn auf der anderen Seite tun die
Engländer alles, um den Absatz unserer industriellen Erzeugnisse zu unterbinden.
Schutzzölle im eigenen Land zur Emporzüchtung derjenigen Industrien, welche
die bisherigen deutschen Einfuhren überflüssig machen sollen (chemische Industrie usw.),
Exportkredite der englischen Regierung, um der britischen Industrie die Eroberung
neuer Märkte auch in valutaschwachen Ländern zu ermöglichen, sind in gleicher
Weise Mittel, um der deutschen Produktion die Wiedergewinnung ihrer verlorenen
Auslandsmärkte zu versperren. In seiner Thronrede hat Georg V. stolz bemerkt,
Absatzkrisis und Beschäftigungsmangel rührten weniger von innerenglischen Ver¬
hältnissen, als von der Armut der übrigen Völker her. Diese "Armut der
anderen", eine der wohltätigen Nebenfrüchte des englischen Sieges, hat nur das
Unbequeme, daß die Kaufkra'se des Auslandes für den englischen Export gemindert
ist, und daß auf der anderen Seite die "europäischen Chinesen" -- so nennt das
"Rha Daglight Allehanda" die verarmten Deutschen, die infolge ihrer Ver¬
armung und Geldentwertung andere Industrieländer im Preis unterbieten können
-- zur Zeit von einer Schleuderkonkurrenz auf dem Weltmarkt leben. "Ihre
Kuli arbeit bedroht alle anderen weißen Industriearbeiter mit Arbeitslosigkeit und
Not," sagt der erwähnte ausländische Zeuge. So soll das angeblich gerade durch
feine Armut unbequem gewordene Deutschland der Sündenbock für die Weltkrisis
werden. Reich und frei dürften wir nicht sein. Auch als Fronsklaven des Aus¬
lands sind wir noch unbequem Also müssen wir uns das Produzieren und-
damit das Leben Wohl noch restloser abgewöhnen

Einzig die Franzosen haben zur Zeit ein gewisses Interesse daran, unsere
Warenaussuhr zu begünstigen, weil Sein oder Nichtsein ihres eigenen Kredits
gegenwärtig von den Leistungen des deutschen Schuldners abhängt. Einig aber
sind die Franzosen mit den Engländern und Amerikanern darin, daß sie für
Deutschland möglichst viel Ausfuhr an Rohstoffen, wie Kohle, und möglichst wenig
Ausfuhr hochwertiger Jndustruerzeugnisse wünschen. Da nun alle Vorkriegs¬
industrien mit Ausnahme der deutschen gegenwärtig an Überproduktion leiden,
und da die Schaffung so vieler neuer Industrien während des Krieges in den
kriegführenden und neutralen Ländern den Wettbewerb auf den überschwemmten
Märkten noch so außerordentlich verstärkt, finden sich die Industrien der ganzen
Welt in dem gemeinsamen Wunsch, dem ohnmächtigsten von allen, Deutschland,


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Der Stein der Weisen des Jahres 1.92t.
Walther Rathen«» und Bernhard Guttmann
1.

In einem Poesievollen Neujahrsartikel der „Vossischen Zeitung" entdeckt
nun auch Walther Rathenau endlich den „Kern des Übels". Nachdem er ihn auf
seine Weise zuerst mit allerhand geistreichen Kinkerlitzchen behängt hat, schält er
als diesen Kern zuletzt die Erkenntnis heraus, daß nicht die Inflation, sondern
die passive Handelsbilanz unser Unglück ausmache. Er kommt zu dem Schluß:
„Was allein uns retten kann, ist Produktionspolitik: mehr produzieren, weniger
verbrauchen..." Mit dieser Erkenntnis hinkt Rathenau wieder einmal hinter
der Wahrheit her. Das Erzeugen allein macht es nicht, man muß auch das
Erzeugte absetzen können. In der Absatzkrisis, nicht in der Produktionskrisis
liegt die ungeheure Bedrohung des Jahres 1921! Es nimmt Wunder, daß ein
Schriftsteller, der sich so viel auf sein volkswirtschaftliches Ahnungsvermögen
zugute tut wie Rathenau, beim Stichwort von gestern stehen bleibt, nachdem doch
heute Erzeuger wie Verbraucher, Industrielle wie Warenhändler in gleichem
Maße von dem herannahenden Gespenst der erzwungenen Beschäftigungslosigkeit
bedroht find.

England und Amerika zeigen sich bemüht, ihren Überfluß von Rohstoffen
bei uns loszuwerden. Zu diesem Zweck sollen wir auch Kredite erhalten, welche
uns sehr verhängnisvoll werden könnten, denn auf der anderen Seite tun die
Engländer alles, um den Absatz unserer industriellen Erzeugnisse zu unterbinden.
Schutzzölle im eigenen Land zur Emporzüchtung derjenigen Industrien, welche
die bisherigen deutschen Einfuhren überflüssig machen sollen (chemische Industrie usw.),
Exportkredite der englischen Regierung, um der britischen Industrie die Eroberung
neuer Märkte auch in valutaschwachen Ländern zu ermöglichen, sind in gleicher
Weise Mittel, um der deutschen Produktion die Wiedergewinnung ihrer verlorenen
Auslandsmärkte zu versperren. In seiner Thronrede hat Georg V. stolz bemerkt,
Absatzkrisis und Beschäftigungsmangel rührten weniger von innerenglischen Ver¬
hältnissen, als von der Armut der übrigen Völker her. Diese „Armut der
anderen", eine der wohltätigen Nebenfrüchte des englischen Sieges, hat nur das
Unbequeme, daß die Kaufkra'se des Auslandes für den englischen Export gemindert
ist, und daß auf der anderen Seite die „europäischen Chinesen" — so nennt das
„Rha Daglight Allehanda" die verarmten Deutschen, die infolge ihrer Ver¬
armung und Geldentwertung andere Industrieländer im Preis unterbieten können
— zur Zeit von einer Schleuderkonkurrenz auf dem Weltmarkt leben. „Ihre
Kuli arbeit bedroht alle anderen weißen Industriearbeiter mit Arbeitslosigkeit und
Not," sagt der erwähnte ausländische Zeuge. So soll das angeblich gerade durch
feine Armut unbequem gewordene Deutschland der Sündenbock für die Weltkrisis
werden. Reich und frei dürften wir nicht sein. Auch als Fronsklaven des Aus¬
lands sind wir noch unbequem Also müssen wir uns das Produzieren und-
damit das Leben Wohl noch restloser abgewöhnen

Einzig die Franzosen haben zur Zeit ein gewisses Interesse daran, unsere
Warenaussuhr zu begünstigen, weil Sein oder Nichtsein ihres eigenen Kredits
gegenwärtig von den Leistungen des deutschen Schuldners abhängt. Einig aber
sind die Franzosen mit den Engländern und Amerikanern darin, daß sie für
Deutschland möglichst viel Ausfuhr an Rohstoffen, wie Kohle, und möglichst wenig
Ausfuhr hochwertiger Jndustruerzeugnisse wünschen. Da nun alle Vorkriegs¬
industrien mit Ausnahme der deutschen gegenwärtig an Überproduktion leiden,
und da die Schaffung so vieler neuer Industrien während des Krieges in den
kriegführenden und neutralen Ländern den Wettbewerb auf den überschwemmten
Märkten noch so außerordentlich verstärkt, finden sich die Industrien der ganzen
Welt in dem gemeinsamen Wunsch, dem ohnmächtigsten von allen, Deutschland,


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[0086] Reichsspiegel ' Reichsspiegel Der Stein der Weisen des Jahres 1.92t. Walther Rathen«» und Bernhard Guttmann 1. In einem Poesievollen Neujahrsartikel der „Vossischen Zeitung" entdeckt nun auch Walther Rathenau endlich den „Kern des Übels". Nachdem er ihn auf seine Weise zuerst mit allerhand geistreichen Kinkerlitzchen behängt hat, schält er als diesen Kern zuletzt die Erkenntnis heraus, daß nicht die Inflation, sondern die passive Handelsbilanz unser Unglück ausmache. Er kommt zu dem Schluß: „Was allein uns retten kann, ist Produktionspolitik: mehr produzieren, weniger verbrauchen..." Mit dieser Erkenntnis hinkt Rathenau wieder einmal hinter der Wahrheit her. Das Erzeugen allein macht es nicht, man muß auch das Erzeugte absetzen können. In der Absatzkrisis, nicht in der Produktionskrisis liegt die ungeheure Bedrohung des Jahres 1921! Es nimmt Wunder, daß ein Schriftsteller, der sich so viel auf sein volkswirtschaftliches Ahnungsvermögen zugute tut wie Rathenau, beim Stichwort von gestern stehen bleibt, nachdem doch heute Erzeuger wie Verbraucher, Industrielle wie Warenhändler in gleichem Maße von dem herannahenden Gespenst der erzwungenen Beschäftigungslosigkeit bedroht find. England und Amerika zeigen sich bemüht, ihren Überfluß von Rohstoffen bei uns loszuwerden. Zu diesem Zweck sollen wir auch Kredite erhalten, welche uns sehr verhängnisvoll werden könnten, denn auf der anderen Seite tun die Engländer alles, um den Absatz unserer industriellen Erzeugnisse zu unterbinden. Schutzzölle im eigenen Land zur Emporzüchtung derjenigen Industrien, welche die bisherigen deutschen Einfuhren überflüssig machen sollen (chemische Industrie usw.), Exportkredite der englischen Regierung, um der britischen Industrie die Eroberung neuer Märkte auch in valutaschwachen Ländern zu ermöglichen, sind in gleicher Weise Mittel, um der deutschen Produktion die Wiedergewinnung ihrer verlorenen Auslandsmärkte zu versperren. In seiner Thronrede hat Georg V. stolz bemerkt, Absatzkrisis und Beschäftigungsmangel rührten weniger von innerenglischen Ver¬ hältnissen, als von der Armut der übrigen Völker her. Diese „Armut der anderen", eine der wohltätigen Nebenfrüchte des englischen Sieges, hat nur das Unbequeme, daß die Kaufkra'se des Auslandes für den englischen Export gemindert ist, und daß auf der anderen Seite die „europäischen Chinesen" — so nennt das „Rha Daglight Allehanda" die verarmten Deutschen, die infolge ihrer Ver¬ armung und Geldentwertung andere Industrieländer im Preis unterbieten können — zur Zeit von einer Schleuderkonkurrenz auf dem Weltmarkt leben. „Ihre Kuli arbeit bedroht alle anderen weißen Industriearbeiter mit Arbeitslosigkeit und Not," sagt der erwähnte ausländische Zeuge. So soll das angeblich gerade durch feine Armut unbequem gewordene Deutschland der Sündenbock für die Weltkrisis werden. Reich und frei dürften wir nicht sein. Auch als Fronsklaven des Aus¬ lands sind wir noch unbequem Also müssen wir uns das Produzieren und- damit das Leben Wohl noch restloser abgewöhnen Einzig die Franzosen haben zur Zeit ein gewisses Interesse daran, unsere Warenaussuhr zu begünstigen, weil Sein oder Nichtsein ihres eigenen Kredits gegenwärtig von den Leistungen des deutschen Schuldners abhängt. Einig aber sind die Franzosen mit den Engländern und Amerikanern darin, daß sie für Deutschland möglichst viel Ausfuhr an Rohstoffen, wie Kohle, und möglichst wenig Ausfuhr hochwertiger Jndustruerzeugnisse wünschen. Da nun alle Vorkriegs¬ industrien mit Ausnahme der deutschen gegenwärtig an Überproduktion leiden, und da die Schaffung so vieler neuer Industrien während des Krieges in den kriegführenden und neutralen Ländern den Wettbewerb auf den überschwemmten Märkten noch so außerordentlich verstärkt, finden sich die Industrien der ganzen Welt in dem gemeinsamen Wunsch, dem ohnmächtigsten von allen, Deutschland,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432/86>, abgerufen am 27.06.2024.