Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Erstes Vierteljahr.Grundfragen der Privatangestelltenversicherung Naivität begabt ist, erlebt bei der Märchenerzählung einen befriedigenden, leben¬ Das Bedürfnis nach Reform des Bühnenmärchens ist wiederholt laut Grundfragen der Privatangestelltenversicherung von (Schluß.) Wie kann die Prinatangestelltenversicherung gestaltet werden, damit die Grundfragen der Privatangestelltenversicherung Naivität begabt ist, erlebt bei der Märchenerzählung einen befriedigenden, leben¬ Das Bedürfnis nach Reform des Bühnenmärchens ist wiederholt laut Grundfragen der Privatangestelltenversicherung von (Schluß.) Wie kann die Prinatangestelltenversicherung gestaltet werden, damit die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0531" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/318144"/> <fw type="header" place="top"> Grundfragen der Privatangestelltenversicherung</fw><lb/> <p xml:id="ID_2374" prev="#ID_2373"> Naivität begabt ist, erlebt bei der Märchenerzählung einen befriedigenden, leben¬<lb/> digen Genuß. Und wie ergeht es ihm bei Aufführungen im Theater?</p><lb/> <p xml:id="ID_2375"> Das Bedürfnis nach Reform des Bühnenmärchens ist wiederholt laut<lb/> geworden, leider ohne genügenden Widerhall zu finden. Der Name Maximilian<lb/> Burgh, der in München und Berlin ohne verdienten Dank zu ernten dafür<lb/> wirkte, ist bereits genannt. Letztes Jahr erklärte Hans Bacmeister im Verein<lb/> mit Kurt Striegler in Dresden seine Absicht zu neuen Versuchen. Martersteig<lb/> in Köln ließ im vorherigen Jahr, um den Kindern eine künstlerische Gabe zu<lb/> bieten, ein von Falkenberg verfaßtes mittelalterliches Weihnachtsspiel aufführen<lb/> und inszenierte es mit strenger Stilisierung, Bild und dramatische Szene scharf<lb/> trennend, und mit scheinbar primitivem Bühnenapparat. Zuletzt sah ich dann<lb/> am volkstümlichen Luisentheater in Berlin die schon erwähnte Dramatisierung<lb/> des „Zwerg Nase" von einer neuen Autorin, Anna Schwabacher, die trotz<lb/> Schwankungen (bei völlig ungenügender Inszenierung) ein Talent zeigte, das<lb/> den richtigen Weg fühlt und ihn zu gehen befähigt scheint, und das Publikum<lb/> versagte ihr nicht die begeisterte Gefolgschaft. Bei den Theaterleitern ist ziemlich<lb/> allgemein die Erkenntnis über die Geringartigkeit der üblichen Märchenstücke<lb/> verbreitet, und bei ihnen fehlt es wohl am wenigsten am guten Willen, Besserung<lb/> zu schaffen. Was dagegen fehlt, ist die genügende Anteilnahme des Publikums.<lb/> Versucht ein Theaterleiter das Neue, Interessante, Gute, so kann er nicht einmal<lb/> die rücksichtsvolle Beachtung der Presse erwarten. Vorläufig gilt der Stand¬<lb/> punkt: nur sür die Kleinen, und da kann ernste nützliche Kritik nicht einsetzen.<lb/> Hilfe ist zunächst zu erwarten von Eltern und Erziehern, indem sie die Kinder<lb/> von wertlosen Aufführungen fernhalten und bei Theatern und Vereinen um<lb/> dlere Weihnachtsgaben anhalten. Amerika hat, freilich auf ganz anderne<lb/> Grundgedanken aufbauend, Kindererziehungstheater errichtet. Wer sorgt bei uns<lb/> gemütvollen Deutschen ähnlich für die Kinder und unser liebes gutes Märchen?<lb/> Das Volksmärchen auf der Bühne darf nicht Aschenbrödel sein und unbeachtet<lb/> in der Ecke stehen, es muß ernst und in Pflege genommen werden, wenn man<lb/> ihm überhaupt wirkliche Daseinsberechtigung zuerkennen will.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Grundfragen der Privatangestelltenversicherung<lb/><note type="byline"/> von<lb/> (Schluß.)</head><lb/> <p xml:id="ID_2376" next="#ID_2377"> Wie kann die Prinatangestelltenversicherung gestaltet werden, damit die<lb/> Angestellten zufriedengestellt und andere unangenehme Folgen vermieden werden?<lb/> Dazu ist in erster Linie notwendig, die jetzt in Aussicht genommene Versicherungs¬<lb/> form einer Invaliden-, Alters-, Witwen- und Waisenrentenversicherung zu ver-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0531]
Grundfragen der Privatangestelltenversicherung
Naivität begabt ist, erlebt bei der Märchenerzählung einen befriedigenden, leben¬
digen Genuß. Und wie ergeht es ihm bei Aufführungen im Theater?
Das Bedürfnis nach Reform des Bühnenmärchens ist wiederholt laut
geworden, leider ohne genügenden Widerhall zu finden. Der Name Maximilian
Burgh, der in München und Berlin ohne verdienten Dank zu ernten dafür
wirkte, ist bereits genannt. Letztes Jahr erklärte Hans Bacmeister im Verein
mit Kurt Striegler in Dresden seine Absicht zu neuen Versuchen. Martersteig
in Köln ließ im vorherigen Jahr, um den Kindern eine künstlerische Gabe zu
bieten, ein von Falkenberg verfaßtes mittelalterliches Weihnachtsspiel aufführen
und inszenierte es mit strenger Stilisierung, Bild und dramatische Szene scharf
trennend, und mit scheinbar primitivem Bühnenapparat. Zuletzt sah ich dann
am volkstümlichen Luisentheater in Berlin die schon erwähnte Dramatisierung
des „Zwerg Nase" von einer neuen Autorin, Anna Schwabacher, die trotz
Schwankungen (bei völlig ungenügender Inszenierung) ein Talent zeigte, das
den richtigen Weg fühlt und ihn zu gehen befähigt scheint, und das Publikum
versagte ihr nicht die begeisterte Gefolgschaft. Bei den Theaterleitern ist ziemlich
allgemein die Erkenntnis über die Geringartigkeit der üblichen Märchenstücke
verbreitet, und bei ihnen fehlt es wohl am wenigsten am guten Willen, Besserung
zu schaffen. Was dagegen fehlt, ist die genügende Anteilnahme des Publikums.
Versucht ein Theaterleiter das Neue, Interessante, Gute, so kann er nicht einmal
die rücksichtsvolle Beachtung der Presse erwarten. Vorläufig gilt der Stand¬
punkt: nur sür die Kleinen, und da kann ernste nützliche Kritik nicht einsetzen.
Hilfe ist zunächst zu erwarten von Eltern und Erziehern, indem sie die Kinder
von wertlosen Aufführungen fernhalten und bei Theatern und Vereinen um
dlere Weihnachtsgaben anhalten. Amerika hat, freilich auf ganz anderne
Grundgedanken aufbauend, Kindererziehungstheater errichtet. Wer sorgt bei uns
gemütvollen Deutschen ähnlich für die Kinder und unser liebes gutes Märchen?
Das Volksmärchen auf der Bühne darf nicht Aschenbrödel sein und unbeachtet
in der Ecke stehen, es muß ernst und in Pflege genommen werden, wenn man
ihm überhaupt wirkliche Daseinsberechtigung zuerkennen will.
Grundfragen der Privatangestelltenversicherung
von
(Schluß.)
Wie kann die Prinatangestelltenversicherung gestaltet werden, damit die
Angestellten zufriedengestellt und andere unangenehme Folgen vermieden werden?
Dazu ist in erster Linie notwendig, die jetzt in Aussicht genommene Versicherungs¬
form einer Invaliden-, Alters-, Witwen- und Waisenrentenversicherung zu ver-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |