Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches trüge zur Lösung kosmogonischer Probleme oder ähnlich benannt, so hätte ich un¬ luixLisnsia. Als Festgabe zum fünfhundertjährigem Jubiläum der Leipziger Gottsched ist mit der ersten Ausgabe seiner "Gedichte, Leipzig, 1736. mit Bei der Rubrik Kunst, Theater und Musik muß der "Geschichte des Theaters Auch aus diesem Kataloge geht wieder hervor, wie wenig doch eigentlich die Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Fricdenau, Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten. Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig Maßgebliches und Unmaßgebliches trüge zur Lösung kosmogonischer Probleme oder ähnlich benannt, so hätte ich un¬ luixLisnsia. Als Festgabe zum fünfhundertjährigem Jubiläum der Leipziger Gottsched ist mit der ersten Ausgabe seiner „Gedichte, Leipzig, 1736. mit Bei der Rubrik Kunst, Theater und Musik muß der „Geschichte des Theaters Auch aus diesem Kataloge geht wieder hervor, wie wenig doch eigentlich die Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin- Fricdenau, Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten. Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0298" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/314001"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_1288" prev="#ID_1287"> trüge zur Lösung kosmogonischer Probleme oder ähnlich benannt, so hätte ich un¬<lb/> bedenklich geschrieben: Wir haben hier eines der geistvollsten, gründlichsten und<lb/> verständlichsten Bücher vor uns, die je über den Gegenstand geschrieben worden<lb/> sind. Die Arbeit der meisten Forscher wird wohl in den nächsten Jahrzehnten von<lb/> hier aus ihren Ausgang nehmen. Sein Studium ist deshalb den weitesten Kreisen<lb/><note type="byline"> Heinz Bauer</note> unbedingt anzuempfehlen. </p><lb/> </div> <div n="2"> <head> luixLisnsia.</head> <p xml:id="ID_1289"> Als Festgabe zum fünfhundertjährigem Jubiläum der Leipziger<lb/> Universität bietet die bekannte Antiquariatsbuchhandlung von Adolf Weigel in<lb/> Leipzig den Freunden der Kultur-, Literatur- und Kunstgeschichte einen reich¬<lb/> haltigen, mit gewohnter bibliographischer Sorgfalt bearbeiteten Katalog über Bücher,<lb/> Ansichten, Pläne und Kunstblätter, die auf Leipzig, seine Universität, sein bürgerliches,<lb/> religiöses, Kunst-, Theater- und Musikleben, auf seinen Handel und Verkehr und<lb/> seine geschichtlichen Schicksale Bezug haben. Wie billig eröffnet in dieser Sammlung<lb/> die Natsr ZUxsisusis mit zahlreichen Festschriften und historischen Urkunden<lb/> sowie mit den Bildnissen und Einzelschriften der Männer, die hier gelehrt, und<lb/> denen der berühmteren, die hier studiert haben, den Reigen. Ans dem Inhalt dieses<lb/> Abschnittes heben wir hervor: die von G. Erker herausgegebnen „Matrikel der<lb/> Universität Leipzig, 3 Bände, mit 10 Tafeln in reichem Gold- und Farbendruck",<lb/> die „Beschreibung der 4. Säkularfeyer", Kreußlers „Beschreibung der Feierlichkeiten<lb/> am Jubelfeste der Universität 1809", das Aktenmaterial des Watzdorfischen Stiftungs¬<lb/> prozesses, die außerordentlich seltene Robinsonade von Siegmund Jrenius „Die<lb/> unerwarteten Verhängnisse über große Geister in den Begebenheiten eines Leipziger<lb/> Studenten 1765—66", endlich Goethes Gedicht „An den Kuchenbäcker Händel" in<lb/> den „Vermischten Gedichten. Von Herrn I. C. Rost", Leipzig, 1769.<lb/> "</p><lb/> <p xml:id="ID_1290"> Gottsched ist mit der ersten Ausgabe seiner „Gedichte, Leipzig, 1736. mit<lb/> vier Bänden seiner „Beyträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie<lb/> und Beredsamkeit", Leipzig, 1732 bis 1737, und sechs Jahrgängen seiner Zeitschrift<lb/> „Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit", seine Gattin Luise Adelgunde<lb/> Victoria, geb. Kulmus mit ihrem seltensten Theaterstück „Die Pietisterey im Fisch¬<lb/> bein-Rocke", Rostock, 1737, vertreten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1291"> Bei der Rubrik Kunst, Theater und Musik muß der „Geschichte des Theaters<lb/> in Leipzig" von H. Blümner, Leipzig, 1818, der F. W. Kreuchaufschen Schrift<lb/> „Oesers neuste Allegoriegemälde", Leipzig, 1782, der berühmten Liedersammlung<lb/> „Sperontes, Singende Muse an der Pleiße" sowie der reichen Sammlungen<lb/> Klingerscher und He'rouxscher Radierungen gedacht werden. Von beinahe noch<lb/> größerm Interesse dürfte die historische und kulturhistorische Abteilung des Katalogs<lb/> sein. Wir erwähnen daraus nur eine Kollektion von Bildnissen und Karikaturen<lb/> Robert Blums, die Chroniken von Grosse, Heydenreich, Jccander, Leonhardi,<lb/> Schneider, Vogel usw., die stadtgeschichtlichen Publikationen Wustmanns, Kunstblätter,<lb/> Gelegenheitsschriften und Bücher zur Geschichte der Befreiungskriege und der Völker¬<lb/> schlacht, endlich eine nahezu vollständige Sammlung von Werken der Leipziger<lb/> Pasquillantenliteratur.</p><lb/> <p xml:id="ID_1292"> Auch aus diesem Kataloge geht wieder hervor, wie wenig doch eigentlich die<lb/> Leipziger Universität bei ihrer stillen Arbeit von den großen geistigen Strömungen<lb/> berührt worden ist, die aus dem Mittelalter in die Gegenwart herüberfuhren. Es<lb/> liegt eine gewisse Tragik darin, daß unsre Hochschule Luther und sein Werk bekämpfte,<lb/> dem jungen Leibniz ihre Tore verschloß, auf Gottscheds und Gellerts Bestrebungen<lb/> zur Pflege der deutschen Sprache mit nachsichtiger Duldung herabsah und Napoleons<lb/> Name an den gestirnten Himmel schrieb. Das ist einer der ernsten Gedanken, die<lb/> sich <note type="byline"> y. H.</note> uns bei dem Jubiläum aufgedrängt haben. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-<lb/> Fricdenau, Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.<lb/> Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0298]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
trüge zur Lösung kosmogonischer Probleme oder ähnlich benannt, so hätte ich un¬
bedenklich geschrieben: Wir haben hier eines der geistvollsten, gründlichsten und
verständlichsten Bücher vor uns, die je über den Gegenstand geschrieben worden
sind. Die Arbeit der meisten Forscher wird wohl in den nächsten Jahrzehnten von
hier aus ihren Ausgang nehmen. Sein Studium ist deshalb den weitesten Kreisen
Heinz Bauer unbedingt anzuempfehlen.
luixLisnsia. Als Festgabe zum fünfhundertjährigem Jubiläum der Leipziger
Universität bietet die bekannte Antiquariatsbuchhandlung von Adolf Weigel in
Leipzig den Freunden der Kultur-, Literatur- und Kunstgeschichte einen reich¬
haltigen, mit gewohnter bibliographischer Sorgfalt bearbeiteten Katalog über Bücher,
Ansichten, Pläne und Kunstblätter, die auf Leipzig, seine Universität, sein bürgerliches,
religiöses, Kunst-, Theater- und Musikleben, auf seinen Handel und Verkehr und
seine geschichtlichen Schicksale Bezug haben. Wie billig eröffnet in dieser Sammlung
die Natsr ZUxsisusis mit zahlreichen Festschriften und historischen Urkunden
sowie mit den Bildnissen und Einzelschriften der Männer, die hier gelehrt, und
denen der berühmteren, die hier studiert haben, den Reigen. Ans dem Inhalt dieses
Abschnittes heben wir hervor: die von G. Erker herausgegebnen „Matrikel der
Universität Leipzig, 3 Bände, mit 10 Tafeln in reichem Gold- und Farbendruck",
die „Beschreibung der 4. Säkularfeyer", Kreußlers „Beschreibung der Feierlichkeiten
am Jubelfeste der Universität 1809", das Aktenmaterial des Watzdorfischen Stiftungs¬
prozesses, die außerordentlich seltene Robinsonade von Siegmund Jrenius „Die
unerwarteten Verhängnisse über große Geister in den Begebenheiten eines Leipziger
Studenten 1765—66", endlich Goethes Gedicht „An den Kuchenbäcker Händel" in
den „Vermischten Gedichten. Von Herrn I. C. Rost", Leipzig, 1769.
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Gottsched ist mit der ersten Ausgabe seiner „Gedichte, Leipzig, 1736. mit
vier Bänden seiner „Beyträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie
und Beredsamkeit", Leipzig, 1732 bis 1737, und sechs Jahrgängen seiner Zeitschrift
„Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit", seine Gattin Luise Adelgunde
Victoria, geb. Kulmus mit ihrem seltensten Theaterstück „Die Pietisterey im Fisch¬
bein-Rocke", Rostock, 1737, vertreten.
Bei der Rubrik Kunst, Theater und Musik muß der „Geschichte des Theaters
in Leipzig" von H. Blümner, Leipzig, 1818, der F. W. Kreuchaufschen Schrift
„Oesers neuste Allegoriegemälde", Leipzig, 1782, der berühmten Liedersammlung
„Sperontes, Singende Muse an der Pleiße" sowie der reichen Sammlungen
Klingerscher und He'rouxscher Radierungen gedacht werden. Von beinahe noch
größerm Interesse dürfte die historische und kulturhistorische Abteilung des Katalogs
sein. Wir erwähnen daraus nur eine Kollektion von Bildnissen und Karikaturen
Robert Blums, die Chroniken von Grosse, Heydenreich, Jccander, Leonhardi,
Schneider, Vogel usw., die stadtgeschichtlichen Publikationen Wustmanns, Kunstblätter,
Gelegenheitsschriften und Bücher zur Geschichte der Befreiungskriege und der Völker¬
schlacht, endlich eine nahezu vollständige Sammlung von Werken der Leipziger
Pasquillantenliteratur.
Auch aus diesem Kataloge geht wieder hervor, wie wenig doch eigentlich die
Leipziger Universität bei ihrer stillen Arbeit von den großen geistigen Strömungen
berührt worden ist, die aus dem Mittelalter in die Gegenwart herüberfuhren. Es
liegt eine gewisse Tragik darin, daß unsre Hochschule Luther und sein Werk bekämpfte,
dem jungen Leibniz ihre Tore verschloß, auf Gottscheds und Gellerts Bestrebungen
zur Pflege der deutschen Sprache mit nachsichtiger Duldung herabsah und Napoleons
Name an den gestirnten Himmel schrieb. Das ist einer der ernsten Gedanken, die
sich y. H. uns bei dem Jubiläum aufgedrängt haben.
Für die Herausgabe verantwortlich Karl Weisser in Leipzig und George Cleinow in Berlin-
Fricdenau, Alle Zuschriften an die Redaktion sind nur nach Leipzig, Jnselstraße 20, zu richten.
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