Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Viertes Vierteljahr.^GtR^ATIAAl ^S^MHAl Aus dem Aönigreich Hellas von Sikaritos I. "Nur Einseitigkeit und Oberflächlichkeit schaut überall Ideale im "Die meisten uns bekannten athenischen Staatsmänner und ! s ist sehr bezeichnend, daß ein Heitere (Aristoteles) das Wort ge¬ Bei der Betrachtung der augenblicklichen Lage muß auf den letzten Grenzboten IV 1911 7
^GtR^ATIAAl ^S^MHAl Aus dem Aönigreich Hellas von Sikaritos I. „Nur Einseitigkeit und Oberflächlichkeit schaut überall Ideale im „Die meisten uns bekannten athenischen Staatsmänner und ! s ist sehr bezeichnend, daß ein Heitere (Aristoteles) das Wort ge¬ Bei der Betrachtung der augenblicklichen Lage muß auf den letzten Grenzboten IV 1911 7
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[Abbildung]
^GtR^ATIAAl ^S^MHAl
LilliM unä clock Zute AZa,rren!
IZs ist niclit immer gesagt, -lass gute Cigarren teuer sein müssen, imcli billige Cigarren Können
gut sein. Vir liaber ein Sortiment liocliieiner bizarren -ins^co-ilrlt, alle anerkannt gut unä preis-
Wir» offsi'ihl'su se-Igsncls K KIummsi'n
Ki». 45 vorüügliclie « pi.-Ng-x-re Z.80 i». p, 100 Stück
Ko. klü beliebte Kp!,-nix»rr° 4,Z0 „ „ Joll „
Ko. 217 prima 7 I>!.-Z!ixarre «,ZV „ „ IM „
wo. 16» pikante S ?k.-üigsrrv ki.ZO „ „ IM „
K». Z«0 erstklassige I« Pi.-Higarre 7,00 „ „ >00 „
wo. 412 boobleine 12 ?k.-^ig»rr° Y,8V „ „ IM „
>VIle preise verstellen sich lüll. Verpackung, Vir übernelimen volle Garantie lllr taclellose
Ksscnaklenlieit aller Marken uncl nennen alles etwa t>licbtgekallenile zurück, Lei Kestellung von
20 lÄ, an erlolgt postkreie ^usenclung. Der Verhau-I erlolgt gegen »acbnabme veter Voreinscnäung
clef Betrages. Kei Kestellungen bitten wir anüugeben, ob Iiell, Mittel veter climkel gewünscht wircl,
^ukrrägo sinnt ?.u richten an
„cMnll" lizllrrenvmüNllUM.Lerlin, MeäricK-Strasse 24Z.
I^ernsprcclier: ^me Via, I^o. lyüZY,
Iloin l-uilongescliiitt, nur Lllgro» »n>I Vorsanck. — ^anlroicdo Anerkennungen.5
Aus dem Aönigreich Hellas
von Sikaritos I.
„Nur Einseitigkeit und Oberflächlichkeit schaut überall Ideale im
Altertum. Betrachtet das Innere des hellenischen Lebens im Staate:
Ihr werdet selbst in Athen ein tiefes sittliches Verderben bis ins
lBöckhi innerste Mark des Volkes eingedrungen finden." Die Staats-
hnushaltuug der Athener.)
„Die meisten uns bekannten athenischen Staatsmänner und
Feldherrn begingen irgend eine Art Diebstahl am Staatsbermögen:
sie waren mit wenigen Ausnahmen bestechlich. Verrat am Baterlande
war ein tiefeingewurzeltes, beinahe ein tägliches Nationnlübel zu Athen.
Bei der geringsten Verletzung der Eitelkeit lief man ins Feindeslager."
(Julius SchUarcz: Die Demokratie von Athen).
! s ist sehr bezeichnend, daß ein Heitere (Aristoteles) das Wort ge¬
prägt hat, der Mensch sei von Natur ein politisches Wesen
(?0»n politikon); mit Politik muß man nämlich jede Be¬
trachtung über Hellas beginnen. „Die Athener sind neuerungs-
^ süchtig und rasch im Anschlage und in der Ausführung der
Sache. Wenn daher jemand behauptet, sie seien von Natur so geschaffen,
weder selbst Ruhe zu haben noch anderen Menschen Ruhe zu lassen, so würde
er sagen, was wahr ist". Dieses scharfe Urteil des Thukydides über die
Athener paßt auch heute noch vollkommen auf das politisch so unruhige
Hellenenvolk im allgemeinen. Hellas steht wieder einmal vor einer politischen
Krise, welche unter Umständen zu einer sehr notwendigen Regenerierung des
Staates führen kann.
Bei der Betrachtung der augenblicklichen Lage muß auf den letzten
Türkenkrieg 1897 zurückgegriffen werden. Wie des öfteren hatte sich König
Georgios bei der Einleitung desselben auf politisch einflußreiche Persönlichkeiten
Grenzboten IV 1911 7
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