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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr.

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Du -- lveltspiegel

Bogislav v. Seins vo


Die deutschen Berg? brennen
Rot vor Scham,
Weil sie es nicht fassen können,
Wie alles kam.
Es glühen die deutschen Fluren
In wehem Leid,
Seit sie die Schande erfuhren,
Die Schande der Zeit.
Es bäumen sich deutsche Meere
Gegen den Strand)
Sie haben deutsche Ehre
Anders gekannt.
Und ob der Schmach, der feigen,
Die alles nahm,
Deutsche Eichen neigen
Ihr Haupt vor Gram.
Nur einer sieht der Schande
Gelassen zu/
Deutscher ans deutschem Lande,
Das bist Du!
Weltspiegel

Die Londoner Konferenz. Sicher ließe sich gelegentlich des Verlaufs der
Londoner Konferenz manches Wort des Tadels, der Ausstellung, des' Zweifels
über Haltung und Rolle der deutschen Delegierten sagen. Beispielsweise könnte
wan fragen,'was Sachverständigenurteile wert sind, die nicht miteinander in Ein¬
gang zu bringen sind, was eine Wissenschaft, die so unsichere Ergebnisse bringt)
warum die deutschen Gegenvorschläge in so großer Hast formuliert werden mußten,
"aß eine Ausarbeitung auf den rednerischen Effekt hin nicht mehr möglich war,
was an der vom "Tempo" erzählten und bisher nicht dementierten Geschichte von
den bei der Ankunft in Dover -- auf Grund bestimmter Nachrichten rasch nochannual ungestoßenem Vorschlägen ist und warum der Neichsminister, nachdem
Ichor mit den ewigen Sanktionen gedroht war, noch wie ein Ertrinkender das
unmögliche Angebot der fünf Jahrcszatflungcn zu je drei Milliarden machte,
warum mit einem Worte die deutschen Gegenvorschläge, was im Interesse des


Du — lveltspiegel

Bogislav v. Seins vo


Die deutschen Berg? brennen
Rot vor Scham,
Weil sie es nicht fassen können,
Wie alles kam.
Es glühen die deutschen Fluren
In wehem Leid,
Seit sie die Schande erfuhren,
Die Schande der Zeit.
Es bäumen sich deutsche Meere
Gegen den Strand)
Sie haben deutsche Ehre
Anders gekannt.
Und ob der Schmach, der feigen,
Die alles nahm,
Deutsche Eichen neigen
Ihr Haupt vor Gram.
Nur einer sieht der Schande
Gelassen zu/
Deutscher ans deutschem Lande,
Das bist Du!
Weltspiegel

Die Londoner Konferenz. Sicher ließe sich gelegentlich des Verlaufs der
Londoner Konferenz manches Wort des Tadels, der Ausstellung, des' Zweifels
über Haltung und Rolle der deutschen Delegierten sagen. Beispielsweise könnte
wan fragen,'was Sachverständigenurteile wert sind, die nicht miteinander in Ein¬
gang zu bringen sind, was eine Wissenschaft, die so unsichere Ergebnisse bringt)
warum die deutschen Gegenvorschläge in so großer Hast formuliert werden mußten,
»aß eine Ausarbeitung auf den rednerischen Effekt hin nicht mehr möglich war,
was an der vom „Tempo" erzählten und bisher nicht dementierten Geschichte von
den bei der Ankunft in Dover — auf Grund bestimmter Nachrichten rasch nochannual ungestoßenem Vorschlägen ist und warum der Neichsminister, nachdem
Ichor mit den ewigen Sanktionen gedroht war, noch wie ein Ertrinkender das
unmögliche Angebot der fünf Jahrcszatflungcn zu je drei Milliarden machte,
warum mit einem Worte die deutschen Gegenvorschläge, was im Interesse des


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[0323] Du — lveltspiegel Bogislav v. Seins vo Die deutschen Berg? brennen Rot vor Scham, Weil sie es nicht fassen können, Wie alles kam. Es glühen die deutschen Fluren In wehem Leid, Seit sie die Schande erfuhren, Die Schande der Zeit. Es bäumen sich deutsche Meere Gegen den Strand) Sie haben deutsche Ehre Anders gekannt. Und ob der Schmach, der feigen, Die alles nahm, Deutsche Eichen neigen Ihr Haupt vor Gram. Nur einer sieht der Schande Gelassen zu/ Deutscher ans deutschem Lande, Das bist Du! Weltspiegel Die Londoner Konferenz. Sicher ließe sich gelegentlich des Verlaufs der Londoner Konferenz manches Wort des Tadels, der Ausstellung, des' Zweifels über Haltung und Rolle der deutschen Delegierten sagen. Beispielsweise könnte wan fragen,'was Sachverständigenurteile wert sind, die nicht miteinander in Ein¬ gang zu bringen sind, was eine Wissenschaft, die so unsichere Ergebnisse bringt) warum die deutschen Gegenvorschläge in so großer Hast formuliert werden mußten, »aß eine Ausarbeitung auf den rednerischen Effekt hin nicht mehr möglich war, was an der vom „Tempo" erzählten und bisher nicht dementierten Geschichte von den bei der Ankunft in Dover — auf Grund bestimmter Nachrichten rasch nochannual ungestoßenem Vorschlägen ist und warum der Neichsminister, nachdem Ichor mit den ewigen Sanktionen gedroht war, noch wie ein Ertrinkender das unmögliche Angebot der fünf Jahrcszatflungcn zu je drei Milliarden machte, warum mit einem Worte die deutschen Gegenvorschläge, was im Interesse des

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432/323>, abgerufen am 27.12.2024.