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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Drittes Vierteljahr.

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Offenherzigkeiten

Offenherzigkeiten
Mulay Hassan von
Erinnerungen und Analogien

Beträchtliche Ereignisse werfen nicht nur ihre Schatten voraus, sondern
pflegen auch rechtzeitig für ebenso eindrucksvolle wie prophetische Symbole zu sorgen,
Gütige Erlaubnis vorausgesetzt, sei es gestattet, die große Revolution des großen
französischen Volkes mit unserem schlichten Bochesaufstand vom November 1918
in Beziehungen zu bringen. Vorm Bastillensturm war es Marie Antoinettes Hals¬
bandgeschichte, die allen Gesinnungstüchtigen die abgrundtiefe Verfaultheit der
herrschenden Klasse am erschütternden Beispiele bloßlegte. Unser roter Spießer¬
aufstand hat es natürlich zu einem ähnlich stark phosphoreszierenden Verwesungs¬
fanal, das seinen dunklen Weg weissagend beleuchtete, nicht bringen können. Er
ließ es sich wohl oder übel an dem berühmten Krupprummel genügen, der wenige
Jahre vorm Kriegsaubruch die liebe deutsche Öffentlichkeit beinahe so fiebernd wie
Zubern erregte. Kruppsche Korruptionsonkel waren beschuldigt worden, die Beamten
eines Berliner Abnahmeamtes dadurch zur Untreue verführt zu haben, daß sie
ihnen gelegentlich einmal abends ein Paar warme Würstchen mit Kartoffelsalat und
dem dazu gehörigen Glas Bier spendiert hatten. Bei Aschinger kostete dieser Genuß
Anno 1910 etwa 50 bis 60 Pfennig.

Zwischen einem Wunder von Halsband und einem Paar warmer Würstchen
bestehen zweifellos Unterschiede, wie zwischen einer in Schönheit strahlenden
Kronenträgerin und einem schlecht rasierten, Röllchen tragenden Bureauassistenten,
oder kürzer ausgedrückt, wie zwischen französischer und deutscher Zivilisation.
Dennoch glaube ich, trotz der Marneschlacht und Versailles, um der historischen
Gerechtigkeit willen, die inneren Ähnlichkeiten festhalten zu sollen. Der Nouhensche
Halsbandschwindel ist, wenigstens soweit die Geschichtsschreiber und die Moralkritiker
in Frage kommen, der armen Marie Antoinette nicht gefährlich geworden. Man
hätte ihr aber in Paris den kleinen Spaß auch dann verziehen, wenn er schließlich
nicht als Falle und Betrug entlarvt worden wäre. Denn sehr bald nach 1789 gab
sich mit solchen Halsbandkleinigkeiten kein revolutionärer Franz Moor mehr ab.
Um echte Republikaner vom Pfade der Tugend fortzulocken, bedürfte es beträchtlich
wertvollerer Kleinodien und größerer Summen. Ähnlich melancholisch wie die Carlos
der Directoirezeit auf das arme Königsweih, blicken heute wir auf die Empfänger
der Kruppschen warmen Wurst. Was ist es doch für ein herziges Deutschland
gewesen, das unter solchen Korruptionserscheinungen litt und dessen freigesinnte
Leitartikler solche Drachen zu bekämpfen hatten.


Die neue 5äkularidee

Mit dein oft gehörten Vorschlage, der sogenannten Korruption tatkräftig auf
den Leib zu rücken, will sagen, Masseneinsperrungen auf Jahrzehnte hinaus vor¬
zunehmen, wird sich kein einziger befreunden. Schon der dadurch verursachten
unüberwindlichen Schwierigkeiten im Baugewerbe wegen. Wer will denn die
erforderlichen Gefängnisgroßstädte auftürmen, wer die Wohnungsnot noch durch
eine Zellennot verschärfen? Viel eher würde es sich schon empfehlen, an Stelle
der gerissenen Spitzbuben aller Couleur die übriggebliebene Handvoll dummer Ehr¬
licher hinter Schloß und Riegel zu bringen und ihnen dadurch den einzig möglichen
Schutz vor Ausbeutung zu schaffen. Im übrigen tun unsere Richter den ihnen
schandenhalber immer noch vorgeführten Korruptionssündern gegenüber ihre behörd¬
liche und beschworene Pflicht. Sie verurteilen, wenn auch ohne Glaube, Liebe und
Hoffnung. Nur dem?vint ä'Lonnsur oder auch nur dem schönen Schein zu
gefallen. Es ist wahrhaftig nicht allein der Umstand, daß die bestehenden Gesetze,
die für eine paradiesisch harmlose Zeit geschrieben waren, auf die geldmachenden
Herrschaften von heute nicht entfernt mehr passen. Selbst wenn es messerscharfe und


Offenherzigkeiten

Offenherzigkeiten
Mulay Hassan von
Erinnerungen und Analogien

Beträchtliche Ereignisse werfen nicht nur ihre Schatten voraus, sondern
pflegen auch rechtzeitig für ebenso eindrucksvolle wie prophetische Symbole zu sorgen,
Gütige Erlaubnis vorausgesetzt, sei es gestattet, die große Revolution des großen
französischen Volkes mit unserem schlichten Bochesaufstand vom November 1918
in Beziehungen zu bringen. Vorm Bastillensturm war es Marie Antoinettes Hals¬
bandgeschichte, die allen Gesinnungstüchtigen die abgrundtiefe Verfaultheit der
herrschenden Klasse am erschütternden Beispiele bloßlegte. Unser roter Spießer¬
aufstand hat es natürlich zu einem ähnlich stark phosphoreszierenden Verwesungs¬
fanal, das seinen dunklen Weg weissagend beleuchtete, nicht bringen können. Er
ließ es sich wohl oder übel an dem berühmten Krupprummel genügen, der wenige
Jahre vorm Kriegsaubruch die liebe deutsche Öffentlichkeit beinahe so fiebernd wie
Zubern erregte. Kruppsche Korruptionsonkel waren beschuldigt worden, die Beamten
eines Berliner Abnahmeamtes dadurch zur Untreue verführt zu haben, daß sie
ihnen gelegentlich einmal abends ein Paar warme Würstchen mit Kartoffelsalat und
dem dazu gehörigen Glas Bier spendiert hatten. Bei Aschinger kostete dieser Genuß
Anno 1910 etwa 50 bis 60 Pfennig.

Zwischen einem Wunder von Halsband und einem Paar warmer Würstchen
bestehen zweifellos Unterschiede, wie zwischen einer in Schönheit strahlenden
Kronenträgerin und einem schlecht rasierten, Röllchen tragenden Bureauassistenten,
oder kürzer ausgedrückt, wie zwischen französischer und deutscher Zivilisation.
Dennoch glaube ich, trotz der Marneschlacht und Versailles, um der historischen
Gerechtigkeit willen, die inneren Ähnlichkeiten festhalten zu sollen. Der Nouhensche
Halsbandschwindel ist, wenigstens soweit die Geschichtsschreiber und die Moralkritiker
in Frage kommen, der armen Marie Antoinette nicht gefährlich geworden. Man
hätte ihr aber in Paris den kleinen Spaß auch dann verziehen, wenn er schließlich
nicht als Falle und Betrug entlarvt worden wäre. Denn sehr bald nach 1789 gab
sich mit solchen Halsbandkleinigkeiten kein revolutionärer Franz Moor mehr ab.
Um echte Republikaner vom Pfade der Tugend fortzulocken, bedürfte es beträchtlich
wertvollerer Kleinodien und größerer Summen. Ähnlich melancholisch wie die Carlos
der Directoirezeit auf das arme Königsweih, blicken heute wir auf die Empfänger
der Kruppschen warmen Wurst. Was ist es doch für ein herziges Deutschland
gewesen, das unter solchen Korruptionserscheinungen litt und dessen freigesinnte
Leitartikler solche Drachen zu bekämpfen hatten.


Die neue 5äkularidee

Mit dein oft gehörten Vorschlage, der sogenannten Korruption tatkräftig auf
den Leib zu rücken, will sagen, Masseneinsperrungen auf Jahrzehnte hinaus vor¬
zunehmen, wird sich kein einziger befreunden. Schon der dadurch verursachten
unüberwindlichen Schwierigkeiten im Baugewerbe wegen. Wer will denn die
erforderlichen Gefängnisgroßstädte auftürmen, wer die Wohnungsnot noch durch
eine Zellennot verschärfen? Viel eher würde es sich schon empfehlen, an Stelle
der gerissenen Spitzbuben aller Couleur die übriggebliebene Handvoll dummer Ehr¬
licher hinter Schloß und Riegel zu bringen und ihnen dadurch den einzig möglichen
Schutz vor Ausbeutung zu schaffen. Im übrigen tun unsere Richter den ihnen
schandenhalber immer noch vorgeführten Korruptionssündern gegenüber ihre behörd¬
liche und beschworene Pflicht. Sie verurteilen, wenn auch ohne Glaube, Liebe und
Hoffnung. Nur dem?vint ä'Lonnsur oder auch nur dem schönen Schein zu
gefallen. Es ist wahrhaftig nicht allein der Umstand, daß die bestehenden Gesetze,
die für eine paradiesisch harmlose Zeit geschrieben waren, auf die geldmachenden
Herrschaften von heute nicht entfernt mehr passen. Selbst wenn es messerscharfe und


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[0036] Offenherzigkeiten Offenherzigkeiten Mulay Hassan von Erinnerungen und Analogien Beträchtliche Ereignisse werfen nicht nur ihre Schatten voraus, sondern pflegen auch rechtzeitig für ebenso eindrucksvolle wie prophetische Symbole zu sorgen, Gütige Erlaubnis vorausgesetzt, sei es gestattet, die große Revolution des großen französischen Volkes mit unserem schlichten Bochesaufstand vom November 1918 in Beziehungen zu bringen. Vorm Bastillensturm war es Marie Antoinettes Hals¬ bandgeschichte, die allen Gesinnungstüchtigen die abgrundtiefe Verfaultheit der herrschenden Klasse am erschütternden Beispiele bloßlegte. Unser roter Spießer¬ aufstand hat es natürlich zu einem ähnlich stark phosphoreszierenden Verwesungs¬ fanal, das seinen dunklen Weg weissagend beleuchtete, nicht bringen können. Er ließ es sich wohl oder übel an dem berühmten Krupprummel genügen, der wenige Jahre vorm Kriegsaubruch die liebe deutsche Öffentlichkeit beinahe so fiebernd wie Zubern erregte. Kruppsche Korruptionsonkel waren beschuldigt worden, die Beamten eines Berliner Abnahmeamtes dadurch zur Untreue verführt zu haben, daß sie ihnen gelegentlich einmal abends ein Paar warme Würstchen mit Kartoffelsalat und dem dazu gehörigen Glas Bier spendiert hatten. Bei Aschinger kostete dieser Genuß Anno 1910 etwa 50 bis 60 Pfennig. Zwischen einem Wunder von Halsband und einem Paar warmer Würstchen bestehen zweifellos Unterschiede, wie zwischen einer in Schönheit strahlenden Kronenträgerin und einem schlecht rasierten, Röllchen tragenden Bureauassistenten, oder kürzer ausgedrückt, wie zwischen französischer und deutscher Zivilisation. Dennoch glaube ich, trotz der Marneschlacht und Versailles, um der historischen Gerechtigkeit willen, die inneren Ähnlichkeiten festhalten zu sollen. Der Nouhensche Halsbandschwindel ist, wenigstens soweit die Geschichtsschreiber und die Moralkritiker in Frage kommen, der armen Marie Antoinette nicht gefährlich geworden. Man hätte ihr aber in Paris den kleinen Spaß auch dann verziehen, wenn er schließlich nicht als Falle und Betrug entlarvt worden wäre. Denn sehr bald nach 1789 gab sich mit solchen Halsbandkleinigkeiten kein revolutionärer Franz Moor mehr ab. Um echte Republikaner vom Pfade der Tugend fortzulocken, bedürfte es beträchtlich wertvollerer Kleinodien und größerer Summen. Ähnlich melancholisch wie die Carlos der Directoirezeit auf das arme Königsweih, blicken heute wir auf die Empfänger der Kruppschen warmen Wurst. Was ist es doch für ein herziges Deutschland gewesen, das unter solchen Korruptionserscheinungen litt und dessen freigesinnte Leitartikler solche Drachen zu bekämpfen hatten. Die neue 5äkularidee Mit dein oft gehörten Vorschlage, der sogenannten Korruption tatkräftig auf den Leib zu rücken, will sagen, Masseneinsperrungen auf Jahrzehnte hinaus vor¬ zunehmen, wird sich kein einziger befreunden. Schon der dadurch verursachten unüberwindlichen Schwierigkeiten im Baugewerbe wegen. Wer will denn die erforderlichen Gefängnisgroßstädte auftürmen, wer die Wohnungsnot noch durch eine Zellennot verschärfen? Viel eher würde es sich schon empfehlen, an Stelle der gerissenen Spitzbuben aller Couleur die übriggebliebene Handvoll dummer Ehr¬ licher hinter Schloß und Riegel zu bringen und ihnen dadurch den einzig möglichen Schutz vor Ausbeutung zu schaffen. Im übrigen tun unsere Richter den ihnen schandenhalber immer noch vorgeführten Korruptionssündern gegenüber ihre behörd¬ liche und beschworene Pflicht. Sie verurteilen, wenn auch ohne Glaube, Liebe und Hoffnung. Nur dem?vint ä'Lonnsur oder auch nur dem schönen Schein zu gefallen. Es ist wahrhaftig nicht allein der Umstand, daß die bestehenden Gesetze, die für eine paradiesisch harmlose Zeit geschrieben waren, auf die geldmachenden Herrschaften von heute nicht entfernt mehr passen. Selbst wenn es messerscharfe und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_337640/36>, abgerufen am 29.06.2024.