Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.Recht und Sitte der Naturvölker schon in den Haushaltsvoranschlag der Landesverteidigung für 1906/07 Recht und ^>ille der Naturvölker cum man von allen Rücksichten auf die Moral absieht, muß man Recht und Sitte der Naturvölker schon in den Haushaltsvoranschlag der Landesverteidigung für 1906/07 Recht und ^>ille der Naturvölker cum man von allen Rücksichten auf die Moral absieht, muß man <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0463" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/303879"/> <fw type="header" place="top"> Recht und Sitte der Naturvölker</fw><lb/> <p xml:id="ID_2057" prev="#ID_2056"> schon in den Haushaltsvoranschlag der Landesverteidigung für 1906/07<lb/> 300000 Kronen als erste Rate für den Bau eines Unterseebootes eingestellt.<lb/> Das Boot sollte ursprünglich auf der norwegischen Marinewerft gebant werden,<lb/> doch unter der Aufsicht eines Ingenieurs der Firma, deren Erfindung man<lb/> wählt. Da man sich über Einzelheiten nicht einigen konnte, wurde vom Stvrthing<lb/> die ganze Forderung abgelehnt. In diesem Jahre hat man den Gedanken, das<lb/> Boot im eignen Lande zu bauen, fallen gelassen und sich für den Ankauf eines<lb/> Unterseebootes von der Germauiawerft entschieden, womit der deutschen Industrie<lb/> sicherlich ein gutes Zeugnis ausgestellt worden ist. Eine erste Rate von<lb/> 200000 Kronen für das Etatsjahr 1907/08 ist bewilligt worden. Ferner liegt<lb/> aus Lissabon die Nachricht vor. daß das portugiesische Marineministerium gegen¬<lb/> wärtig die Pläne eines Unterseebootes prüft, dessen Erfinder der Marineleutnant<lb/> Valante de Cruz sei. Nach seinen Mitteilungen werde das Boot bei einer<lb/> Wasserverdrängung von 140 Tonnen eine Geschwindigkeit von 10 bis 14 Knoten<lb/> erreichen. Schlichlich ist der Vollständigkeit halber noch der Hinweis zu geben,<lb/> daß im österrcichijchcn Parlament schon während der vorjährigen Verhandlungen<lb/> über den Marineetat der Marineminister die Erklärung abgegeben hatte, daß<lb/> auch die österreichische Flotte einiger Unterseeboote zum Schutze der Küsten<lb/> dringend bedürfe. Auf dieser Basis hat alsdann der Minister in diesem Jahre<lb/> seine Anträge formuliert und bei den Delegationen die Genehmigung zum An¬<lb/> kauf zunächst von vier Unterseebooten durchgesetzt, wobei erfreulicherweise<lb/> wiederum die Germauiawerft durch die Bestellung von zwei Booten ausgezeichnet<lb/> worden ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Recht und ^>ille der Naturvölker</head><lb/> <p xml:id="ID_2058" next="#ID_2059"> cum man von allen Rücksichten auf die Moral absieht, muß man<lb/> sowohl das Verfahren der Neueuglandstaaten, die ihre Indianer<lb/> ausrotteten, wie das der Spanier, die sie zu erhalten bemüht<lb/> waren, für zweckmäßig erklären. Diese hatten tropische und sub¬<lb/> tropische Länder erobert, die nur mit Hilfe einheimischer Arbeiter<lb/> ausgenutzt werden konnten. Die Engländer hatten in der gemäßigten Zone<lb/> Ansiedlerkolonien gegründet und hatten es mit schweifenden Jägern zu tun, die<lb/> zur Arbeit nicht zu gebrauchen waren, wohl aber die Ansiedlungen gefährden<lb/> oder wenigstens belästigen konnten: nachdem diese sich südwärts ausgebreitet<lb/> hatten, haben sie bekanntlich für den Plantagenbetrieb Negersklaven benutzt. Die<lb/> deutschen Kolonien liegen in tropischen und subtropischen Ländern. Darin,<lb/> schreibt Dr. Meyer, „besteht im wesentlichen das Geheimnis unsrer kolonialwirt¬<lb/> schaftlichen Erfolge in tropischen und subtropischen Ländern, daß es uns ge¬<lb/> lingt, die Eingebornen zu einem Produktions- und konsumtionsfähigen Element,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0463]
Recht und Sitte der Naturvölker
schon in den Haushaltsvoranschlag der Landesverteidigung für 1906/07
300000 Kronen als erste Rate für den Bau eines Unterseebootes eingestellt.
Das Boot sollte ursprünglich auf der norwegischen Marinewerft gebant werden,
doch unter der Aufsicht eines Ingenieurs der Firma, deren Erfindung man
wählt. Da man sich über Einzelheiten nicht einigen konnte, wurde vom Stvrthing
die ganze Forderung abgelehnt. In diesem Jahre hat man den Gedanken, das
Boot im eignen Lande zu bauen, fallen gelassen und sich für den Ankauf eines
Unterseebootes von der Germauiawerft entschieden, womit der deutschen Industrie
sicherlich ein gutes Zeugnis ausgestellt worden ist. Eine erste Rate von
200000 Kronen für das Etatsjahr 1907/08 ist bewilligt worden. Ferner liegt
aus Lissabon die Nachricht vor. daß das portugiesische Marineministerium gegen¬
wärtig die Pläne eines Unterseebootes prüft, dessen Erfinder der Marineleutnant
Valante de Cruz sei. Nach seinen Mitteilungen werde das Boot bei einer
Wasserverdrängung von 140 Tonnen eine Geschwindigkeit von 10 bis 14 Knoten
erreichen. Schlichlich ist der Vollständigkeit halber noch der Hinweis zu geben,
daß im österrcichijchcn Parlament schon während der vorjährigen Verhandlungen
über den Marineetat der Marineminister die Erklärung abgegeben hatte, daß
auch die österreichische Flotte einiger Unterseeboote zum Schutze der Küsten
dringend bedürfe. Auf dieser Basis hat alsdann der Minister in diesem Jahre
seine Anträge formuliert und bei den Delegationen die Genehmigung zum An¬
kauf zunächst von vier Unterseebooten durchgesetzt, wobei erfreulicherweise
wiederum die Germauiawerft durch die Bestellung von zwei Booten ausgezeichnet
worden ist.
Recht und ^>ille der Naturvölker
cum man von allen Rücksichten auf die Moral absieht, muß man
sowohl das Verfahren der Neueuglandstaaten, die ihre Indianer
ausrotteten, wie das der Spanier, die sie zu erhalten bemüht
waren, für zweckmäßig erklären. Diese hatten tropische und sub¬
tropische Länder erobert, die nur mit Hilfe einheimischer Arbeiter
ausgenutzt werden konnten. Die Engländer hatten in der gemäßigten Zone
Ansiedlerkolonien gegründet und hatten es mit schweifenden Jägern zu tun, die
zur Arbeit nicht zu gebrauchen waren, wohl aber die Ansiedlungen gefährden
oder wenigstens belästigen konnten: nachdem diese sich südwärts ausgebreitet
hatten, haben sie bekanntlich für den Plantagenbetrieb Negersklaven benutzt. Die
deutschen Kolonien liegen in tropischen und subtropischen Ländern. Darin,
schreibt Dr. Meyer, „besteht im wesentlichen das Geheimnis unsrer kolonialwirt¬
schaftlichen Erfolge in tropischen und subtropischen Ländern, daß es uns ge¬
lingt, die Eingebornen zu einem Produktions- und konsumtionsfähigen Element,
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