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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr.

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Kosten uncl clef besckei6ersten Verclienstes
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2U erteilen. -- 250 LtücK liefere portofrei, Nei 3 Non-its
o aler Zexen bar 3°/o Skonto. Verhöre! nack Stier V/eltteilen.
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Die Polen und Rußland
v George "Lleinow on

den Zusammenbruch der historischen preußisch-russischen
Freundschaft ist unter anderem auch die Polenfrage in ein völlig
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hundert Jahren heiß ersehnte Mächtegruppierung eingetreten, mit
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können. Dementsprechend haben viele deutsche Politiker und hat wohl auch
mancher Soldat damit gerechnet, daß gleich beim Kriegsausbruch ein Aufstand
auflodern und polnische Freischaren, in den Sokolvereinen organisiert, von
Galizien her in Rußland eindringen würden, um die Mobilmachung des ver¬
haßtesten der Gegner nach Möglichkeit zu stören. Wer so dachte, irrte sich
ebenso wie jene, die von den deutschen Sozialdemokraten die Verweigerung des
Heeresdienstes erwartet hatten. Die politischen Führer der russischen Polen
unternehmen nichts gegen Rußland, stellen sich vielmehr ausdrücklich auf Ru߬
lands Seite; die galizischen Polen erweisen sich als gespalten: die in die Welt
gesetzte Nachricht von einem Sieg galizischer Freischaren bei Wiechüw erwies
sich als eine dicke Ente, -- jenes Regierungskomitee in Kleine, das eine
polnische Nationalregierung vorspiegelte, war Bluff, Bluff wie alles, was von
den Leistungen der Polen Rußland gegenüber gefabelt wurde. Erst in den
letzten Wochen nehmen die Polen Galiziens energisch die Bildung von Frei¬
scharen gegen Rußland in die Hand. Eine Gruppe galizischer Polen protestiert
gegen den Aufruf des Wiener polnischen Koko zugunsten Habsburgs, und der
polnische Rechtsanwalt Suikowski gibt diesen Protest der russischen Presse weiter
(Slowo Ur. 195). Nur die deutschen Polen greifen ohne Zaudern zum Schwert
gegen den gemeinsamen Feind Deutschlands und Österreichs. Mit einem Wort,


Grenzboten IV 1914 3


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Die Polen und Rußland
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den Zusammenbruch der historischen preußisch-russischen
Freundschaft ist unter anderem auch die Polenfrage in ein völlig
^^/^W^ neues Stadium getreten. Für die Polen ist die seit mehr mis
hundert Jahren heiß ersehnte Mächtegruppierung eingetreten, mit
K^M» > der sie erhofften, ihre politische Lage von Grund aus ändern zu
können. Dementsprechend haben viele deutsche Politiker und hat wohl auch
mancher Soldat damit gerechnet, daß gleich beim Kriegsausbruch ein Aufstand
auflodern und polnische Freischaren, in den Sokolvereinen organisiert, von
Galizien her in Rußland eindringen würden, um die Mobilmachung des ver¬
haßtesten der Gegner nach Möglichkeit zu stören. Wer so dachte, irrte sich
ebenso wie jene, die von den deutschen Sozialdemokraten die Verweigerung des
Heeresdienstes erwartet hatten. Die politischen Führer der russischen Polen
unternehmen nichts gegen Rußland, stellen sich vielmehr ausdrücklich auf Ru߬
lands Seite; die galizischen Polen erweisen sich als gespalten: die in die Welt
gesetzte Nachricht von einem Sieg galizischer Freischaren bei Wiechüw erwies
sich als eine dicke Ente, — jenes Regierungskomitee in Kleine, das eine
polnische Nationalregierung vorspiegelte, war Bluff, Bluff wie alles, was von
den Leistungen der Polen Rußland gegenüber gefabelt wurde. Erst in den
letzten Wochen nehmen die Polen Galiziens energisch die Bildung von Frei¬
scharen gegen Rußland in die Hand. Eine Gruppe galizischer Polen protestiert
gegen den Aufruf des Wiener polnischen Koko zugunsten Habsburgs, und der
polnische Rechtsanwalt Suikowski gibt diesen Protest der russischen Presse weiter
(Slowo Ur. 195). Nur die deutschen Polen greifen ohne Zaudern zum Schwert
gegen den gemeinsamen Feind Deutschlands und Österreichs. Mit einem Wort,


Grenzboten IV 1914 3
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[0045] [Abbildung] ^Zene lO-pk.-Ässarre für ale ttältte 6e8 regulären ?rei8e8. Ls ist alles eins bizarre, alle in I^sclsnAescnäkten nickt unter 20 pfZ. per LtücK verksukt werclen clürkte. linker LerüLksiobtixunA meiner nieclriZsten Leibst- - . Kosten uncl clef besckei6ersten Verclienstes offeriere lau Innen - ..üllnilro" veli Lumstrs mit unä Le. l^eux in K 50 LtücK 2U IVl. 5,40. ^Havstina KistenSlüten- veisser ^ IZriMll, snxe- nenm Tsrtsäusr- licnes ^ron«, pikante ciocn nickt strenxe yuslität, ^ aler grossen vollen r^oren ent- spreekencl. — IZs ist nur ein be- ^ scnrsnkter Vorrat äieser Xixarre vorksnclen unä empkeKIe lau IKnen bei elem lebkakten Interesse, v/elckes clieser neuen Konkurrenzlosen Lorte entAeZenZebrelebt virci, IKre AescKät^te LestellunA AlltiZst reeKKeitig 2U erteilen. — 250 LtücK liefere portofrei, Nei 3 Non-its o aler Zexen bar 3°/o Skonto. Verhöre! nack Stier V/eltteilen. ^.lViit vor^üAlieKer riocKsciitunZ l^opMANli KlattG, Vk'SMSN 5V Die Polen und Rußland v George «Lleinow on den Zusammenbruch der historischen preußisch-russischen Freundschaft ist unter anderem auch die Polenfrage in ein völlig ^^/^W^ neues Stadium getreten. Für die Polen ist die seit mehr mis hundert Jahren heiß ersehnte Mächtegruppierung eingetreten, mit K^M» > der sie erhofften, ihre politische Lage von Grund aus ändern zu können. Dementsprechend haben viele deutsche Politiker und hat wohl auch mancher Soldat damit gerechnet, daß gleich beim Kriegsausbruch ein Aufstand auflodern und polnische Freischaren, in den Sokolvereinen organisiert, von Galizien her in Rußland eindringen würden, um die Mobilmachung des ver¬ haßtesten der Gegner nach Möglichkeit zu stören. Wer so dachte, irrte sich ebenso wie jene, die von den deutschen Sozialdemokraten die Verweigerung des Heeresdienstes erwartet hatten. Die politischen Führer der russischen Polen unternehmen nichts gegen Rußland, stellen sich vielmehr ausdrücklich auf Ru߬ lands Seite; die galizischen Polen erweisen sich als gespalten: die in die Welt gesetzte Nachricht von einem Sieg galizischer Freischaren bei Wiechüw erwies sich als eine dicke Ente, — jenes Regierungskomitee in Kleine, das eine polnische Nationalregierung vorspiegelte, war Bluff, Bluff wie alles, was von den Leistungen der Polen Rußland gegenüber gefabelt wurde. Erst in den letzten Wochen nehmen die Polen Galiziens energisch die Bildung von Frei¬ scharen gegen Rußland in die Hand. Eine Gruppe galizischer Polen protestiert gegen den Aufruf des Wiener polnischen Koko zugunsten Habsburgs, und der polnische Rechtsanwalt Suikowski gibt diesen Protest der russischen Presse weiter (Slowo Ur. 195). Nur die deutschen Polen greifen ohne Zaudern zum Schwert gegen den gemeinsamen Feind Deutschlands und Österreichs. Mit einem Wort, Grenzboten IV 1914 3

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_329227/45>, abgerufen am 27.06.2024.