Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches um die Gefahr von Unfällen in den technischen Betrieben zu vermindern Das Andre Kulturvölker haben die Bedeutung des Handarbeitsunterrichts für den in Leipzig A. Pcibst Prellers Odhsseelandschaften ans dem Römischen Haus in Leipzig, "curz vor Pfingsten ist der Schmuck vollendet worden, den das stattliche Treppen¬ Seitdem hatten die Odysseebilder und die sonstigen Kunstschätze, die das Hans ^ , *) Man vergleiche hierüber die Schrift: Die Knabenhandarbeit in der heutigen
^Ziehung, Von'!),-, ?l, Pabst, 140, BNndchen der Sammlung "Aus Nntnr und Geisteswelt". ^'Wg, B, G. Teubner, 1S07. Maßgebliches und Unmaßgebliches um die Gefahr von Unfällen in den technischen Betrieben zu vermindern Das Andre Kulturvölker haben die Bedeutung des Handarbeitsunterrichts für den in Leipzig A. Pcibst Prellers Odhsseelandschaften ans dem Römischen Haus in Leipzig, »curz vor Pfingsten ist der Schmuck vollendet worden, den das stattliche Treppen¬ Seitdem hatten die Odysseebilder und die sonstigen Kunstschätze, die das Hans ^ , *) Man vergleiche hierüber die Schrift: Die Knabenhandarbeit in der heutigen
^Ziehung, Von'!),-, ?l, Pabst, 140, BNndchen der Sammlung „Aus Nntnr und Geisteswelt". ^'Wg, B, G. Teubner, 1S07. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0591" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302579"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_2545" prev="#ID_2544"> um die Gefahr von Unfällen in den technischen Betrieben zu vermindern Das<lb/> Dichterwort: „Früh übt sich, was ein Meister werden will" gilt mich in dieser<lb/> Beziehung.</p><lb/> <p xml:id="ID_2546"> Andre Kulturvölker haben die Bedeutung des Handarbeitsunterrichts für den<lb/> wirtschaftlichen Wettbewerb klar erkannt und ihn in der Organisation ihres Er-<lb/> ziehungswesens berücksichtigt. Dies gilt insbesondre, abgesehen von den nordischen<lb/> Möller», bei denen die Handarbeit schon immer eine Rolle in der Erziehung gespielt<lb/> M, von Frankreich, England und Nordamerika.*) In allen diesen Ländern wird<lb/> der Handarbeitsunterricht eifrig gepflegt und nach seiner Bedeutung für das wirt-<lb/> Ichnftliche Leben gewürdigt. Jules Ferry, der frühere französische Unterrichtsminister,<lb/> begründete dessen Einführung mit den Worten: „Sowohl auf dem industriellen wie<lb/> auf dem andern Schlachtfelde können Nationen fallen und zugrunde gehen____ Vor<lb/> dieser großen Gefahr soll unser Land der Arbeitsunterricht schützen."</p><lb/> <note type="byline"> in Leipzig</note><lb/> <note type="byline"> A. Pcibst</note><lb/> </div> <div n="2"> <head> Prellers Odhsseelandschaften ans dem Römischen Haus in Leipzig,</head><lb/> <p xml:id="ID_2547"> »curz vor Pfingsten ist der Schmuck vollendet worden, den das stattliche Treppen¬<lb/> haus unsrer Universitätsbibliothek, einer der vielen öffentlichen Bauten des allzu<lb/> tend verstorbnen Meisters Dr. Roßbach, in den ältesten Odysseelandschaften Friedrich<lb/> Hrellers erhalten hat. Fünfuudfiebzig Jahre sind verflossen, seit Dr. Hermann<lb/> Härtel an Preller, den er in Rom kennen gelernt hatte, die Anfrage richtete, ob<lb/> ^ geneigt sei, in dem „Römischen Hause", das er am Ende des Peterssteinwegs<lb/> 5» erbauen im Begriffe stand, ein Zimmer mit Wandbildern zu schmücken. „Freude<lb/> und Angst im Herzen" übernahm Preller diesen ersten großen Auftrag. Und bald<lb/> euttgteu sich beide über Darstellungen aus der Odyssee, deren Schauplatz im süd-<lb/> Ucheu Italien sie zusammen bereist hatten. In den Jahren 1833 bis 1836 wurde<lb/> cum die Arbeit ausgeführt, bei der einer von Prellers ersten Schülern, der nnn-<lb/> '"ehr in hohem Alter verstorbene Professor Carl Hummel, den, Meister behilflich<lb/> ""r> diesen selbst wurde sie bedeutungsvoll, da sich zwei Jahrzehnte später<lb/> ^ebenswerk daran knüpfte. Das Römische Haus trug ein überaus vornehmes<lb/> Gepräge, es gab damals in ganz Deutschland wohl kein zweites aus jüngerer<lb/> «eit, das einen ähnlichen Bilderschmuck aufzuweisen gehabt hätte; und es war der<lb/> Schauplatz einer geistig und künstlerisch hochstehenden Geselligkeit. Schon im Herbst<lb/> -^37 jedoch verkaufte es Härtel, da es dem Wohnbedürfnis seiner Familie nicht genügte.</p><lb/> <p xml:id="ID_2548" next="#ID_2549"> Seitdem hatten die Odysseebilder und die sonstigen Kunstschätze, die das Hans<lb/> °"rg, el„ heilig beachtetes Dasein geführt, bis im Anfang des neuen Jahrhunderts<lb/> oft unnötig grausame Verkehrsbedürfnis den sich aus seiner Umgebung wunderbar<lb/> "»hebenden Bau rin Abbruch bedrohte. Da erst wurden sich weitere Kreise seines<lb/> Wertes bewußt. Im Herbst 1902 richtete eine ans der Gemeinnützigen Gesellschaft<lb/> hervorgegangn-: Vereinigung, der unter andern Mnx Klinger, sessiler und Roßbach<lb/> ""gehörten, an den Rat das Gesuch, der Stadt zunächst ein Vorkaufsrecht an dem<lb/> ^"use zu sichern. Dem Gesuche lag der Gedanke zugrunde, die Härtelstraße von<lb/> °°>" hinter dem Hanse liegenden Garten an bis zur Peterssteinwege zu gabeln,<lb/> ""durch eine reizvolle Abwechslung in das Straßenbild zu bringen, das Haus selbst<lb/> "der einem geeigneten öffentlichen Zwecke zuzuführen. Die Gemälde für sich allein<lb/> erhalten, wenn das Haus fiele, wurde für unausführbar erachtet, denn sie<lb/> waren nicht, wie zum Beispiel die von Rom nach Berlin übergeführten Wandbilder<lb/> der Casa Bartholdy, ans eine dicke Schicht frischen Kalkes, sondern in Tempera-<lb/> ^ben^auf die trockne Wand gemalt. Der Rat zeigte sich geneigt auf das Gesuch</p><lb/> <note xml:id="FID_51" place="foot"> ^ , *) Man vergleiche hierüber die Schrift: Die Knabenhandarbeit in der heutigen<lb/> ^Ziehung, Von'!),-, ?l, Pabst, 140, BNndchen der Sammlung „Aus Nntnr und Geisteswelt".<lb/> ^'Wg, B, G. Teubner, 1S07.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0591]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
um die Gefahr von Unfällen in den technischen Betrieben zu vermindern Das
Dichterwort: „Früh übt sich, was ein Meister werden will" gilt mich in dieser
Beziehung.
Andre Kulturvölker haben die Bedeutung des Handarbeitsunterrichts für den
wirtschaftlichen Wettbewerb klar erkannt und ihn in der Organisation ihres Er-
ziehungswesens berücksichtigt. Dies gilt insbesondre, abgesehen von den nordischen
Möller», bei denen die Handarbeit schon immer eine Rolle in der Erziehung gespielt
M, von Frankreich, England und Nordamerika.*) In allen diesen Ländern wird
der Handarbeitsunterricht eifrig gepflegt und nach seiner Bedeutung für das wirt-
Ichnftliche Leben gewürdigt. Jules Ferry, der frühere französische Unterrichtsminister,
begründete dessen Einführung mit den Worten: „Sowohl auf dem industriellen wie
auf dem andern Schlachtfelde können Nationen fallen und zugrunde gehen____ Vor
dieser großen Gefahr soll unser Land der Arbeitsunterricht schützen."
in Leipzig
A. Pcibst
Prellers Odhsseelandschaften ans dem Römischen Haus in Leipzig,
»curz vor Pfingsten ist der Schmuck vollendet worden, den das stattliche Treppen¬
haus unsrer Universitätsbibliothek, einer der vielen öffentlichen Bauten des allzu
tend verstorbnen Meisters Dr. Roßbach, in den ältesten Odysseelandschaften Friedrich
Hrellers erhalten hat. Fünfuudfiebzig Jahre sind verflossen, seit Dr. Hermann
Härtel an Preller, den er in Rom kennen gelernt hatte, die Anfrage richtete, ob
^ geneigt sei, in dem „Römischen Hause", das er am Ende des Peterssteinwegs
5» erbauen im Begriffe stand, ein Zimmer mit Wandbildern zu schmücken. „Freude
und Angst im Herzen" übernahm Preller diesen ersten großen Auftrag. Und bald
euttgteu sich beide über Darstellungen aus der Odyssee, deren Schauplatz im süd-
Ucheu Italien sie zusammen bereist hatten. In den Jahren 1833 bis 1836 wurde
cum die Arbeit ausgeführt, bei der einer von Prellers ersten Schülern, der nnn-
'"ehr in hohem Alter verstorbene Professor Carl Hummel, den, Meister behilflich
""r> diesen selbst wurde sie bedeutungsvoll, da sich zwei Jahrzehnte später
^ebenswerk daran knüpfte. Das Römische Haus trug ein überaus vornehmes
Gepräge, es gab damals in ganz Deutschland wohl kein zweites aus jüngerer
«eit, das einen ähnlichen Bilderschmuck aufzuweisen gehabt hätte; und es war der
Schauplatz einer geistig und künstlerisch hochstehenden Geselligkeit. Schon im Herbst
-^37 jedoch verkaufte es Härtel, da es dem Wohnbedürfnis seiner Familie nicht genügte.
Seitdem hatten die Odysseebilder und die sonstigen Kunstschätze, die das Hans
°"rg, el„ heilig beachtetes Dasein geführt, bis im Anfang des neuen Jahrhunderts
oft unnötig grausame Verkehrsbedürfnis den sich aus seiner Umgebung wunderbar
"»hebenden Bau rin Abbruch bedrohte. Da erst wurden sich weitere Kreise seines
Wertes bewußt. Im Herbst 1902 richtete eine ans der Gemeinnützigen Gesellschaft
hervorgegangn-: Vereinigung, der unter andern Mnx Klinger, sessiler und Roßbach
""gehörten, an den Rat das Gesuch, der Stadt zunächst ein Vorkaufsrecht an dem
^"use zu sichern. Dem Gesuche lag der Gedanke zugrunde, die Härtelstraße von
°°>" hinter dem Hanse liegenden Garten an bis zur Peterssteinwege zu gabeln,
""durch eine reizvolle Abwechslung in das Straßenbild zu bringen, das Haus selbst
"der einem geeigneten öffentlichen Zwecke zuzuführen. Die Gemälde für sich allein
erhalten, wenn das Haus fiele, wurde für unausführbar erachtet, denn sie
waren nicht, wie zum Beispiel die von Rom nach Berlin übergeführten Wandbilder
der Casa Bartholdy, ans eine dicke Schicht frischen Kalkes, sondern in Tempera-
^ben^auf die trockne Wand gemalt. Der Rat zeigte sich geneigt auf das Gesuch
^ , *) Man vergleiche hierüber die Schrift: Die Knabenhandarbeit in der heutigen
^Ziehung, Von'!),-, ?l, Pabst, 140, BNndchen der Sammlung „Aus Nntnr und Geisteswelt".
^'Wg, B, G. Teubner, 1S07.
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