Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.Neues für die Jugend um ihn. Und als eines Tages sein Lehrer zu ihr kam und ihr erzählte, er (Schluß folgt) Neues für die Jugend von Dr. Albert Scrgel /- ^eher Wege, Zweck und Ziel der Jugendschriftenbewegung ist in den Und so können wir dem deutschen Verlagsbuchhandel danken, daß er aus Neues für die Jugend um ihn. Und als eines Tages sein Lehrer zu ihr kam und ihr erzählte, er (Schluß folgt) Neues für die Jugend von Dr. Albert Scrgel /- ^eher Wege, Zweck und Ziel der Jugendschriftenbewegung ist in den Und so können wir dem deutschen Verlagsbuchhandel danken, daß er aus <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0524" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/327336"/> <fw type="header" place="top"> Neues für die Jugend</fw><lb/> <p xml:id="ID_2089" prev="#ID_2088"> um ihn. Und als eines Tages sein Lehrer zu ihr kam und ihr erzählte, er<lb/> wisse jemand, der erbötig sei, den Knaben in fremde Schulen zu schicken und<lb/> studieren zu lassen, da hatte sie eine Besprechung mit dem Nachbar, und bald<lb/> darauf, an einem Frühlingsmorgen, kam ein Wagen gefahren, und Augustus<lb/> in einem neuen schönen Kleide stieg hinein und sagte seiner Mutter und dem<lb/> Paten und den Nachbarsleuten Lebwohl, weil er in die Hauptstadt reisen und<lb/> studieren durfte. Seine Mutter hatte ihm zum letztenmal die blonden Haare<lb/> schön gescheitelt und den Segen über ihn gesprochen, und nun zogen die Pferde<lb/> an und Augustus reiste dahin in die fremde Welt.</p><lb/> <p xml:id="ID_2090"> (Schluß folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neues für die Jugend<lb/><note type="byline"> von Dr. Albert Scrgel</note></head><lb/> <p xml:id="ID_2091"> /- ^eher Wege, Zweck und Ziel der Jugendschriftenbewegung ist in den<lb/> letzten Jahren so viel geredet und geschrieben worden, daß ein<lb/> näheres Eingehen darauf an dieser Stelle sich füglich erübrigt.<lb/> Am treffendsten erscheint mir Dr. Dusel, der Herausgeber der<lb/> „Lebensbücher der Jugend", in dem Programm seiner Sammlung<lb/> definiert zu haben: „Lebensbücher der Jugend — das soll heißen: Bücher, die<lb/> man aus der Kinderstube gern mit hinausnimmt auch ins selbständige Sein<lb/> und Wirken; Bücher, die dauernden Lebensgehalt haben; Bücher, die auch dem<lb/> Erwachsenen noch, sei es, daß er sie erneut zur Lektüre vornimmt, sei es, daß<lb/> er ihren Inhalt aus glücklichen Kindertagen treu in: Gedächtnis bewahrt, eine<lb/> wertvolle Bereicherung des Gefühls, der Phantasie und des Herzens zu bieten<lb/> vermögen." In diesem Sinne sollten alle Bücher — von den Bilderbüchern<lb/> angefangen — die wir unserer Jugend in die Hand geben, „Lebensbücher"<lb/> sein, die nicht nur zur oberflächliche» Unterhaltung in flüchtiger Stunde dienen:<lb/> „sie sollen vielmehr den Knaben wie den Mädchen sittliche und künstlerische<lb/> Werte vermitteln, die über die Tage der Kindheit hinaus auch für das künftige<lb/> Leben noch etwas bedeuten."</p><lb/> <p xml:id="ID_2092" next="#ID_2093"> Und so können wir dem deutschen Verlagsbuchhandel danken, daß er aus<lb/> dem Bilderbuchgebiete schon zu billigsten Preis wirklich Künstlerisches und Wert¬<lb/> volles bringt, wie Hahns Verlag in Leipzig in den „Wohlfeiler Ausgaben" zu<lb/> 60 Pfennig ausgewählte Seiten aus früher erschienenen Caspari- oder Mickelait-<lb/> Bilderbüchern („Alle Vögel sind schon da") und Scholz-Mainz in den „Volks-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0524]
Neues für die Jugend
um ihn. Und als eines Tages sein Lehrer zu ihr kam und ihr erzählte, er
wisse jemand, der erbötig sei, den Knaben in fremde Schulen zu schicken und
studieren zu lassen, da hatte sie eine Besprechung mit dem Nachbar, und bald
darauf, an einem Frühlingsmorgen, kam ein Wagen gefahren, und Augustus
in einem neuen schönen Kleide stieg hinein und sagte seiner Mutter und dem
Paten und den Nachbarsleuten Lebwohl, weil er in die Hauptstadt reisen und
studieren durfte. Seine Mutter hatte ihm zum letztenmal die blonden Haare
schön gescheitelt und den Segen über ihn gesprochen, und nun zogen die Pferde
an und Augustus reiste dahin in die fremde Welt.
(Schluß folgt)
Neues für die Jugend
von Dr. Albert Scrgel
/- ^eher Wege, Zweck und Ziel der Jugendschriftenbewegung ist in den
letzten Jahren so viel geredet und geschrieben worden, daß ein
näheres Eingehen darauf an dieser Stelle sich füglich erübrigt.
Am treffendsten erscheint mir Dr. Dusel, der Herausgeber der
„Lebensbücher der Jugend", in dem Programm seiner Sammlung
definiert zu haben: „Lebensbücher der Jugend — das soll heißen: Bücher, die
man aus der Kinderstube gern mit hinausnimmt auch ins selbständige Sein
und Wirken; Bücher, die dauernden Lebensgehalt haben; Bücher, die auch dem
Erwachsenen noch, sei es, daß er sie erneut zur Lektüre vornimmt, sei es, daß
er ihren Inhalt aus glücklichen Kindertagen treu in: Gedächtnis bewahrt, eine
wertvolle Bereicherung des Gefühls, der Phantasie und des Herzens zu bieten
vermögen." In diesem Sinne sollten alle Bücher — von den Bilderbüchern
angefangen — die wir unserer Jugend in die Hand geben, „Lebensbücher"
sein, die nicht nur zur oberflächliche» Unterhaltung in flüchtiger Stunde dienen:
„sie sollen vielmehr den Knaben wie den Mädchen sittliche und künstlerische
Werte vermitteln, die über die Tage der Kindheit hinaus auch für das künftige
Leben noch etwas bedeuten."
Und so können wir dem deutschen Verlagsbuchhandel danken, daß er aus
dem Bilderbuchgebiete schon zu billigsten Preis wirklich Künstlerisches und Wert¬
volles bringt, wie Hahns Verlag in Leipzig in den „Wohlfeiler Ausgaben" zu
60 Pfennig ausgewählte Seiten aus früher erschienenen Caspari- oder Mickelait-
Bilderbüchern („Alle Vögel sind schon da") und Scholz-Mainz in den „Volks-
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