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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr.

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Bekenntnisse und Selbstbeschuldigungcn

IV. Angriffe der Bevölkerung auf deutsche Truppen.

Wäre es ein Wunder, wenn ungebildete deutsche Soldaten in ihrer Empörung
über solche Mißhandlungen Deutscher auf ihre Weise Rache genommen hätten?

Sie haben es nicht getan! Das ist einer der größten Ehrentitel unseres
Volkes in Waffen. Selbst die Belgier sprechen es ja so oft in ihren Briefen aus:
Leute von dieser Art können gegen die Bevölkerung mit blutiger Strenge nur
eingeschritten sein, wenn sie von ihr angegriffen waren.

Von vielen solcher Äußerungen nur die eines Löwener Advokaten vom
17. August 1914: "1e perrse Kien que clans les villa^es incenciisZ. I element civil
Aura eir nasique chose ä se revroeber" (Ich glaube wohl, daß in den an¬
gezündeten Dörfern die Zivilbevölkerung sich etwas vorzuwerfen haben wird).

Sehr viel deutlicher äußert sich zu einem bestimmten Fall ein in Antwerpen
ansässiger Holländer, dem ein vorübergehender Aufenthalt im holländischen Limburg
Gelegenheit zur Erkundigung geboten hatte. Er bedauert (14. August 1914), daß
"^ooveel msnseben wresclaarcliZ vermooret ^ijn, cito bum lever Imclclen Icunnsir
redeten, metier ?iz ?ich baciäen rustiZ Mbouclen" (so viele Menschen grausam
ermordet sind, die ihr Leben hätten retten können, wenn sie sich ruhig verhalten
hätten). Vise und andere belgische Grenzdörfer "hebben bet^eitele tot onclergaan,
äaar nie invvoners vanuit as hui^im' op as vorbij treKKencle cluitsebe troepen
hebben Zssebotsn. Van ZelZisebe ^ijäe -ijn echter ook groote wreeäbeäen
Zebeurcl, bet schöne alae ^ij lijken hebben verminlct en ^eilf Mvonclen cle
ooZen hebben uitZestoKen; 6it heb it< van ooZstuiAen /elk booren bevestiZen"
(haben dasselbe Los erlitten, da die Einwohner aus den Häusern auf die
vorbeiziehenden deutschen Truppen geschossen haben. Von belgischer Seite sind
jedoch auch große Grausamkeiten geschehen, es scheint, daß sie Leichen verstümmelt
und selbst Verwundeten die Augen ausgestochen haben; dies habe ich von Augen¬
zeugen selber bestätigen hören).

Dieser gebildete, in Belgien ansässige, keineswegs für uns parteiische, sondern
für Belgien eingenommene Holländer äußert sich aus Grund von Erkundigungen
bei Augenzeugen so bestimmt, daß man an seinen Worten nicht achtlos vorüber¬
gehen kann.

Doch auch direkte Äußerungen von Ortsanwesenden und Augenzeugen
liegen vor.

Unterm 12. Angust 1914 erfahren wir ans Belgisch-Luxemburg: ..vn reZimsnt
allemanct passa ä Vaux-Ich-Kosieres. Dn ton cleelmrgea sa earabine sur eux"
(Ein deutsches Regiment zog durch Vaux-les-Rosieres. Ein Unsinniger schoß
seinen Karabiner auf sie ab).

Aus Bevinghen (zu Se. Truiden gehörig) unterm 16. August 1914: "op <1en
l'onAerscben 8teenwe^ hebben veel burZers bum lever Asiaten, ?ij baclclsn
gegebotsn op cle Duitsebers" (Auf der Tongerschen Landstraße haben viele
Bürger ihr Leben gelassen, sie hatten auf die Deutschen geschossen).

Schon früher (7. August 1914) aus Se. Truiden selber: "I)e cluitsebers
Koaum Kier visieren wer ?even voorbij cle cleur cri voorbij u huis ook. /vlaar
even Äj aan QosLsens voorbij waren, been LeleZtin, aus bij (Zoessens werk,
er 3 geboten Irak gelöst" (Die Deutschen kamen hier gestern zu siebt vorbei
an unserer Tür und Eurem Haus. Aber als sie an Goessens> vorbei waren, hat
Celestin, der bei Goesscns arbeitet, drei Schüsse auf sie gelöst).

Aus Spy in der Gegend von Namur unterm 20. August 1914: "edler on
su a cbasss uns si^sine clanZ les campaZnes cle Ssusgin, Kien pres ac nous,
clef Zsns meme ein villaZe v ont asgistes" (Gestern hat uralt zehn von ihnen --
d. h. von den Deutschen -- in den Feldern von Saussin vertrieben, ganz nahe bei
uns. Selbst Dorfleute haben dabei mitgeholfen).

In Linkebeek (Kreis Brüssel) haben die Bauern in ihrem Übereifer sogar
versehentlich auf belgische Soldaten geschossen. Eine Brüsseler Dame, der dort ein
Landsitz zur Verfügung stand, berichtet unterm 16. August 1914: "eine I'eLLaclron
^tarie Henriette passait par 1a et ces betes ac pavsans crovant que e'sealt clef


Bekenntnisse und Selbstbeschuldigungcn

IV. Angriffe der Bevölkerung auf deutsche Truppen.

Wäre es ein Wunder, wenn ungebildete deutsche Soldaten in ihrer Empörung
über solche Mißhandlungen Deutscher auf ihre Weise Rache genommen hätten?

Sie haben es nicht getan! Das ist einer der größten Ehrentitel unseres
Volkes in Waffen. Selbst die Belgier sprechen es ja so oft in ihren Briefen aus:
Leute von dieser Art können gegen die Bevölkerung mit blutiger Strenge nur
eingeschritten sein, wenn sie von ihr angegriffen waren.

Von vielen solcher Äußerungen nur die eines Löwener Advokaten vom
17. August 1914: „1e perrse Kien que clans les villa^es incenciisZ. I element civil
Aura eir nasique chose ä se revroeber" (Ich glaube wohl, daß in den an¬
gezündeten Dörfern die Zivilbevölkerung sich etwas vorzuwerfen haben wird).

Sehr viel deutlicher äußert sich zu einem bestimmten Fall ein in Antwerpen
ansässiger Holländer, dem ein vorübergehender Aufenthalt im holländischen Limburg
Gelegenheit zur Erkundigung geboten hatte. Er bedauert (14. August 1914), daß
„^ooveel msnseben wresclaarcliZ vermooret ^ijn, cito bum lever Imclclen Icunnsir
redeten, metier ?iz ?ich baciäen rustiZ Mbouclen« (so viele Menschen grausam
ermordet sind, die ihr Leben hätten retten können, wenn sie sich ruhig verhalten
hätten). Vise und andere belgische Grenzdörfer „hebben bet^eitele tot onclergaan,
äaar nie invvoners vanuit as hui^im' op as vorbij treKKencle cluitsebe troepen
hebben Zssebotsn. Van ZelZisebe ^ijäe -ijn echter ook groote wreeäbeäen
Zebeurcl, bet schöne alae ^ij lijken hebben verminlct en ^eilf Mvonclen cle
ooZen hebben uitZestoKen; 6it heb it< van ooZstuiAen /elk booren bevestiZen"
(haben dasselbe Los erlitten, da die Einwohner aus den Häusern auf die
vorbeiziehenden deutschen Truppen geschossen haben. Von belgischer Seite sind
jedoch auch große Grausamkeiten geschehen, es scheint, daß sie Leichen verstümmelt
und selbst Verwundeten die Augen ausgestochen haben; dies habe ich von Augen¬
zeugen selber bestätigen hören).

Dieser gebildete, in Belgien ansässige, keineswegs für uns parteiische, sondern
für Belgien eingenommene Holländer äußert sich aus Grund von Erkundigungen
bei Augenzeugen so bestimmt, daß man an seinen Worten nicht achtlos vorüber¬
gehen kann.

Doch auch direkte Äußerungen von Ortsanwesenden und Augenzeugen
liegen vor.

Unterm 12. Angust 1914 erfahren wir ans Belgisch-Luxemburg: ..vn reZimsnt
allemanct passa ä Vaux-Ich-Kosieres. Dn ton cleelmrgea sa earabine sur eux"
(Ein deutsches Regiment zog durch Vaux-les-Rosieres. Ein Unsinniger schoß
seinen Karabiner auf sie ab).

Aus Bevinghen (zu Se. Truiden gehörig) unterm 16. August 1914: „op <1en
l'onAerscben 8teenwe^ hebben veel burZers bum lever Asiaten, ?ij baclclsn
gegebotsn op cle Duitsebers" (Auf der Tongerschen Landstraße haben viele
Bürger ihr Leben gelassen, sie hatten auf die Deutschen geschossen).

Schon früher (7. August 1914) aus Se. Truiden selber: „I)e cluitsebers
Koaum Kier visieren wer ?even voorbij cle cleur cri voorbij u huis ook. /vlaar
even Äj aan QosLsens voorbij waren, been LeleZtin, aus bij (Zoessens werk,
er 3 geboten Irak gelöst" (Die Deutschen kamen hier gestern zu siebt vorbei
an unserer Tür und Eurem Haus. Aber als sie an Goessens> vorbei waren, hat
Celestin, der bei Goesscns arbeitet, drei Schüsse auf sie gelöst).

Aus Spy in der Gegend von Namur unterm 20. August 1914: „edler on
su a cbasss uns si^sine clanZ les campaZnes cle Ssusgin, Kien pres ac nous,
clef Zsns meme ein villaZe v ont asgistes" (Gestern hat uralt zehn von ihnen —
d. h. von den Deutschen — in den Feldern von Saussin vertrieben, ganz nahe bei
uns. Selbst Dorfleute haben dabei mitgeholfen).

In Linkebeek (Kreis Brüssel) haben die Bauern in ihrem Übereifer sogar
versehentlich auf belgische Soldaten geschossen. Eine Brüsseler Dame, der dort ein
Landsitz zur Verfügung stand, berichtet unterm 16. August 1914: „eine I'eLLaclron
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[0145] Bekenntnisse und Selbstbeschuldigungcn IV. Angriffe der Bevölkerung auf deutsche Truppen. Wäre es ein Wunder, wenn ungebildete deutsche Soldaten in ihrer Empörung über solche Mißhandlungen Deutscher auf ihre Weise Rache genommen hätten? Sie haben es nicht getan! Das ist einer der größten Ehrentitel unseres Volkes in Waffen. Selbst die Belgier sprechen es ja so oft in ihren Briefen aus: Leute von dieser Art können gegen die Bevölkerung mit blutiger Strenge nur eingeschritten sein, wenn sie von ihr angegriffen waren. Von vielen solcher Äußerungen nur die eines Löwener Advokaten vom 17. August 1914: „1e perrse Kien que clans les villa^es incenciisZ. I element civil Aura eir nasique chose ä se revroeber" (Ich glaube wohl, daß in den an¬ gezündeten Dörfern die Zivilbevölkerung sich etwas vorzuwerfen haben wird). Sehr viel deutlicher äußert sich zu einem bestimmten Fall ein in Antwerpen ansässiger Holländer, dem ein vorübergehender Aufenthalt im holländischen Limburg Gelegenheit zur Erkundigung geboten hatte. Er bedauert (14. August 1914), daß „^ooveel msnseben wresclaarcliZ vermooret ^ijn, cito bum lever Imclclen Icunnsir redeten, metier ?iz ?ich baciäen rustiZ Mbouclen« (so viele Menschen grausam ermordet sind, die ihr Leben hätten retten können, wenn sie sich ruhig verhalten hätten). Vise und andere belgische Grenzdörfer „hebben bet^eitele tot onclergaan, äaar nie invvoners vanuit as hui^im' op as vorbij treKKencle cluitsebe troepen hebben Zssebotsn. Van ZelZisebe ^ijäe -ijn echter ook groote wreeäbeäen Zebeurcl, bet schöne alae ^ij lijken hebben verminlct en ^eilf Mvonclen cle ooZen hebben uitZestoKen; 6it heb it< van ooZstuiAen /elk booren bevestiZen" (haben dasselbe Los erlitten, da die Einwohner aus den Häusern auf die vorbeiziehenden deutschen Truppen geschossen haben. Von belgischer Seite sind jedoch auch große Grausamkeiten geschehen, es scheint, daß sie Leichen verstümmelt und selbst Verwundeten die Augen ausgestochen haben; dies habe ich von Augen¬ zeugen selber bestätigen hören). Dieser gebildete, in Belgien ansässige, keineswegs für uns parteiische, sondern für Belgien eingenommene Holländer äußert sich aus Grund von Erkundigungen bei Augenzeugen so bestimmt, daß man an seinen Worten nicht achtlos vorüber¬ gehen kann. Doch auch direkte Äußerungen von Ortsanwesenden und Augenzeugen liegen vor. Unterm 12. Angust 1914 erfahren wir ans Belgisch-Luxemburg: ..vn reZimsnt allemanct passa ä Vaux-Ich-Kosieres. Dn ton cleelmrgea sa earabine sur eux" (Ein deutsches Regiment zog durch Vaux-les-Rosieres. Ein Unsinniger schoß seinen Karabiner auf sie ab). Aus Bevinghen (zu Se. Truiden gehörig) unterm 16. August 1914: „op <1en l'onAerscben 8teenwe^ hebben veel burZers bum lever Asiaten, ?ij baclclsn gegebotsn op cle Duitsebers" (Auf der Tongerschen Landstraße haben viele Bürger ihr Leben gelassen, sie hatten auf die Deutschen geschossen). Schon früher (7. August 1914) aus Se. Truiden selber: „I)e cluitsebers Koaum Kier visieren wer ?even voorbij cle cleur cri voorbij u huis ook. /vlaar even Äj aan QosLsens voorbij waren, been LeleZtin, aus bij (Zoessens werk, er 3 geboten Irak gelöst" (Die Deutschen kamen hier gestern zu siebt vorbei an unserer Tür und Eurem Haus. Aber als sie an Goessens> vorbei waren, hat Celestin, der bei Goesscns arbeitet, drei Schüsse auf sie gelöst). Aus Spy in der Gegend von Namur unterm 20. August 1914: „edler on su a cbasss uns si^sine clanZ les campaZnes cle Ssusgin, Kien pres ac nous, clef Zsns meme ein villaZe v ont asgistes" (Gestern hat uralt zehn von ihnen — d. h. von den Deutschen — in den Feldern von Saussin vertrieben, ganz nahe bei uns. Selbst Dorfleute haben dabei mitgeholfen). In Linkebeek (Kreis Brüssel) haben die Bauern in ihrem Übereifer sogar versehentlich auf belgische Soldaten geschossen. Eine Brüsseler Dame, der dort ein Landsitz zur Verfügung stand, berichtet unterm 16. August 1914: „eine I'eLLaclron ^tarie Henriette passait par 1a et ces betes ac pavsans crovant que e'sealt clef

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/145>, abgerufen am 05.02.2025.