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Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

mit so großen entfernt liegenden Plätzen, die
noch nicht durch ein Netz von Eisentahnen
einander nähergebracht worden sind, eine
führende Tageszeitung, wenn sie nicht gerade
aus der unmittelbaren Umgebung stammt,
stark verspätet, manchmal erst nach mehreren
Tagen in die Hände der Leser gelangt. Zwar
vermag das chinesische Lokalblatt schon jetzt
einen Teil telegraphischer Nachrichten im Aus¬
zuge mit einem Leitartikel über lokale oder
nationale Angelegenheiten zu bringen. Aber
um diese Lokalblätter zu ergänzen, bildet sich
jetzt in wachsendem Maße ein Stamm von
Wochen- und Monntsorganen heraus, die
meistens englische Organe, wie spectator,
Nation, Saturday Westminster usw., sowohl
in der Aufmachung wie im redaktionellen In¬
halt zum Vorbild wählen. Die große Mehr¬
zahl dieser Organe ist ein Gemisch von Popu¬
lären Erziehung?- und Politischen Reform-
blättern im ähnlichen Sinne etwa wie Worlds
Work, oder aber es sind reformpropagandistische
Blätter wie Cobbets Weekly Register. Nach
dem Vorbilde dieser englischen Zeitschriften
fangen die chinesischen Politischen Wvchenorgane
an, einen erheblichen Einfluß auf die öffent¬
liche Meinung Chinas auszuüben. Die beiden
bekannten chinesischen Journalisten und Re¬
former K'arg Du-Wal und Licin Ch'i-es'av
redigieren schon seit Jahren solche einflu߬
reichen Organe, nachdem sie aus der Ver¬
bannung zurückgekehrt sind und in Europa Er¬
sahrungen und Beobachtungen gemacht haben.


[Spaltenumbruch]
Kunst

Anselm Fcncrlnichs Briefe und Aufzeich¬
nungen. Die Berliner Jahrhundertausstellung
hat das Schaffen Anselm Feuerbachs zum ersten
Mal in seiner Gesamtheit zur Anschauung
gebracht, hat es in seinem gelassenen Adel,
seinem hoheitsvollen Ernst dem allgemeinen
Bewußtsein erst voll eindringlich gemacht. War
damit die Teilnahme für den Künstler neu
belebt, so haben die Veröffentlichungen der
letzten Jahre für die Kenntnis des Menschen
und seines inneren und äußeren Schicksals
sichere und fortan unverrückbare Grundlagen
hergestellt. Die Briefe Feuerbachs an seine
Stiefmutter, zum größten Teil schon aus
Allgevers groß angelegter Biographie bekannt,
wurden in einer lückenlos vollständigen, ab¬
schließenden Ausgabe dargeboten. (In zwei
Bänden. Berlin, Meyer und Jessen.) Sie
spiegeln nun das Suchen und Schaffen, das
Ringen und Erleiden des Einsamen in un¬
entstellter und uugemilderter Wahrheit, ohne
jede Zwischenrede und fremde Deutung. Von
dem verzehrenden Kampf einer ihres Wertes
stolz bewußten Künstlerkraft mit der Stumpf¬
heit und dem erklärten Widerstand der Zeit¬
genossen, von dem Erliegen eines mit hei߬
blütiger Leidenschaft im eigenen Schaffen be¬
fangenen Geistes vor den nüchternen, harten
Wirklichkeiten des Alltagslebens künden sie
mit feurigen Zungen. Und sie fügen sich
Glied um Glied aneinander zu erschütternder
Vergegenwärngung eines schweren Geschickes,
das sich erfüllen mußie in dem ohnmächtigen
Mühen einer im Grunde jeder Gegenwart
abgewandten Innerlichkeit, für ihr höchstes
Wollen und reifstes Vollbringen bei der Mit¬
welt sich Geltung zu erzwingen.

Der Ton der Erregung, der Gereiztheit
und Verbitterung zittert und grollt durch diese
rückhaltlosen Selbstoffenbarungen, ungehemmt
und ungedämpft. Nur selten gönnen sie ein
ruhiges Verweilen, einen zuversichtlichen Aus¬
blick. Sie umschließen mehr des nieder-
drückenden als des Befreienden. Und wenn
sie streckenweit auch das willigste Aufnehmen
ermüden, so liegt das zum guten Teil daran,
daß die Zwiesprache mit der Mutter schließlich
mehr und mehr von den praktischen Sorgen
und Überlegungen beherrscht wird. Nicht ohne

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Dr. N. Hansen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

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mit so großen entfernt liegenden Plätzen, die
noch nicht durch ein Netz von Eisentahnen
einander nähergebracht worden sind, eine
führende Tageszeitung, wenn sie nicht gerade
aus der unmittelbaren Umgebung stammt,
stark verspätet, manchmal erst nach mehreren
Tagen in die Hände der Leser gelangt. Zwar
vermag das chinesische Lokalblatt schon jetzt
einen Teil telegraphischer Nachrichten im Aus¬
zuge mit einem Leitartikel über lokale oder
nationale Angelegenheiten zu bringen. Aber
um diese Lokalblätter zu ergänzen, bildet sich
jetzt in wachsendem Maße ein Stamm von
Wochen- und Monntsorganen heraus, die
meistens englische Organe, wie spectator,
Nation, Saturday Westminster usw., sowohl
in der Aufmachung wie im redaktionellen In¬
halt zum Vorbild wählen. Die große Mehr¬
zahl dieser Organe ist ein Gemisch von Popu¬
lären Erziehung?- und Politischen Reform-
blättern im ähnlichen Sinne etwa wie Worlds
Work, oder aber es sind reformpropagandistische
Blätter wie Cobbets Weekly Register. Nach
dem Vorbilde dieser englischen Zeitschriften
fangen die chinesischen Politischen Wvchenorgane
an, einen erheblichen Einfluß auf die öffent¬
liche Meinung Chinas auszuüben. Die beiden
bekannten chinesischen Journalisten und Re¬
former K'arg Du-Wal und Licin Ch'i-es'av
redigieren schon seit Jahren solche einflu߬
reichen Organe, nachdem sie aus der Ver¬
bannung zurückgekehrt sind und in Europa Er¬
sahrungen und Beobachtungen gemacht haben.


[Spaltenumbruch]
Kunst

Anselm Fcncrlnichs Briefe und Aufzeich¬
nungen. Die Berliner Jahrhundertausstellung
hat das Schaffen Anselm Feuerbachs zum ersten
Mal in seiner Gesamtheit zur Anschauung
gebracht, hat es in seinem gelassenen Adel,
seinem hoheitsvollen Ernst dem allgemeinen
Bewußtsein erst voll eindringlich gemacht. War
damit die Teilnahme für den Künstler neu
belebt, so haben die Veröffentlichungen der
letzten Jahre für die Kenntnis des Menschen
und seines inneren und äußeren Schicksals
sichere und fortan unverrückbare Grundlagen
hergestellt. Die Briefe Feuerbachs an seine
Stiefmutter, zum größten Teil schon aus
Allgevers groß angelegter Biographie bekannt,
wurden in einer lückenlos vollständigen, ab¬
schließenden Ausgabe dargeboten. (In zwei
Bänden. Berlin, Meyer und Jessen.) Sie
spiegeln nun das Suchen und Schaffen, das
Ringen und Erleiden des Einsamen in un¬
entstellter und uugemilderter Wahrheit, ohne
jede Zwischenrede und fremde Deutung. Von
dem verzehrenden Kampf einer ihres Wertes
stolz bewußten Künstlerkraft mit der Stumpf¬
heit und dem erklärten Widerstand der Zeit¬
genossen, von dem Erliegen eines mit hei߬
blütiger Leidenschaft im eigenen Schaffen be¬
fangenen Geistes vor den nüchternen, harten
Wirklichkeiten des Alltagslebens künden sie
mit feurigen Zungen. Und sie fügen sich
Glied um Glied aneinander zu erschütternder
Vergegenwärngung eines schweren Geschickes,
das sich erfüllen mußie in dem ohnmächtigen
Mühen einer im Grunde jeder Gegenwart
abgewandten Innerlichkeit, für ihr höchstes
Wollen und reifstes Vollbringen bei der Mit¬
welt sich Geltung zu erzwingen.

Der Ton der Erregung, der Gereiztheit
und Verbitterung zittert und grollt durch diese
rückhaltlosen Selbstoffenbarungen, ungehemmt
und ungedämpft. Nur selten gönnen sie ein
ruhiges Verweilen, einen zuversichtlichen Aus¬
blick. Sie umschließen mehr des nieder-
drückenden als des Befreienden. Und wenn
sie streckenweit auch das willigste Aufnehmen
ermüden, so liegt das zum guten Teil daran,
daß die Zwiesprache mit der Mutter schließlich
mehr und mehr von den praktischen Sorgen
und Überlegungen beherrscht wird. Nicht ohne

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Dr. N. Hansen


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[0341] Maßgebliches und Unmaßgebliches mit so großen entfernt liegenden Plätzen, die noch nicht durch ein Netz von Eisentahnen einander nähergebracht worden sind, eine führende Tageszeitung, wenn sie nicht gerade aus der unmittelbaren Umgebung stammt, stark verspätet, manchmal erst nach mehreren Tagen in die Hände der Leser gelangt. Zwar vermag das chinesische Lokalblatt schon jetzt einen Teil telegraphischer Nachrichten im Aus¬ zuge mit einem Leitartikel über lokale oder nationale Angelegenheiten zu bringen. Aber um diese Lokalblätter zu ergänzen, bildet sich jetzt in wachsendem Maße ein Stamm von Wochen- und Monntsorganen heraus, die meistens englische Organe, wie spectator, Nation, Saturday Westminster usw., sowohl in der Aufmachung wie im redaktionellen In¬ halt zum Vorbild wählen. Die große Mehr¬ zahl dieser Organe ist ein Gemisch von Popu¬ lären Erziehung?- und Politischen Reform- blättern im ähnlichen Sinne etwa wie Worlds Work, oder aber es sind reformpropagandistische Blätter wie Cobbets Weekly Register. Nach dem Vorbilde dieser englischen Zeitschriften fangen die chinesischen Politischen Wvchenorgane an, einen erheblichen Einfluß auf die öffent¬ liche Meinung Chinas auszuüben. Die beiden bekannten chinesischen Journalisten und Re¬ former K'arg Du-Wal und Licin Ch'i-es'av redigieren schon seit Jahren solche einflu߬ reichen Organe, nachdem sie aus der Ver¬ bannung zurückgekehrt sind und in Europa Er¬ sahrungen und Beobachtungen gemacht haben. Kunst Anselm Fcncrlnichs Briefe und Aufzeich¬ nungen. Die Berliner Jahrhundertausstellung hat das Schaffen Anselm Feuerbachs zum ersten Mal in seiner Gesamtheit zur Anschauung gebracht, hat es in seinem gelassenen Adel, seinem hoheitsvollen Ernst dem allgemeinen Bewußtsein erst voll eindringlich gemacht. War damit die Teilnahme für den Künstler neu belebt, so haben die Veröffentlichungen der letzten Jahre für die Kenntnis des Menschen und seines inneren und äußeren Schicksals sichere und fortan unverrückbare Grundlagen hergestellt. Die Briefe Feuerbachs an seine Stiefmutter, zum größten Teil schon aus Allgevers groß angelegter Biographie bekannt, wurden in einer lückenlos vollständigen, ab¬ schließenden Ausgabe dargeboten. (In zwei Bänden. Berlin, Meyer und Jessen.) Sie spiegeln nun das Suchen und Schaffen, das Ringen und Erleiden des Einsamen in un¬ entstellter und uugemilderter Wahrheit, ohne jede Zwischenrede und fremde Deutung. Von dem verzehrenden Kampf einer ihres Wertes stolz bewußten Künstlerkraft mit der Stumpf¬ heit und dem erklärten Widerstand der Zeit¬ genossen, von dem Erliegen eines mit hei߬ blütiger Leidenschaft im eigenen Schaffen be¬ fangenen Geistes vor den nüchternen, harten Wirklichkeiten des Alltagslebens künden sie mit feurigen Zungen. Und sie fügen sich Glied um Glied aneinander zu erschütternder Vergegenwärngung eines schweren Geschickes, das sich erfüllen mußie in dem ohnmächtigen Mühen einer im Grunde jeder Gegenwart abgewandten Innerlichkeit, für ihr höchstes Wollen und reifstes Vollbringen bei der Mit¬ welt sich Geltung zu erzwingen. Der Ton der Erregung, der Gereiztheit und Verbitterung zittert und grollt durch diese rückhaltlosen Selbstoffenbarungen, ungehemmt und ungedämpft. Nur selten gönnen sie ein ruhiges Verweilen, einen zuversichtlichen Aus¬ blick. Sie umschließen mehr des nieder- drückenden als des Befreienden. Und wenn sie streckenweit auch das willigste Aufnehmen ermüden, so liegt das zum guten Teil daran, daß die Zwiesprache mit der Mutter schließlich mehr und mehr von den praktischen Sorgen und Überlegungen beherrscht wird. Nicht ohne Dr. N. Hansen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 73, 1914, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341899_328099/341>, abgerufen am 13.11.2024.