Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Materialien zur ostdeutschen Frage

Das deutsche Birnbaum

Der Kreis Birnbaum im nordwestlichen Teile der Provinz Posen enthält
die beiden Städte Birnbaum und Zirle, 31 Güter und 59 Landgemeinden. Die
Einwohnerzahl beträgt etwa 21 000--29 000 Seelen.

Der preußischen Verwaltung und dem preußischen Staat verdanken Stadt
und Koels Birnbaum ausschließlich ihre gegenwärtige hohe Kultur und wirt¬
schaftliche Blüte. Beim Übergang an Preußen 1793 befand sich der Kreis in
einem jammervollen Zustande von Unkultur und Mißwirtschaft. Nur die
deutscheu Tuchmacher in den beiden Städten Birnbaum und Zirle lebten in
WolM.mo, Alle damals in Birnbaum bestehenden Innungen haben in ihren
Stiftungsiirkunden deutschen Wortlaut. Schlimm sah es auf dein flachen Lande
aus, über das polnische Gutsherren geboten. Die Häuser waren nur Hütten,
der Viehbestand in schlechtester Beschaffenheit, die Wege in größter Unordnung,
die Wälder verwüstet. Nur der westliche Teil des Kreises Birnbaum machte
eine rühmliche Ausnahme. Diesen Teil mit Einschluß der Stadt Birnbaum,
den Vororten Lindenstadt und Gvoßdovf und mehreren Dörfern holte bereits im
Jahre 1597 der 'deutsche und evangelische Christoph von Unruh erworben. Er
und feine Nachkommen hatten die Herrschaft Birnbaum zu einem ganz deutschen
Besitztum gemacht.

Den nordöstlichen Teil des Kreises Birnbaum bildet die Herrschaft Zirle.
Diese Herrschaft, von der die Stadt Zirle schon damals überwiegend deutsch und
die Dörfer Neuzattum, Eichberg, Schönwald, Trenenwalde, Tuchollen, Katschlin
und Grabitz rein deutsch waren, erwarb im Jahre 1332 der preußische Fiskus,
der sie noch Hieute besitzt.

In den letzten hundert Jahren entwickelte sich der Kreis Birnbaum zu
großer Blüte, wovon der zuletzt für die Jahre 1888 bis 1904 erstattete Verwal¬
tungsbericht des Äcmdratsamts ein deutliches Bild abgibt. Auf Seite 4 dieses
Vevwaltnngsberichts ist ausdrücklich anerkannt: "Der Mutterisprache nach besteht
die Mehrzahl aus Deutschen. Im Osten und Süden wohnen Polen, die jedoch
fast ausnahmslos auch der deutschen Sprache mächtig sind."

Auch heute noch' ist der Kreis Birnbaum ganz überwiegend ein
deutscher Kreis.

Die Stadt Birnbaum ist feit nrdenklichen Zeiten deutsch, von Deutschen
gegründet und bis heute eine deutsche Stadt geblieben. Dr. Werner Reinhold
sagt in feiner 1848 erschienenen Chronik: "Die''Stadt Birnbaum bekam um 1200
putsche Einwohner." natlle schreibt in seiner 1910 -erschienenen Jubilänms-
Uhrrft: "Im Jahre 1400 ist der Ort sicherlich schon eine Stadt. Er heißt "oppi-
dum MSzichod" -- also Stadt Mezichod in Der. Posn. 1400 Blatt 3 (Staats¬
archiv zu Polen). Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß das Deutschtum sich
in dem polnischen Orte damals schon eine angesehene, ja führende Stellung zu
erringen gewußt hatte. Und das machte sich besonders auch bann geltend, d >ß
vie Deutschen dem polnischen Orte Miedgychod bald nach jener Zeit -- also um
Jahr 1400 -- den -deutschen Namen Birnbaum, welcher in gar keiner sach-
uchen Beziehung zu "Miedzychoo" steht, -- Miedzhchod heißt Zwischcnweg - -
auMprägen vermocht haben. Der Ort ist zu einer deutschen Stadt gemacht
vordem durch einen der großen Ansiedlungszüge, welche schon vom 11. und 12.
Jahrhundert an ins Polenveich kamen, um sich hier eine neue Heimat zu
gründen.

>- Birnbaum und seine Umgebung ist noch heilte weit überwiegend, fast aus-
icytießlich deutsch.

Birnbaum Stadt und die westlich der 'Demarkationslinie gelegenen Orte
Mer nach der amtlichen Volkszählung 9989 Personen, davon 8437 mit dene-
n^s' 1662 mit polnischer Muttersprache, davon in der Stadt Birnbaum 5274-^Wren, und zwar 4525 -deutscher und 749 polnischer Zunge. Die Einwohner-


Materialien zur ostdeutschen Frage

Das deutsche Birnbaum

Der Kreis Birnbaum im nordwestlichen Teile der Provinz Posen enthält
die beiden Städte Birnbaum und Zirle, 31 Güter und 59 Landgemeinden. Die
Einwohnerzahl beträgt etwa 21 000—29 000 Seelen.

Der preußischen Verwaltung und dem preußischen Staat verdanken Stadt
und Koels Birnbaum ausschließlich ihre gegenwärtige hohe Kultur und wirt¬
schaftliche Blüte. Beim Übergang an Preußen 1793 befand sich der Kreis in
einem jammervollen Zustande von Unkultur und Mißwirtschaft. Nur die
deutscheu Tuchmacher in den beiden Städten Birnbaum und Zirle lebten in
WolM.mo, Alle damals in Birnbaum bestehenden Innungen haben in ihren
Stiftungsiirkunden deutschen Wortlaut. Schlimm sah es auf dein flachen Lande
aus, über das polnische Gutsherren geboten. Die Häuser waren nur Hütten,
der Viehbestand in schlechtester Beschaffenheit, die Wege in größter Unordnung,
die Wälder verwüstet. Nur der westliche Teil des Kreises Birnbaum machte
eine rühmliche Ausnahme. Diesen Teil mit Einschluß der Stadt Birnbaum,
den Vororten Lindenstadt und Gvoßdovf und mehreren Dörfern holte bereits im
Jahre 1597 der 'deutsche und evangelische Christoph von Unruh erworben. Er
und feine Nachkommen hatten die Herrschaft Birnbaum zu einem ganz deutschen
Besitztum gemacht.

Den nordöstlichen Teil des Kreises Birnbaum bildet die Herrschaft Zirle.
Diese Herrschaft, von der die Stadt Zirle schon damals überwiegend deutsch und
die Dörfer Neuzattum, Eichberg, Schönwald, Trenenwalde, Tuchollen, Katschlin
und Grabitz rein deutsch waren, erwarb im Jahre 1332 der preußische Fiskus,
der sie noch Hieute besitzt.

In den letzten hundert Jahren entwickelte sich der Kreis Birnbaum zu
großer Blüte, wovon der zuletzt für die Jahre 1888 bis 1904 erstattete Verwal¬
tungsbericht des Äcmdratsamts ein deutliches Bild abgibt. Auf Seite 4 dieses
Vevwaltnngsberichts ist ausdrücklich anerkannt: „Der Mutterisprache nach besteht
die Mehrzahl aus Deutschen. Im Osten und Süden wohnen Polen, die jedoch
fast ausnahmslos auch der deutschen Sprache mächtig sind."

Auch heute noch' ist der Kreis Birnbaum ganz überwiegend ein
deutscher Kreis.

Die Stadt Birnbaum ist feit nrdenklichen Zeiten deutsch, von Deutschen
gegründet und bis heute eine deutsche Stadt geblieben. Dr. Werner Reinhold
sagt in feiner 1848 erschienenen Chronik: „Die''Stadt Birnbaum bekam um 1200
putsche Einwohner." natlle schreibt in seiner 1910 -erschienenen Jubilänms-
Uhrrft: „Im Jahre 1400 ist der Ort sicherlich schon eine Stadt. Er heißt „oppi-
dum MSzichod" — also Stadt Mezichod in Der. Posn. 1400 Blatt 3 (Staats¬
archiv zu Polen). Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß das Deutschtum sich
in dem polnischen Orte damals schon eine angesehene, ja führende Stellung zu
erringen gewußt hatte. Und das machte sich besonders auch bann geltend, d >ß
vie Deutschen dem polnischen Orte Miedgychod bald nach jener Zeit — also um
Jahr 1400 — den -deutschen Namen Birnbaum, welcher in gar keiner sach-
uchen Beziehung zu „Miedzychoo" steht, — Miedzhchod heißt Zwischcnweg - -
auMprägen vermocht haben. Der Ort ist zu einer deutschen Stadt gemacht
vordem durch einen der großen Ansiedlungszüge, welche schon vom 11. und 12.
Jahrhundert an ins Polenveich kamen, um sich hier eine neue Heimat zu
gründen.

>- Birnbaum und seine Umgebung ist noch heilte weit überwiegend, fast aus-
icytießlich deutsch.

Birnbaum Stadt und die westlich der 'Demarkationslinie gelegenen Orte
Mer nach der amtlichen Volkszählung 9989 Personen, davon 8437 mit dene-
n^s' 1662 mit polnischer Muttersprache, davon in der Stadt Birnbaum 5274-^Wren, und zwar 4525 -deutscher und 749 polnischer Zunge. Die Einwohner-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0419" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335831"/>
              <fw type="header" place="top"> Materialien zur ostdeutschen Frage</fw><lb/>
            </div>
            <div n="3">
              <head> Das deutsche Birnbaum</head><lb/>
              <p xml:id="ID_2052"> Der Kreis Birnbaum im nordwestlichen Teile der Provinz Posen enthält<lb/>
die beiden Städte Birnbaum und Zirle, 31 Güter und 59 Landgemeinden. Die<lb/>
Einwohnerzahl beträgt etwa 21 000&#x2014;29 000 Seelen.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2053"> Der preußischen Verwaltung und dem preußischen Staat verdanken Stadt<lb/>
und Koels Birnbaum ausschließlich ihre gegenwärtige hohe Kultur und wirt¬<lb/>
schaftliche Blüte. Beim Übergang an Preußen 1793 befand sich der Kreis in<lb/>
einem jammervollen Zustande von Unkultur und Mißwirtschaft. Nur die<lb/>
deutscheu Tuchmacher in den beiden Städten Birnbaum und Zirle lebten in<lb/>
WolM.mo, Alle damals in Birnbaum bestehenden Innungen haben in ihren<lb/>
Stiftungsiirkunden deutschen Wortlaut. Schlimm sah es auf dein flachen Lande<lb/>
aus, über das polnische Gutsherren geboten. Die Häuser waren nur Hütten,<lb/>
der Viehbestand in schlechtester Beschaffenheit, die Wege in größter Unordnung,<lb/>
die Wälder verwüstet. Nur der westliche Teil des Kreises Birnbaum machte<lb/>
eine rühmliche Ausnahme. Diesen Teil mit Einschluß der Stadt Birnbaum,<lb/>
den Vororten Lindenstadt und Gvoßdovf und mehreren Dörfern holte bereits im<lb/>
Jahre 1597 der 'deutsche und evangelische Christoph von Unruh erworben. Er<lb/>
und feine Nachkommen hatten die Herrschaft Birnbaum zu einem ganz deutschen<lb/>
Besitztum gemacht.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2054"> Den nordöstlichen Teil des Kreises Birnbaum bildet die Herrschaft Zirle.<lb/>
Diese Herrschaft, von der die Stadt Zirle schon damals überwiegend deutsch und<lb/>
die Dörfer Neuzattum, Eichberg, Schönwald, Trenenwalde, Tuchollen, Katschlin<lb/>
und Grabitz rein deutsch waren, erwarb im Jahre 1332 der preußische Fiskus,<lb/>
der sie noch Hieute besitzt.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2055"> In den letzten hundert Jahren entwickelte sich der Kreis Birnbaum zu<lb/>
großer Blüte, wovon der zuletzt für die Jahre 1888 bis 1904 erstattete Verwal¬<lb/>
tungsbericht des Äcmdratsamts ein deutliches Bild abgibt. Auf Seite 4 dieses<lb/>
Vevwaltnngsberichts ist ausdrücklich anerkannt: &#x201E;Der Mutterisprache nach besteht<lb/>
die Mehrzahl aus Deutschen. Im Osten und Süden wohnen Polen, die jedoch<lb/>
fast ausnahmslos auch der deutschen Sprache mächtig sind."</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2056"> Auch heute noch' ist der Kreis Birnbaum ganz überwiegend ein<lb/>
deutscher Kreis.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2057"> Die Stadt Birnbaum ist feit nrdenklichen Zeiten deutsch, von Deutschen<lb/>
gegründet und bis heute eine deutsche Stadt geblieben. Dr. Werner Reinhold<lb/>
sagt in feiner 1848 erschienenen Chronik: &#x201E;Die''Stadt Birnbaum bekam um 1200<lb/>
putsche Einwohner." natlle schreibt in seiner 1910 -erschienenen Jubilänms-<lb/>
Uhrrft: &#x201E;Im Jahre 1400 ist der Ort sicherlich schon eine Stadt. Er heißt &#x201E;oppi-<lb/>
dum MSzichod" &#x2014; also Stadt Mezichod in Der. Posn. 1400 Blatt 3 (Staats¬<lb/>
archiv zu Polen). Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß das Deutschtum sich<lb/>
in dem polnischen Orte damals schon eine angesehene, ja führende Stellung zu<lb/>
erringen gewußt hatte. Und das machte sich besonders auch bann geltend, d &gt;ß<lb/>
vie Deutschen dem polnischen Orte Miedgychod bald nach jener Zeit &#x2014; also um<lb/>
Jahr 1400 &#x2014; den -deutschen Namen Birnbaum, welcher in gar keiner sach-<lb/>
uchen Beziehung zu &#x201E;Miedzychoo" steht, &#x2014; Miedzhchod heißt Zwischcnweg - -<lb/>
auMprägen vermocht haben. Der Ort ist zu einer deutschen Stadt gemacht<lb/>
vordem durch einen der großen Ansiedlungszüge, welche schon vom 11. und 12.<lb/>
Jahrhundert an ins Polenveich kamen, um sich hier eine neue Heimat zu<lb/>
gründen.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2058"> &gt;- Birnbaum und seine Umgebung ist noch heilte weit überwiegend, fast aus-<lb/>
icytießlich deutsch.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_2059" next="#ID_2060"> Birnbaum Stadt und die westlich der 'Demarkationslinie gelegenen Orte<lb/>
Mer nach der amtlichen Volkszählung 9989 Personen, davon 8437 mit dene-<lb/>
n^s' 1662 mit polnischer Muttersprache, davon in der Stadt Birnbaum 5274-^Wren, und zwar 4525 -deutscher und 749 polnischer Zunge. Die Einwohner-</p><lb/>
              <fw type="sig" place="bottom"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0419] Materialien zur ostdeutschen Frage Das deutsche Birnbaum Der Kreis Birnbaum im nordwestlichen Teile der Provinz Posen enthält die beiden Städte Birnbaum und Zirle, 31 Güter und 59 Landgemeinden. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 21 000—29 000 Seelen. Der preußischen Verwaltung und dem preußischen Staat verdanken Stadt und Koels Birnbaum ausschließlich ihre gegenwärtige hohe Kultur und wirt¬ schaftliche Blüte. Beim Übergang an Preußen 1793 befand sich der Kreis in einem jammervollen Zustande von Unkultur und Mißwirtschaft. Nur die deutscheu Tuchmacher in den beiden Städten Birnbaum und Zirle lebten in WolM.mo, Alle damals in Birnbaum bestehenden Innungen haben in ihren Stiftungsiirkunden deutschen Wortlaut. Schlimm sah es auf dein flachen Lande aus, über das polnische Gutsherren geboten. Die Häuser waren nur Hütten, der Viehbestand in schlechtester Beschaffenheit, die Wege in größter Unordnung, die Wälder verwüstet. Nur der westliche Teil des Kreises Birnbaum machte eine rühmliche Ausnahme. Diesen Teil mit Einschluß der Stadt Birnbaum, den Vororten Lindenstadt und Gvoßdovf und mehreren Dörfern holte bereits im Jahre 1597 der 'deutsche und evangelische Christoph von Unruh erworben. Er und feine Nachkommen hatten die Herrschaft Birnbaum zu einem ganz deutschen Besitztum gemacht. Den nordöstlichen Teil des Kreises Birnbaum bildet die Herrschaft Zirle. Diese Herrschaft, von der die Stadt Zirle schon damals überwiegend deutsch und die Dörfer Neuzattum, Eichberg, Schönwald, Trenenwalde, Tuchollen, Katschlin und Grabitz rein deutsch waren, erwarb im Jahre 1332 der preußische Fiskus, der sie noch Hieute besitzt. In den letzten hundert Jahren entwickelte sich der Kreis Birnbaum zu großer Blüte, wovon der zuletzt für die Jahre 1888 bis 1904 erstattete Verwal¬ tungsbericht des Äcmdratsamts ein deutliches Bild abgibt. Auf Seite 4 dieses Vevwaltnngsberichts ist ausdrücklich anerkannt: „Der Mutterisprache nach besteht die Mehrzahl aus Deutschen. Im Osten und Süden wohnen Polen, die jedoch fast ausnahmslos auch der deutschen Sprache mächtig sind." Auch heute noch' ist der Kreis Birnbaum ganz überwiegend ein deutscher Kreis. Die Stadt Birnbaum ist feit nrdenklichen Zeiten deutsch, von Deutschen gegründet und bis heute eine deutsche Stadt geblieben. Dr. Werner Reinhold sagt in feiner 1848 erschienenen Chronik: „Die''Stadt Birnbaum bekam um 1200 putsche Einwohner." natlle schreibt in seiner 1910 -erschienenen Jubilänms- Uhrrft: „Im Jahre 1400 ist der Ort sicherlich schon eine Stadt. Er heißt „oppi- dum MSzichod" — also Stadt Mezichod in Der. Posn. 1400 Blatt 3 (Staats¬ archiv zu Polen). Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß das Deutschtum sich in dem polnischen Orte damals schon eine angesehene, ja führende Stellung zu erringen gewußt hatte. Und das machte sich besonders auch bann geltend, d >ß vie Deutschen dem polnischen Orte Miedgychod bald nach jener Zeit — also um Jahr 1400 — den -deutschen Namen Birnbaum, welcher in gar keiner sach- uchen Beziehung zu „Miedzychoo" steht, — Miedzhchod heißt Zwischcnweg - - auMprägen vermocht haben. Der Ort ist zu einer deutschen Stadt gemacht vordem durch einen der großen Ansiedlungszüge, welche schon vom 11. und 12. Jahrhundert an ins Polenveich kamen, um sich hier eine neue Heimat zu gründen. >- Birnbaum und seine Umgebung ist noch heilte weit überwiegend, fast aus- icytießlich deutsch. Birnbaum Stadt und die westlich der 'Demarkationslinie gelegenen Orte Mer nach der amtlichen Volkszählung 9989 Personen, davon 8437 mit dene- n^s' 1662 mit polnischer Muttersprache, davon in der Stadt Birnbaum 5274-^Wren, und zwar 4525 -deutscher und 749 polnischer Zunge. Die Einwohner-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/419
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/419>, abgerufen am 18.12.2024.