Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Drittes Vierteljahr.
 "WlMlie! Soeben erschien im Rahmen der Sammlung "Grundbegriffe der Politik": MWiVHmMler! -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- ^ -- -- ^ -- Das Rad der Geschichte (Zum 2. September ^920) Fritz Aem von 1. le französische Republik feiert ihren funfzigsten Geburtstag. Die Abhängigkeit von England schreckt die siegreiche Nation so wenig, wie die Grenzboten III 1920 13
«WlMlie! Soeben erschien im Rahmen der Sammlung „Grundbegriffe der Politik": MWiVHmMler! — — — — — — — — — — — ^ — — ^ — Das Rad der Geschichte (Zum 2. September ^920) Fritz Aem von 1. le französische Republik feiert ihren funfzigsten Geburtstag. Die Abhängigkeit von England schreckt die siegreiche Nation so wenig, wie die Grenzboten III 1920 13
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0205" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/337846"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341911_337640/figures/grenzboten_341911_337640_337846_000.jpg"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> «WlMlie!<lb/> MMMcliez prekMMeibeii<lb/> Verlag und Schristleitung des „Deutschen Jägers" schreiben einen photographischen Preis¬<lb/> wettbewerb für kynologische Bilder (Jagdhunde) aus.<lb/> preis 500 M., 2. preis 300 M., Z. preis 200 M.,<lb/> ferner 20 Trostpreise zu je 50 M.)<lb/> Preisrichter sind: Zretherr von Sesserer, München, Freiherr von perfall, Schloß Greifenverg<lb/> Ammersee, Apotheker Dungermann, München, und Verlag uns Schristleitung och „Deutschen<lb/> Lagers", München.<lb/> . Genaue Bedingungen gegen Einsendung von 30 Pf. in Briefmarken durch den Verlag<lb/> °es „Deutschen Jägers" München, Briennerstrciße 9.<lb/> 5ltteH?He«5et0H!«5le AHTSstellung<lb/> Von HHNtdeit LTlleH5 Retssen<lb/> MiwcheHI,<lb/> Anfragen an die kynologische Schriftleitung des „Deutschen Jägers", München, Brtennerstr. 9.<lb/> ^^^^<lb/> >Hr»«^<lb/> ^Ass^MMMMIlI<lb/> Von KeiI^ir^-nZ°in IZiMuL be.<lb/> «Jene, ki>.-um»tlsmn8, Kloren.,<lb/> »lasen- unä »ara>-Ja-n, S-H-<lb/> brennen, 0I»d«to»u-v. Lrunnem-<lb/> Mli>ikwn änrcii ?a°bi-«er<lb/> Xontraldur-an, IZ-ritu V? SS,<lb/> WilKelrnstr. 5Z.^SrARr^<lb/> Ä<lb/> ^SS^</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> Soeben erschien im Rahmen der Sammlung „Grundbegriffe der Politik":<lb/> AH5t>eitSgen5einsetz«5se<lb/> von Otto Letbrock<lb/> - preis 7 Mark -<lb/> Die Rettung der deutschen Wirtschaft aus dem Zusammenbruch im November 1918<lb/> ist in erster Linie der Tatsache zu danken, daß in entscheidender Stunde die Arbeitgeber- und<lb/> Arbeitnehmerverbände den Mut zum Zusammenschluß in der sog. Arbeitsgemeinschaft fanden.<lb/> Der Verfasser, der an diesen Organisationsfragen praktisch mitarbeitet und über ein aus¬<lb/> gezeichnetes Material verfügt, unternimmt hier erstmals den Versuch, die Organisation der<lb/> Arbeitsgemeinschaften nach Ursprung, Zielrichtung und innerem Ausbau erschöpfend zu<lb/> behandeln. Bei der zentralen Bedeutung des Problems wird diese Schrift, die u. a. sämtliche<lb/> angeschlossenen Unterorganisationen namentlich aufführt, zu einem unentbehrlichen Rüstzeug<lb/> für jeden, der an den politischen und wirtschaftlichen Zeitfragen lebendigen Anteil nimmt.<lb/> 45. F. Rsehler, Ve<?l<»s> Leipzig<lb/> «.ISSKILlN HIV S0<lb/> K Vooden nsck Lrsedsinsn virck in neu äurcdgesetisner unä erveitertsr ^.uklage susesgebsa<lb/> 30. 'rauseock<lb/> Die VM^irtscdskt clef äeutsclieill ^ViLäeraukbaues<lb/> Lin ^ire8ckakt8- un6 I^su6s8kulturprc>Frsmm<lb/> Von Xammerpräsiclenr Dr. Xleekel^<lb/> 6,60 NK. unä 20U l'euerun^uZLnlag.<lb/> Llnstlmmix urteilt alö xesitmte Presse: Von äem Ksrvorragsnäsn Organisator unä Virtsetiaktskscb'<lb/> usum ist soeben ein Luen srsenisnen, äas 6is ÖkksntlicnKsit suks stärkste bösen-iitigt. Ls libet'<lb/> blickt zum ersten /Kais 6as Qediet unseres virtsenaktlicnsn Vl7is^sraukbsus in seiner (ZsnziKeit un»<lb/> dringt 2um ersten Alais alle statistisenen vnterlsgen tur alle 2veigs äsr V^irtsebskt, Lin Luov,<lb/> 6hö eins ^se ist unä tur unsers innere ??F»M,»M«j« über 6is virtsenaktlioksn polgsn 6«^<lb/> Politik ale MirKung K-rKen virä, vie Versailler Vertrages t'ur ale- anne>^<lb/> ass dsrübmte Lund 6es IZnglänäers t»W<Il>Te»» Politik unssrerdistisrigen Qegnertistls-<lb/> Soeben erschien:<lb/> Die Diktatur der sozialen Revolution<lb/> von<lb/> Dr. Go. Staötler<lb/> Preis geh. 13 — M.. geb. 20.— M.<lb/> Aus dem Versagen der Weltdemokratie, des Wilsonschen Völkerbundgedankens und der<lb/> Leninschen Innenpolitik entwickelt Dr. Stabeler sein Programm zur Rettung Deutschlands und<lb/> der Welt durch die Diktatur eines parteifreicn, starken Mannes, der mit einem großzügigen,<lb/> sozialistischen Reformprogramm die Anarchie rücksichtslos niederhalten muß.<lb/> M.. <^Z?. M^rr^sihr, VVrlrrN^^G^ipziN<lb/> I5»»I»MMl»».I» Es ist eine Tatsache, daß gerade von den klugen Menschen, die viel ,» sagen hatten,<lb/> um »vllvv^lllllkl die meisten schlechte Redner sind. Das ist der «rund, warum vielfach der Unsinn siegt,<lb/> All« »»«ittÜ^llUlli Jeder Gebildet«, der durch feine GeipeSgaben berufen wäre, ,« fuhren oder wenigst-"»<lb/> »»^^»» anzuraten, sollte auch seinen Standpunkt gegen alle Einwände schlagfertig behaupten können.<lb/> In der Redeschu le von M5is in^vZ!? wird nicht nur die reine Technik und Taktik der freien Rede gelehrt<lb/> und geübt, sondern die ganze Persönlichkeit wird für die Rede körperlich und geistig durchgebildet.<lb/> Die 5 Bücher in HUlle kosten zusammen -s^t; dazu 20"/„ Buchhändlerzuschlag. Bericht kost-illo«.<lb/> 5^?2l?V»r.VVrr«ig M>urhenb»iH-M'rrds»r/</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> MWiVHmMler!<lb/> (l'Ke two wkite nations!)<lb/> Deutsch-englische Erinnerungen eines deutschen Seeoffiziers<lb/> Von Georg von Hase<lb/> Fregattenkapitän a. D.<lb/> Mit 23 Abbildungen auf Kunstdruck und 2 Gcfechtsskizzen<lb/> Preis gebunden 22.— Mark<lb/> Owei historische Zusammentreffen mit Teilen der englischen Kriegsflotte<lb/> ^bilden den Inhalt diese« Buches, da« seinen Titel dem Trinkspruch«uns englischen Admirals verdankt. Die Begegnungen fanden unter ganzveränderten Umständen statt: 1314 zur Kieler Woche und 19Is vor dem<lb/> IMgcrrak, ES gibt zur Zeit noch keine Darstellung der Schlacht vor dem<lb/> ^kagerrak, in der ein Mitkämpfer in führender Stellung die Schlacht frei von°en Fesseln der Zensur beschrieben und beurteilt hätte, DaS vorliegende<lb/> ^und wird zu einem Heldcnsang deutsche» Mutes und deutscher Kraft,<lb/> K. F. Koetzler, Verlag, LeipzigDer Kronzeuge<lb/> der Marneschlacht 1914<lb/> Seneraloberlt<lb/> k^eilml' von Kauten<lb/> krinnenungen<lb/> an den<lb/> Marneteldsug<lb/> Mit dem Bildnis des Verfassers,<lb/> verschiedenen Karten und Gefechts-<lb/> skizzen und einer einleitenden histo¬<lb/> rischen Studie von<lb/> kmörick K. liircnelkn<lb/> Preis M, Is, — Geb. M. so. —<lb/> Generaloberst von Hausen war zu<lb/> Beginn des Krieges Führer der<lb/> s, Armee, die dem Gegner an der<lb/> Marne solche kraftvolle Schläge ver¬<lb/> setzte, das; Joffre und Fons jeden<lb/> Augenblick glaubten, das französische<lb/> Zentrum wurde durchbrochen werden.<lb/> «. F. «o-si-r, Verlag. S-ipzig<lb/> politiscno -_ ^ »»» »M»»W<lb/> »is^usssknuns nöt englsnil<lb/> v ^' ^' ^°dert rmpp o r>i-eis Z.4V ^art uncl 2o?i> leuerunss-usdilaA<lb/> Sie ^ Kur-en, xeoxrapniscn-Iiistoriscnen KetracKwne nacb> <Z»S es Keine ^el llncler<lb/> öder ^ „ ^ »"e«^l°«en »incl, wie OeutsclilancZ un6 Ünxlan-Z, Saron l.orS ?almerstov erkannte 6ich an,<lb/> ^ Seutseb^ ,?? ' ^'"Sen ^Urst LismarcK un6 Ltiamberlain, — 2n ?ein6en xcvorclen sins die heiser l-llnSer 6urcu<lb/> Si. leitet ^^ttenbsu^ nickt 6»reit 6le klar6elsrivalitüt, ^um Leveise nierlür sima -alilreicne ^.nLernnxen von<lb/> °oV ^Nvick!.,. ^erhört.clikeiten diesseits uncl jenseits nich Kanals anxekllkrt, ?llr jeäen, 6er dieses Lucn liest, werä-n<lb/> " direkt ^usammenbanxe <ter äuseren Politik einkacn uncl Klar, ulu bedienen 6urcu je6e xute Lucnuan<Uunx<lb/> ^ von 7A-°<I»r I.til»er Verlag, sorti» V . ?ostscIieeK-Konto Berlin Si 749,<lb/> Eine Monatsschrift aus Oberdeutschland<lb/> ^meer Mitarbeit der namhaftesten Dichter, Aunsiler und Gelehrten<lb/> ^etes ^est über l.00 Seiten mit zahlreichen Tafeln und Textbildern<lb/> ^^Bezugspreis: vierteljährlich M. ^2.50; Einzelhefte M. ^,30.<lb/> Aus zahlreichen Presse stimmen:<lb/> Vossische Zeitung, Berlin: Man kann dieser ausgezeichneten hcimat-<lb/> stolzm Zeitschrift nur recht viele ebensogut geratene Brüder wünschen.<lb/> Frankfurter Zeitung: Eine belehrende und gut unterhaltende Zeitschrift-<lb/> Bonner Zeitung: Eine sehr hochstehende echt vaterländische Monatsschrift.<lb/> Die Frauenwacht: Möchte sich die so reiche Anregung bietende Zeit¬<lb/> schrift recht viele Leser erwerben.<lb/> Nationalzeitung, Basel: Der Inhalt der Hefte ist von erfreulicher<lb/> Reichhaltigkeit. Die Zeitschrift sei darum regster Beachtung empfohlen.<lb/> Vadischer Beobachter, Karlsruhe: Eine vorzüglich redigierte, buch¬<lb/> technisch fein ausgestattete, wissenschaftlich und künstlerisch hoch¬<lb/> stehende Zeitschrift.<lb/> Ausführliche Ankündigungen und Probeheste versendet<lb/> ^rlag „Der Schwäbische Bund" (Strecker & Schröder) G. in. b. H., Stuttgart</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> — — — — — — — — — — — ^ — — ^ —<lb/> Soeben erschie«:<lb/> Der Untergang der österreichisch- «<lb/> ungarischen Monarchie ><lb/> von Friedrich F. G. Kleinwaechter<lb/> Preis geheftet M. 24,—, gebunden M. 33.—.<lb/> Ans diese Preise darf kein Sortimentsansschlag erhoben werden.<lb/> Der Verfasser, dessen Name auch in Deutschland bekannt ist, schildert mit großer Anschaulichkeit die ^<lb/> verwickelten Verhältnisse Österreich-Ungarns. Der Habsburgische Hausmachtgedanke, die Stellung der<lb/> Kaiser zum Staatsgedanken, die Persönlichkeit Franz Josephs, die Bedeutung des Adels, vor allein ><lb/> aber die Entwicklung des Deutschen Reiches zur Donaumonarchie werden von neuen wichtigen<lb/> Gesichtspunkten aus beleuchtet.<lb/> R. L. Roehler, Verlag, Leipzig!<lb/> (veutsclies<lb/> Volkswirt)iirßseKsttsMensK<lb/> Herausgegeben vom<lb/> »smburglscken V/ete-VfirtscKstts-HrcKIv<lb/> (^sntrsl8teils nich I-tsmbui'ßiselien Kolomslinstituts)<lb/> Von küorendsn lVlZnnsrn der Praxis anerkannt als<lb/> ör-ses c>6utseli6 VVil'tsekAstZ-^Sitselik'ist<lb/> ^.llvöLnentlien:<lb/> Kr'itiselis /-vutsät^s — f?sgSlmäKiZS l.änclsk'dei'iQlite<lb/> V/eltwii-tsoiiaftlielis Üdsk-sieiiten<lb/> ^an of^IanZs die Kostsnloss Z^ussndung von pr-obsnummsr>n und Prospekten<lb/> »hin durgisckes Welt-Wirtsckstts-Ksckiv<lb/> »s mburg 2S- KotKendsumrKsusses S und duret<lb/> veto IleilZners Verlsg »smdurg, ttermsnnstrsKe 44"'<lb/> Oemnacbst erscheint:<lb/> vR» ^v^s^i^Q v^s >in»»c;^Q^^ok:s<lb/> er«L ^Vi^Ki-NINQ o? ^.81^)<lb/> Von ». ?G. H^i»nu,si,. Dbersetct von Legstions - Sekretär Dr. V. 0. von «Sillig<lb/> 15. bebsndelt die WecbselwirKungen cwiscben England, Europa und ^.hier in<lb/> geschichtlich umfassender, volkstümlicher, suam vor Keiner XritiK des Engländers<lb/> und Europäers curücksebreckenden V^else. Lr xeigt auch, wie bei den Vor-<lb/> stöLen, die bald von asiatischer, bald europSiscber Leite gemscbt worden sind,<lb/> die R^eibs nunmehr wieder su ^hier ist, und — das ist für uns von nickt ge¬<lb/> ringer Bedeutung — dsiZ dieser neueste set?t einsetzende StolZ sich gegen<lb/> England richtet. Oas'WerK gibt mithin gerade inunserenlagen—wo sich dieSowsets<lb/> dieser Bewegung führend bemächtigt höher — den Lcblüssel tur das Ver¬<lb/> ständnis von uns öeutscben fernliegenden, aber besonders ?u beberziigenden tragen.<lb/> OasLucb eines englischen Socialisten, wie fürs deutscbeVolK geschrieben, eine?ibe1<lb/> tur ^jeden, der die Leciebungen der Brdteile Kennen lernen, umfassend politisch<lb/> denken, die Zeitereignisse in tieferen ^usammenbangen versieben lernen will.<lb/> Breis etwa so N., gebunden etwa 2Z ^l.<lb/> xor.»».en - -</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Das Rad der Geschichte<lb/> (Zum 2. September ^920)<lb/><note type="byline"> Fritz Aem</note> von</head><lb/> <div n="2"> <head> 1.</head><lb/> <p xml:id="ID_749"> le französische Republik feiert ihren funfzigsten Geburtstag. Die<lb/> Tochter Sedans, hat sie in achtundvierzigjähriger diplomatischer<lb/> Arbeit, militärischer Rüstung, politischer Vorbereitung und geistiger<lb/> Einschulung der Nation in Hoffnung, Haß und Opferkraft ihr<lb/> Dasein gerechtfertigt und geadelt. In den siebziger Jahren gab<lb/> man ihr, die, hinter der Hecke geboren, trübe Tatsachen und peinliche Erinnerungen<lb/> verkörperte, nur ein kurzes Leben/ später verunzierten periodische Ausschläge wie<lb/> der Panama- oder der Dreyfußhandel ihr niemals recht jugendliches Gesicht. Am<lb/> Ende der fünfzig Jahre aber sind die Grenzen von 1870 wieder erreicht und<lb/> überschritten. Ein fast unermeßliches Kolonialreich ist neu hinzugewonnen, dessen<lb/> schwarze Söhne heute für sich allein genügen würden, den I^unes Jayel-ii im<lb/> entwaffneten Deutschland zu besetzen. (Und dabei sind es erst neun Jahre her,<lb/> daß Kiderlen-Wächter im Reichstag das Vorhandensein einer schwarzen Armee<lb/> höhnisch bestritt.) Die Vorherrschaft im Festlande Europas ist mit dem Nieder¬<lb/> bruch Deutschlands, Österreichs und Rußlands einstweilen erreicht. Welch eine<lb/> Wendung! Das Problem ist nur, wie diese künstliche Verschiebung des Schwer¬<lb/> gewichts durch fortdauernde Niederhaltung des ganzen Nestes von Europa mit<lb/> Hilfe von Tanks und Maschinengewehren verewigt werden könne?</p><lb/> <p xml:id="ID_750" next="#ID_751"> Abhängigkeit von England schreckt die siegreiche Nation so wenig, wie die<lb/> augenblickliche Verwüstung und Verarmung, mit deren standhaften Ertragen sie<lb/> den Erfolg bezahlt hat. Was England betrifft, so hat es seit Jahresfrist einen<lb/> Spezialisten für Asien, nicht für Europa, zum Außenminister, und ihr Gegensatz<lb/> gegen Nußland und Amerika in Außereuropa macht den Engländern die französische<lb/> Bundesgenossenschaft noch immer wertvoll. Deutschland kommt anderseits bei der<lb/> Schwäche der französischen Flotte und ihrer Ungefährlichkeit für England als<lb/> etwaige Spielfigur Englands gegen Frankreich so wenig in Betracht, daß Frank¬<lb/> reich in Europa, insbesondere in Mitteleuropa ziemlich freie Hand und genügende</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten III 1920 13</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0205]
[Abbildung]
«WlMlie!
MMMcliez prekMMeibeii
Verlag und Schristleitung des „Deutschen Jägers" schreiben einen photographischen Preis¬
wettbewerb für kynologische Bilder (Jagdhunde) aus.
preis 500 M., 2. preis 300 M., Z. preis 200 M.,
ferner 20 Trostpreise zu je 50 M.)
Preisrichter sind: Zretherr von Sesserer, München, Freiherr von perfall, Schloß Greifenverg
Ammersee, Apotheker Dungermann, München, und Verlag uns Schristleitung och „Deutschen
Lagers", München.
. Genaue Bedingungen gegen Einsendung von 30 Pf. in Briefmarken durch den Verlag
°es „Deutschen Jägers" München, Briennerstrciße 9.
5ltteH?He«5et0H!«5le AHTSstellung
Von HHNtdeit LTlleH5 Retssen
MiwcheHI,
Anfragen an die kynologische Schriftleitung des „Deutschen Jägers", München, Brtennerstr. 9.
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>Hr»«^
^Ass^MMMMIlI
Von KeiI^ir^-nZ°in IZiMuL be.
«Jene, ki>.-um»tlsmn8, Kloren.,
»lasen- unä »ara>-Ja-n, S-H-
brennen, 0I»d«to»u-v. Lrunnem-
Mli>ikwn änrcii ?a°bi-«er
Xontraldur-an, IZ-ritu V? SS,
WilKelrnstr. 5Z.^SrARr^
Ä
^SS^
Soeben erschien im Rahmen der Sammlung „Grundbegriffe der Politik":
AH5t>eitSgen5einsetz«5se
von Otto Letbrock
- preis 7 Mark -
Die Rettung der deutschen Wirtschaft aus dem Zusammenbruch im November 1918
ist in erster Linie der Tatsache zu danken, daß in entscheidender Stunde die Arbeitgeber- und
Arbeitnehmerverbände den Mut zum Zusammenschluß in der sog. Arbeitsgemeinschaft fanden.
Der Verfasser, der an diesen Organisationsfragen praktisch mitarbeitet und über ein aus¬
gezeichnetes Material verfügt, unternimmt hier erstmals den Versuch, die Organisation der
Arbeitsgemeinschaften nach Ursprung, Zielrichtung und innerem Ausbau erschöpfend zu
behandeln. Bei der zentralen Bedeutung des Problems wird diese Schrift, die u. a. sämtliche
angeschlossenen Unterorganisationen namentlich aufführt, zu einem unentbehrlichen Rüstzeug
für jeden, der an den politischen und wirtschaftlichen Zeitfragen lebendigen Anteil nimmt.
45. F. Rsehler, Ve<?l<»s> Leipzig
«.ISSKILlN HIV S0
K Vooden nsck Lrsedsinsn virck in neu äurcdgesetisner unä erveitertsr ^.uklage susesgebsa
30. 'rauseock
Die VM^irtscdskt clef äeutsclieill ^ViLäeraukbaues
Lin ^ire8ckakt8- un6 I^su6s8kulturprc>Frsmm
Von Xammerpräsiclenr Dr. Xleekel^
6,60 NK. unä 20U l'euerun^uZLnlag.
Llnstlmmix urteilt alö xesitmte Presse: Von äem Ksrvorragsnäsn Organisator unä Virtsetiaktskscb'
usum ist soeben ein Luen srsenisnen, äas 6is ÖkksntlicnKsit suks stärkste bösen-iitigt. Ls libet'
blickt zum ersten /Kais 6as Qediet unseres virtsenaktlicnsn Vl7is^sraukbsus in seiner (ZsnziKeit un»
dringt 2um ersten Alais alle statistisenen vnterlsgen tur alle 2veigs äsr V^irtsebskt, Lin Luov,
6hö eins ^se ist unä tur unsers innere ??F»M,»M«j« über 6is virtsenaktlioksn polgsn 6«^
Politik ale MirKung K-rKen virä, vie Versailler Vertrages t'ur ale- anne>^
ass dsrübmte Lund 6es IZnglänäers t»W<Il>Te»» Politik unssrerdistisrigen Qegnertistls-
Soeben erschien:
Die Diktatur der sozialen Revolution
von
Dr. Go. Staötler
Preis geh. 13 — M.. geb. 20.— M.
Aus dem Versagen der Weltdemokratie, des Wilsonschen Völkerbundgedankens und der
Leninschen Innenpolitik entwickelt Dr. Stabeler sein Programm zur Rettung Deutschlands und
der Welt durch die Diktatur eines parteifreicn, starken Mannes, der mit einem großzügigen,
sozialistischen Reformprogramm die Anarchie rücksichtslos niederhalten muß.
M.. <^Z?. M^rr^sihr, VVrlrrN^^G^ipziN
I5»»I»MMl»».I» Es ist eine Tatsache, daß gerade von den klugen Menschen, die viel ,» sagen hatten,
um »vllvv^lllllkl die meisten schlechte Redner sind. Das ist der «rund, warum vielfach der Unsinn siegt,
All« »»«ittÜ^llUlli Jeder Gebildet«, der durch feine GeipeSgaben berufen wäre, ,« fuhren oder wenigst-"»
»»^^»» anzuraten, sollte auch seinen Standpunkt gegen alle Einwände schlagfertig behaupten können.
In der Redeschu le von M5is in^vZ!? wird nicht nur die reine Technik und Taktik der freien Rede gelehrt
und geübt, sondern die ganze Persönlichkeit wird für die Rede körperlich und geistig durchgebildet.
Die 5 Bücher in HUlle kosten zusammen -s^t; dazu 20"/„ Buchhändlerzuschlag. Bericht kost-illo«.
5^?2l?V»r.VVrr«ig M>urhenb»iH-M'rrds»r/
MWiVHmMler!
(l'Ke two wkite nations!)
Deutsch-englische Erinnerungen eines deutschen Seeoffiziers
Von Georg von Hase
Fregattenkapitän a. D.
Mit 23 Abbildungen auf Kunstdruck und 2 Gcfechtsskizzen
Preis gebunden 22.— Mark
Owei historische Zusammentreffen mit Teilen der englischen Kriegsflotte
^bilden den Inhalt diese« Buches, da« seinen Titel dem Trinkspruch«uns englischen Admirals verdankt. Die Begegnungen fanden unter ganzveränderten Umständen statt: 1314 zur Kieler Woche und 19Is vor dem
IMgcrrak, ES gibt zur Zeit noch keine Darstellung der Schlacht vor dem
^kagerrak, in der ein Mitkämpfer in führender Stellung die Schlacht frei von°en Fesseln der Zensur beschrieben und beurteilt hätte, DaS vorliegende
^und wird zu einem Heldcnsang deutsche» Mutes und deutscher Kraft,
K. F. Koetzler, Verlag, LeipzigDer Kronzeuge
der Marneschlacht 1914
Seneraloberlt
k^eilml' von Kauten
krinnenungen
an den
Marneteldsug
Mit dem Bildnis des Verfassers,
verschiedenen Karten und Gefechts-
skizzen und einer einleitenden histo¬
rischen Studie von
kmörick K. liircnelkn
Preis M, Is, — Geb. M. so. —
Generaloberst von Hausen war zu
Beginn des Krieges Führer der
s, Armee, die dem Gegner an der
Marne solche kraftvolle Schläge ver¬
setzte, das; Joffre und Fons jeden
Augenblick glaubten, das französische
Zentrum wurde durchbrochen werden.
«. F. «o-si-r, Verlag. S-ipzig
politiscno -_ ^ »»» »M»»W
»is^usssknuns nöt englsnil
v ^' ^' ^°dert rmpp o r>i-eis Z.4V ^art uncl 2o?i> leuerunss-usdilaA
Sie ^ Kur-en, xeoxrapniscn-Iiistoriscnen KetracKwne nacb> <Z»S es Keine ^el llncler
öder ^ „ ^ »"e«^l°«en »incl, wie OeutsclilancZ un6 Ünxlan-Z, Saron l.orS ?almerstov erkannte 6ich an,
^ Seutseb^ ,?? ' ^'"Sen ^Urst LismarcK un6 Ltiamberlain, — 2n ?ein6en xcvorclen sins die heiser l-llnSer 6urcu
Si. leitet ^^ttenbsu^ nickt 6»reit 6le klar6elsrivalitüt, ^um Leveise nierlür sima -alilreicne ^.nLernnxen von
°oV ^Nvick!.,. ^erhört.clikeiten diesseits uncl jenseits nich Kanals anxekllkrt, ?llr jeäen, 6er dieses Lucn liest, werä-n
" direkt ^usammenbanxe <ter äuseren Politik einkacn uncl Klar, ulu bedienen 6urcu je6e xute Lucnuan<Uunx
^ von 7A-°<I»r I.til»er Verlag, sorti» V . ?ostscIieeK-Konto Berlin Si 749,
Eine Monatsschrift aus Oberdeutschland
^meer Mitarbeit der namhaftesten Dichter, Aunsiler und Gelehrten
^etes ^est über l.00 Seiten mit zahlreichen Tafeln und Textbildern
^^Bezugspreis: vierteljährlich M. ^2.50; Einzelhefte M. ^,30.
Aus zahlreichen Presse stimmen:
Vossische Zeitung, Berlin: Man kann dieser ausgezeichneten hcimat-
stolzm Zeitschrift nur recht viele ebensogut geratene Brüder wünschen.
Frankfurter Zeitung: Eine belehrende und gut unterhaltende Zeitschrift-
Bonner Zeitung: Eine sehr hochstehende echt vaterländische Monatsschrift.
Die Frauenwacht: Möchte sich die so reiche Anregung bietende Zeit¬
schrift recht viele Leser erwerben.
Nationalzeitung, Basel: Der Inhalt der Hefte ist von erfreulicher
Reichhaltigkeit. Die Zeitschrift sei darum regster Beachtung empfohlen.
Vadischer Beobachter, Karlsruhe: Eine vorzüglich redigierte, buch¬
technisch fein ausgestattete, wissenschaftlich und künstlerisch hoch¬
stehende Zeitschrift.
Ausführliche Ankündigungen und Probeheste versendet
^rlag „Der Schwäbische Bund" (Strecker & Schröder) G. in. b. H., Stuttgart
— — — — — — — — — — — ^ — — ^ —
Soeben erschie«:
Der Untergang der österreichisch- «
ungarischen Monarchie >
von Friedrich F. G. Kleinwaechter
Preis geheftet M. 24,—, gebunden M. 33.—.
Ans diese Preise darf kein Sortimentsansschlag erhoben werden.
Der Verfasser, dessen Name auch in Deutschland bekannt ist, schildert mit großer Anschaulichkeit die ^
verwickelten Verhältnisse Österreich-Ungarns. Der Habsburgische Hausmachtgedanke, die Stellung der
Kaiser zum Staatsgedanken, die Persönlichkeit Franz Josephs, die Bedeutung des Adels, vor allein >
aber die Entwicklung des Deutschen Reiches zur Donaumonarchie werden von neuen wichtigen
Gesichtspunkten aus beleuchtet.
R. L. Roehler, Verlag, Leipzig!
(veutsclies
Volkswirt)iirßseKsttsMensK
Herausgegeben vom
»smburglscken V/ete-VfirtscKstts-HrcKIv
(^sntrsl8teils nich I-tsmbui'ßiselien Kolomslinstituts)
Von küorendsn lVlZnnsrn der Praxis anerkannt als
ör-ses c>6utseli6 VVil'tsekAstZ-^Sitselik'ist
^.llvöLnentlien:
Kr'itiselis /-vutsät^s — f?sgSlmäKiZS l.änclsk'dei'iQlite
V/eltwii-tsoiiaftlielis Üdsk-sieiiten
^an of^IanZs die Kostsnloss Z^ussndung von pr-obsnummsr>n und Prospekten
»hin durgisckes Welt-Wirtsckstts-Ksckiv
»s mburg 2S- KotKendsumrKsusses S und duret
veto IleilZners Verlsg »smdurg, ttermsnnstrsKe 44"'
Oemnacbst erscheint:
vR» ^v^s^i^Q v^s >in»»c;^Q^^ok:s
er«L ^Vi^Ki-NINQ o? ^.81^)
Von ». ?G. H^i»nu,si,. Dbersetct von Legstions - Sekretär Dr. V. 0. von «Sillig
15. bebsndelt die WecbselwirKungen cwiscben England, Europa und ^.hier in
geschichtlich umfassender, volkstümlicher, suam vor Keiner XritiK des Engländers
und Europäers curücksebreckenden V^else. Lr xeigt auch, wie bei den Vor-
stöLen, die bald von asiatischer, bald europSiscber Leite gemscbt worden sind,
die R^eibs nunmehr wieder su ^hier ist, und — das ist für uns von nickt ge¬
ringer Bedeutung — dsiZ dieser neueste set?t einsetzende StolZ sich gegen
England richtet. Oas'WerK gibt mithin gerade inunserenlagen—wo sich dieSowsets
dieser Bewegung führend bemächtigt höher — den Lcblüssel tur das Ver¬
ständnis von uns öeutscben fernliegenden, aber besonders ?u beberziigenden tragen.
OasLucb eines englischen Socialisten, wie fürs deutscbeVolK geschrieben, eine?ibe1
tur ^jeden, der die Leciebungen der Brdteile Kennen lernen, umfassend politisch
denken, die Zeitereignisse in tieferen ^usammenbangen versieben lernen will.
Breis etwa so N., gebunden etwa 2Z ^l.
xor.»».en - -
Das Rad der Geschichte
(Zum 2. September ^920)
Fritz Aem von
1.
le französische Republik feiert ihren funfzigsten Geburtstag. Die
Tochter Sedans, hat sie in achtundvierzigjähriger diplomatischer
Arbeit, militärischer Rüstung, politischer Vorbereitung und geistiger
Einschulung der Nation in Hoffnung, Haß und Opferkraft ihr
Dasein gerechtfertigt und geadelt. In den siebziger Jahren gab
man ihr, die, hinter der Hecke geboren, trübe Tatsachen und peinliche Erinnerungen
verkörperte, nur ein kurzes Leben/ später verunzierten periodische Ausschläge wie
der Panama- oder der Dreyfußhandel ihr niemals recht jugendliches Gesicht. Am
Ende der fünfzig Jahre aber sind die Grenzen von 1870 wieder erreicht und
überschritten. Ein fast unermeßliches Kolonialreich ist neu hinzugewonnen, dessen
schwarze Söhne heute für sich allein genügen würden, den I^unes Jayel-ii im
entwaffneten Deutschland zu besetzen. (Und dabei sind es erst neun Jahre her,
daß Kiderlen-Wächter im Reichstag das Vorhandensein einer schwarzen Armee
höhnisch bestritt.) Die Vorherrschaft im Festlande Europas ist mit dem Nieder¬
bruch Deutschlands, Österreichs und Rußlands einstweilen erreicht. Welch eine
Wendung! Das Problem ist nur, wie diese künstliche Verschiebung des Schwer¬
gewichts durch fortdauernde Niederhaltung des ganzen Nestes von Europa mit
Hilfe von Tanks und Maschinengewehren verewigt werden könne?
Abhängigkeit von England schreckt die siegreiche Nation so wenig, wie die
augenblickliche Verwüstung und Verarmung, mit deren standhaften Ertragen sie
den Erfolg bezahlt hat. Was England betrifft, so hat es seit Jahresfrist einen
Spezialisten für Asien, nicht für Europa, zum Außenminister, und ihr Gegensatz
gegen Nußland und Amerika in Außereuropa macht den Engländern die französische
Bundesgenossenschaft noch immer wertvoll. Deutschland kommt anderseits bei der
Schwäche der französischen Flotte und ihrer Ungefährlichkeit für England als
etwaige Spielfigur Englands gegen Frankreich so wenig in Betracht, daß Frank¬
reich in Europa, insbesondere in Mitteleuropa ziemlich freie Hand und genügende
Grenzboten III 1920 13
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