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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Viele adlige wie bürgerliche Offiziere sind. Nach der Statistik gibt es aber in der
Armee im ganzen ungefähr doppelt so viel bürgerliche wie adlige Offiziere. Damit
die Sache nun nach den Ansichten des Abgeordneten Müller-Meiningen stimme,
muß er einige der gut qualifizierten adligen Offiziere zurückstellen und einige weniger
gut qualifizierte bürgerliche an ihre Stelle setzen. Das geht natürlich nicht.

In Sachen der Reichsfinanzreform rücken die Arbeiten der Kommission nur
langsam vorwärts. Über die Brcmsteuer hat mau sich geeinigt, auch bei der
Tabaksteuer lichtet sich der Horizont etwas. Glatt abgelehnt wurden die Jnseraten-
steuer und die Gas- und Elektrizitätssteucr. Im Lande aber wächst die Teil¬
nahme an dem Zustandekommen der Reform, und die Erklärungen zugunsten der
Nachlnßsteuer häufen sich. Hoffentlich geht es nun besser vorwärts!




Julius Wolf über die Finanzreform.

In einem "den Manen Miquels"
gewidmeten Buche: "Die Retchsfincmzreform und ihr Zusammenhang mit Deutsch¬
lands Volks- und Weltwirtschaft" (Leipzig, C. L. Hirschfeld) hat Professor Julius
Wolf die brennendste Frage des Tages mit erschöpfender Gründlichkeit behandelt.
Er weckt den Patriotismus mit dem bekannten Gedankengange: der jährliche Be¬
völkerungszuwachs Deutschlands kann nicht in der Landwirtschaft, sondern nur in
der Industrie untergebracht werden, und dieses nur dann, wenn sich unser Export
ausdehnt. Damit erregen wir den Konkurrenzneid der andern Staaten, namentlich
Englands, und daraus entspringt die Notwendigkeit stetig wachsender Rüstungen und
der Ausgaben dafür. Indem unsre Reichseinnahmen hinter diesen notwendigen
Ausgaben alljährlich um durchschnittlich 5 Prozent zurückblieben, sind wir in die
gegenwärtige Kalamität geraten. Der Weg der Abhilfe war dadurch vorgezeichnet,
daß von den indirekten Steuern die auf Gegenstände des Massenluxus, von den
direkten die Erbschaftssteuer ungenügend entwickelt waren. (In besondern Abhand¬
lungen wird als wesentlicher Unterschied der indirekten von den direkten Steuern
nachgewiesen, daß jene von der Masse, diese von der wohlhabenden Minderheit
erhoben werden, und außerdem gezeigt, daß Branntwein, Bier und Tabak wirklich
ein Luxus sind, daß ihr Verbrauch ohne Schädigung des Volkes und der National¬
wirtschaft eingeschränkt werden kann, daß dagegen hohe Getreide- und Fleischzölle
eine sehr bedeutende Belastung der unvermögenden Bevölkerung bedeuten, endlich,
daß die Opposition der Konservativen gegen die vorgeschlagne Nachlaßsteuer zwar
aus achtungswerten Gefühlen entspringt, die Befürchtungen wegen der vermeintlichen
schlimmen Wirkungen dieser Steuer jedoch auf Irrtum beruhen.) Diesen Weg hat
nun, nachdem mancherlei andres teils publizistisch erörtert teils tatsächlich probiert
worden war, jetzt Sydow beschritten. Die eingehende Prüfung seiner Vorlage ergibt
das zusammenfassende Urteil: "In Summa ist diese Reichsfinanz- und insbesondre
die Reichssteuerreform ein großes, gründlich vorbereitetes, wohl durchdachtes, modern
entworfnes, Billigkeit gegenüber den verschiednen Ständen und Gruppen suchendes,
des großen Deutschen Reichs durchaus würdiges Werk." Siege über Sydow der
Reichstag, das heißt ein Kompromiß der in diesem vertretnen Interessengruppen
und Parteidoktrinen, so wird das zwar ein Fortschritt sein, und es wird auch nicht
einer künftigen Reform der Weg verlegt, wie das vor siebenundzwanzig Jahren
durch die Verwerfung des Tabakmonopols geschehen ist, des besten aller Monopole,
das mit einem Schlage allen Nöten abgeholfen haben würde. Aber ganze Arbeit
wäre damit uicht geleistet; es würde eine siebente, achte, neunte Neformrnte not¬
wendig werden, "da nun einmal die ratenweise Erledigung der nationalen Pflicht
beliebt wird". Fällt die Nachlaßsteuer, so schlägt Wolf statt ihrer eine Gesellschafts¬
oder Dividendensteuer vor, nicht etwa aus Feindschaft gegen das mobile Kapital,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Viele adlige wie bürgerliche Offiziere sind. Nach der Statistik gibt es aber in der
Armee im ganzen ungefähr doppelt so viel bürgerliche wie adlige Offiziere. Damit
die Sache nun nach den Ansichten des Abgeordneten Müller-Meiningen stimme,
muß er einige der gut qualifizierten adligen Offiziere zurückstellen und einige weniger
gut qualifizierte bürgerliche an ihre Stelle setzen. Das geht natürlich nicht.

In Sachen der Reichsfinanzreform rücken die Arbeiten der Kommission nur
langsam vorwärts. Über die Brcmsteuer hat mau sich geeinigt, auch bei der
Tabaksteuer lichtet sich der Horizont etwas. Glatt abgelehnt wurden die Jnseraten-
steuer und die Gas- und Elektrizitätssteucr. Im Lande aber wächst die Teil¬
nahme an dem Zustandekommen der Reform, und die Erklärungen zugunsten der
Nachlnßsteuer häufen sich. Hoffentlich geht es nun besser vorwärts!




Julius Wolf über die Finanzreform.

In einem „den Manen Miquels"
gewidmeten Buche: „Die Retchsfincmzreform und ihr Zusammenhang mit Deutsch¬
lands Volks- und Weltwirtschaft" (Leipzig, C. L. Hirschfeld) hat Professor Julius
Wolf die brennendste Frage des Tages mit erschöpfender Gründlichkeit behandelt.
Er weckt den Patriotismus mit dem bekannten Gedankengange: der jährliche Be¬
völkerungszuwachs Deutschlands kann nicht in der Landwirtschaft, sondern nur in
der Industrie untergebracht werden, und dieses nur dann, wenn sich unser Export
ausdehnt. Damit erregen wir den Konkurrenzneid der andern Staaten, namentlich
Englands, und daraus entspringt die Notwendigkeit stetig wachsender Rüstungen und
der Ausgaben dafür. Indem unsre Reichseinnahmen hinter diesen notwendigen
Ausgaben alljährlich um durchschnittlich 5 Prozent zurückblieben, sind wir in die
gegenwärtige Kalamität geraten. Der Weg der Abhilfe war dadurch vorgezeichnet,
daß von den indirekten Steuern die auf Gegenstände des Massenluxus, von den
direkten die Erbschaftssteuer ungenügend entwickelt waren. (In besondern Abhand¬
lungen wird als wesentlicher Unterschied der indirekten von den direkten Steuern
nachgewiesen, daß jene von der Masse, diese von der wohlhabenden Minderheit
erhoben werden, und außerdem gezeigt, daß Branntwein, Bier und Tabak wirklich
ein Luxus sind, daß ihr Verbrauch ohne Schädigung des Volkes und der National¬
wirtschaft eingeschränkt werden kann, daß dagegen hohe Getreide- und Fleischzölle
eine sehr bedeutende Belastung der unvermögenden Bevölkerung bedeuten, endlich,
daß die Opposition der Konservativen gegen die vorgeschlagne Nachlaßsteuer zwar
aus achtungswerten Gefühlen entspringt, die Befürchtungen wegen der vermeintlichen
schlimmen Wirkungen dieser Steuer jedoch auf Irrtum beruhen.) Diesen Weg hat
nun, nachdem mancherlei andres teils publizistisch erörtert teils tatsächlich probiert
worden war, jetzt Sydow beschritten. Die eingehende Prüfung seiner Vorlage ergibt
das zusammenfassende Urteil: „In Summa ist diese Reichsfinanz- und insbesondre
die Reichssteuerreform ein großes, gründlich vorbereitetes, wohl durchdachtes, modern
entworfnes, Billigkeit gegenüber den verschiednen Ständen und Gruppen suchendes,
des großen Deutschen Reichs durchaus würdiges Werk." Siege über Sydow der
Reichstag, das heißt ein Kompromiß der in diesem vertretnen Interessengruppen
und Parteidoktrinen, so wird das zwar ein Fortschritt sein, und es wird auch nicht
einer künftigen Reform der Weg verlegt, wie das vor siebenundzwanzig Jahren
durch die Verwerfung des Tabakmonopols geschehen ist, des besten aller Monopole,
das mit einem Schlage allen Nöten abgeholfen haben würde. Aber ganze Arbeit
wäre damit uicht geleistet; es würde eine siebente, achte, neunte Neformrnte not¬
wendig werden, „da nun einmal die ratenweise Erledigung der nationalen Pflicht
beliebt wird". Fällt die Nachlaßsteuer, so schlägt Wolf statt ihrer eine Gesellschafts¬
oder Dividendensteuer vor, nicht etwa aus Feindschaft gegen das mobile Kapital,


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[0676] Maßgebliches und Unmaßgebliches Viele adlige wie bürgerliche Offiziere sind. Nach der Statistik gibt es aber in der Armee im ganzen ungefähr doppelt so viel bürgerliche wie adlige Offiziere. Damit die Sache nun nach den Ansichten des Abgeordneten Müller-Meiningen stimme, muß er einige der gut qualifizierten adligen Offiziere zurückstellen und einige weniger gut qualifizierte bürgerliche an ihre Stelle setzen. Das geht natürlich nicht. In Sachen der Reichsfinanzreform rücken die Arbeiten der Kommission nur langsam vorwärts. Über die Brcmsteuer hat mau sich geeinigt, auch bei der Tabaksteuer lichtet sich der Horizont etwas. Glatt abgelehnt wurden die Jnseraten- steuer und die Gas- und Elektrizitätssteucr. Im Lande aber wächst die Teil¬ nahme an dem Zustandekommen der Reform, und die Erklärungen zugunsten der Nachlnßsteuer häufen sich. Hoffentlich geht es nun besser vorwärts! Julius Wolf über die Finanzreform. In einem „den Manen Miquels" gewidmeten Buche: „Die Retchsfincmzreform und ihr Zusammenhang mit Deutsch¬ lands Volks- und Weltwirtschaft" (Leipzig, C. L. Hirschfeld) hat Professor Julius Wolf die brennendste Frage des Tages mit erschöpfender Gründlichkeit behandelt. Er weckt den Patriotismus mit dem bekannten Gedankengange: der jährliche Be¬ völkerungszuwachs Deutschlands kann nicht in der Landwirtschaft, sondern nur in der Industrie untergebracht werden, und dieses nur dann, wenn sich unser Export ausdehnt. Damit erregen wir den Konkurrenzneid der andern Staaten, namentlich Englands, und daraus entspringt die Notwendigkeit stetig wachsender Rüstungen und der Ausgaben dafür. Indem unsre Reichseinnahmen hinter diesen notwendigen Ausgaben alljährlich um durchschnittlich 5 Prozent zurückblieben, sind wir in die gegenwärtige Kalamität geraten. Der Weg der Abhilfe war dadurch vorgezeichnet, daß von den indirekten Steuern die auf Gegenstände des Massenluxus, von den direkten die Erbschaftssteuer ungenügend entwickelt waren. (In besondern Abhand¬ lungen wird als wesentlicher Unterschied der indirekten von den direkten Steuern nachgewiesen, daß jene von der Masse, diese von der wohlhabenden Minderheit erhoben werden, und außerdem gezeigt, daß Branntwein, Bier und Tabak wirklich ein Luxus sind, daß ihr Verbrauch ohne Schädigung des Volkes und der National¬ wirtschaft eingeschränkt werden kann, daß dagegen hohe Getreide- und Fleischzölle eine sehr bedeutende Belastung der unvermögenden Bevölkerung bedeuten, endlich, daß die Opposition der Konservativen gegen die vorgeschlagne Nachlaßsteuer zwar aus achtungswerten Gefühlen entspringt, die Befürchtungen wegen der vermeintlichen schlimmen Wirkungen dieser Steuer jedoch auf Irrtum beruhen.) Diesen Weg hat nun, nachdem mancherlei andres teils publizistisch erörtert teils tatsächlich probiert worden war, jetzt Sydow beschritten. Die eingehende Prüfung seiner Vorlage ergibt das zusammenfassende Urteil: „In Summa ist diese Reichsfinanz- und insbesondre die Reichssteuerreform ein großes, gründlich vorbereitetes, wohl durchdachtes, modern entworfnes, Billigkeit gegenüber den verschiednen Ständen und Gruppen suchendes, des großen Deutschen Reichs durchaus würdiges Werk." Siege über Sydow der Reichstag, das heißt ein Kompromiß der in diesem vertretnen Interessengruppen und Parteidoktrinen, so wird das zwar ein Fortschritt sein, und es wird auch nicht einer künftigen Reform der Weg verlegt, wie das vor siebenundzwanzig Jahren durch die Verwerfung des Tabakmonopols geschehen ist, des besten aller Monopole, das mit einem Schlage allen Nöten abgeholfen haben würde. Aber ganze Arbeit wäre damit uicht geleistet; es würde eine siebente, achte, neunte Neformrnte not¬ wendig werden, „da nun einmal die ratenweise Erledigung der nationalen Pflicht beliebt wird". Fällt die Nachlaßsteuer, so schlägt Wolf statt ihrer eine Gesellschafts¬ oder Dividendensteuer vor, nicht etwa aus Feindschaft gegen das mobile Kapital,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/676>, abgerufen am 22.07.2024.