Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Zweites Vierteljahr.Liberale Sammlung Dr. Aarl Buchheim von le Arbeitsgemeinschaft der Liberalen in Bayern hat auf einem Man darf gespannt sein, an wieviel Stellen unseres öffentlichen Lebens Grenzboten II 191" 23
Liberale Sammlung Dr. Aarl Buchheim von le Arbeitsgemeinschaft der Liberalen in Bayern hat auf einem Man darf gespannt sein, an wieviel Stellen unseres öffentlichen Lebens Grenzboten II 191« 23
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0365" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/330465"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341903_330101/figures/grenzboten_341903_330101_330465_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Liberale Sammlung<lb/><note type="byline"> Dr. Aarl Buchheim</note> von </head><lb/> <p xml:id="ID_1539"> le Arbeitsgemeinschaft der Liberalen in Bayern hat auf einem<lb/> ! Vertretertage einen Beschluß gefaßt, der die Einigung des ge¬<lb/> samten deutschen Liberalismus nach dein Kriege für notwendig<lb/> erklärt. Die Resolution lautet (nach der „Hilfe" Ur. 21 vom<lb/> 25. Mai 1916): „Die Liberale Arbeitsgemeinschaft in Bayern<lb/> ist der festen Überzeugung, daß der deutsche Liberalismus aus dem Weltkriege<lb/> als eine große geschlossene liberale Partei hervorgehen muß, wenn er den<lb/> Einfluß auf die politische Ausgestaltung des neuen Deutschen Reiches nicht<lb/> verlieren will. Die Arbeitsgemeinschaft ist sich aber klar darüber, daß eine<lb/> solche Einigung nur dann möglich ist, wenn alle Schwierigkeiten organisatori¬<lb/> scher und programmatischer Art durch gütliche Vereinbarung zwischen den be¬<lb/> stehenden liberalen Parteiorganisationen aus dem Wege geräumt werden. Sie<lb/> richtet daher an alle liberalen Organisationen im Reiche, in den Bundesstaaten<lb/> und in den einzelnen Gemeinden das dringende Ersuchen, überall Einrichtungen<lb/> (Arbeitsgemeinschaften) zu schaffen, die es den verschiedenen liberalen Organi¬<lb/> sationen jetzt schon ermöglichen, zu allen dem Liberalismus gemeinsamen<lb/> Fragen auch gemeinsam Stellung in den öffentlichen Körperschaften zu nehmen.<lb/> Nur dadurch wird es möglich sein, überflüssige Reibungsflächen im politischen<lb/> Leben zu beseitigen und dem Sehnen weiter liberaler Kreise gerecht zu werden,<lb/> die in einer Verschmelzung des gesamten Liberalismus das unabweisbare Gebot<lb/> der Stunde erblicken."</p><lb/> <p xml:id="ID_1540" next="#ID_1541"> Man darf gespannt sein, an wieviel Stellen unseres öffentlichen Lebens<lb/> sich Hände regen werden, um diesen Beschluß in die Tat umzusetzen. Be¬<lb/> stimmte sachliche Gründe, warum eine Verschmelzung der liberalen Parteien<lb/> notwendig sein soll, vermißt man. Aus dem Wortlaut des Beschlusses spricht<lb/> nur das durch den Krieg auch auf diesen: Gebiete vermehrte Einheitsbedürfnis</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II 191« 23</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0365]
[Abbildung]
Liberale Sammlung
Dr. Aarl Buchheim von
le Arbeitsgemeinschaft der Liberalen in Bayern hat auf einem
! Vertretertage einen Beschluß gefaßt, der die Einigung des ge¬
samten deutschen Liberalismus nach dein Kriege für notwendig
erklärt. Die Resolution lautet (nach der „Hilfe" Ur. 21 vom
25. Mai 1916): „Die Liberale Arbeitsgemeinschaft in Bayern
ist der festen Überzeugung, daß der deutsche Liberalismus aus dem Weltkriege
als eine große geschlossene liberale Partei hervorgehen muß, wenn er den
Einfluß auf die politische Ausgestaltung des neuen Deutschen Reiches nicht
verlieren will. Die Arbeitsgemeinschaft ist sich aber klar darüber, daß eine
solche Einigung nur dann möglich ist, wenn alle Schwierigkeiten organisatori¬
scher und programmatischer Art durch gütliche Vereinbarung zwischen den be¬
stehenden liberalen Parteiorganisationen aus dem Wege geräumt werden. Sie
richtet daher an alle liberalen Organisationen im Reiche, in den Bundesstaaten
und in den einzelnen Gemeinden das dringende Ersuchen, überall Einrichtungen
(Arbeitsgemeinschaften) zu schaffen, die es den verschiedenen liberalen Organi¬
sationen jetzt schon ermöglichen, zu allen dem Liberalismus gemeinsamen
Fragen auch gemeinsam Stellung in den öffentlichen Körperschaften zu nehmen.
Nur dadurch wird es möglich sein, überflüssige Reibungsflächen im politischen
Leben zu beseitigen und dem Sehnen weiter liberaler Kreise gerecht zu werden,
die in einer Verschmelzung des gesamten Liberalismus das unabweisbare Gebot
der Stunde erblicken."
Man darf gespannt sein, an wieviel Stellen unseres öffentlichen Lebens
sich Hände regen werden, um diesen Beschluß in die Tat umzusetzen. Be¬
stimmte sachliche Gründe, warum eine Verschmelzung der liberalen Parteien
notwendig sein soll, vermißt man. Aus dem Wortlaut des Beschlusses spricht
nur das durch den Krieg auch auf diesen: Gebiete vermehrte Einheitsbedürfnis
Grenzboten II 191« 23
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |