Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Drittes Vierteljahr.T>er Arieg und soziale Religion Aphorismen von Heinrich Zaeger Der Ausbruch des Krieges hat die Herzen geläutert. Die Hoffnung lebt Ausgegeben werden muß die Losung schon jetzt, wo die Gewissen hüben Allen leuchtet ein, daß der Staat das Recht haben muß, sich Gehorsam Der Auszeichnung den Vorzug, -- das ist die adlige Lehre des Sieges *) Diese Gedanken sind näher ausgeführt in unserer Schrift "Ideales Wahlrecht",
Verlag von Carl Georgi, Bonn a. Rh. M. 1.--. T>er Arieg und soziale Religion Aphorismen von Heinrich Zaeger Der Ausbruch des Krieges hat die Herzen geläutert. Die Hoffnung lebt Ausgegeben werden muß die Losung schon jetzt, wo die Gewissen hüben Allen leuchtet ein, daß der Staat das Recht haben muß, sich Gehorsam Der Auszeichnung den Vorzug, — das ist die adlige Lehre des Sieges *) Diese Gedanken sind näher ausgeführt in unserer Schrift „Ideales Wahlrecht",
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[Abbildung]
T>er Arieg und soziale Religion
Aphorismen
von Heinrich Zaeger
Der Ausbruch des Krieges hat die Herzen geläutert. Die Hoffnung lebt
auf, daß der neuerwachte Idealismus nun auch Schluß macht mit dem Streit
um das Wahlrecht. Auf daß wir an kraftvoller, der Außenwelt unzweifelhafter
Struktur gewinnen und nicht wieder, weithin sichtbar, das Klaffengift uns
auseinandertreibe!
Ausgegeben werden muß die Losung schon jetzt, wo die Gewissen hüben
und drüben noch wach sind und noch schweigt der Lärm des Alltags. Jetzt
lauscht die Nation.
Allen leuchtet ein, daß der Staat das Recht haben muß, sich Gehorsam
nötigenfalls zu erzwingen. Jeder fühlt sich vom Ganzen getragen, nie war
deutlicher die Dienstpflicht und klarer die Unwirksamkeit der Gleichheit. Es ist
Tag geworden in den Köpfen, daß der Geist als Führer nicht zu entbehren
ist, seine Voraussicht das Land behütet und den Sieg vorbereitet. Daß Tapferkeit
wertvoll ist, aber verlangt werden kann und auch der Besitz ein Recht mitzureden
nur hat, nachmaßen er sich im Dienst des Gemeinwohls hervortut.
Der Auszeichnung den Vorzug, — das ist die adlige Lehre des Sieges
im Krieg. Die laßt uns festhalten für den Frieden! Damit auch er deutsch
werde, am Leben bleibe der Respekt und von Dauer sei unsere Gesundung*)!
*) Diese Gedanken sind näher ausgeführt in unserer Schrift „Ideales Wahlrecht",
Verlag von Carl Georgi, Bonn a. Rh. M. 1.—.
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