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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit den Wünschen und Interessen einer gewissen Kategorie von Pflanzern geraten
würde, war voranszuseh". Nun werden sich in dieser Frage gewiß noch viele
Meinungsverschiedenheiten ergeben, und wahrscheinlich wird auch der Staatssekretär
selbst nicht durchaus bei allen den Ansichten stehn bleiben, denen er bei den letzten
Debatten über den Kolonialetat eine vorläufige Formulierung gegeben hat. Es ist
jedoch zu erkennen, daß wir mit größerer Zuversicht als früher darauf rechnen
können, daß die dringenden Probleme der Kolonialpoliiik entschlossen in Augriff
genommen werden. Und das ist doch eigentlich die Hauptsache; denn wir können
nicht mehr darauf warten, bis sich alle Kenner, Interessenten und sonstige Beteiligte
auf eine unfehlbare Meinung geeinigt haben.




Weyers Taschenbuch der Kriegsflotten für 1908 (

Lehmanns Verlag
in München) ist um ein volles Fünftel an Umfang gegen den vorjährigen Band
gewachsen! Seine Flottenlisten sind unübertroffen an Zuverlässigkeit und Reichhaltig¬
keit. Neben den Angaben über Bewaffnung, Panzerschutz. Besatzungsstärke, Schiffs¬
größe, Maschinenkraft jedes Schiffes usw. findet man für alle Linienschiffe und
Panzerkreuzer die Bauzeit und Bauwerft, Stapellaufszeit, Art der Maschinen und
Kessel, Anordnung des Panzers u. a. Auch Bemerkungen über Ölheizung. Kohlen¬
verbrauch, Dampfstrecke, Dauergeschwindigkeit, Drehkreis, Bestreuungswinkel der
Geschütze und besondre Einrichtungen, zum Beispiel dreizehn Scheinwerfer auf
Dreadnought, fehlen nicht. Dabei sind auch die kleiusten Seestaaten wie Bulgarien
und Mexiko mit berücksichtigt. Doch mit den Flottenlisten ist der reiche Inhalt des
Buchs durchaus nicht erschöpft. Sehr wertvoll sind noch die Stärkevergleiche der
größern Flotten, die Jndiensthaltungen und besonders die Zusammenstellung der
Flottenpläne und der Neubauten an Linienschiffen und Panzerkreuzern, serner der
Schiffsgeschütze auf den Flotten und der Leistungen der großen Kanonenfabriken:
Krupp, Armstrong, Vickers, Maxim, Schneider-Camel u. a. Die Steigerung der
Seelenlänge im letzten Jahrzehnt ist beachtenswert; alle Kanonenfabriken und ver-
schiedne fremde Mariner, besonders England, sind schon bei 50 Kaliber langen
Rohren angekommen, und zwar zumeist bei 30,5 Zentimeter Kaliber, einzelne schon
mit 34.3 Zentimeter, während zum Beispiel unsre alten Anssallkorvetten der
Sachsenklasse, die noch als "Linienschiffe" anrechnen, nur 22 Kaliber lange 26-Zenti-
meter-Geschütze als schwerste Brummer führen. Die geradezu unheimlichen Fortschritte
w der Geschütztechnik sind es, die der Flottenentwicklung unsrer Zeit das rasende
Tempo geben, dergestalt, daß mit dem Erscheinen des neuen Riesenlinienschiffs
Dreadnought alle gleichzeitig fertig gewordnen schwächern Schiffe schon als minder¬
wertig eingeschätzt werde" müssen. Wohin dieser kostspielige, vorläufig wenigstens
friedliche Wettstreit im Bau der Linienschiffe führen mag, das ist noch nicht zu sagen.
Aber das Taschenbuch läßt doch schon erkennen, daß nicht alle Mariner im
Dreadnought-Typ das Ideal der Zukunftsschlachtschiffe sehn; gerade die sehr kriegs¬
erfahrnen Japaner behalten auch auf ihren sehr großen Neubauten die gut bewährte
starke Miltelartillerie neben den schwersten Geschützen noch bei.

Das Wertvollste in Weyers Taschenbuch sind zweifellos die vorzüglichen
Schisfsbilder und Schisfspläne; da ist jede Schiffsklasse vertreten. Alle wichtigen
Kampfschiffe sind nicht nur nach Photographien dargestellt, sondern auch durch
Seitenpläne und Deckspläne schematisch gegeben, sodaß man genau die Geschützauf¬
stellung und Panzerung, auch die Panzerschutzwände und Panzerdecks im Innern
des Schiffs erkennen kann. Das Durchblättern dieses Abschnitts (von 240 Seiten)
ist äußerst lehrreich, weil es die Mannigfaltigkeit der Kriegsschiffsbauten deutlich
vor Augen führt. Darunter sind auch dreizehn Photographien von Unterseebooten


Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit den Wünschen und Interessen einer gewissen Kategorie von Pflanzern geraten
würde, war voranszuseh«. Nun werden sich in dieser Frage gewiß noch viele
Meinungsverschiedenheiten ergeben, und wahrscheinlich wird auch der Staatssekretär
selbst nicht durchaus bei allen den Ansichten stehn bleiben, denen er bei den letzten
Debatten über den Kolonialetat eine vorläufige Formulierung gegeben hat. Es ist
jedoch zu erkennen, daß wir mit größerer Zuversicht als früher darauf rechnen
können, daß die dringenden Probleme der Kolonialpoliiik entschlossen in Augriff
genommen werden. Und das ist doch eigentlich die Hauptsache; denn wir können
nicht mehr darauf warten, bis sich alle Kenner, Interessenten und sonstige Beteiligte
auf eine unfehlbare Meinung geeinigt haben.




Weyers Taschenbuch der Kriegsflotten für 1908 (

Lehmanns Verlag
in München) ist um ein volles Fünftel an Umfang gegen den vorjährigen Band
gewachsen! Seine Flottenlisten sind unübertroffen an Zuverlässigkeit und Reichhaltig¬
keit. Neben den Angaben über Bewaffnung, Panzerschutz. Besatzungsstärke, Schiffs¬
größe, Maschinenkraft jedes Schiffes usw. findet man für alle Linienschiffe und
Panzerkreuzer die Bauzeit und Bauwerft, Stapellaufszeit, Art der Maschinen und
Kessel, Anordnung des Panzers u. a. Auch Bemerkungen über Ölheizung. Kohlen¬
verbrauch, Dampfstrecke, Dauergeschwindigkeit, Drehkreis, Bestreuungswinkel der
Geschütze und besondre Einrichtungen, zum Beispiel dreizehn Scheinwerfer auf
Dreadnought, fehlen nicht. Dabei sind auch die kleiusten Seestaaten wie Bulgarien
und Mexiko mit berücksichtigt. Doch mit den Flottenlisten ist der reiche Inhalt des
Buchs durchaus nicht erschöpft. Sehr wertvoll sind noch die Stärkevergleiche der
größern Flotten, die Jndiensthaltungen und besonders die Zusammenstellung der
Flottenpläne und der Neubauten an Linienschiffen und Panzerkreuzern, serner der
Schiffsgeschütze auf den Flotten und der Leistungen der großen Kanonenfabriken:
Krupp, Armstrong, Vickers, Maxim, Schneider-Camel u. a. Die Steigerung der
Seelenlänge im letzten Jahrzehnt ist beachtenswert; alle Kanonenfabriken und ver-
schiedne fremde Mariner, besonders England, sind schon bei 50 Kaliber langen
Rohren angekommen, und zwar zumeist bei 30,5 Zentimeter Kaliber, einzelne schon
mit 34.3 Zentimeter, während zum Beispiel unsre alten Anssallkorvetten der
Sachsenklasse, die noch als „Linienschiffe" anrechnen, nur 22 Kaliber lange 26-Zenti-
meter-Geschütze als schwerste Brummer führen. Die geradezu unheimlichen Fortschritte
w der Geschütztechnik sind es, die der Flottenentwicklung unsrer Zeit das rasende
Tempo geben, dergestalt, daß mit dem Erscheinen des neuen Riesenlinienschiffs
Dreadnought alle gleichzeitig fertig gewordnen schwächern Schiffe schon als minder¬
wertig eingeschätzt werde» müssen. Wohin dieser kostspielige, vorläufig wenigstens
friedliche Wettstreit im Bau der Linienschiffe führen mag, das ist noch nicht zu sagen.
Aber das Taschenbuch läßt doch schon erkennen, daß nicht alle Mariner im
Dreadnought-Typ das Ideal der Zukunftsschlachtschiffe sehn; gerade die sehr kriegs¬
erfahrnen Japaner behalten auch auf ihren sehr großen Neubauten die gut bewährte
starke Miltelartillerie neben den schwersten Geschützen noch bei.

Das Wertvollste in Weyers Taschenbuch sind zweifellos die vorzüglichen
Schisfsbilder und Schisfspläne; da ist jede Schiffsklasse vertreten. Alle wichtigen
Kampfschiffe sind nicht nur nach Photographien dargestellt, sondern auch durch
Seitenpläne und Deckspläne schematisch gegeben, sodaß man genau die Geschützauf¬
stellung und Panzerung, auch die Panzerschutzwände und Panzerdecks im Innern
des Schiffs erkennen kann. Das Durchblättern dieses Abschnitts (von 240 Seiten)
ist äußerst lehrreich, weil es die Mannigfaltigkeit der Kriegsschiffsbauten deutlich
vor Augen führt. Darunter sind auch dreizehn Photographien von Unterseebooten


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/505>, abgerufen am 27.06.2024.