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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und unwürdig vermied, kann ihm doch nur zum Lobe angerechnet werden. Damit
hatte er sich jedes Vertrauen bei der Rechten und den Mittelparteien verscherzt,
und das Vertrauen der radikalen Linken hätte er damit nicht gewonnen. Das
wissen die ehrlichen Leute auf der linken Seite so gut wie anderswo, und sie wissen
es nicht erst seit dem 10. Januar, wo der Ministerpräsident den Interpellanten
eine ehrliche, runde Absage erteilte, sondern sie wußten es längst vorher. Deshalb
berührt es höchst widerlich, daß einzelne Organe der freisinnigen Presse jetzt die
Überraschten und bitter Enttäuschten spielen und den Fürsten Bülow zum Teil in
unerhörter Weise angreifen. Sie könnten recht gut wissen, daß, wenn Fürst Bülow
ihnen den Willen getan hätte, oder richtiger gesagt, versucht hätte, ihnen den Willen
zu tun, er sich selbst den Weg zu einer fruchtbaren Politik unwiderruflich versperrt
hätte. Der Block wäre gerade dadurch vollständig auseinandergesprengt worden.
Den Hauptschaden aber hätte der Liberalismus selbst getragen. Da man nicht an¬
nehmen kann, daß der Vorstoß aus bloßer Torheit und Kurzsichtigkeit unternommen
worden ist, so verrät der Versuch der Freisinnigen, aus den eignen Fehlern dem
Ministerpräsidenten einen Strick zu drehen, eine gehörige Portion Unehrlichkeit.
Demgegenüber ist zunächst nur festzunageln, daß diese Gefährdung der Blockpolitik
von liberaler Seite ohne ausreichende Gründe unternommen worden ist.

Weiter wird nun die Ostmarkenvorlage wieder den Landtag beschäftigen. Es
scheint, als ob jetzt auch den Konservativen vor dem Kompromiß graue, und man
doch noch ans Werk gehn werde, um eine andre Lösung zu finden. Welche das sein
wird, ist zurzeit noch unklar.

Der leidige Zwist im Flottenverein geht noch weiter. Da aber die Haupt¬
versammlung in Kassel so nahe bevorsteht, so ist es wohl angemessen, auch die
Besprechungen der letzten Vorgänge, die hauptsächlich auf die Stellung der Protek¬
toren Bezug haben, noch so lange aufzuschieben, bis die ganze Sache im Zusammenhang
besprochen werden kann. Einstweilen kann man nur bedauern, daß die Hineinziehung
fürstlicher Personen in eine Frage, die erst durch den Zusammenhang mit Parteifragen
ihre Bedeutung erhält, der Lage einen peinlichen der Sache nicht förderlichen Charakter



Die Weltwirtschaft.

Ein Jahr- und Lesebuch. Uuter Mitwirkung zahl¬
reicher Fachleute herausgegeben von Dr. Ernst von Halle, Professor an der
Universität Berlin, Wirklicher Admiralitätsrat. II. Jahrgang, 1907. 1. Teil:*)
Internationale Übersichten. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner, 1907.

Dieses ausgezeichnete Werk, dessen ersten Jahrgang wir seinerzeit empfohlen
haben, ist nicht allein das beste Nachschlagebuch für aktuelle Wirtschaftsangelegen¬
heiten, sondern wie der Titel sagt, auch ein Lesebuch, aus dem man in interessanter
und anregender Lektüre die vollständigste Übersicht über das Wirtschaftsleben der
Gegenwart schöpfen kann. Ein gutes Resumö des vorliegenden Bandes finden
wir schon gleich in der "Vorbemerkung". "Die gefahrdrohenden Zustände, wie
sie vor allem durch die amerikanische Überproduktion und die Mängel des deutschen
Geld- und Kreditmarkts und die ungenügende Ordnung der deutscheu Reichsfinanzen
hervorgerufen werden, haben 1906 noch nicht zu ernsthaften Unglücksfällen geführt.
steigende Beschäftigung und Löhne machten die Arbeitstreitigkeiten hier und da
zwar lebhaft, aber die Lage der Industrie und der shand^arbeitenden Klassen wurde
dadurch nicht allzu erheblich erschüttert, und die Schilderung des Armenwesens
vermag sich Betrachtungen über normale Zustände und der Erörterung allgemeiner
Fragen und Maßnahmen zuzuwenden. Ein Jahr großer grundlegender Ma߬
nahmen auf dem Gebiet der Handelspolitik durch den Beginn einer neuen Ära,



*) Teil 2 ist auch schon erschienen und wird in einem der nächsten Hefte besprochen werden.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

und unwürdig vermied, kann ihm doch nur zum Lobe angerechnet werden. Damit
hatte er sich jedes Vertrauen bei der Rechten und den Mittelparteien verscherzt,
und das Vertrauen der radikalen Linken hätte er damit nicht gewonnen. Das
wissen die ehrlichen Leute auf der linken Seite so gut wie anderswo, und sie wissen
es nicht erst seit dem 10. Januar, wo der Ministerpräsident den Interpellanten
eine ehrliche, runde Absage erteilte, sondern sie wußten es längst vorher. Deshalb
berührt es höchst widerlich, daß einzelne Organe der freisinnigen Presse jetzt die
Überraschten und bitter Enttäuschten spielen und den Fürsten Bülow zum Teil in
unerhörter Weise angreifen. Sie könnten recht gut wissen, daß, wenn Fürst Bülow
ihnen den Willen getan hätte, oder richtiger gesagt, versucht hätte, ihnen den Willen
zu tun, er sich selbst den Weg zu einer fruchtbaren Politik unwiderruflich versperrt
hätte. Der Block wäre gerade dadurch vollständig auseinandergesprengt worden.
Den Hauptschaden aber hätte der Liberalismus selbst getragen. Da man nicht an¬
nehmen kann, daß der Vorstoß aus bloßer Torheit und Kurzsichtigkeit unternommen
worden ist, so verrät der Versuch der Freisinnigen, aus den eignen Fehlern dem
Ministerpräsidenten einen Strick zu drehen, eine gehörige Portion Unehrlichkeit.
Demgegenüber ist zunächst nur festzunageln, daß diese Gefährdung der Blockpolitik
von liberaler Seite ohne ausreichende Gründe unternommen worden ist.

Weiter wird nun die Ostmarkenvorlage wieder den Landtag beschäftigen. Es
scheint, als ob jetzt auch den Konservativen vor dem Kompromiß graue, und man
doch noch ans Werk gehn werde, um eine andre Lösung zu finden. Welche das sein
wird, ist zurzeit noch unklar.

Der leidige Zwist im Flottenverein geht noch weiter. Da aber die Haupt¬
versammlung in Kassel so nahe bevorsteht, so ist es wohl angemessen, auch die
Besprechungen der letzten Vorgänge, die hauptsächlich auf die Stellung der Protek¬
toren Bezug haben, noch so lange aufzuschieben, bis die ganze Sache im Zusammenhang
besprochen werden kann. Einstweilen kann man nur bedauern, daß die Hineinziehung
fürstlicher Personen in eine Frage, die erst durch den Zusammenhang mit Parteifragen
ihre Bedeutung erhält, der Lage einen peinlichen der Sache nicht förderlichen Charakter



Die Weltwirtschaft.

Ein Jahr- und Lesebuch. Uuter Mitwirkung zahl¬
reicher Fachleute herausgegeben von Dr. Ernst von Halle, Professor an der
Universität Berlin, Wirklicher Admiralitätsrat. II. Jahrgang, 1907. 1. Teil:*)
Internationale Übersichten. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner, 1907.

Dieses ausgezeichnete Werk, dessen ersten Jahrgang wir seinerzeit empfohlen
haben, ist nicht allein das beste Nachschlagebuch für aktuelle Wirtschaftsangelegen¬
heiten, sondern wie der Titel sagt, auch ein Lesebuch, aus dem man in interessanter
und anregender Lektüre die vollständigste Übersicht über das Wirtschaftsleben der
Gegenwart schöpfen kann. Ein gutes Resumö des vorliegenden Bandes finden
wir schon gleich in der „Vorbemerkung". „Die gefahrdrohenden Zustände, wie
sie vor allem durch die amerikanische Überproduktion und die Mängel des deutschen
Geld- und Kreditmarkts und die ungenügende Ordnung der deutscheu Reichsfinanzen
hervorgerufen werden, haben 1906 noch nicht zu ernsthaften Unglücksfällen geführt.
steigende Beschäftigung und Löhne machten die Arbeitstreitigkeiten hier und da
zwar lebhaft, aber die Lage der Industrie und der shand^arbeitenden Klassen wurde
dadurch nicht allzu erheblich erschüttert, und die Schilderung des Armenwesens
vermag sich Betrachtungen über normale Zustände und der Erörterung allgemeiner
Fragen und Maßnahmen zuzuwenden. Ein Jahr großer grundlegender Ma߬
nahmen auf dem Gebiet der Handelspolitik durch den Beginn einer neuen Ära,



*) Teil 2 ist auch schon erschienen und wird in einem der nächsten Hefte besprochen werden.
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[0157] Maßgebliches und Unmaßgebliches und unwürdig vermied, kann ihm doch nur zum Lobe angerechnet werden. Damit hatte er sich jedes Vertrauen bei der Rechten und den Mittelparteien verscherzt, und das Vertrauen der radikalen Linken hätte er damit nicht gewonnen. Das wissen die ehrlichen Leute auf der linken Seite so gut wie anderswo, und sie wissen es nicht erst seit dem 10. Januar, wo der Ministerpräsident den Interpellanten eine ehrliche, runde Absage erteilte, sondern sie wußten es längst vorher. Deshalb berührt es höchst widerlich, daß einzelne Organe der freisinnigen Presse jetzt die Überraschten und bitter Enttäuschten spielen und den Fürsten Bülow zum Teil in unerhörter Weise angreifen. Sie könnten recht gut wissen, daß, wenn Fürst Bülow ihnen den Willen getan hätte, oder richtiger gesagt, versucht hätte, ihnen den Willen zu tun, er sich selbst den Weg zu einer fruchtbaren Politik unwiderruflich versperrt hätte. Der Block wäre gerade dadurch vollständig auseinandergesprengt worden. Den Hauptschaden aber hätte der Liberalismus selbst getragen. Da man nicht an¬ nehmen kann, daß der Vorstoß aus bloßer Torheit und Kurzsichtigkeit unternommen worden ist, so verrät der Versuch der Freisinnigen, aus den eignen Fehlern dem Ministerpräsidenten einen Strick zu drehen, eine gehörige Portion Unehrlichkeit. Demgegenüber ist zunächst nur festzunageln, daß diese Gefährdung der Blockpolitik von liberaler Seite ohne ausreichende Gründe unternommen worden ist. Weiter wird nun die Ostmarkenvorlage wieder den Landtag beschäftigen. Es scheint, als ob jetzt auch den Konservativen vor dem Kompromiß graue, und man doch noch ans Werk gehn werde, um eine andre Lösung zu finden. Welche das sein wird, ist zurzeit noch unklar. Der leidige Zwist im Flottenverein geht noch weiter. Da aber die Haupt¬ versammlung in Kassel so nahe bevorsteht, so ist es wohl angemessen, auch die Besprechungen der letzten Vorgänge, die hauptsächlich auf die Stellung der Protek¬ toren Bezug haben, noch so lange aufzuschieben, bis die ganze Sache im Zusammenhang besprochen werden kann. Einstweilen kann man nur bedauern, daß die Hineinziehung fürstlicher Personen in eine Frage, die erst durch den Zusammenhang mit Parteifragen ihre Bedeutung erhält, der Lage einen peinlichen der Sache nicht förderlichen Charakter Die Weltwirtschaft. Ein Jahr- und Lesebuch. Uuter Mitwirkung zahl¬ reicher Fachleute herausgegeben von Dr. Ernst von Halle, Professor an der Universität Berlin, Wirklicher Admiralitätsrat. II. Jahrgang, 1907. 1. Teil:*) Internationale Übersichten. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner, 1907. Dieses ausgezeichnete Werk, dessen ersten Jahrgang wir seinerzeit empfohlen haben, ist nicht allein das beste Nachschlagebuch für aktuelle Wirtschaftsangelegen¬ heiten, sondern wie der Titel sagt, auch ein Lesebuch, aus dem man in interessanter und anregender Lektüre die vollständigste Übersicht über das Wirtschaftsleben der Gegenwart schöpfen kann. Ein gutes Resumö des vorliegenden Bandes finden wir schon gleich in der „Vorbemerkung". „Die gefahrdrohenden Zustände, wie sie vor allem durch die amerikanische Überproduktion und die Mängel des deutschen Geld- und Kreditmarkts und die ungenügende Ordnung der deutscheu Reichsfinanzen hervorgerufen werden, haben 1906 noch nicht zu ernsthaften Unglücksfällen geführt. steigende Beschäftigung und Löhne machten die Arbeitstreitigkeiten hier und da zwar lebhaft, aber die Lage der Industrie und der shand^arbeitenden Klassen wurde dadurch nicht allzu erheblich erschüttert, und die Schilderung des Armenwesens vermag sich Betrachtungen über normale Zustände und der Erörterung allgemeiner Fragen und Maßnahmen zuzuwenden. Ein Jahr großer grundlegender Ma߬ nahmen auf dem Gebiet der Handelspolitik durch den Beginn einer neuen Ära, *) Teil 2 ist auch schon erschienen und wird in einem der nächsten Hefte besprochen werden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/157>, abgerufen am 27.06.2024.