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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Erstes Vierteljahr.

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X. Mr Akademiker. "32. Hauslehrer, f, 2 Knabe", 1. 4., Sachse". 833. Philol, od. Thcol., f. 2 K"abe", Oster", Mark. 837. Hauslehrer, co,, f, L K"aben, Oster", Schlesien.
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400. Hauslehrer, , f Knn, Ostern, Schlesien,
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401. Hauslehrer, f. Kinder, Matt. 402. LandeSrat (4800 M,), l, 7" Hessen-Nassau,¬ 41S. Hilfslehrer (Neuphilologe) f, Nordseeinscl (Eng
lisch) (2400 M,), 1, 6,11,
419, Hauslehrer, jg" co" s, 3 Knob, (sehr arge", stetig,),
Sachse",
420, Kandidaten d. Thcol., für Lehranstalt, zu Ostern,
Ovcrlansih,
421, Ev. Hauslehrer, s, 2 Knab, z" Ostern, Branden¬
burg,
0. Mr Damen. "88, Lehrerin, geprüft, f, 13 jähr, Mädch., v, 1, Mai bis
1, Ott, "ach Kissi"g°n.
389, Erzieherin, °v" gepr,, alt,, s, 2 Kind,, Ostern,
Sleien,[Spaltenumbruch]
425, Erzieherin, co" gepr,, f, 14j, Mädch, z, Ostern,
Mecklenburg,
chs

Der junge Vismarck
v A. Senfft v. Pilsach on

ismarcks Leben seinem Volke zu schildern, ist keine einfache Aufgabe.
Anziehend oder abstoßend strömt der Name des toten Helden noch
heute die geheimnisvollen magnetischen Kräfte aus, die dem lebenden
verliehen waren. Zustimmend oder widersprechend ist das lebende
Geschlecht in Deutschland mit seinem politischen Denken und Fühlen
in Bismarcks Schatten aufgewachsen. Das ist kein günstiger Standpunkt für
den Historiker, der die ihm nötige Übersicht nur aus gemessener Entfernung
gewinnen kann.

Nun vollends Bismarcks Jugend! Seit langem ein Spalier für das üppig
rankende Blätterwerk der Anekdote, verheißt sie der Geschichtschreibung nur spärliche
Ausbeute. Bismarcks Taten fallen in sein reiferes Mannesalter; er gehört nicht
zu den Lieblingen der Götter wie Alexander der Große, Raffael oder Mozart,
deren Leben vor der Mittagshöhe endete und dennoch unvergängliche Spuren
zurückließ. Bismarcks Jugend zeigt uns ein frühes Entfalten und Überschäumen;
unverkennbar verlangsamt dann die Maßlosigkeit seiner Selbstbetätigung den
Prozeß seines Reifens. Übersättigung und Ungeduld führen seine leidenschaftliche
Natur dem moralische,? Schiffbruch der Verzweiflung nahe. Aber noch zur rechten
Zeit rettet ihn sein guter Genius aus der Brandung an das sichere Ufer eines
inneren und äußeren Glückes.

Auf den ersten Blick mag eine solche Jugend den Romandichter stärker
fesseln als den Geschichtsforscher. Und doch hatte Goethe recht mit seiner
Äußerung zu Eckermann: Die bedeutendste Epoche eines Individuums ist die
der Entwickelung. Das trifft auch für Bismarck zu. Für uus und für die
Weltgeschichte bleibt der Zeitabschnitt von 1862 bis 1871 weitaus der bedeut¬
samste in Bismarcks Leben. Für die Ausbildung seines Charakters und darum


Grenzboten I 1911 7"


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X. Mr Akademiker. »32. Hauslehrer, f, 2 Knabe», 1. 4., Sachse». 833. Philol, od. Thcol., f. 2 K»abe», Oster», Mark. 837. Hauslehrer, co,, f, L K»aben, Oster», Schlesien.
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Sachse»,
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Ovcrlansih,
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1, Ott, »ach Kissi»g°n.
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Mecklenburg,
chs

Der junge Vismarck
v A. Senfft v. Pilsach on

ismarcks Leben seinem Volke zu schildern, ist keine einfache Aufgabe.
Anziehend oder abstoßend strömt der Name des toten Helden noch
heute die geheimnisvollen magnetischen Kräfte aus, die dem lebenden
verliehen waren. Zustimmend oder widersprechend ist das lebende
Geschlecht in Deutschland mit seinem politischen Denken und Fühlen
in Bismarcks Schatten aufgewachsen. Das ist kein günstiger Standpunkt für
den Historiker, der die ihm nötige Übersicht nur aus gemessener Entfernung
gewinnen kann.

Nun vollends Bismarcks Jugend! Seit langem ein Spalier für das üppig
rankende Blätterwerk der Anekdote, verheißt sie der Geschichtschreibung nur spärliche
Ausbeute. Bismarcks Taten fallen in sein reiferes Mannesalter; er gehört nicht
zu den Lieblingen der Götter wie Alexander der Große, Raffael oder Mozart,
deren Leben vor der Mittagshöhe endete und dennoch unvergängliche Spuren
zurückließ. Bismarcks Jugend zeigt uns ein frühes Entfalten und Überschäumen;
unverkennbar verlangsamt dann die Maßlosigkeit seiner Selbstbetätigung den
Prozeß seines Reifens. Übersättigung und Ungeduld führen seine leidenschaftliche
Natur dem moralische,? Schiffbruch der Verzweiflung nahe. Aber noch zur rechten
Zeit rettet ihn sein guter Genius aus der Brandung an das sichere Ufer eines
inneren und äußeren Glückes.

Auf den ersten Blick mag eine solche Jugend den Romandichter stärker
fesseln als den Geschichtsforscher. Und doch hatte Goethe recht mit seiner
Äußerung zu Eckermann: Die bedeutendste Epoche eines Individuums ist die
der Entwickelung. Das trifft auch für Bismarck zu. Für uus und für die
Weltgeschichte bleibt der Zeitabschnitt von 1862 bis 1871 weitaus der bedeut¬
samste in Bismarcks Leben. Für die Ausbildung seines Charakters und darum


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_317612/615>, abgerufen am 27.12.2024.