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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

erholt haben. Aber wenige Tage des Tiefstandes genügten auch, die Besitzer
türkischer, bulgarischer und rumänischer Werte auf das empfindlichste zu schädigen, da
erfahrungsgemäß in kritischen Zeiten das urteilslose Publikum in seiner Angst so
viel wie möglich von seinem Wertpapierbesitz verkauft. Nach der bald eingetretnen
Erholung der Kurse ist dann ein Wettmachen der Kursverluste nicht mehr möglich.

Immerhin drohen für Deutschland aus den Staatsanleihen die geringsten
Verluste. Die Verwaltung der türkischen Staatsschuld ist wohlgeordnet; sie steht
unter der scharfen Kontrolle des "Verwaltungsrath der öffentlichen Schuld", worin
die Großmächte vertreten sind. Die beste Sicherung gegen Schaden aus den
Anleihen liegt aber darin, daß England und besonders Frankreich gewaltige Be¬
träge von Turbanmerten besitzen, Frankreich allein etwa für zwei Milliarden Franks.
Auch Bulgarien wird ohne Zweifel in der Lage sein, seine Staatsschuld pünktlich
zu verzinsen sowie die Aktionäre der Orientbahn für die widerrechtlich besetzte
ostrumelische Strecke der Bahn angemessen zu entschädigen.

schweren Schaden erleidet dagegen Österreich durch die Boykottierung öster¬
reichischer Waren und Schisfahrtslinien durch die Türkei. In Kairo hat sich eine
"Gesellschaft für ottomanische Solidarität" gebildet, die durch Aufrufe an das Volk
die Boykottierung durchsetzen will.

Für uns Deutsche ist das wichtigste Interesse, das wir in der Türkei zu
verfolgen haben, das Interesse an den zum großen Teil mit deutschem Kapital
erbauten anatolischen Bahnen und der Bagdadbahn. Wir verfolgen ja bekanntlich
in der Türkei "nur" wirtschaftliche Interessen, aber wie gewaltig sind diese! Die
Bagdadbahn wird nach ihrer Vollendung durch die fruchtbarsten Gebiete der Welt,
die Niederungen des Euphrat und des Tigris führen. Durch geignete Bewässerung
des Landes könnten wir nach dem Urteil Dr. P. Rohrbachs, des hervorragenden
Kenners jener Gebiete, allmählich unsern gesamten Bedarf an Weizen und Baum¬
wolle aus Mesopotamien decken.

Ob wir dauernden Schaden aus den Balkanwirren oder weiterhin Vorteil
aus unserm Freundschaftsverhältnis zur Türkei ziehen werden (man rechnet auf
Anlagen für elektrische Straßenbahnen, elektrisches Licht u.a.in.), hängt, abge¬
sehen von der auswärtigen Politik, zum guten Teil von den Banken ab, die im
Orient in deutschem Namen Kulturarbeit leisten. Da kommt neben der deutschen
Orientbank vor allen Dingen die Deutsche Bank in Betracht, die die Vorkämpferin
des Eisenbahnbaus auf dem Balkan und in Kleinasien ist. Wir können wohl sagen,
daß die deutschen Interessen bei ihr in guten Händen sind. Ihr stets bewiesner
weiter Blick zeigte sich bei Ausbruch der Krisis wieder in glänzender Weise, indem
die Bank der türkischen Negierung ohne besondre Deckung ein Darlehn von
200000 Pfund zur Verfügung stellte. Im Verein mit den Erklärungen, die der
deutsche Botschafter in Konstantinopel abgegeben hat, wird diese Politik der Deutschen
Bank sicher dazu beitragen, die geschäftlichen Beziehungen Deutschlands zur Türkei
auch gegenüber der zurzeit scharf hervortretenden Konkurrenz Englands aufrecht
zu erhalten und noch weiter zu fördern.




Ein merkwürdiger Mangel des preußischen Pfarrbesoldungsgesetzes.

Natürlich haben alle Dinge in der Welt ihre Mängel, namentlich auch Gesetze.
Denn es ist nicht leicht, die bunte Mannigfaltigkeit der Dinge unter ein festes
Schema zu bringen, und es treten leicht Härten ein, durch die einzelne Kreise und
Personen getroffen werden, während andre dasselbe Gesetz als Wohltat preisen.
Um solche Härten möglichst zu vermeiden, und um den realen Dingen möglichst
wenig Gewalt anzutun, werden die Gesetzentwürfe der öffentlichen Diskussion über¬
geben und werden als Gutachter Männer der Praxis herangezogen. Es scheint,
daß man das bet dem in Rede stehenden Gesetze unterlassen hat.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

erholt haben. Aber wenige Tage des Tiefstandes genügten auch, die Besitzer
türkischer, bulgarischer und rumänischer Werte auf das empfindlichste zu schädigen, da
erfahrungsgemäß in kritischen Zeiten das urteilslose Publikum in seiner Angst so
viel wie möglich von seinem Wertpapierbesitz verkauft. Nach der bald eingetretnen
Erholung der Kurse ist dann ein Wettmachen der Kursverluste nicht mehr möglich.

Immerhin drohen für Deutschland aus den Staatsanleihen die geringsten
Verluste. Die Verwaltung der türkischen Staatsschuld ist wohlgeordnet; sie steht
unter der scharfen Kontrolle des „Verwaltungsrath der öffentlichen Schuld", worin
die Großmächte vertreten sind. Die beste Sicherung gegen Schaden aus den
Anleihen liegt aber darin, daß England und besonders Frankreich gewaltige Be¬
träge von Turbanmerten besitzen, Frankreich allein etwa für zwei Milliarden Franks.
Auch Bulgarien wird ohne Zweifel in der Lage sein, seine Staatsschuld pünktlich
zu verzinsen sowie die Aktionäre der Orientbahn für die widerrechtlich besetzte
ostrumelische Strecke der Bahn angemessen zu entschädigen.

schweren Schaden erleidet dagegen Österreich durch die Boykottierung öster¬
reichischer Waren und Schisfahrtslinien durch die Türkei. In Kairo hat sich eine
„Gesellschaft für ottomanische Solidarität" gebildet, die durch Aufrufe an das Volk
die Boykottierung durchsetzen will.

Für uns Deutsche ist das wichtigste Interesse, das wir in der Türkei zu
verfolgen haben, das Interesse an den zum großen Teil mit deutschem Kapital
erbauten anatolischen Bahnen und der Bagdadbahn. Wir verfolgen ja bekanntlich
in der Türkei „nur" wirtschaftliche Interessen, aber wie gewaltig sind diese! Die
Bagdadbahn wird nach ihrer Vollendung durch die fruchtbarsten Gebiete der Welt,
die Niederungen des Euphrat und des Tigris führen. Durch geignete Bewässerung
des Landes könnten wir nach dem Urteil Dr. P. Rohrbachs, des hervorragenden
Kenners jener Gebiete, allmählich unsern gesamten Bedarf an Weizen und Baum¬
wolle aus Mesopotamien decken.

Ob wir dauernden Schaden aus den Balkanwirren oder weiterhin Vorteil
aus unserm Freundschaftsverhältnis zur Türkei ziehen werden (man rechnet auf
Anlagen für elektrische Straßenbahnen, elektrisches Licht u.a.in.), hängt, abge¬
sehen von der auswärtigen Politik, zum guten Teil von den Banken ab, die im
Orient in deutschem Namen Kulturarbeit leisten. Da kommt neben der deutschen
Orientbank vor allen Dingen die Deutsche Bank in Betracht, die die Vorkämpferin
des Eisenbahnbaus auf dem Balkan und in Kleinasien ist. Wir können wohl sagen,
daß die deutschen Interessen bei ihr in guten Händen sind. Ihr stets bewiesner
weiter Blick zeigte sich bei Ausbruch der Krisis wieder in glänzender Weise, indem
die Bank der türkischen Negierung ohne besondre Deckung ein Darlehn von
200000 Pfund zur Verfügung stellte. Im Verein mit den Erklärungen, die der
deutsche Botschafter in Konstantinopel abgegeben hat, wird diese Politik der Deutschen
Bank sicher dazu beitragen, die geschäftlichen Beziehungen Deutschlands zur Türkei
auch gegenüber der zurzeit scharf hervortretenden Konkurrenz Englands aufrecht
zu erhalten und noch weiter zu fördern.




Ein merkwürdiger Mangel des preußischen Pfarrbesoldungsgesetzes.

Natürlich haben alle Dinge in der Welt ihre Mängel, namentlich auch Gesetze.
Denn es ist nicht leicht, die bunte Mannigfaltigkeit der Dinge unter ein festes
Schema zu bringen, und es treten leicht Härten ein, durch die einzelne Kreise und
Personen getroffen werden, während andre dasselbe Gesetz als Wohltat preisen.
Um solche Härten möglichst zu vermeiden, und um den realen Dingen möglichst
wenig Gewalt anzutun, werden die Gesetzentwürfe der öffentlichen Diskussion über¬
geben und werden als Gutachter Männer der Praxis herangezogen. Es scheint,
daß man das bet dem in Rede stehenden Gesetze unterlassen hat.


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[0314] Maßgebliches und Unmaßgebliches erholt haben. Aber wenige Tage des Tiefstandes genügten auch, die Besitzer türkischer, bulgarischer und rumänischer Werte auf das empfindlichste zu schädigen, da erfahrungsgemäß in kritischen Zeiten das urteilslose Publikum in seiner Angst so viel wie möglich von seinem Wertpapierbesitz verkauft. Nach der bald eingetretnen Erholung der Kurse ist dann ein Wettmachen der Kursverluste nicht mehr möglich. Immerhin drohen für Deutschland aus den Staatsanleihen die geringsten Verluste. Die Verwaltung der türkischen Staatsschuld ist wohlgeordnet; sie steht unter der scharfen Kontrolle des „Verwaltungsrath der öffentlichen Schuld", worin die Großmächte vertreten sind. Die beste Sicherung gegen Schaden aus den Anleihen liegt aber darin, daß England und besonders Frankreich gewaltige Be¬ träge von Turbanmerten besitzen, Frankreich allein etwa für zwei Milliarden Franks. Auch Bulgarien wird ohne Zweifel in der Lage sein, seine Staatsschuld pünktlich zu verzinsen sowie die Aktionäre der Orientbahn für die widerrechtlich besetzte ostrumelische Strecke der Bahn angemessen zu entschädigen. schweren Schaden erleidet dagegen Österreich durch die Boykottierung öster¬ reichischer Waren und Schisfahrtslinien durch die Türkei. In Kairo hat sich eine „Gesellschaft für ottomanische Solidarität" gebildet, die durch Aufrufe an das Volk die Boykottierung durchsetzen will. Für uns Deutsche ist das wichtigste Interesse, das wir in der Türkei zu verfolgen haben, das Interesse an den zum großen Teil mit deutschem Kapital erbauten anatolischen Bahnen und der Bagdadbahn. Wir verfolgen ja bekanntlich in der Türkei „nur" wirtschaftliche Interessen, aber wie gewaltig sind diese! Die Bagdadbahn wird nach ihrer Vollendung durch die fruchtbarsten Gebiete der Welt, die Niederungen des Euphrat und des Tigris führen. Durch geignete Bewässerung des Landes könnten wir nach dem Urteil Dr. P. Rohrbachs, des hervorragenden Kenners jener Gebiete, allmählich unsern gesamten Bedarf an Weizen und Baum¬ wolle aus Mesopotamien decken. Ob wir dauernden Schaden aus den Balkanwirren oder weiterhin Vorteil aus unserm Freundschaftsverhältnis zur Türkei ziehen werden (man rechnet auf Anlagen für elektrische Straßenbahnen, elektrisches Licht u.a.in.), hängt, abge¬ sehen von der auswärtigen Politik, zum guten Teil von den Banken ab, die im Orient in deutschem Namen Kulturarbeit leisten. Da kommt neben der deutschen Orientbank vor allen Dingen die Deutsche Bank in Betracht, die die Vorkämpferin des Eisenbahnbaus auf dem Balkan und in Kleinasien ist. Wir können wohl sagen, daß die deutschen Interessen bei ihr in guten Händen sind. Ihr stets bewiesner weiter Blick zeigte sich bei Ausbruch der Krisis wieder in glänzender Weise, indem die Bank der türkischen Negierung ohne besondre Deckung ein Darlehn von 200000 Pfund zur Verfügung stellte. Im Verein mit den Erklärungen, die der deutsche Botschafter in Konstantinopel abgegeben hat, wird diese Politik der Deutschen Bank sicher dazu beitragen, die geschäftlichen Beziehungen Deutschlands zur Türkei auch gegenüber der zurzeit scharf hervortretenden Konkurrenz Englands aufrecht zu erhalten und noch weiter zu fördern. Ein merkwürdiger Mangel des preußischen Pfarrbesoldungsgesetzes. Natürlich haben alle Dinge in der Welt ihre Mängel, namentlich auch Gesetze. Denn es ist nicht leicht, die bunte Mannigfaltigkeit der Dinge unter ein festes Schema zu bringen, und es treten leicht Härten ein, durch die einzelne Kreise und Personen getroffen werden, während andre dasselbe Gesetz als Wohltat preisen. Um solche Härten möglichst zu vermeiden, und um den realen Dingen möglichst wenig Gewalt anzutun, werden die Gesetzentwürfe der öffentlichen Diskussion über¬ geben und werden als Gutachter Männer der Praxis herangezogen. Es scheint, daß man das bet dem in Rede stehenden Gesetze unterlassen hat.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/314>, abgerufen am 22.07.2024.