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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

ferme lebhaft, nicht einige der glücklichen
Einzelbeobachtungen zur Probe hersetzen zu
können.

So bleibt nur die Aufforderung an den
Leser übrig, sich durch den Augenschein von
dem Reichtum der neuen Ausgabe zu über¬
zeugen. Um aber dem Leser diese Arbeit zu
erleichtern, sollte der Verlag nachträglich der
Ausgabe noch einen sechzehnten Teil anfügen.
Dieser müßte enthalten 1. ein eingehendes
Gesamtverzeichnis der in der Ausgabe ent¬
haltenen einzelnen Schriften Hoffmanns (unter
Berücksichtigung auch der mündlichen Erörte¬
rungen der sechs Serapions-Brüder); 2. einen
Überblick über die Zutaten des Herausgebers,
insbesondere über die Biographie; 3. ein
alphabetisches Register über die im Text und
in den Herausgeberzutaten vorkommenden
historischen Personen, vielleicht auch über die
von Hoffmann behandelten Hauptprobleme:
erst wenn diese Verzeichnisse vorliegen werden,
wird man der Grisebachschen Ausgabe völlig
entraten können. Das Register speziell, das
bei leidlich sorgfältiger Bearbeitung dreimal
so umfangreich werden würde wie das Grise-
bachsche, wäre eine überaus wertvolle Grund¬
lage für weitere Forschungen, insbesondere
Über Hoffmanns Verhältnis zur älteren und
zur zeitgenössischen Literatur.

Hans von Müller
Jens Peter Jacobsen: Sämtliche Werke.
Jnselvorlag, Leipzig. In Leinen 3 M., in
Leder 10 M.

Die Bücher des zarten, ergründenden,
reichen Dänen haben in Deutschland längst
Wertung und Liebe gefunden. Wer mit ihnen
leben will, findet darin immer neue Hin¬
weise und Offenbarungen; das Kleinste wird
ihm groß und bewundernswert, die viel¬
gestaltige Menschenseele lernt er sehen und
erkennen. -- Bislang gab es nur die drei¬
bändige schöne Ausgabe von Marie Herzfeld im
Verlag Diederichs, Jena; jetzt hat auch der
eifrige Inselverlag sich bemüht, eine würdige
Sammlung der Dichtungen zu veranstalten.
Sie ist auf dünnem Papier gedruckt und um¬
faßt nur einen Band. Damit ist der große,
schöne Vorteil geboten, das Buch überall mit
sich führen zu können, Jacobsens wenige und
doch so gewichtige Schöpfungen stets in ihrer

[Spaltenumbruch]

Gesamtheit bei sich zu wissen. Darin liegt
eine nicht genug zu Preisende glückliche Idee.
Zudem birgt diese Ausgabe auch vieles bis¬
lang Unbekannte; neue Novellen, Verse und
auch die naturwissenschaftlichen Schriften, von
denen der Dichter selbst sagt, daß sie gut
seien, daß sie aber Wohl schwerlich jemand
gelesen haben werde. Auch sind ein Bild
des Dichters, sowie einige Karikaturen aus
seiner Feder beigegeben. (Nur die Briefe fehlen
leider.) Alles das macht dem Streben und
Wollen des Verlages viel Ehre.

Was jedoch die Übersetzungen betrifft, so
muß ich noch immer Marie Herzfelds Arbeit
als die beste und feinfühligste bezeichnen,
wenngleich Mathilde Mann und Arka Mat-
thiesen sorgfältig zu Werke gegangen sind,
ohne jedoch den unsäglichen Duft, die geheime
Eigenart zu bewahren, -- soweit das mög¬
lich ist. Die Verse freilich sind zum Teil
völlig ungeschickt übertragen; auch hier ziehe
ich die Ausgabe von Diederichs vor. Man
vergleiche einmal das Gedicht "Marine" in
der Übersetzung von Erich von Mendelssohn,
die kaum verständlich erscheint, mit jener von
R. F. Arnold. Nur einige Zeilen als Beweis:

(Mendelssohn):

(Arnold):

Trotz allem aber bleibt diese neue Aus¬
gabe eine lobenswerte Tat, wenn sie auch
vorläufig nur Verheißung ist. Sie beweist,
wie stark, wie tief Jacobsens Einfluß in
Deutschland ist, wie seine leise, innerliche,
einsame Kunst die Seelen gewinnt, die sie
reich und gütig macht.

Jens Peter Jacovsen: Novelle". (Verlag
von Axel Juncker, Berlin-Charlottenburg;
br. 1,20 M., geb. 1,80 M, in Leder 3,80 M.)
[Ende Spaltensatz]
Maßgebliches und Unmaßgebliches

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ferme lebhaft, nicht einige der glücklichen
Einzelbeobachtungen zur Probe hersetzen zu
können.

So bleibt nur die Aufforderung an den
Leser übrig, sich durch den Augenschein von
dem Reichtum der neuen Ausgabe zu über¬
zeugen. Um aber dem Leser diese Arbeit zu
erleichtern, sollte der Verlag nachträglich der
Ausgabe noch einen sechzehnten Teil anfügen.
Dieser müßte enthalten 1. ein eingehendes
Gesamtverzeichnis der in der Ausgabe ent¬
haltenen einzelnen Schriften Hoffmanns (unter
Berücksichtigung auch der mündlichen Erörte¬
rungen der sechs Serapions-Brüder); 2. einen
Überblick über die Zutaten des Herausgebers,
insbesondere über die Biographie; 3. ein
alphabetisches Register über die im Text und
in den Herausgeberzutaten vorkommenden
historischen Personen, vielleicht auch über die
von Hoffmann behandelten Hauptprobleme:
erst wenn diese Verzeichnisse vorliegen werden,
wird man der Grisebachschen Ausgabe völlig
entraten können. Das Register speziell, das
bei leidlich sorgfältiger Bearbeitung dreimal
so umfangreich werden würde wie das Grise-
bachsche, wäre eine überaus wertvolle Grund¬
lage für weitere Forschungen, insbesondere
Über Hoffmanns Verhältnis zur älteren und
zur zeitgenössischen Literatur.

Hans von Müller
Jens Peter Jacobsen: Sämtliche Werke.
Jnselvorlag, Leipzig. In Leinen 3 M., in
Leder 10 M.

Die Bücher des zarten, ergründenden,
reichen Dänen haben in Deutschland längst
Wertung und Liebe gefunden. Wer mit ihnen
leben will, findet darin immer neue Hin¬
weise und Offenbarungen; das Kleinste wird
ihm groß und bewundernswert, die viel¬
gestaltige Menschenseele lernt er sehen und
erkennen. — Bislang gab es nur die drei¬
bändige schöne Ausgabe von Marie Herzfeld im
Verlag Diederichs, Jena; jetzt hat auch der
eifrige Inselverlag sich bemüht, eine würdige
Sammlung der Dichtungen zu veranstalten.
Sie ist auf dünnem Papier gedruckt und um¬
faßt nur einen Band. Damit ist der große,
schöne Vorteil geboten, das Buch überall mit
sich führen zu können, Jacobsens wenige und
doch so gewichtige Schöpfungen stets in ihrer

[Spaltenumbruch]

Gesamtheit bei sich zu wissen. Darin liegt
eine nicht genug zu Preisende glückliche Idee.
Zudem birgt diese Ausgabe auch vieles bis¬
lang Unbekannte; neue Novellen, Verse und
auch die naturwissenschaftlichen Schriften, von
denen der Dichter selbst sagt, daß sie gut
seien, daß sie aber Wohl schwerlich jemand
gelesen haben werde. Auch sind ein Bild
des Dichters, sowie einige Karikaturen aus
seiner Feder beigegeben. (Nur die Briefe fehlen
leider.) Alles das macht dem Streben und
Wollen des Verlages viel Ehre.

Was jedoch die Übersetzungen betrifft, so
muß ich noch immer Marie Herzfelds Arbeit
als die beste und feinfühligste bezeichnen,
wenngleich Mathilde Mann und Arka Mat-
thiesen sorgfältig zu Werke gegangen sind,
ohne jedoch den unsäglichen Duft, die geheime
Eigenart zu bewahren, — soweit das mög¬
lich ist. Die Verse freilich sind zum Teil
völlig ungeschickt übertragen; auch hier ziehe
ich die Ausgabe von Diederichs vor. Man
vergleiche einmal das Gedicht „Marine" in
der Übersetzung von Erich von Mendelssohn,
die kaum verständlich erscheint, mit jener von
R. F. Arnold. Nur einige Zeilen als Beweis:

(Mendelssohn):

(Arnold):

Trotz allem aber bleibt diese neue Aus¬
gabe eine lobenswerte Tat, wenn sie auch
vorläufig nur Verheißung ist. Sie beweist,
wie stark, wie tief Jacobsens Einfluß in
Deutschland ist, wie seine leise, innerliche,
einsame Kunst die Seelen gewinnt, die sie
reich und gütig macht.

Jens Peter Jacovsen: Novelle». (Verlag
von Axel Juncker, Berlin-Charlottenburg;
br. 1,20 M., geb. 1,80 M, in Leder 3,80 M.)
[Ende Spaltensatz]
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[0448] Maßgebliches und Unmaßgebliches ferme lebhaft, nicht einige der glücklichen Einzelbeobachtungen zur Probe hersetzen zu können. So bleibt nur die Aufforderung an den Leser übrig, sich durch den Augenschein von dem Reichtum der neuen Ausgabe zu über¬ zeugen. Um aber dem Leser diese Arbeit zu erleichtern, sollte der Verlag nachträglich der Ausgabe noch einen sechzehnten Teil anfügen. Dieser müßte enthalten 1. ein eingehendes Gesamtverzeichnis der in der Ausgabe ent¬ haltenen einzelnen Schriften Hoffmanns (unter Berücksichtigung auch der mündlichen Erörte¬ rungen der sechs Serapions-Brüder); 2. einen Überblick über die Zutaten des Herausgebers, insbesondere über die Biographie; 3. ein alphabetisches Register über die im Text und in den Herausgeberzutaten vorkommenden historischen Personen, vielleicht auch über die von Hoffmann behandelten Hauptprobleme: erst wenn diese Verzeichnisse vorliegen werden, wird man der Grisebachschen Ausgabe völlig entraten können. Das Register speziell, das bei leidlich sorgfältiger Bearbeitung dreimal so umfangreich werden würde wie das Grise- bachsche, wäre eine überaus wertvolle Grund¬ lage für weitere Forschungen, insbesondere Über Hoffmanns Verhältnis zur älteren und zur zeitgenössischen Literatur. Hans von Müller Jens Peter Jacobsen: Sämtliche Werke. Jnselvorlag, Leipzig. In Leinen 3 M., in Leder 10 M. Die Bücher des zarten, ergründenden, reichen Dänen haben in Deutschland längst Wertung und Liebe gefunden. Wer mit ihnen leben will, findet darin immer neue Hin¬ weise und Offenbarungen; das Kleinste wird ihm groß und bewundernswert, die viel¬ gestaltige Menschenseele lernt er sehen und erkennen. — Bislang gab es nur die drei¬ bändige schöne Ausgabe von Marie Herzfeld im Verlag Diederichs, Jena; jetzt hat auch der eifrige Inselverlag sich bemüht, eine würdige Sammlung der Dichtungen zu veranstalten. Sie ist auf dünnem Papier gedruckt und um¬ faßt nur einen Band. Damit ist der große, schöne Vorteil geboten, das Buch überall mit sich führen zu können, Jacobsens wenige und doch so gewichtige Schöpfungen stets in ihrer Gesamtheit bei sich zu wissen. Darin liegt eine nicht genug zu Preisende glückliche Idee. Zudem birgt diese Ausgabe auch vieles bis¬ lang Unbekannte; neue Novellen, Verse und auch die naturwissenschaftlichen Schriften, von denen der Dichter selbst sagt, daß sie gut seien, daß sie aber Wohl schwerlich jemand gelesen haben werde. Auch sind ein Bild des Dichters, sowie einige Karikaturen aus seiner Feder beigegeben. (Nur die Briefe fehlen leider.) Alles das macht dem Streben und Wollen des Verlages viel Ehre. Was jedoch die Übersetzungen betrifft, so muß ich noch immer Marie Herzfelds Arbeit als die beste und feinfühligste bezeichnen, wenngleich Mathilde Mann und Arka Mat- thiesen sorgfältig zu Werke gegangen sind, ohne jedoch den unsäglichen Duft, die geheime Eigenart zu bewahren, — soweit das mög¬ lich ist. Die Verse freilich sind zum Teil völlig ungeschickt übertragen; auch hier ziehe ich die Ausgabe von Diederichs vor. Man vergleiche einmal das Gedicht „Marine" in der Übersetzung von Erich von Mendelssohn, die kaum verständlich erscheint, mit jener von R. F. Arnold. Nur einige Zeilen als Beweis: (Mendelssohn): (Arnold): Trotz allem aber bleibt diese neue Aus¬ gabe eine lobenswerte Tat, wenn sie auch vorläufig nur Verheißung ist. Sie beweist, wie stark, wie tief Jacobsens Einfluß in Deutschland ist, wie seine leise, innerliche, einsame Kunst die Seelen gewinnt, die sie reich und gütig macht. Jens Peter Jacovsen: Novelle». (Verlag von Axel Juncker, Berlin-Charlottenburg; br. 1,20 M., geb. 1,80 M, in Leder 3,80 M.)

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_324869/448>, abgerufen am 03.07.2024.