Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Bücherschau

Vücherschau

[Beginn Spaltensatz]
Franz Dülverg. Die Nachbar". 1. Band.
Holland. Verlag E. A. Seemann, Leipzig.
1919. Preis M. ".--, geb. M. 8.--.

In Holland, wo während des Krieges
ebenso wie in Belgien gerade Träger deutscher
Namen sich am entschiedensten geaen uns
gewandt haben -- während Abkömmlinge
französischer Hugenotten für uns eintraten --,
sehen wir nicht nur einen Nachbar, sondern
einen Sprößling aus unsrer Wurzel. Das
Buch versucht ein Gesamtbild des modernen
Hollands für deutsche Leser zu entwerfen.
Trennendes offen zu behandeln. Verbindendes
hervorzuheben.

Arnims Werke. Herausgegeben von Alfred
Schier. 3 Bände. Bibliographisches
Institut, Leipzig und Wien.

In dieser Zeit der Armut, da wir unsere
inneren Reichtümer sammeln müssen, freut
man sich über jede neue volkstümliche Klassiker¬
ausgabe des Bibliographischen Instituts.
Trotz der unvermeidlichen Verschlechterung
des Papiers hat die von Schier verständnis¬
voll eingeleitete und gründlich kommentierte
Ausgabe infolge des angenehmen Drucks noch
"in recht annehmbares Gewand.

Ludwig Anzengruber. Gesammelte Werke.
Ausgabe in 4 Bänden. Herausgegeben von
Carl W. Neumann. Verlag von Philipp
Reclam jun. Leipzig.

Anzengruber ist 30 Jahre tot, sein Werk
damit "frei" geworden. In bescheidenem Ge¬
wand, der Armut unserer Zeit entsprechend,
aber würdig und erfreulich gibt diese Ge¬
samtausgabe alles Bleibende. Möchte das
unvergängliche Gold nun um so Heller leuchten,
je mehr es sich durch den Zeitabstand aus der
gewöhnlichen Masse der Vvlksschriftm her¬
aushebt.

Geibels Werke. Herausgegeben von Wolf¬
gang Stammler. Kritisch durchgesehene
und erläuterte Ausgabe. Verlag Biblio¬
graphisches Institut, Leipzig und Wien.

Diese erste kritische Ausgabe von Geibels
Werken wird nach Ansicht des Herausgebers Wolf-

[Spaltenumbruch]

gang Stammler den Dichter von dem unge¬
rechten Vorwurf des Backfischlyrikers reinigen.
Wenn Geibel, obwohl er vielen der Besten seiner
Zeit genug getan hat, im silbernen Zeitalter
unserer Nationalliteratur als keiner der Großen
erscheinen konnte, so sind wir heute beicheidener
geworden, seitdem die Verbindung schöpferischer
Phantasie mit gediegener, im Volkstum
wurzelnder und gesühlswarmer Bildung
von Generation zu Generation seltener und
schwächer geworden zu sein scheint. Die
Ausgabe ist, wie bei dieser Sammlung zu
erwarten, technisch musterhaft.

Wein und Brot. Gedichte von Hermann
Ploetz. Herausgcgeb n vom Kunstwart,
Münch.n, Im Kunstwart-Verlag Georg
D. W. Callwey.

Der "Kunstwart" hat recht getan, das
Licht dieser Dichtungen an? den Leuchter zu
stecken. Welcher Mensch, der einfache, klare
Linien auch in der Lyrik fucht -- und nur
ein wahrhaftiges, gütiges Gemüt kann diese
einfachen Linien finden --, möchte moderne
Al'heunlyrik ins Haus nahm"n? Ploetz ist
ein freundlicher Gast in jedem guten Hause,
wo man noch Gedichte liest. Er stärkt unseren
Glauben an d e rmerjchöpfte Lebenskraft der
alten, ungekünstelten deutschen Gefühlswelt.

Deutsche Dichtung in ihren geschichtlichen
Grundzügen, dargestellt von Prosessor I),-.
Friedrich Licnhard. 2. Auflage, 1919.
Verlag von Quelle u. Meyer, Leipzig.

Der Altelsässer, der im Herzen Deutsch¬
lands seine Heimat fand und dem heutigen
Weimarer Leben die Note seiner Persönlichkeit
zubrmgr, ist kein Gelehrter, kein Professor.
Was er unier den drei symbolischen Begriffen
"Wartburg". "Wittenberg". "Weimar" hier
als seinen Inbegriff deutscher Literaturgeschichte
gibt, hat sein- Ursprünglichke-t mehr im
Herzeir als im Intellekt.

Arthur Usthal. Weh' dir, daß d" ein
Deutscher bist. Ein Roman aus deutschen
Drangsalstagen. Leipzig, Verlag Theodor
Welcher. Geh. M. 14,--, geb. M. 18,--
[Ende Spaltensatz]
Bücherschau

Vücherschau

[Beginn Spaltensatz]
Franz Dülverg. Die Nachbar«. 1. Band.
Holland. Verlag E. A. Seemann, Leipzig.
1919. Preis M. «.—, geb. M. 8.—.

In Holland, wo während des Krieges
ebenso wie in Belgien gerade Träger deutscher
Namen sich am entschiedensten geaen uns
gewandt haben — während Abkömmlinge
französischer Hugenotten für uns eintraten —,
sehen wir nicht nur einen Nachbar, sondern
einen Sprößling aus unsrer Wurzel. Das
Buch versucht ein Gesamtbild des modernen
Hollands für deutsche Leser zu entwerfen.
Trennendes offen zu behandeln. Verbindendes
hervorzuheben.

Arnims Werke. Herausgegeben von Alfred
Schier. 3 Bände. Bibliographisches
Institut, Leipzig und Wien.

In dieser Zeit der Armut, da wir unsere
inneren Reichtümer sammeln müssen, freut
man sich über jede neue volkstümliche Klassiker¬
ausgabe des Bibliographischen Instituts.
Trotz der unvermeidlichen Verschlechterung
des Papiers hat die von Schier verständnis¬
voll eingeleitete und gründlich kommentierte
Ausgabe infolge des angenehmen Drucks noch
«in recht annehmbares Gewand.

Ludwig Anzengruber. Gesammelte Werke.
Ausgabe in 4 Bänden. Herausgegeben von
Carl W. Neumann. Verlag von Philipp
Reclam jun. Leipzig.

Anzengruber ist 30 Jahre tot, sein Werk
damit „frei" geworden. In bescheidenem Ge¬
wand, der Armut unserer Zeit entsprechend,
aber würdig und erfreulich gibt diese Ge¬
samtausgabe alles Bleibende. Möchte das
unvergängliche Gold nun um so Heller leuchten,
je mehr es sich durch den Zeitabstand aus der
gewöhnlichen Masse der Vvlksschriftm her¬
aushebt.

Geibels Werke. Herausgegeben von Wolf¬
gang Stammler. Kritisch durchgesehene
und erläuterte Ausgabe. Verlag Biblio¬
graphisches Institut, Leipzig und Wien.

Diese erste kritische Ausgabe von Geibels
Werken wird nach Ansicht des Herausgebers Wolf-

[Spaltenumbruch]

gang Stammler den Dichter von dem unge¬
rechten Vorwurf des Backfischlyrikers reinigen.
Wenn Geibel, obwohl er vielen der Besten seiner
Zeit genug getan hat, im silbernen Zeitalter
unserer Nationalliteratur als keiner der Großen
erscheinen konnte, so sind wir heute beicheidener
geworden, seitdem die Verbindung schöpferischer
Phantasie mit gediegener, im Volkstum
wurzelnder und gesühlswarmer Bildung
von Generation zu Generation seltener und
schwächer geworden zu sein scheint. Die
Ausgabe ist, wie bei dieser Sammlung zu
erwarten, technisch musterhaft.

Wein und Brot. Gedichte von Hermann
Ploetz. Herausgcgeb n vom Kunstwart,
Münch.n, Im Kunstwart-Verlag Georg
D. W. Callwey.

Der „Kunstwart" hat recht getan, das
Licht dieser Dichtungen an? den Leuchter zu
stecken. Welcher Mensch, der einfache, klare
Linien auch in der Lyrik fucht — und nur
ein wahrhaftiges, gütiges Gemüt kann diese
einfachen Linien finden —, möchte moderne
Al'heunlyrik ins Haus nahm»n? Ploetz ist
ein freundlicher Gast in jedem guten Hause,
wo man noch Gedichte liest. Er stärkt unseren
Glauben an d e rmerjchöpfte Lebenskraft der
alten, ungekünstelten deutschen Gefühlswelt.

Deutsche Dichtung in ihren geschichtlichen
Grundzügen, dargestellt von Prosessor I),-.
Friedrich Licnhard. 2. Auflage, 1919.
Verlag von Quelle u. Meyer, Leipzig.

Der Altelsässer, der im Herzen Deutsch¬
lands seine Heimat fand und dem heutigen
Weimarer Leben die Note seiner Persönlichkeit
zubrmgr, ist kein Gelehrter, kein Professor.
Was er unier den drei symbolischen Begriffen
„Wartburg". „Wittenberg". „Weimar" hier
als seinen Inbegriff deutscher Literaturgeschichte
gibt, hat sein- Ursprünglichke-t mehr im
Herzeir als im Intellekt.

Arthur Usthal. Weh' dir, daß d» ein
Deutscher bist. Ein Roman aus deutschen
Drangsalstagen. Leipzig, Verlag Theodor
Welcher. Geh. M. 14,—, geb. M. 18,—
[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0203" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/338636"/>
            <fw type="header" place="top"> Bücherschau</fw><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Vücherschau</head><lb/>
          <cb type="start"/>
          <div n="2">
            <head> Franz Dülverg. Die Nachbar«. 1. Band.<lb/>
Holland. Verlag E. A. Seemann, Leipzig.<lb/>
1919. Preis M. «.&#x2014;, geb. M. 8.&#x2014;.</head>
            <p xml:id="ID_673"> In Holland, wo während des Krieges<lb/>
ebenso wie in Belgien gerade Träger deutscher<lb/>
Namen sich am entschiedensten geaen uns<lb/>
gewandt haben &#x2014; während Abkömmlinge<lb/>
französischer Hugenotten für uns eintraten &#x2014;,<lb/>
sehen wir nicht nur einen Nachbar, sondern<lb/>
einen Sprößling aus unsrer Wurzel. Das<lb/>
Buch versucht ein Gesamtbild des modernen<lb/>
Hollands für deutsche Leser zu entwerfen.<lb/>
Trennendes offen zu behandeln. Verbindendes<lb/>
hervorzuheben.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Arnims Werke. Herausgegeben von Alfred<lb/>
Schier.  3  Bände. Bibliographisches<lb/>
Institut, Leipzig und Wien.</head>
            <p xml:id="ID_674"> In dieser Zeit der Armut, da wir unsere<lb/>
inneren Reichtümer sammeln müssen, freut<lb/>
man sich über jede neue volkstümliche Klassiker¬<lb/>
ausgabe  des  Bibliographischen Instituts.<lb/>
Trotz der unvermeidlichen Verschlechterung<lb/>
des Papiers hat die von Schier verständnis¬<lb/>
voll eingeleitete und gründlich kommentierte<lb/>
Ausgabe infolge des angenehmen Drucks noch<lb/>
«in recht annehmbares Gewand.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Ludwig Anzengruber. Gesammelte Werke.<lb/>
Ausgabe in 4 Bänden. Herausgegeben von<lb/>
Carl W. Neumann.  Verlag von Philipp<lb/>
Reclam jun. Leipzig.</head>
            <p xml:id="ID_675"> Anzengruber ist 30 Jahre tot, sein Werk<lb/>
damit &#x201E;frei" geworden. In bescheidenem Ge¬<lb/>
wand, der Armut unserer Zeit entsprechend,<lb/>
aber würdig und erfreulich gibt diese Ge¬<lb/>
samtausgabe alles Bleibende.  Möchte das<lb/>
unvergängliche Gold nun um so Heller leuchten,<lb/>
je mehr es sich durch den Zeitabstand aus der<lb/>
gewöhnlichen Masse der Vvlksschriftm her¬<lb/>
aushebt.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Geibels Werke. Herausgegeben von Wolf¬<lb/>
gang Stammler. Kritisch durchgesehene<lb/>
und erläuterte Ausgabe.  Verlag Biblio¬<lb/>
graphisches Institut, Leipzig und Wien.</head>
            <p xml:id="ID_676" next="#ID_677"> Diese erste kritische Ausgabe von Geibels<lb/>
Werken wird nach Ansicht des Herausgebers Wolf-</p>
            <cb/><lb/>
            <p xml:id="ID_677" prev="#ID_676"> gang Stammler den Dichter von dem unge¬<lb/>
rechten Vorwurf des Backfischlyrikers reinigen.<lb/>
Wenn Geibel, obwohl er vielen der Besten seiner<lb/>
Zeit genug getan hat, im silbernen Zeitalter<lb/>
unserer Nationalliteratur als keiner der Großen<lb/>
erscheinen konnte, so sind wir heute beicheidener<lb/>
geworden, seitdem die Verbindung schöpferischer<lb/>
Phantasie mit gediegener, im Volkstum<lb/>
wurzelnder und gesühlswarmer Bildung<lb/>
von Generation zu Generation seltener und<lb/>
schwächer geworden zu sein scheint. Die<lb/>
Ausgabe ist, wie bei dieser Sammlung zu<lb/>
erwarten, technisch musterhaft.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Wein und Brot. Gedichte von Hermann<lb/>
Ploetz. Herausgcgeb n vom Kunstwart,<lb/>
Münch.n, Im Kunstwart-Verlag Georg<lb/>
D. W. Callwey.</head>
            <p xml:id="ID_678"> Der &#x201E;Kunstwart" hat recht getan, das<lb/>
Licht dieser Dichtungen an? den Leuchter zu<lb/>
stecken. Welcher Mensch, der einfache, klare<lb/>
Linien auch in der Lyrik fucht &#x2014; und nur<lb/>
ein wahrhaftiges, gütiges Gemüt kann diese<lb/>
einfachen Linien finden &#x2014;, möchte moderne<lb/>
Al'heunlyrik ins Haus nahm»n? Ploetz ist<lb/>
ein freundlicher Gast in jedem guten Hause,<lb/>
wo man noch Gedichte liest. Er stärkt unseren<lb/>
Glauben an d e rmerjchöpfte Lebenskraft der<lb/>
alten, ungekünstelten deutschen Gefühlswelt.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Deutsche Dichtung in ihren geschichtlichen<lb/>
Grundzügen, dargestellt von Prosessor I),-.<lb/>
Friedrich Licnhard.  2. Auflage, 1919.<lb/>
Verlag von Quelle u. Meyer, Leipzig.</head>
            <p xml:id="ID_679"> Der Altelsässer, der im Herzen Deutsch¬<lb/>
lands seine Heimat fand und dem heutigen<lb/>
Weimarer Leben die Note seiner Persönlichkeit<lb/>
zubrmgr, ist kein Gelehrter, kein Professor.<lb/>
Was er unier den drei symbolischen Begriffen<lb/>
&#x201E;Wartburg". &#x201E;Wittenberg". &#x201E;Weimar" hier<lb/>
als seinen Inbegriff deutscher Literaturgeschichte<lb/>
gibt, hat sein- Ursprünglichke-t mehr im<lb/>
Herzeir als im Intellekt.</p>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Arthur Usthal. Weh' dir, daß d» ein<lb/>
Deutscher bist. Ein Roman aus deutschen<lb/>
Drangsalstagen. Leipzig, Verlag Theodor<lb/>
Welcher.  Geh. M. 14,&#x2014;, geb. M. 18,&#x2014;</head>
            <cb type="end"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0203] Bücherschau Vücherschau Franz Dülverg. Die Nachbar«. 1. Band. Holland. Verlag E. A. Seemann, Leipzig. 1919. Preis M. «.—, geb. M. 8.—. In Holland, wo während des Krieges ebenso wie in Belgien gerade Träger deutscher Namen sich am entschiedensten geaen uns gewandt haben — während Abkömmlinge französischer Hugenotten für uns eintraten —, sehen wir nicht nur einen Nachbar, sondern einen Sprößling aus unsrer Wurzel. Das Buch versucht ein Gesamtbild des modernen Hollands für deutsche Leser zu entwerfen. Trennendes offen zu behandeln. Verbindendes hervorzuheben. Arnims Werke. Herausgegeben von Alfred Schier. 3 Bände. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien. In dieser Zeit der Armut, da wir unsere inneren Reichtümer sammeln müssen, freut man sich über jede neue volkstümliche Klassiker¬ ausgabe des Bibliographischen Instituts. Trotz der unvermeidlichen Verschlechterung des Papiers hat die von Schier verständnis¬ voll eingeleitete und gründlich kommentierte Ausgabe infolge des angenehmen Drucks noch «in recht annehmbares Gewand. Ludwig Anzengruber. Gesammelte Werke. Ausgabe in 4 Bänden. Herausgegeben von Carl W. Neumann. Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig. Anzengruber ist 30 Jahre tot, sein Werk damit „frei" geworden. In bescheidenem Ge¬ wand, der Armut unserer Zeit entsprechend, aber würdig und erfreulich gibt diese Ge¬ samtausgabe alles Bleibende. Möchte das unvergängliche Gold nun um so Heller leuchten, je mehr es sich durch den Zeitabstand aus der gewöhnlichen Masse der Vvlksschriftm her¬ aushebt. Geibels Werke. Herausgegeben von Wolf¬ gang Stammler. Kritisch durchgesehene und erläuterte Ausgabe. Verlag Biblio¬ graphisches Institut, Leipzig und Wien. Diese erste kritische Ausgabe von Geibels Werken wird nach Ansicht des Herausgebers Wolf- gang Stammler den Dichter von dem unge¬ rechten Vorwurf des Backfischlyrikers reinigen. Wenn Geibel, obwohl er vielen der Besten seiner Zeit genug getan hat, im silbernen Zeitalter unserer Nationalliteratur als keiner der Großen erscheinen konnte, so sind wir heute beicheidener geworden, seitdem die Verbindung schöpferischer Phantasie mit gediegener, im Volkstum wurzelnder und gesühlswarmer Bildung von Generation zu Generation seltener und schwächer geworden zu sein scheint. Die Ausgabe ist, wie bei dieser Sammlung zu erwarten, technisch musterhaft. Wein und Brot. Gedichte von Hermann Ploetz. Herausgcgeb n vom Kunstwart, Münch.n, Im Kunstwart-Verlag Georg D. W. Callwey. Der „Kunstwart" hat recht getan, das Licht dieser Dichtungen an? den Leuchter zu stecken. Welcher Mensch, der einfache, klare Linien auch in der Lyrik fucht — und nur ein wahrhaftiges, gütiges Gemüt kann diese einfachen Linien finden —, möchte moderne Al'heunlyrik ins Haus nahm»n? Ploetz ist ein freundlicher Gast in jedem guten Hause, wo man noch Gedichte liest. Er stärkt unseren Glauben an d e rmerjchöpfte Lebenskraft der alten, ungekünstelten deutschen Gefühlswelt. Deutsche Dichtung in ihren geschichtlichen Grundzügen, dargestellt von Prosessor I),-. Friedrich Licnhard. 2. Auflage, 1919. Verlag von Quelle u. Meyer, Leipzig. Der Altelsässer, der im Herzen Deutsch¬ lands seine Heimat fand und dem heutigen Weimarer Leben die Note seiner Persönlichkeit zubrmgr, ist kein Gelehrter, kein Professor. Was er unier den drei symbolischen Begriffen „Wartburg". „Wittenberg". „Weimar" hier als seinen Inbegriff deutscher Literaturgeschichte gibt, hat sein- Ursprünglichke-t mehr im Herzeir als im Intellekt. Arthur Usthal. Weh' dir, daß d» ein Deutscher bist. Ein Roman aus deutschen Drangsalstagen. Leipzig, Verlag Theodor Welcher. Geh. M. 14,—, geb. M. 18,—

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432/203
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338432/203>, abgerufen am 27.12.2024.